Freunde der ersten Stunde werden sicherlich auch wissen, dass wir bereits vor langer, langer Zeit ein DORPendium angekündigt haben und bisher sich da scheinbar nicht viel getan hat, aber ich kann euch ein wenig beruhigen:
Es stimmt, dass sich für viele von uns die Zeitfenster verengt haben, aber dennoch gedeiht es so befinden sich schon mehrere Illus auf unseren Platten und auch das ein oder andere Kapitel ist schon fertig geschrieben und manches befindet sich auch schon im Besitz des Lektorats, das sich aber leider noch nicht rückgemeldet hat (*Leonie wink*). Wir arbeiten in jeder freien Minute an dem Buch nur leider sind das nicht mehr soviele wie noch vor einem Jahr.
Als kleine Entschädigung für das die Verspätungen soll es hier noch mal einen Apetizer in Form einer Kurzgeschichte, die sich so auch im DORPendium finden wird geben. Viel Spass beim lesen.
Die Bothan-Spionage Einheiten der DORP hatten gute Arbeit geleistet, Nur wenige Stunden nachdem Caput7 die Seele der Schar höchstselbst um Hilfe gebeten hatte waren die Koordinaten von Dr. Nerdocs geheimen Unterschlupf gefunden: Eine kleine Insel in der Nähe von Costa Rica.
Das elitäre Cyberknighttripple sollte mit einem Hubschrauber auf 100 km an die Insel herangeflogen werden, wo sie ins Wasser abgelassen würden und sich mit einem Schlauchboot auf 10 km näherten um den Rest schließlich tauchenderweise zu überwinden. So weit die Theorie. In der Praxis funktionierte zumindest der Teil mit dem Hubschrauber noch hervorragend. Die Probleme begannen als die Cyberknights im Wasser landeten.
Zunächst fiel ihnen auf, dass sie ihr Schlauchboot vergessen hatten. Als sie den Hubschrauber anfunken wollten merkten sie, dass sie auch ihre Funkgeräte nicht dabei hatten. Doch was ein wahrer Cyberknight ist hat immer einen Plan B für den Fall, das Plan A scheitert und das tut er immer. Also schwammen die drei zu einer näher gelegenen Insel als ihr Zielobjekt, um sich dort ein Floß zu bauen. Was sie nicht wussten: Auf dieser Insel gab es Kannibalen.
Ihr Erstaunen von atemberaubend hübschen Inselschöhnheiten nur mit Baströcken und Blumengirlanden bekleidet empfangen zu werden war zwar recht groß ihren gesunden Menschenverstand hatten sie allerdings ob dieser Ausblicke längst ausgeschaltet, leisteten dem Aufruf der Frauen zum Nacktbaden ohne zu zögern Folge und sprangen ihnen hinterher in den riesigen auf einer Flamme stehenden Kessel. Dumm nur, dass sie von einem Haufen wilder mit Speeren daran gehindert wurden ihn wieder zu verlassen, ganz im Gegensatz zu den Frauen. Während die Cyberknights also darauf warteten im Kessel gar gekocht zu werden untersuchten die Kannibalen ihre Rucksäcke. Als diese schließlich einen Gameboy fanden und aus Versehen einschalteten deuteten sie die piepsende kleine Kiste als Zeichen der Götter und erklärten die Cyberknights zu ihren neuen Häuptlingen. Die alten Häuptlinge wurden gemäß der Tradition verspeist. An dieser Stelle kürzen wir die Ereignisse, die mit einer Vulkanfeuerprobe, Kämpfen gegen Wilderer und Dinosaurier von den Nachbarinseln sowie einem aufdringlichem, tuntigem Piratenkapitän zu tun haben ab und kommen wieder zum Wesentlichen: Es gelang unseren Helden ein Floß zu beschaffen und sich der Insel des Dr. Nerdoc zu nähern. Vier Wochen nachdem sie im Wasser abgeworfen wurden erreichten sie ihr Ziel, womit sie noch voll im Zeitplan der anderen Regimenter lagen.
