Autor Thema: Irgendwo in IRLAND  (Gelesen 46493 mal)

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Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #100 am: 3.09.2016 | 12:20 »
In der Kneipe Dúlamán

Als Du das Dúlamán betrittst, wenden sich alle Köpfe im Pub in Deine Richtung. Ein kurzes Kopfnicken von den Tischen und sofort sind alle wieder ins Gespräch vertieft.


Es riecht nach Tabak und Du bekommst Lust auf eine Zigarette.

Aus dem Radio im dunklen Eck über dem Stammtisch plärren die Flötenklänge einer Folksong Melodie.

Iefan, der Barkeeper, scheint im Stehen hinter dem Tresen zu schlafen, denn immer wenn Du hier her kommst, dann ist ER dort, egal zu welcher Zeit.

Er nimmt Deine Bestellung auf, stellt Wasser und Whiskey auf den Tresen und notiert die Drinks auf einer Liste. Wortkarg wie immer sind es nur ein paar Worte "Er macht sich Sorgen." dann poliert Iefan weiter das Innere der Gläser.
« Letzte Änderung: 3.09.2016 | 20:12 von Der Läuterer »
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Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in SCHWEDEN
« Antwort #101 am: 3.09.2016 | 12:28 »
Als Du Kristine berührst, schlägt sie zuerst zaghaft um sich und nimmt dann auf ihrem Korbsessel die Embrionalhaltung ein, während ihr ein Schrei entgleitet.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #102 am: 3.09.2016 | 13:56 »
Ich trinke gierig das wasser. Dann nehme ich den Whisky und nippe daran.
“Ich geh auch gleich zurück”  murmele ich.
“hast du eine Zigarette?”
Ich schaue mich nicht um.
Dann seufze ich, und vergrabe mein Gesicht zwischen den Armen, als hätte ich bereits einen Kater.
Aus der feinen aristoktratschen Damen die ich mal war, ist kaum noch etwas übrig.
Ich bin eine Nervensäge.

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #103 am: 3.09.2016 | 16:03 »
Wortlos schiebt er Dir einen Tabaksbeutel und ein Briefchen mit Blättchen herüber.
Das Quietschen des Glases beim trockenreiben quält Deine Ohren.
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Offline Nyre

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #104 am: 3.09.2016 | 22:08 »
Ich rolle mir eine Zigarette, und rauche sie. Still.
Ich verstehe nicht was dieses bedeuten sollte, aber ich habe keine Lust wieder in die Klapsmühle gebracht zu werden.
Meine Hand zittert während ich rauche.
“Danke”sage ich dann.
Schiebe die Sachen zurück und bezahle.
Dann stehe ich auf, und gehe wieder raus, zu Maìrin.
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Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #105 am: 4.09.2016 | 02:11 »
Seillean-Mòr Blàr, County Roscommon, Irland
am Ufer des Boyle River nahe Lough Key
Sommer 1933

Clive


Meine Unruhe wächst. "Wo könnte Matilde nur sein? Bei wem könnte sie sein? Obwohl sie nun über drei Jahre hier ist, hat Matilde sich nicht wirklich mit jemanden angefreundet ... jedenfalls nicht dass ich wüsste. Die Menschen hier sind schlicht. Sie wissen wenig von der weiten Welt. Aber ich hatte gehofft, über die Jagd oder die Musik hätte Matilde eine gemeinsame Basis mit den Bewohnern von Seillean-Mòr Blàr finden können. Selbst zu den Freunden von Cainnech hat sie keinen engeren Kontakt aufnehmen wollen, vermutlich weil sie Fragen über Cainnech und ihre Beziehung zu ihm aus dem Weg gehen wollte. Dabei ist es nicht so, dass Matilde auf eine allgemeine Ablehnung gestoßen wäre ... eher auf die Scheu von Menschen, die sich Matildes Überlegenheit in Bildung, Umgangsformen und Gewandtheit bewusst sind.

