Ein paar zufällige Gedanken zum Thema Sensoren:
-- Allzweckuniversalsensoren mit Totaldurchblick gibt's nicht. Ein noch so scharfes Auge ist noch lange keine gute Nase und ein Neutrinodetektor keine Radarantenne, und die jeweiligen Leistungsmerkmale sind dann auch durchaus unterschiedlich. Ein anständiges Forschungsraumschiff wird also wahrscheinlich eine ganze Sensoren
phalanx mitschleppen, jedes Spezialuntersystem zu seinem eigenen Zweck.
-- Auch in der Zukunft werden sich wahrscheinlich nicht alle Arten von Sensoren beliebig miniaturisieren lassen; der Handtricorder wird also nur eine bestimmte und vermutlich eher begrenzte Auswahl bieten können. (Eventuell könnte man ihn modular anlegen -- also so etwas wie eine Handvoll Steckplätze für Tricordersensoren in Einheitsgröße, Zusammenstellung bitte nach Mission und eigenem Belieben.)
-- Ein Sensor kann mir gar nichts anzeigen, wenn noch kein Signal eingetroffen ist. Licht-, Schall-, und sonstige Ausbreitungsgeschwindigkeiten beschränken die Leistung auch des tollsten Sensors, der nach entsprechenden Ereignissen Ausschau hält, und selbst wenn ich futuristische Sensoren habe, die überlichtschnelle Signale bemerken und aufzeichnen können, heißt das noch lange nicht, daß ich den Warpkernbruch eine halbe Lichtstunde vor mir, dessen Hyperraumfluktuationen ich schon erfaßt habe, davon auch nur eine Sekunde schneller auf dem großen Panoramaschirm
sehe. (Habe ich Überlichtfunk, dann lohnt sich schon aus diesem Grund gerne mal der Einsatz geeigneter Sonden -- die können dann das, was
sie bemerken, entsprechend schneller übermitteln.)
-- Entsprechend kann ein Sensor auch nichts anzeigen, wenn das Ereignissignal irgendwo auf der Strecke zwischen seiner Quelle und ihm wieder verschüttgeht. Die meisten Ortungsmethoden kommen durch beispielsweise kilometerdicken Fels schlichtweg nicht
durch, und ein schwaches Signal, das in einem allgemeinen Störpegel ertrinkt, kriege ich auch mit noch so viel Technobabbel nicht unbedingt auf magische Weise trotzdem noch isoliert. (Korollar: Beliebig scharfe Ausschnittvergrößerung ist normalerweise auch Humbug.)
-- Je nach Einstellung kann ein Sensor, der gerade mit einer Aufgabe beschäftigt ist, andere Ereignisse auch der Art, für die er eigentlich "zuständig" wäre, durchaus auch mal einfach
verpassen -- so wie ein Radio, über das ich gerade einem Kanal folge, nicht gleichzeitig auch auf allen anderen Frequenzen lauscht, oder auch einfach nur wie ein Teleskop, das gerade in die falsche Richtung guckt. Da ist also beim Sammeln plotrelevanter Informationen definitiv noch Platz für die Fertigkeiten, Tricks und Kniffe des Bedienungspersonals, auch wenn vielleicht viele Routineaufgaben schon über den Bordcomputer und sonstige Automatiken laufen.
-- Der klassische Unterschied zwischen aktiver und passiver Ortung wird wahrscheinlich auch in Zukunft weiterhin gelten. Wenn ich nur auf zufällige Signale aus der Umgebung "lausche", dann kann ich unter Umständen auch mal "leisere Töne" wahrnehmen, die in einem aktiven Scan vielleicht untergehen würden, und ich verrate auch nicht so schnell meine Position; andererseits kriege ich so eben auch nur die Dinge mit, die quasi von selbst Hinweise auf ihre Anwesenheit geben. Fange ich dagegen aggressiv an, mit Radar, Suchscheinwerfern, Tachyonenimpulsen oder was-auch-immer-noch um mich her zu leuchten, dann kriege ich eventuell schnell ein deutlich besseres Bild meiner Umgebung (immer vorausgesetzt, daß da erst mal genug "Umgebung" ist), kann aber auch jeden Gedanken an Heimlichkeit eventuell anwesenden anderen Leuten mit vergleichbarer Sensortechnik gegenüber erst mal in den Ionenwind schreiben.
...Okay, ich habe jetzt eine Weile vor mich hin geschrieben und bin inzwischen zu müde, um mir noch lange Gedanken darüber zu machen, wie hilfreich mein Geblubber hier nun genau ist. Vielleicht nützt aber der eine oder andere Teil doch jemandem etwas.