Autor Thema: Irgendwo in IRLAND  (Gelesen 46458 mal)

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Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #550 am: 7.07.2017 | 19:53 »
Das blonde Mädchen kommt auf Dich zu. Sie geht an Dir vorbei zu Deinem Nachttisch.
"Schönes Stück." Sie hebt die Patrone auf... "Sehr alt, nicht wahr?" ...und dreht sie vor ihrem Auge.
"Brauchen Sie das noch?"
"Ich meine, wollen Sie damit den Automaten füttern, oder darf ich es haben?"
« Letzte Änderung: 7.07.2017 | 21:31 von Der Läuterer »
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Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #551 am: 7.07.2017 | 20:08 »
Clive

Es ist nicht nötig, die Augen zu öffnen, denn ich weiß ohnehin welches Bild sich mir bieten würde.

"Du kannst den Schilling haben. Und nimm den Sixpence gleich auch mit. Sie gehören Dir ohnehin ... Hauptsache, Du verschwindest", flüstere ich resigniert und klopfe mir weiter gegen die Schläfen.

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #552 am: 7.07.2017 | 21:34 »
"Ich will nicht die Münzen, Alter Mann." Das Mädchen lacht. "Ich will diese alte Patrone haben."
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Offline Puklat

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #553 am: 8.07.2017 | 07:54 »
Ove

Matildes altkluge Besserwisserei in einer derartig abartigen Lage, lässt mich beinahe komplett die Beherrschung verlieren.
"Natürlich KANNST du das!", speie ich ihr in einem der für gewöhlich sehr seltenen Momente in denen ich aufbrause, entgegen.

Gefasster fahre ich fort: "Aber du darfst es nicht tun! Wenn du Matilde bist, dann würdest mehr Anstand, mehr Moral kennen und diese auch umsetzen. Das was du getan hast, ist unmenschlich und verabscheuungswürdig. Und vorallem grundlos und zynisch.

Niemand von uns will hier bleiben.", bei diesen Worten drücke ich Kristines Hand noch einmal etwas fester, um zu verdeutlichen, dass auch sie nicht hierbleiben sollte.
"Wieso sollten wir dann auch noch ein neues Zimmer brauchen?  -  Wir brauchen es nicht! Wir wollen es auch gar nicht."

Am liebsten würde ich alle anbrüllen, sie sollten mit diesem Irrsinn aufhören. Doch mir ist bewusst, dass das nicht viel Sinn hat. Vermutlich soll soetwas nur passieren, weil es "Sie", wer auch immer das ist, amüsiert.


Erneut wende ich mich an Clive und diesmal gleichzeitig an Kristine.
"Stine, Clive, wir sollten gehen. Dieser Ort ist nicht echt, ich weiß nicht mal, ob wir es sind. Aber wir sollten jetzt gehen!
Vielleicht ist dies ein Test, vielleicht ist es nur in meinem Kopf oder in unserer aller Kopf, aber das hier, KANN nicht real sein. Und ich möchte fort. Ich möchte wieder zurück in unsere ... die echte Welt."

"Wir sollten versuchen einen Ausweg zu finden. Hier sind auf jeden Fall alle verrückt... und sie wollen, dass wir es auch werden!"

Ohne Kristine loszulassen, berühre ich Clive an der Schulter.

"Komm, Clive... wir müsses es zumindest versuchen!"

Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #554 am: 8.07.2017 | 11:21 »
Clive

"Sie gehört nicht mehr mir", sage ich zu Amanda. "Aber ich warne Dich: Was da an der Patrone haftet ist kein Glück! Was willst Du damit? Das ist kein Spielzeug. Wer kann schon wissen, ob das Pulver noch scharf ist?"

Auch auf Oves Berührung hin öffne ich die Augen nicht wieder. Ich will nichts sehen. "Es hat keinen Sinn, Ove. Das hier alles ist schon längst IN MIR. Wo auch immer ich hingehe ... ich werde es mitnehmen!"

"Du hast es doch gehört: Ich kann nicht fliehen! ... Aber ihr könnt es versuchen ... ihr solltet es versuchen. Vielleicht ist es noch nicht zu spät für euch! ... Und wenn ich bleibe, wer weiß ..."
« Letzte Änderung: 8.07.2017 | 11:24 von Joran »

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #555 am: 8.07.2017 | 16:42 »
Das blonde Mädchen nimmt die Patrone und wiegt sie in ihrer kleinen Hand.