Niall ist der einzige, der mir im Moment noch einfällt. Falls Matilde in die Wälder gegangen ist, hat Niall möglicherweise eine Idee, wo sie sein könnte."


Ich bitte Máirín, noch eine Weile auf Marie aufzupassen. Gemeinsam mit Luni verlasse ich Máiríns Cottage. Diesmal umgehe ich das Dorf nicht, sondern nehme den direkten Weg hinein, vorbei an der alten Dorfkirche. Ihr Anblick erinnert mich daran, wie sehr wilder Wein, Efeu und Waldreben sich in den letzten Jahren auf meinem Land verbreitet haben. Den Ranken ist kaum noch Einhalt zu gebieten. Manchmal empfinde ich dieses Phänomen als beklemmend, als hätten sich diese Pflanzen zum Ziel gemacht, alles Leben an diesem Ufer des Boyle zu erdrosseln.

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #106 am: 4.09.2016 | 09:45 »
Im Dorf

Als Du am frühen Abend in Richtung Maìrin über die Dorfstrasse gehst, wirst Du von der Seite angesprochen "Miss?" und zuerst denkst Du, Du seist nicht gemeint.

"Miss?" und als Du Dich umdrehst, siehst Du einen Mann in bereits fortgeschrittenem Alter.
Der Mann ist braun gebrannt, hat grau-meliertes Haar und eine Nickelbrille auf der Nase.
Er trägt Knickerbockers, Lodenjacke, Wanderstiefel und er hat einen Spazierstock in der Hand.
Als er Dich grüsst, nimmt er seine Baskenmütze vom Kopf. "Entschuldigung bitte für die Störung."

Er lächelt Dich aufmunternd an. "Miss, ich bin auf der Suche nach dem Haus der Familie Ó Caollaidhe. Ich war im Krieg Offizier im Royal Flying Corps."
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Offline Nyre

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #107 am: 4.09.2016 | 10:12 »
Ich grüsse den Mann höflich zurück.
“Dann sind sie bei mir richtig. Ich gehe auch dortin, gerade.
Ich bin...eine Familienfreundin. Dann kommen Sie einfach mit.
“Waren sie mit Cainnechs Vater im Krieg?” frage ich, und geh schon ein wenig weiter.
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Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #108 am: 4.09.2016 | 10:32 »
Seillean-Mòr Blàr, County Roscommon, Irland

Clive


Als ich die gewundene Dorfstraße erreiche, sehe ich dort erleichtert Matilde stehen. Noch einmal beschleunige ich meine Schritte. Schon bin ich versucht, ihr zuzuwinken und ihren Namen zu rufen, da rückt eine weitere Person in mein Blickfeld: Raymond Braddock! Er redet auf Matilde ein.

Ich kann nur hoffen, dass Matilde ihm gegenüber vorsichtig ist. Schon alleine weil er ein Fremder ist.

Ich schicke Luni vor und verfalle jetzt sogar in einen langsamen Trab, die leicht abfallende Dorfstraße herab.

Offline Puklat

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Re: Irgendwo in SCHWEDEN
« Antwort #109 am: 4.09.2016 | 16:18 »
Währenddessen an der Grundvikbucht

Ich verstehe was der Mann sagt, doch es ergibt wenig Sinn. Doch als er sagt ich sei die "rechte Hand", muss ich mich zusammen nehmen um nicht zu zucken. Das Jucken in meiner rechten Hand wird stärker ... oder achte ich nur mehr darauf?

"Die rechte Hand also...." murmel ich meine Gedanken halb laut vor mich hin.

"Die Götter haben Sie also zu mir geführt... so so... und warum haben die Götter das getan? WAS wollen Sie?"