Es ist wohl alleine Dr. Nerdocs Größenwahn zu verdanken, dass sie sein Lager direkt aufspüren konnten, hatte er doch, wenig subtil, einen riesigen schwarzen Turm errichtet, der von teils unterirdisch liegender Steampunkindustrie umgeben war, indem er irgendetwas baute oder züchtete. Nun da der geheime Unterschlupf gefunden war musste man sich also an den zweiten Teil der Mission machen: Die Befreiung der Geiseln und vollständige Vernichtung Dr. Nerdocs.
Zu diesem Zwecke schlichen sich unsere tapferen Helden in den Turm, wo es dann zum ersten Mal zu Unstimmigkeiten zwischen ihnen kam:
„Ich sage nach unten! Das hier ist ein klassischer Dungeon und da geht es immer nach unten, da sind die Gefangenen und der Dungeonkeeper.“
„Ich sage nach oben, in Filmen gehen Sie auch immer nach oben und das war für den Plot immer wichtig.“
„01000001 01100010 01100101 01110010 00100000 01100101 01110011 00100000 01110111 01100001 01110010 00100000 01101001 01101101 01101101 01100101 01110010 00100000 01110011 01100001 01110101 01100100 01110101 01101101 01101101 00101110“
„Sprich wenigstens Hexadezimal, das dauert nicht so lange!“
„Aber er hat recht.“
„Halt 's Maul!“
Während unsere drei Helden sich also darüber stritten ob es nun aufwärts oder abwärts gehen sollte hörten sie plötzlich ein allzu bekanntes Geräusch. Erst war es weit weg, doch dann kam es immer näher und wurde immer lauter und schließlich gab es keinen Zweifel mehr: Sie hörten das rollende Herannahen von Skateboards! HeyJos! Aber was sollten HeyJos an einem Ort wie diesen suchen? Die Zeit über diese Frage lange nachzudenken hatten die Cyberknights nicht, denn schon hatten die Skateboardfahrer sie erreicht und umzingelt. Doch was sie erblickten waren keine HeyJos. Es war der ekelerregendste und zugleich furchteinflößendste Anblick, der sich ihnen jemals offenbarte: Es waren Nerds! Doch keine normalen Nerds. Diese Nerds trugen BaggyPants und setzten ihre Kappen falsch herum auf, einige von ihnen trugen zwar noch ihre weißen Hemden oder Rollenspielershirts andere aber bekundeten mit Aufschriften wie „Tupac 4ever“ ihre Zuneigung zu Rap- und HipHop-Musik. Ein wahrer Alptraum!
Aus der Masse dieser Höllenkreaturen trat ein scheinbar ganz normaler Nerd auf die Cyberknights zu: Er war übergewichtig und trug einen billigen Baumwollpullover, darauf eine dicke Winterjacke, natürlich alles in schwarz. Seine Nase zierte die obligatorische Brille und er richtete seine leicht quakende Stimme an das Tripple: „Mein Name ist Skirt und ...“ doch weiter kam er nicht, denn er wurde jäh von den dem schallenden Gelächter der Cyberknights unterbrochen, die sich vor lauter Amüsement auf dem Boden wälzten.