Dann schaut sie zu Ove und Kristine. "Wollen Sie mitkommen?"
"Ich gehe jetzt den Automaten in der Halle füttern. Wenn sie mitkommen, dann passen Sie bitte an der Treppe auf. Der Boden wurde von Paul neu gestrichen. Und es ist noch nicht ganz trocken. Doch pass auf seinen bösen Zwilling auf. Er wird Dich in die Irre leiten."

Sie grinst Euch frech an und setzt sich dann in Bewegung.
« Letzte Änderung: 9.07.2017 | 08:13 von Der Läuterer »
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #556 am: 8.07.2017 | 18:00 »
Bevor sie den Raum verlässt, streicht das Mädchen noch über Clive's Wange.
"Du solltes lieber aufstehen und Deinen Verstand suchen, Vogelscheuche. Auf, auf. Such geschwind."
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #557 am: 9.07.2017 | 18:33 »
Clive

Ein Glucksen entweicht meiner Kehle.

"Warum sollte ich meinen Verstand finden wollen, HEXE? ... WARUM?"

"Das wäre absurd! ... Mein Verstand ist offensichtlich das letzte, was mir hier noch helfen kann."

Ebenso plötzlich werde ich wieder ernst. Mir fällt auf, dass ich das Blut des Jungen nicht riechen kann. Ich bin dankbar, dass es so ist. "... nicht wie damals in jener blutigen Nacht im Böcklin-Haus ... als ich meinen Verstand noch hatte ... oder es zumindest glaubte."

Resigniert stelle ich klar: "Ich laufe Dir nicht mehr nach, Amanda. Das hatten wir schon. ... Ich habe offensichtlich längst unser Versteckspiel verloren ... alles verloren. Vermutlich schon vor sechs Jahren. ... Oder ich habe nie etwas gehabt. Gleichgültig! ... Lasst mich hier verrotten oder schnallt mich auf die Bahre, damit es etwas schneller geht. ... Eure Entscheidung. Mir ist es einerlei. Ich passe! Euer Zug!"

"Geh spielen und führe irgendjemand anderen an der Nase herum. ... Geh zu Deinem Bruder! Aus dem kleinen Dämon ist inzwischen bestimmt ein ausgewachsenes Monstrum geworden. ..."

Ich drehe mich herum und wende Amanda und den anderen den Rücken zu. "Irgendjemand muss schlafen. Ich bin müde. Ich bin an der Reihe zu schlafen."

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #558 am: 9.07.2017 | 19:03 »
Von der Zimmerdecke, an der die Sterne matt leuchten, tropft oder bröselt etwas herab.
Eine braun-kupferfarbene Kruste. Sie fällt von jedem Stern herunter, als ob sich die Sterne verpuppen wöllten und ihre alte, zu enge Haut abstossen würden.

"Ich werde Paul von Dir grüssen, alter Mann. Er wird sich freuen, dass Du wieder hier bist. Vielleicht wird er Dich besuchen. Vielleicht aber auch nicht. Er hat nämlich recht viel zu tun, weisst Du? Er ist ja immer noch auf der Suche nach seinem Herz.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #559 am: 9.07.2017 | 20:00 »
Clive

"Ja, ja, mach das nur!"

Aus irgendeinem Grund bezweifle ich, dass Paul hier ist. "Ich habe ihn gestern ... oder wann immer mein 'Gestern' war ... noch in Seillean-Mòr Blàr gesehen. Das trifft zwar auf viele Anwesenden zu, aber Paul und Matilde haben Seillean-Mòr Blàr verlassen. Gemeinsam oder einzeln. Das war einen Tag bevor ich Meabh aufgesucht habe. Sie haben es geschafft. Sie MÜSSEN es geschafft haben."

Ebenso wenig, wie ich akzeptieren will, dass dieses grausame Wesen an meinem Bett Matilde ist, nehme ich Pauls angebliche Anwesenheit hier im Böcklin Haus als Wahrheit an. Amanda zu glauben, würde bedeuten, alle Hoffnung fahren zu lassen ... nicht nur für mich, sondern viel weitreichender.

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #560 am: 10.07.2017 | 01:00 »
Die stumpf-leuchtenden Sterne an der Zimmerdecke werden immer grösser und plastischer. Sie kommen bedrohlich näher, steigen von ihrem Firmament herab.

Eine Gitterstruktur ist zw. den Sternen zu erkennen.