Vielleicht habe ich soeben einen weiteren Kunden oder zumindest ein weiteres Untersuchungsobjekt für Harry gefunden. Dieser Mann hat offensichtlich geistige Probleme. Aber vielleicht bin ich es ja auch, der hier die Probleme hat. 'Die rechte Hand'

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #110 am: 4.09.2016 | 16:29 »
Der Mann ist charmant und freundlich. "Da freue ich mich doch, Sie getroffen zu haben, gnädige Frau. Welch ein unglaublicher Zufall. Dann können wir ja gemeinsam dort hin gehen. Ich würde mich sehr freuen. Sagen Sie, Sie sehen nicht wie eine waschechte Irin aus. Sie sind nicht zufällig aus dem Süden? Griechenland? Spanien? Oder Italien?"
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Re: Irgendwo in SCHWEDEN
« Antwort #111 am: 4.09.2016 | 16:34 »
Noch immer kniet der Mann vor Dir am Boden. "Ja. Die rechte Hand. Ihr seid die rechte Hand, Sir. Und ich bin hier, um Euch zu dienen und Euch zu schützen, Sir."
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #112 am: 4.09.2016 | 19:39 »
Ich lächele ihn etwas an.
“Ich komme aus den Süden. Wie heissen Sie denn?
Kannten Sie Iann gut im royal air?”
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Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #113 am: 4.09.2016 | 20:52 »
"Norditalienischer Akzent, nicht wahr? Lombardisch? Sie stammen aus... der Provinz Pavia?"

Der Mann lächelt zurück. "Mein Name ist Braddock. Ray Braddock, Madame."

"Beim Royal Flying Corps kannte ich nur wenige Männer. Ich war bei der Logistik. Für den aktiven Dienst war ich bereits zu alt."
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Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #114 am: 4.09.2016 | 21:34 »
Clive

Luni platzt nicht in die Unterhaltung zwischen Matilde und dem Mann, der sich Braddock nennt, er schleicht sich hinein. Ich muss schmunzeln, denn ich kenne die Wirkung, die Lunis Auftritt in solchen Situationen gewöhnlich hat nur zu gut. Der Wolf achtet sorgsam darauf, sich aus dem Rücken des Gesprächspartners zu nähern, um dann nahezu lautlos aus dem Nichts zu erscheinen und neben Matilde Stellung zu beziehen. Kein Bellen, kein Anspringen, keine Schwanzwedeln. Der eindrucksvolle Rüde verharrt stattdessen still in seiner Position neben Matilde und taxiert sein Gegenüber. Erfolglos sucht man nach den von Haushunden gewohnten Verhaltensweise, die einem verraten, ob das Tier einem freundlich gesonnen ist, ängstlich ist oder gleich zum Angriff übergeht. Das führt in aller Regel zu Verunsicherung.

Ich verlangsame meinen Schritt wieder. Als Matilde Luni hinter Braddock hervortauchen sieht, schaut sie kurz die Dorfstraße herauf und unsere Blicke treffen sich.

Kurz danach erreiche ich die beiden. "Dann haben Sie also meine Tochter doch noch kennengelernt, Mr. Braddock", sage ich höflich aber merklich distanziert. "Denk Dir nur, Liebes, Mr. Braddock kommt von der Brandschutzbehörde in London den weiten Weg hierher, weil er einen Hotelbrand in London vor drei Jahren untersucht. Ich habe in dem Hotel an jenem Tag eine Frau besucht, die zu den Opfern zählte." Ich blicke Bestätigung suchend wieder zu Mr. Braddock. "Neben einem Feuerwehrmann, wenn ich mich recht entsinne ... und natürlich neben Ihrem Mitarbeiter, wie Sie mir erzählt haben. Wie hieß er doch gleich?"

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #115 am: 4.09.2016 | 23:20 »
Als Luni wie ein Geist unerwartet zwischen Dir und Braddock erscheint, erstirbt das Lächeln des Mannes kurz.

