Ich habe einen Thread auf RPG.Net verfolgt, der auch auf das Thema dieser Verzahnung eingeht:
https://forum.rpg.net/showthread.php?815545-Coriolis-RPG-sell-me-on-itTatsächlich ist es wohl nicht so gedacht bzw. zumindest nicht nötig, dass man Angehörige der Fraktionen spielt.
Ich vergleiche das mal mit Deutschland. Wir haben hier auch viele Fraktionen - die EKD, die katholische Kirche, die vielen politischen Parteien, Greenpeace, Stiftungen, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände usw. usf. Aber jeder einzelne Bürger muss in keiner der Fraktionen Mitglied sein - und auch wenn er Mitglied ist, kann er problemlos passives Mitglied sein oder sich einfach nicht um die größeren Belange kümmern.
Mein Eindruck ist, dass die Fraktionen zwar gut Thema des Spiels werden können als Auftraggeber, Hintergründe für Abenteuer usw., aber sie kein integraler Bestandteil sein müssen.
Die großen Verschwörungen muss man sich als SL wohl selber ausdenken. Darum auch meine Frage, ob da eigentlich noch was kommt.
Ich vergleiche mal mit Shadows of Esteren, wo auch ganz viel angedeutet wird, aber nie aufgeklärt. Jetzt kommt noch die große Kampagne, wo das alles Thema ist. Und erst danach kommt dann der aufklärende SL-Band mit den Geheimnissen. Irgendwann. Ich bin es eher anders herum gewohnt - ich möchte als SL alles bekommen, um das Setting so zu leiten, wie es gedacht ist. Ich brauche keine Geheimnisse. Leider machen viele Spielepublikationen es genau umgekehrt.
Ich fand Hyperborea, die Übersetzung von Bloodlust, da ganz witzig. In dem Wissen, dass man außer den Grundregeln sowieso nichts übersetzen wird, hat man einfach in das deutsche Grundregelwerk das große Setting-Geheimnis geschrieben - das die Franzosen erst nach
Jahren in einer epischen Kampagne erfahren haben. Eine gute Lösung.
Bei Coriolis fürchte ich nur, dass es niemals Auflösungen bzw. Erläuterungen geben wird. Ich weiß auch nicht, ob die Autoren selber die haben.
Ich vermisse ja schon Grundlegendes wie mal eine Zeitleiste?
Ich glaube, man kann das Setting auch gut mit Fading Suns vergleichen. Viele Konzepte ähneln sich. In Fading Suns spielt man aber die 10% Elite und gehört damit einer der mächtigen Fraktionen an - und nicht den 90% Leibeigenen. Das ist spannend. In Coriolis ist die Perspektive verändert - man sieht das Setting von unten, aus der Sicht des einfachen Mannes.
Die 1001 Nacht habe ich auch noch nicht so sehr gefunden. Manche Begriffe sind halt eher dem arabischen Raum entlehnt (Kebab). Andere sind eindeutig westlich (Church). Bei 1001 Nacht denke ich auch an Könige, an Paläste, an die Gefäße Salomons, Erotik... Vielleicht erschließt sich mir der Bezug stärker, wenn ich mich tiefer in das Setting eingelesen habe.