Dann wächst aus jedem der Sterne eine Art rostiger Stalaktit heraus, ein Rost-tropfender Zapfen alten Metalls. Das Himmelsgewölbe quietscht und ächzt. Jeder Zapfen gebiert einen scharfen, spitzen Gegenstand; einen Zimmermannsnagel, ein Messer, eine Sichel, eine Säge, einen Spiess, ein Bajonett, ein Beil, einen Säbel...
« Letzte Änderung: 10.07.2017 | 01:02 von Der Läuterer »
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #561 am: 10.07.2017 | 07:36 »
Clive

"Entweder ich soll hier sterben, dann wird es sowieso geschehen, ganz gleich was ich tue. Oder man braucht mich für irgendetwas, dann werden mir auch diese Klingen nichts antun. ... Mir ist es gleich. ... Aber ich lasse mich von ihnen nicht durch die Gegend schubsen und helfe auch noch dabei ..."

"Du selbst hast gesagt, ich muss hier jetzt verweilen, Amanda. Nehmt die Bahre, wenn ihr mich hier raus haben wollt. Wenn nicht, lasst mich zufrieden!", murre ich.
« Letzte Änderung: 10.07.2017 | 10:09 von Joran »

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #562 am: 12.07.2017 | 10:25 »
"WO sind wir hier, Clive?!"

"Wer sind diese Leute? Und warum warst du schon mal hier?"

Ich versuche Clive nochmal dazu zu bewegen diesen Raum zu verlassen, der offensichtlich immer bedrohlicher wird.

"Wir müssen hier nun fort... oder ... wo sind wir ... waren wir nicht eben noch woanders?"

Wenn Clive keine Anstalten macht mir zu folgen, warte ich noch einen Moment ab, ob er mir zumindest Antworten geben kann. Dann eile ich mit Kristine an der Hand in Richtung der Tür. Ich beobachte, on man uns Platz macht oder sich in den Weg stellt. An der Tür schaue ich hinaus und sehe mich um.

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #563 am: 12.07.2017 | 20:32 »
Clive

"Wir sind auf der Insel Herm, im Böcklin-Haus, dem Sanatorium, in dem ich Matilde kennenlernte ... vor sechs Jahren. ... Oder ich soll das jedenfalls glauben! Aber wie sollte das möglich sein?"

"Wenn ... was auch immer es ist, das die Klingen an der Decke erschaffen hat ... will, dass wir dieses Zimmer verlassen, dann erwartet Euch hinter dieser Tür sicher nichts besseres. Als ich das letzte mal durch diese Tür gegangen bin, fand ich dort nur Blut und Tod und Wahnsinn ... und irgendetwas im Keller ... etwas böses, gefährliches oder eine Falle, in die mich Amanda locken wollte ... ich weiß es nicht."

"Und Matilde und Paul", setze ich stumm für mich hinzu.

"Ist Cainnech hier?", frage ich dann Matilde. Viel Hoffnung habe ich nicht, denn auch auf die Frage nach Ruairí habe ich schon keine Antwort erhalten.

"Und wer bist Du? Du bist nicht Matilde! Bist Du ... das Wesen aus der Änderungsschneiderei?"

Ich glaube nicht wirklich an diese Theorie. "Das hier wirkt intelligenter als das Wesen in der Änderungsschneiderei. Auch hätte es vermutlich kein Messer benutzt ... das hatte es nicht nötig", überlege ich.

"Nein, wohl nicht", komme ich Matilde zuvor.

Noch einmal versuche ich, meinen Verstand zu bemühen "... oder was davon übrig ist. Wenn dies hier alles nur eine Phantasie ist, liegt der einzige Ausweg dann nicht in meinem Verstand? ... Oder muss ich lange genug überleben, damit Ayana mich aus diesem Irrgarten befreien kann? ... Ich kenne sie erst wenige Stunden und doch bin ich schon bereit, ihr mein Leben anzuvertrauen?! Warum? Wieder mein Instinkt ... aber wieviel ist der wirklich wert? ... Verflucht, ich wünschte, ich könnte die Zeit ein paar Stunden zurückdrehen und ich läge wieder mit Ayana in meinem Bett ..."

"Wenn Ove ECHT sein sollte, wie steht es dann mit Kristine? Wird sie sich auch jeden Moment in ein Monstrum verwandeln, so wie Matilde? Und was ist mit Ayana? Könnte sie auf irgendeine Weise einen Weg zu mir gefunden haben? Wie kann ich die Wahrheit herausfinden? Wie kann ich die Welt um mich herum testen, wenn diese Welt in meinem Kopf ist und meine Gedanken liest?"