Doch Braddock hat schnell seine Fassung wieder erlangt. "Demnach haben Sie lange Jahre fernab Ihrer Heimat verbracht, verehrteste... Madame Savage?" Er lächelt und seine Augen funkeln. "Ihr habt die Anmut und Schönheit Eurer italienischen Mutter. Es war mir eine Ehre Euch kennengelernt zu haben."
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Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #116 am: 4.09.2016 | 23:51 »
Clive

"Verdammt! Ich habe es gewusst!" Ich spüre plötzlich in mir das unbändige Verlangen, diesen Mann zu töten. Ich wünschte, ich wäre an Lunis Stelle und könnte ihm mühelos die Kehle zerreißen. Dieser Mann wird alles zunichte machen, was ich mir hier aufgebaut habe. Er darf dieses Dorf nicht verlassen. Aber wenn er nicht zurückkehrt, wird das seinen Leuten auch sagen, dass sie auf der richtigen Spur sind. Ich kann nichts tun und ich weiß das.

Ich fühle mich in die Ecke gedrängt. Hektisch spiele ich meine Optionen durch: Das einzige Telefonkabel durchtrennen? Den Männern von der Óglaigh na hÉireann einen Hinweis zuspielen, damit sie die Drecksarbeit erledigen? Matilde mit John dem ein Ende setzen, wenn er das Dorf verlässt? Es gibt nur eine Straße, die er nehmen kann... Das Auto mit dem Toten vom Boyle ins Loch treiben lassen? ... Oder ein zweites Opfer des Sebastiansmörders aus ihm machen? Mich schaudert bei dem Gedanken.

"Aber er hat Marie nicht gesehen ... er weiß immerhin nichts von Marie!", wird mir erleichtert klar.

"Was soll das heißen? Was wollen Sie damit sagen?", frage ich aufgebracht.

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #117 am: 5.09.2016 | 01:35 »
Braddock bleibt äusserlich gelassen. "Es tut mir Leid wegen Ihres kürzlich erlittenen, tragischen Verlustes, gnädige Frau. Es tut mir aufrichtig Leid für Sie. Bitte entschuldigen Sie die Störung. Ich mache mich dann mal auf zur Herberge."
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Offline Puklat

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Re: Irgendwo in SCHWEDEN
« Antwort #118 am: 5.09.2016 | 08:41 »
"Vor wem wollt ihr mich schützen? Wer sollte denn bitte hinter mir her sein ... außer Ihnen?!"

Offline Nyre

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #119 am: 5.09.2016 | 10:08 »
Meine Augen fixieren Braddocks.
“Haben Sie im Dorf von Cainnech gehört oder wovon reden Sie?”
Ich renne vor ihm, und stelle mich so, dass er nicht weiter darf.
“Seien Sie nett, und sagen Sie mal, ganz klar was Sie wollen”
Ich starre ihn an.
“Vielleicht bekommen Sie es sogar”
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Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #120 am: 5.09.2016 | 10:48 »
Clive

Meine Atemfrequenz ist noch leicht erhöht. Von dem kurzen Lauf vermutlich. Kleine Schweißperlen stehen auf meiner Stirn und mein Kragen scheint enger geworden zu sein. Als hätten die Ranken nun auch mich erreicht. Ein leichter Schwindel erfasst mich. Jetzt ist mein Stock mehr als ein Accessoire, mehr als ein Gefäß. Meine rechte Hand verkrampft sich um den Griff und ich bin froh über die Stütze. Meine innere Aufgewühltheit lässt Übelkeit in mir aufsteigen.

"Ich werde nicht zulassen, dass DIE mir mein neues Leben wieder zerstören! Ich werde das nicht aufgeben ... Matilde und Marie. Es ist nicht ganz so, wie ich es erhofft hatte, aber es ist unendlich viel mehr als zuvor!"

Ich merke, wie sich meine freie Hand zur Faust ballt. Aber ich lasse Matilde gewähren. Sie scheint ruhiger als ich zu sein. Immerhin habe ich mich so weit unter Kontrolle, um zu erkennen, dass ich in meiner jetzigen Verfassung keine guten Entscheidungen treffen kann.

