Autor Thema: Irgendwo in IRLAND  (Gelesen 46519 mal)

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #375 am: 21.01.2017 | 09:32 »
wie gerne wäre ich wie das Gros der Menschen? Aber ich bin es nur zum Teil.

"Ich bitte um Verzeihung. Sie haben recht, ich habe das abgetan oder relativiert, was man nicht relativieren sollte. allerdings habe ich mit dem Begriff der Apokalypse immer das Ende der Welt oder das Ende der Menschheit verbunden. beides scheint mir in dem letzten 30 Jahren nicht eingetreten zu sein, auch wenn es dir Welt, die wir einst kannten nicht mehr gibt. 
Aber kommen wir zurück zu dem was sie zuvor gesagt hatten.

War das letzte Ereignis, das Sie meinen, das vor 20 bis 30 Jahren, der Große Krieg? Oder bezieht sich ohne Einschätzung auf ein anderes Ereignis?

Und wissen Sie bzw. weiß man in ihrer Organisation, wie dieser apokalyptische Gott zu bannen ist?"
« Letzte Änderung: 21.01.2017 | 09:35 von Puklat »

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #376 am: 21.01.2017 | 12:46 »
"Es ist ja anscheinend so, dass Sie ein grosses Interesse an der Angelegenheit haben, nicht wahr? Was wissen Sie denn über das ominöse Verschwinden dieser mumifizieten Hand? Haben Sie irgendwelche wichtigen Informationen?"
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #377 am: 21.01.2017 | 14:48 »
Clive

Ich bin versucht, Braddock zu erklären, dass ich die Hand nicht gestohlen, aber vernichtet habe, ... dass die Hand nun weder gegen noch für dieses Wesen verwendet werden kann.

"Aber das würde nur zu weiteren Fragen führen ... wie ich in den Besitz der Hand kam ... wie ich sie vernichtet habe ... und vermutlich auch zu Vorwürfen, dass ich sie vernichtet habe, diese einzige Waffe gegen ein übermächtiges Wesen.

Ich könnte nun behaupten, Elisa Marquard sei im Besitz der Hand gewesen und hätte mich am Tag ihres Todes gebeten, die Hand zu vernichten. Aber wie ließe sich das mit meinen früheren Aussagen in Deckung bringen? Zwar habe ich nie irgendwo die Unwahrheit gesagt, aber eben doch bewusst nicht alles gesagt.

Ich könnte mich nochmals auf eine sehr knappe Aussage beschränken und sagen: 'Ich habe wie gesagt am Tag des Hotelbrandes mit Mrs. Marquard gesprochen. Den Inhalt des Gesprächs betrachte ich als vertraulich. Aber ich kann Ihnen nur nochmals sagen: Die Hand ist verloren. Ich gehe sicher davon aus, dass sie zerstört wurde.'

Aber auch damit würden wir nur weiter Braddocks Interesse wecken. Und ich sehe noch immer keinen Grund, ihm zu vertrauen. Er wirft uns ein paar Brocken hin, aber auch das sind keine Informationen, die uns wirklich weiterhelfen. Will er das Wesen ... vermutlich meint er Azathoth ... wirklich bannen? Oder dient er ihm tatsächlich?

Wem sollen wir glauben und vertrauen? ... Warum bin ich gewillt, Ayana zu vertrauen? Obschon Karim gesagt hat, sie alle, die 'Huldiger', würden dem Fürsten Azathoth dienen und Ayana es als Fehler dargestellt hat, Karim fortzuschicken! Kann ich auf meine Menschenkenntnis nicht mehr vertrauen?"


Ich beschließe, Ove das Feld fürs Erste weiter zu überlassen.
« Letzte Änderung: 21.01.2017 | 14:50 von Joran »

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #378 am: 21.01.2017 | 23:00 »
"Doktor." Braddock lehnt sich zurück und der Stuhl knarrt. "Haben Sie nichts zu sagen?" Er zieht an seiner Pfeife.

"S.A.V.E. geht davon aus, dass es sich um den Beginn des Grossen Kriegs handelte, Herr Ecklund. Möglicherweise ist auch die Spanische Grippe gemeint."
« Letzte Änderung: 21.01.2017 | 23:03 von Der Läuterer »
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #379 am: 22.01.2017 | 13:32 »
Clive

Ich bleibe stumm und beobachte das Gespräch zwischen Ove und Braddock.