"Ove, frage Dich bei allem und JEDEM hier, ob es ECHT ist! Sei vorsichtig! ... Wenn das nicht Matilde ist ..." Ich verschlucke die Verdächtigung hinsichtlich Kristine und überlasse es Ove, eigene Schlüsse zu ziehen.
« Letzte Änderung: 13.07.2017 | 09:17 von Joran »

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #564 am: 12.07.2017 | 23:11 »
Matilde schaut aus dem Fenster. Es ist schwer zu bestimmen, wie spät es gerade ist. Nebelig ist es. Das Licht ist diffus.
"Ich werde John holen und dann mit Luni jagen gehen. Es ist eine gute Zeit dafür."

Sie blickt auf den Körper des toten Jungen in seinem Blut hinunter.
"Ich werde jemanden schicken, der den Dreck hier wegräumt. Eine Unordnung ist das."
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #565 am: 13.07.2017 | 09:24 »
Clive

"Warum weichst Du meinen Fragen aus, Matilde? Bei dem Nebel willst Du auf die Jagd gehen? Du siehst doch kaum die Hand vor Augen!"

"Matilde würde mich hier nicht ohne jede Erklärung liegen lassen und jagen gehen. Warum zeigst Du mir nicht Dein wahres Gesicht? Oder sagst mir einfach, was Du willst?"

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #566 am: 13.07.2017 | 19:20 »
Matilde schaut vom Fenster zurück zu Dir. Ihr Blick wandert vom Fussende zum Kopfende des Bettes. Sie geht drei Schritte auf Dich zu, während sie spricht "Du willst also spielen, alter Mann? Dann sag das noch einmal und bitte darum." während ihre hell blauen Augen sichtbar blitzen und ein fast schelmisches Lächeln ihre blutroten, feucht glänzenden Lippen umspielt.
« Letzte Änderung: 13.07.2017 | 19:40 von Der Läuterer »
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #567 am: 14.07.2017 | 11:45 »
Ove
Kristine folgt mir fast schon auffällig bereitwillig. Oder bilde ich mir das nur ein?
Vielleicht erwartet sie nun, dass ich mit ihr in das andere Zimmer gehe, das gerade frei geworden ist.

Man scheint uns auch bis zur Tür durchzulassen. Ich höre Clives Warnung, doch ich will wissen, was ich hinter der geöffneten Tür sehe.

Ich schaue durch die Tür, halte aber gut einen Schritt Abstand von der Türschwelle. Ich will den Raum nicht verlassen... nur meine Blicke sollen das "dahinterliegende" betreten. Nicht mein Körper... sofern mein Körper hier überhaupt anwesend ist.

Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #568 am: 15.07.2017 | 20:02 »
Clive

"Habe ich denn eine Wahl? Ich bin doch schon längst in dieses Spiel geworfen worden! Aber was könnte ich gewinnen?"

"Und Du weichst mir weiter aus! Keine meiner Fragen hast Du beantwortet. ... Was soll ich wiederholen und worum soll ich bitten?"

"Dass Du mir sagst, wer Du wirklich bist? ..."

"oder dass Du mir verrätst, ob Ruairí und Cainnech hier sind? ..."

"oder dass Du preis gibst, was Du wirklich von mir willst?"

Mein Blick wandert zu Ayana, an ihr irgendwelche Hinweise zu entdecken ... eine Geste, ein Blick, irgendetwas.

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #569 am: 15.07.2017 | 20:51 »
Ayana lächelt Dich an. "Ich werde dem Doktor Bescheid geben, dass Sie nun bereit sind für die Therapie, Doktor. Wenn es Ihnen Recht ist." Dann streicht sie Dir über die rechte Wange und verlässt langsam den Raum.

Matilde nähert sich Deinem Bett. Sie beugt sich über Dich. Fast flüsternd ist ihre melodische Stimme. Ihr italienischer Akzent verleiht ihren Worten etwas süssliches und liebliches. Der Duft ihres blumiges Parfüms. Eine Strähne ihres schwarzen Haars berührt Deine Stirn und Deine Wange. Und Du blickst auf ihren schönen Busen, zwischen zwei wohlgeformten, nicht zu grossen, Brüsten.

Du bist fasziniert, elektrisiert, ekstatisch und entzückt.

Selten war Matilde Dir so nahe wie jetzt. Du bist hin und her gerissen. Fast vergisst Du, wo Du Dich befindest.