Möglicherweise spürt Luni meine Erregung, vielleicht nehmen seine Instinkte auch wahr, was ich schon seit ein paar Stunden spüre ... diese Spannung, die über dem Land liegt und auch andere Dorfbewohner erfasst zu haben scheint. Jedenfalls dreht er erneut demonstrativ eine Runde um Braddock und schleicht an Matildes Seite.
« Letzte Änderung: 5.09.2016 | 11:02 von Joran »

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #121 am: 5.09.2016 | 16:58 »
Braddock hebt die Augenbrauen. "Nun, gnädige Frau. Sie müssen längere Zeit in der Lombardei verbracht haben. Ihr Akzent ist unverkennbar. Da Herr Savage Sie als seine Tochter ausgibt, müssen Sie erst kürzlich nach Irland gekommen sein. Sie sind offenbar ein Scheidungskind. Sie haben die meiste Zeit Ihres Lebens bei Ihrer Mutter oder bei Ihren Grosseltern in Italien verbracht. Und Sie sind noch nicht lange hier in Irland. Ich schätze nicht weniger als ein Jahr und nicht mehr als drei Jahre? Sehr wahrscheinlich haben Sie bei Ihrer Mutter gelebt. Sie ist vermutlich kurz vor dem genannten Zeitraum verstorben, weshalb Sie zu Ihrem Vater gezogen sind. Richtig?"

"Nein. Leider falsch. Nachfolgend zu den Recherchen, die auf den Brand im Chelsea's folgten, berichtete die Haushälterin von Frau Marquard, dass ihre Misses eine Detektei beauftragt hatte, einen ihr unbekannten Gegenstand in einem Auktionshaus für sie zu ersteigern. Der Portier des Chelsea's beschrieb drei Personen, die etwa drei Stunden vor dem Brand von ihm mit dem Aufzug zu Frau Marquard gebracht wurden. Eine dunkelhaarige Schönheit aus südlichen Gefilden, ein älterer Mann, vom Typ Professor, der einen seltsamen englischen Akzent sprach und ein blonder, sehr nervöser Mann mit ebenfalls ausländischem Akzent; vermutlich Deutsch. Zwei Sanitäter erinnerten sich nach dem Brand an eine schöne, schwarzhaarige Ausländerin, die ihre Brandwunden verarzten liess."

"Nur eine Agentur in London hat einen auffälligen Deutschen zum Kompagnon, der sich zwar als Engländer ausgibt, sich aber unbekannterweise recht wenig Mühe gibt, seine deutsche Herkunft zu verbergen. Die Detektei heisst Kilmister & Stratton."

"Sie, gnädige Frau, waren also mit Doktor Savage und Hans Schmidt unterwegs. Den Unterlagen im Meldeamt und im Standesamt von London zu Folge, sind Sie mit dem Mann verheiratet. Demnach ist Ihr Name wohl nicht Savage, sondern vielmehr Stratton, geborene Visconti."

"Hans Schmidt befindet sich z.Zt. in Thailand oder zumindest in der Nähe von Thailand. Das ist zu weit weg, um dem Mann Fragen zu stellen."

"Die Frage, die sich mir nun im Zusammenhang mit Ihnen stellt, ist, weshalb Sie, gnädige Frau, nach dem Brand so überhastet das Land verliessen? Auch stellt sich die Frage, was dieser Cainnech, den Herr Savage erwähnte als ich ihn besuchte, mit all dem hier zu tun hat und der mir bislang unbekannt war. Es bleibt noch immer ein Rätsel."