"Erst mein Schweigen hat Braddocks Zunge ein wenig gelöst. ... Auch wenn es mich reizen würde, wäre es nur zu Braddocks Nutzen. Mit S.A.V.E. ist es letztendlich wie mit allen anderen Geheimorganisationen: Sie drehen sich um sich selbst allein! Kleine Sekten, die alles um sich herum gering schätzen ... und wer nicht zu ihnen gehört, den darf man töten, wenn es den eigenen Zwecken dient oder es der eigene Glaube zu fordern scheint. ... Ich sollte nicht so dumm sein, mich wieder in den Fokus seiner Meuchelpläne zu manövrieren."
« Letzte Änderung: 22.01.2017 | 16:03 von Joran »

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #380 am: 22.01.2017 | 15:34 »
"Mr. Braddock, der Besuch dieser "Huldiger" hat tatsächlich mein Interesse geweckt. Es hat mich unerwartet getroffen, dass der Doktor Besuch dieser Huldiger bekommen hat. Und ich versuche seitdem zu verstehen, was diese Leute wollen, warum Sie zum Doktor gekommen sind und um was für Personen und Hintergründe es sich handelt.

Das liegt wohl an meinem Hintergrund Mr. Braddock. Ich bin Journalist und daher an den Hintergründen besonderer Vorfälle interessiert. Und ganz ehrlich. Neben dem Mord an Kayleigh und dem Auftauchen dieser Fremden, gibt es hier in der Gegend nicht wirklich vieles, was mein journalistisches Interesse weckt."

Ich lege eine kurze Pause ein.

"Aber Sie brauchen sich keine Gedanken machen. Ich plane nicht darüber zu schreiben. Ich versuche lediglich für mich selbst die Dinge zu ergründen, zu verstehen. Ihnen nach Möglichkeit einen Sinn zu geben."

"Natürlich, die Grippe ... Sie haben Recht. Das war tatsächlich eine dunkle, bedrohliche Zeit. Es zeigt mir aber auch, dass das Leid und die apokalyptischen Ereignisse, die wohl möglich nun auch zu erwarten sind, nicht schnell, sondern schleichend und in Etappen auftreten."

Der schleichende Ausbruch des Krieges, der über Tage und Wochen ging....das Attentat, das Ultimatum und bis dann der große Konflikt schlussendlich alle Beteiligten erreicht hat, das hat lange Zeit gedauert. Und auch die Grippe fing erst klein an und wurde dann immer bedrohlicher. Braddocks Gesellschaft könnte Recht haben. Das war ein mehr als einschneindes Erlebnis. Noch heute gibt es einen starken Männermangel, aufgrund von Krieg und Krankheit.

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #381 am: 22.01.2017 | 15:40 »
"Wie dem auch sei. Meine Herren, ich werde aufbrechen. Sie dürfen mich gerne begleiten, wenn Sie das möchten. Sollte dem nicht so sein, dann finden Sie mich bei dieser Frau O'Brian. Danke für Ihre Zeit. Ich empfehle mich. Ich möchte mein Beileid bekunden."
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #382 am: 22.01.2017 | 18:34 »
Clive

"Dann haben wir den gleichen Weg. ... Wir wollen Mrs. O'Brian ebenfalls kondolieren, wenngleich ... mir die Worte fehlen, mein Mitgefühl angemessen auszudrücken. Kayleigh war ein liebenswertes Kind. Sehr offen und fröhlich. ... Ich mag nicht glauben, in welchen Zusammenhang man sie nun offenbar bringen will. Die Presse ist immer so begierig darauf, den Ripper ins Leben zurückzurufen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was man den armen Angehörigen damit antut."
« Letzte Änderung: 22.01.2017 | 19:06 von Joran »

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #383 am: 22.01.2017 | 20:56 »
"Also gut." Braddock erhebt sich. "Ich bringe noch schnell mein Gepäck in den Wagen, dann können wir los. Warten Sie bitte kurz. Ich möchte vorschlagen, dass wir den kurzen Weg zu Fuss zurücklegen." Dann verschwindet er und kehrt kurz darauf wieder zurück.

"So, meine Herren. Können wir dann?" Braddock schlägt den richtigen Weg ein. Er scheint genau zu wissen, wo Frau O'Brian wohnt.