Du möchtest sie umarmen, sie an Dich pressen, sie herzen, liebkosen und streicheln...
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #570 am: 15.07.2017 | 22:03 »
Kristine und Ove verlassen Clive's Zimmer und treten auf die Galerie hinaus. Vor Dir ist ein massives Geländer aus Holz, ebenso der Handlauf an der Treppe nach unten. Die Treppenstufen sind rot. Wie mit roter Farbe gestrichen. Überall auf den Stufen sind einzelne Flecken und grössere Flächen.
"Rosenblätter! Das sind lauter Rosenblätter, Ove." Kristine scheint überrascht zu sein.

Von weiter unten ist Musik zu hören. Eine Arie? Ein Sänger. Vielleicht ein Tenor.

Das Haus scheint viktorianisch zu sein.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #571 am: 16.07.2017 | 00:05 »
Das Gebäude scheint recht marode und morbide zu sein. Leicht verfallen. Als sei das Innere längere Zeit der Witterung ausgesetzt gewesen.

http://spitalfieldslife.com/wp-content/uploads/2012/10/A85.jpg

Etwas ausgeblichene Tapete hier... etwas bröckelnder Putz dort... schmale Risse in den Wänden anderenorts.

http://imgc.allpostersimages.com/images/P-473-488-90/73/7341/6N7S100Z/Posters/the-entrance-hall-of-the-viceregal-palace-simla-c-1890.jpg

Und überall eine eigenartige Art von organischer Struktur.
Elektrokabeln oder Schläuchen gleich, ziehen sich Adern an den Wänden, der Decke und am Boden entlang.
Adern und Nervensträngen gleich, schlängeln sich dünne und dicke Schläuche an den Wänden, der Decke und am Boden entlang, verzweigen sich, verästeln sich und finden sich wieder, laufen zusammen und enden irgendwo im oder unter dem Putz.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #572 am: 16.07.2017 | 09:51 »
Clive

"Nein, das kann nicht Matilde sein! Ich hatte nie solche Gefühle für sie ... sie ist meine Tochter! Oder war es in einem früheren Leben ... wie auch immer ... jedenfalls war sie nie meine Geliebte. Und sie hat ihre Reize nie bei mir ausgespielt."

"Und nein, Matilde war mir bereits so nahe wie jetzt. Sie lag in meinen Armen ... hier auf Herm ... in dieser verfluchten Festung, die Hartmut als ihr Heim bezeichnete, an dem Tag, als die Verzweiflung sie fast zum Äußersten trieb ... Ich habe sie umarmt als Freundin und als Tochter ... nie als Geliebte."


Diese Spielchen machen mich wütend. Sie beschmutzen die Bande, die zwischen mir und Matilde bestanden ... sollen vermutlich die Erinnerung daran zerstören, was ich einmal hatte.

"Was soll das? Soll das das Spiel sein? Das zeigt mir nur einmal mehr, dass Du nicht Matilde bist! ... Aber wer bist Du? Und was willst Du?"

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #573 am: 16.07.2017 | 10:10 »
Clive

"Bitte darum. Du musst mich bitten."

Matilde ist Dir jetzt so nahe, dass Du ihren Atem riechst.

Ein infernalischer, ekelerregender Gestank, der Dir den Atem raubt, Dich würgen lässt und Dich fast in die Besinnungslosigkeit prügelt, schlägt Dir aus ihren blutroten Lippen entgegen.

Wie eine erdrückende, schwere Decke legt sich dieser Gestank nach süsslichem, verwesendem Fleisch und frischem, metallisch riechendem Blut auf Dich.
« Letzte Änderung: 16.07.2017 | 10:16 von Der Läuterer »
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #574 am: 16.07.2017 | 10:29 »
Ove

Die Adern scheinen organisch zu sein. Petrol-farben bzw. olivgrün.


Vielleicht ist es auch mehr Wurzel- oder Ranken-artig.

Sie kleben auf der Oberfläche, teils halb versunken und teils in das Material eindringend.

Sie transportieren Material, wie das Blut in den Adern pulsiert.


Wie Gedärme, die sich weiten und verengen, um feste Stoffe zu befördern.

Und an manchen Enden bewegen sich diese Adern wie eine Schnecke, ein Wurm oder der Fühler eines Insektes.

Vielleicht auch manchmal, nur aus dem Augenwinkel wahrzunehmen, wie der peitschende Tentakel eines wütenden Kraken.
« Letzte Änderung: 16.07.2017 | 10:37 von Der Läuterer »
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