Ich habe zuletzt auch Justice League gesehen.
Für mich als DC-Fan habe ich nicht daran gezweifelt, dass mir der Film gefallen würde. Fand ich doch schon Man of Steel, Batman v Superman, Suicide Squad und Wonder Woman großartig.
Steppenwolf als Schurke blieb etwas blass, dafür wurde das Team wirklich gut beleuchtet. Aquaman ist ein totaler Bad Ass und Cyborg hat mich überrascht. Er war so ein wenig mein Sorgenkind. Aber er war beinahe der interessanteste Charakter. Wäre da nicht Ben Affleck als Batman, der erneut einen so unfassbar guten Job macht, dass ich nur noch fragen kann: Wer war eigentlich Bale? Keaton? Nie gehört.
Supermans Rückkehr und Clarks "Genesung" ging mir etwas zu schnell, aber das ist halt etwas, was man irgendwie in 120 Minuten runterkürzen muss. Wenn da die Extended Edition kommt, gibts mit Sicherheit noch ein paar Minütchen mehr.
Der Kampf gegen den gerade erwachten Clark war so genial, den hätte ich mir nochmal deutlich länger gewünscht. Allein die Szene, als Flash völlig verzweifelt um Superman herumrennt und dann plötzlich bemerkt, dass Clark sich auch superschnell bewegen kann ... eine GANZ große Szene. Richtig, richtig gut.
Dieses mal haben sie (leider, imho) auf die Entsättigung der Farben verzichtet. Das fiel mir sofort auf, als Superman beim Endkampf auftauchte und sein Kostüm so RICHTIG leuchtete. Fast schon so krass, dass es wie ein Fremdkörper wirkte. War für den Moment zwar cool, weil es was von "Der Messias ist gekommen!" hatte ... andererseits hat es mich später eher gestört. Ich wünschte mir, Warner hätte hier weniger auf die lauten Jammerlappen im Internet gehört.
Insgesamt haben die Marvel-Fanboys den Produzenten der DC-Filme wohl etwas zu sehr in den Ohren gelegen. So gibt es jetzt deutlich mehr Slapstick. Für mich schon zu viel, aber noch nicht so, dass es wirklich nervt. Zumal Warner/DC es hier deutlich (!) besser schafft, die Witze richtig zu platzieren und sie nicht einfach völlig random in die spannendsten und dunkelsten Szenen der Geschichte rotzt (wie bspw. bei Dr. Strange zuletzt passiert).
Witzig auch die Verneigung vor den alten Batman und Superman-Filmen. Da wird kurz das Superman-Thema von John Williams eingespielt ... oder der Batman Theme von Elfman. Toller Moment.
Der Endkampf war dann - im Vergleich mit bspw. Wonder Woman oder Batman v Superman - nicht ganz so episch und dramatisch. Dieser Film legte eindeutig das Hauptaugenmerk auf die Teamfindung und das machte er großartig. Den dramatischen Kampf kriegen wir dann mit Darkseid (der übrigens einmal kurz von Steppenwolf erwähnt wurde)
Sonstige Gänsehautmomente:
- Ein Green Lantern beim Rückblick auf die erste Schlacht gegen Steppenwolf
- Tolle Hommage an die Comics, u.a. mit einem Rennen zwischen Superman und Flash
- Lex Luthor (jetzt mit Glatze sieht Eisenberg WIRKLICH aus wie Luthor und er ist auch nicht mehr so verwirrt) trifft sich mit DEATHSTROKE und bespricht die Gründung der Injustice League/Secret Society of Supervillains
Großer Film. Ich vergebe 9 von 10 Mutterboxen.