"Ich widerspreche Ihnen ungern, Doktor, doch der Vorwurf, die Tochter sei eine Bordsteinschwalbe gewesen, wird für die Mutter weit schwerer wiegen, als alles andere. Vielleicht sogar schwerer, als der Tod der Tochter selbst. Meinen Sie nicht?"
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #384 am: 23.01.2017 | 09:58 »
Clive

"Das ist es ja gerade, was ich sage. Es ist schon schrecklich genug, was Kayleigh zugestoßen ist. Sie nun auch noch zu verunglimpfen, ohne dass sie sich dagegen wehren kann, ist grausam. Es verharmlost dieses schreckliche Verbrechen unangemessen, weil die Menschen denken, es könne nur Frauen dieses Gewerbes treffen und sie selbst seien in Sicherheit.

Der Vergleich zu den Whitechapel-Morden bezog sich ohnehin auf den Mord in Mullingar, nicht auf den in Athlone. Aber die Menschen zählen 1 und 1 zusammen ... und schon ist ein Gerücht in der Welt, gegen dass man kaum noch ankämpfen kann.

Ich habe Kayleigh in den letzten Jahren wenig gesehen ... aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich prostituiert hat. ... Nur, Not und Verzweiflung können die Menschen zu Handlungen treiben, die man ihnen unter normalen Umständen nicht zutrauen würde. ... Aber Kayleigh hätte hierher zurückkehren können ..."

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #385 am: 23.01.2017 | 11:14 »
"Noch habe ich keine Erkundigungen bei der Polizei eingeholt, doch ich denke, dass die Morde in Athlone und Mullingar ein und dasselbe Verbrechen beschreiben."

"Ich habe mir die Landkarte mal etwas genauer angesehen. Wie Sie sicher wissen, Doktor, wird die Stadt Athlone durch den Shannon geteilt. Die Stadt liegt westlich und die Müllkippe östlich des Flusses. Und soweit ich die Karte richtig gelesen habe, befinden sich beide Teile in der Provinz Leinster mit dem Landkreis Westmeath."
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #386 am: 23.01.2017 | 13:25 »
Clive

"Nun, ich hatte mir diese Frage auch schon gestellt. Jedenfalls sind die Angaben in den Zeitungen unpräzise. Allerdings beträgt die Wegestrecke von Mullingar nach Athlone fast dreißig englische Landmeilen1 über Bellinea, Ballymore und Walderstown ... Diese erhebliche Abweichung ließ mich annehmen, es müsse sich um zwei verschiedene Morde handeln."

1 ca. 46 km

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #387 am: 23.01.2017 | 14:05 »
Ove

Die Ortsnamen sagen mir noch immer nicht viel. Ich komme mit der Schreibweise und der abweichenden Aussprache nicht gut klar. Kristine versteht die Namen besser. Sie war nicht nur sprachlich schon immer der klügere Kopf von uns beiden.

Ebenso wenig wie mir die Ortsnamen etwas sagen, sagen mir die Entfernungsangaben etwas. Ich muss hier ganz und gar auf Clive und seine Heimatkunde vertrauen, solange ich keine Karte vor mir haben.

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #388 am: 23.01.2017 | 18:58 »
"Zu den Zyklen, die S.A.V.E. herausgefunden hat, Herr Eklund." Er dreht sich nach dir um und schaut Dich an. "Die grosse Hungersnot, die Mitte des letzten Jahrhunderts hier in Irland wütete, liegt jetzt etwa drei Zyklen zurück."

"Zwei Zyklen zurück liegt die Flut des Gelben Flusses 1887, mit drei bis fünf Millionen Toten durch Hochwasser, Schlamm und Seuchen."

Dann hält Braddock inne. "Das hier muss es sein. Wer soll nun vorgehen und klopfen, Doktor? Sie oder ich?"
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #389 am: 23.01.2017 | 20:06 »
Hof der Ponyzüchterin Meabh Ó Brian (Witwe, Mutter von Kayleigh)

Clive


Anstelle einer Antwort trete ich zur Tür und klopfe zurückhaltend.

Derweil spüre ich, wie sich ein Klos in meinem Hals bildet.
« Letzte Änderung: 26.01.2017 | 18:40 von Joran »

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #390 am: 24.01.2017 | 18:50 »
Du klopfst verhalten und wartest respektvoll... Keine Antwort.