"Habe ich etwas Wichtiges übersehen, oder ausgelassen?"
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Re: Irgendwo in SCHWEDEN
« Antwort #122 am: 5.09.2016 | 17:12 »
"Es gibt zahlreiche verwirrte und auch gewalttätige Menschen, die hassen, was sie nicht verstehen und dies zu zerstören trachten. Diese Menschen verleugnen die Existenz der Alten Götter und wollen den Gläubigen Schaden zufügen. Ihr seid zu wichtig, Auserwählter, als dass man dies erlauben könnte. Man kann Euch einer derartigen Gefahr nicht aussetzen. Ihr seid die Hand. Ihr seid die rechte Hand. Ich werde Euch mit Körper und Geist schützen."
« Letzte Änderung: 6.09.2016 | 16:55 von Der Läuterer »
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #123 am: 5.09.2016 | 17:40 »
Clive

"Typ Professor? Ich wünschte, ich könnte ihm mit meinem Stock zeigen, was für eine Art Professor ich bin! Wäre mir nicht so übel ..."

Jetzt mische ich mich in das Gespräch ein, indem ich Braddock anspreche, der mir inzwischen den Rücken zuwendet.

"Hören Sie, ich habe Ihnen schon gesagt, dass ich an jenem Morgen Frau Marquard aufgesucht habe. Ich habe keinen Grund das zu verbergen. Und ich habe Ihnen auch gesagt, dass Sie mehr von mir nur erfahren, wenn Sie mir sagen, woher Sie das wissen und was genau Sie wollen. Mir durften Sie das angeblich nicht sagen, meiner Tochter wenige Stunden später aber schon?

Und ich habe Ihnen auch erklärt, dass Cainnech am Tag VOR dem Brand von der Polizei verschleppt wurde und seither von ihm jede Spur fehlt. Dafür dürfte es dutzende von Zeugen geben. Der Vorfall im Princess Grace Krankenhaus war auch in den Zeitungen. Die Polizei versuchte offenbar zunächst, die Straftaten eines Kollegen zu vertuschen; es ging u.a. um Kanibalismus. Wir hatten NICHTS getan. Zu viele Passanten haben gesehen, was sich in dem Wagen des Polizisten befand. Das ließ sich nicht mehr unter den Teppich kehren. Aber für Cainnech war es zu spät. Was glauben Sie, hätte die Polizei mit mir angestellt, wenn ich in London versucht hätte, Cainnechs Verschwinden ... seine Ermordung durch die Polizei aufzuklären? Wer weiß, vielleicht haben die ja sogar das Hotel angesteckt, als ich drinnen war? Deswegen habe ich London am Tag darauf verlassen. Iren sind in London nicht gerne gesehen, wie ich feststellen musste. Ich habe versucht, von hier aus meinem Freund zu helfen."

Das Sprechen hat mich angestrengt. Das Schwindelgefühl nimmt zu. Ich lockere meinen Hemdkragen.

Offline Nyre

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #124 am: 5.09.2016 | 17:51 »
Ich schaue den Mann, und hebe einen Augenbraun.
"Also erstmal, ich komme nicht aus Lombardei, meine Mutter war aus Viareggio, im Toskana.
"Stimmt, wir waren bei Frau Maqruard, aber Mr. Stratton war nicht da. Der blonde Mann war Jemand anderen, der ebenso nicht so nah im Moment ist.."
Ich seufze.
"Frau Maquard hatte uns mit einem Kauf beauftragt, und wir haben uns mit Ihr getroffen. Leider war diese Gegenstand, das sie wollte, vorher gestohlen worden, wodurch unsere Hilfe nicht mehr notwendig war. Dann kam der Brand. Und ein paar Tage danach, da ich nichts mehr zu tun hatte, und mich gerade von meinem Mann endgültig getrennt hatte, bin ich nach Ireland gereist. aber jetzt noch eine Frage an sie"
Was meine Hochzeit angeht, warum nennen Sie mich frau Stratton, wenn Sie meinen Mann  HANS SCHMIDT nennen?"
Ich lege den Kopf etwas schief.
"Da bin ich sehr neugierig auf die Antwort"
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