„Du heißt Skirt? Nicht im Ernst, oder? Skirt wie Damenrock?“
„Und die anderen hier hängen dann wohl an deinem Rockzipfel.“
„Yeah! Let's Rock'n Roll!“
„01001001 01100011 01101000 00100000 01101011 01100001 01101110 01101110 00100000 01101110 01101001 01100011 01101000 01110100 00100000 01101101 01100101 01101000 01110010 00101110 00100000 01101100 01101111 01101100 00100000 01110010 01101111 01100110 01101100“
Zornesröte fuhr Skirt ins Gesicht, in seinen Augen spiegelte sich blanker Hass, während die Cyberknights weiter einen dummen Spruch nach dem nächsten aus dem Hut zogen. Langsam fingen auch die übrigen sich an über ihn lustig zu machen bis er schließlich ausrastete: „Haltet ihr drei Vollidioten jetzt Mal die Schnauze! Falls es euch noch nicht aufgefallen ist, ihr seid die Gefangenen! Meine Gefangenen! Ich kann mit euch tun und lassen was ich will!“
Einen Augenblick herrschte eisige Stille. Die Cyberknights standen wieder auf und versuchten angestrengt Skirt nicht weiter auszulachen. Vergeblich. Schon bald krümmten sie sich wieder vor lachen, was Skirt endgültig zur Weißglut trieb: „Es reicht jetzt! Vernichtet sie. Bis auf den letzten.“ Bei diesen Worten endete das Gelächter abrupt. Das letzte bisschen Farbe wich den Cyberknights aus den Gesichtern und der mit der Propellerkappe sprach mit betroffener Mine: „Das ist jetzt aber nicht mehr lustig.“ „Das soll auch gar nicht lustig sein ihr Deppen“, brüllte Skirt ihn an, „ihr seid tief im Feindesland gefangen genommen worden, was erwartet ihr? Ein Buffet?“ „Kriegen wir eins?“ „Es reicht!“
Die Uber-Nerds begannen unruhig zu werden, rutschten nervös mit ihren Skateboards vor und zurück, letztlich fielen sie über das Tripple her!
Doch so einfach wollten unsere Helden es ihnen nicht machen, sie zündeten eine mitgebrachte Stinkbombe, die ihre Gegner lange genug ablenkte, dass sie sich aus der Menschenmenge entfernen konnten. So schnell sie konnten, also ziemlich langsam, rannten sie den Gang entlang zur nächsten Abzweigung, wo sie einen Moment verschnauften als sie auch schon wieder das tödliche Geräusch herannahender Skateboards vernahmen.
„Wir können nicht ewig fliehen! Wir müssen einen Weg finden sie zu bekämpfen!“, keuchte der Hagere mit der Röntgenbrille, worauf der Dicke mit entschlossener Mine in seinen Rucksack griff und mit den Worten „01001001 00100111 01101100 01101100 00100000 01110100 01100001 01101011 01100101 00100000 01100011 01100001 01110010 01100101 00100000 01101111 01100110 00100000 01110100 01101000 01100101 01101101 00101110“ eine Pistole zutage förderte, mit der er wieder um die Ecke sprang. Die anderen Beiden blieben verblüfft zurück. „Ich wusste gar nicht, dass er eine Waffe hat.“ „Ich wusste nicht, dass er überhaupt mit Waffen umgehen kann.“ Plötzlich vernahmen sie zwei Schüsse, dann wurde es einen kurzen Moment lang still, bevor sie wieder die Skateboards hörten. Vorsichtig lugten sie um die Ecke. Auf dem Boden lag der Leichnam ihres Freundes. „Offensichtlich konnte er nicht mit Waffen umgehen.“ „Aber wie hat er es geschafft sich DA zu treffen?“ Ungläubig verharrten sie noch einen Moment. Zu lange. Die Skateboards hatten sie erreicht. Einer der Uber-Nerds hob die Waffe auf und richtete sie auf die verbliebenen Cyberknights.
„Verdammt! Tu was, er wird uns erschießen!“ „Ja... Moment... ich hab's!“ Entschlossen reckte einer der Beiden dem Uber-Nerd seinen ausgstreckten Arm entgegen und schrie: „Time Freeze!“
„Meinst du wirklich, das funktioniert?“, flüsterte der andere ihm zu.
„Bestimmt!“
BOOM! BOOM! BOOM!
Und als zweite Entschuldigung für die zweite Verschiebung sollt ihr auch noch einen Blick auf das von Tobi Mannewitz entworfene Cover erhasschen:
DORPendium-Cover