Erneut klopst Du und wartest wieder... Und abermals keine Antwort.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #391 am: 24.01.2017 | 19:20 »
Clive

Ich sehe mich auf dem Gelände des kleinen Hofs um und suche nach Anzeichen dafür, wo Mrs. Ó Brian sich aufhalten könnte. Der Stall, die Scheune, der Abort. Manche Dinge im Leben müssen weitergehen, ganz gleich was geschieht ...

Mich beschleicht ein ungutes Gefühl. Ich mache mir Sorgen um Mrs. Ó Brian, widerstehe jedoch der Versuchung, durch eines der trüben Butzengläser in die Stube zu schauen.

Ich sehe mich nach Anzeichen der täglichen Arbeit um und lausche auf die Geräusche der Tiere, ob sie gefüttert und getränkt, gemolken und sonst versorgt wurden. Die Tiere melden sich, wenn die Abläufe durcheinander geraten. Die Pony-Zucht hat die Witwe aufgegeben, aber da sind immer noch ein paar Tiere, die ihr Gnadenbrot erhalten. Und natürlich hält auch die Witwe - wie jeder hier - Tiere für den eigenen Bedarf: Hühner, Ziegen, eine Kuh und ein paar Schweine.

Als ich mich in Richtung Scheune und Stall wende, drehe ich nervös den Hut in meinen Händen.
« Letzte Änderung: 24.01.2017 | 19:22 von Joran »

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #392 am: 24.01.2017 | 20:13 »
Kein Zeichen von der Witwe O'Brian ist irgendwo zu sehen oder zu hören. Nervös und mit einem unguten Gefühl in der Magengegend wendest Du Dich wieder von der Scheune ab und gehst zurück zum Haus.

Eine alte, mitgenommene Holzbank steht unter dem Fenster, das zur Küche gehört. Die grüne Farbe ist bereits an vielen Stellen abgeblättert und gibt den Blick auf graues, verwitterndes Holz frei. Von unten wachsen Gräser und Blumen durch die Latten der Sitzfläche.
Eine Eidechse auf der Rückenlehne blickt zu Dir auf, zuckt kurz mit dem Schwanz und rennt dann über einen dürren, abgestorbenen Ast zur Hauswand und verschwindet sogleich in einer Mauerritze.

Das Fenster oberhalb der Bank hat eine einfache Doppelverglasung. Auf dem Fensterrahmen wachsen kleine, graue Flechten.
Ein Spinnennetz, in dem eine Fliege ihren verzweifelten Todeskampf ausfechtet, schwingt mit dem leichten, warmen Wind, der Euch umspielt.
Das Glas ist matt und stumpf, als sei es von aussen lange nicht gereinigt worden.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #393 am: 24.01.2017 | 20:31 »
Clive

"Das letzte, was Meabh Ó Brian jetzt gebrauchen kann, sind neugierige Blicke Dritter."

Ich muss an sensationslüsterne Journalisten denken, die hier aufkreuzen könnten. Daher widerstehe ich meinem Impuls, durch das Fenster zu sehen, erneut.

"Wenn Mrs. Ó Brian alleine sein möchte, sollten wir das respektieren. Vielleicht ist sie auch bei Pater Breandán ... oder bei einem anderen Menschen, der ihr in dieser schweren Stunde beistehen kann. ... Vielleicht ist sie auch in Athlone, um sich von Kayleigh zu verabschieden oder sie nach hause zu holen, wenn die Polizei das zulässt.

Wir sollten später wiederkommen."

Meine Erleichterung, dem Kondulenzbesucht entgangen zu sein, ist nur gering, ist er doch nur aufgeschoben. Ich überlege, wen Mrs. Brian hier im Dorf wohl aufgesucht haben könnte, um Trost zu erhalten.

Und einen kurzen Moment bin ich froh, dass ich mir keine Gedanken darüber zu machen brauche, wo Ayana in der letzten Nacht gewesen sein könnte.

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #394 am: 24.01.2017 | 20:42 »
"Wo kann die Frau nur sein?"

"Wann findet hier in Irland gewöhnlich die Beerdigung statt? Nach einem oder nach drei Tagen, Doktor? Ich kenne die hiesigen Gepflogenheit nicht."

"Ich werde vorne nochmals etwas energischer klopfen."
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #395 am: 24.01.2017 | 21:38 »
Clive

"Beerdigungen finden meist nach etwa drei Tagen statt ... je nachdem, ob Feiertage anstehen und was die Witterung gebietet ..."

Erinnerungen an frühere Beerdigungen im Dorf, an denen ich schon teilgenommen habe, erwachen. Bilder von dem alten, am Waldrand gelegenen Friedhof mit seiner überwucherten Pforte und den unter der Last der Ranken ächzenden Bäumen flackern auf. Mir kommt der Gedanke, der Friedhof könnte der Ursprung der sich immer mehr ausbreitenden Pflanzen sein. Vor Jahren habe ich einmal versucht, in den Unterlagen des Manor herauszufinden, wann der Gottesacker angelegt wurde. Damals hatte ich festgestellt, dass die lose geschichtete Umfassungsmauer auffällig bearbeitete Steine preisgegeben hatte, wo sie an der einen oder anderen Stelle von den Wurzeln der Bäume oder umstürzenden Stämmen eingerissen worden war. Eine Datierung ist mir nicht gelungen. Es scheint diese Begräbnisstätte schon immer gegeben zu haben.

Mich schaudert, als ich an die bevorstehende Trauerfeier denke. Und als mir dann auch noch meine überspannte Phantasie Bilder von Kayleighs Sarg, wie er mit roten Blüten bedeckt von der Kirche vom Friedhof überführt wird, vorgaukelt, werden meine Knie für einen Augenblick weich. Ich spüre wie die Farbe aus meinem Gesicht weicht.

Ich halte mich abseits von Braddock und betrachte skeptisch sein Vorgehen. Mit seinem unhöflichen Verhalten will ich nicht in Verbindung gebracht werden. Die Distanz zwischen mir und Braddock ist eben groß genug, um nicht mit ihm in einen Topf geworfen zu werden.

Von meiner Position aus werfe ich einen kurzen Blick herauf zum Schornstein. Der in den Himmel steigende Rauch beruhigt mich. Die Witwe kann noch nicht allzu lange fort sein, überlege ich.
« Letzte Änderung: 25.01.2017 | 16:20 von Joran »

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #396 am: 25.01.2017 | 18:40 »
Ihr bleibt hinter dem Haus und wartet, während Braddock nach vorne eilt. Nach ein paar Augenblicken hört es sich an, als würde er mit der Faust gegen die Tür schlagen. "Brandschutzverantwortlicher Braddock. Frau O'Brian? Machen Sie bitte auf."

Ihr hört nach ein paar Augenblicken einen Stuhl oder einen Tisch quietschen, gefolgt von einigen unverständlichen Sätzen. Dann herrscht erst einmal Ruhe.

Dann klappt eine Tür, eine Truhe oder etwas ähnliches. Dann wieder einige Worte und abermals klappt eine Tür.

Und abermals ist Braddock's Stimme vom Eingang her zu hören. Nur diesmal leiser.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #397 am: 25.01.2017 | 18:49 »
Clive

"Was ist da nur los?", sage ich gedankenverloren mehr zu mir selbst als zu Ove.

Eigentlich wollte ich Braddock aus angemessener Entfernung im Blick behalten. Aber ich habe mich von meinen abschweifenden Gedanken ablenken lassen. Nun folge ich Braddock zur Vorderseite des Gebäudes.

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #398 am: 26.01.2017 | 05:34 »
Als Du Dich näherst, dreht sich Braddock zu Dir um. "Wir sollten es mal in der Kirche versuchen, Doktor. Die Frau scheint nicht zuhause zu sein. Ich habe jetzt unüberhörbar versucht Aufmerksamkeit zu erzeugen. Lassen Sie es uns später noch einmal versuchen."
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #399 am: 26.01.2017 | 10:20 »
Clive

"... unüberhörbar versucht Aufmerksamkeit zu erregen? Ich habe Sie doch im Haus gehört! Sie sind unerlaubt in das Haus eingedrungen! Schon wieder! ... Was erlauben Sie sich?"

Ich eile zielstrebig auf die Eingangstür zu und bin ersichtlich gewillt, mich notfalls an Braddock vorbeizudrängen, sollte er sich mir in den Weg stellen. Gleichzeitig rufe ich nun laut:

"Mrs. Ó Brian! ... Geht es Ihnen gut?"