Autor Thema: Irgendwo in IRLAND  (Gelesen 46537 mal)

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Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in SCHWEDEN
« Antwort #175 am: 12.09.2016 | 15:30 »
Am Ufer des Lough Key

"Herr, ich habe Jahre in der Irrenanstalt des Gefängnisses von Dartmoor verbracht, weil man mich unseres Glaubens wegen, dort eingewiesen hatte. Unsere Feinde wollten, dass Fliegen und Maden mich auffressen sollten. Der Wahnsinn sollte mein Gehirn zerfressen. Aber ich blieb am Leben." Er grinst breit.

"Für verrückt haben sie mich erklärt - wahnsinnig haben sie mich genannt. Mich... einen der wenigen, der die Wahrheit kennt."

"Die anderen Insassen haben mich schon nach kurzer Zeit gemieden, nachdem unser Gott ihnen meine Überlegenheit bewiesen hatte."

"In der Einsamkeit der Isolierzelle der Anstalt habe ich mir dann das Flötenspiel beigebracht. Der Ire brauchte seine Flöte eh nicht mehr."

"Und später wurde ich dann auf wundersame Weise befreit. Azathoth, unser Gott hat mich erhört, als er mein Flötenspiel vernahm. Er hat mich befreit, damit ich Euch finde und zu Diensten bin, Herr."

"Es werden noch mehr kommen wie ich, die Euch dienen werden, Herr. Und es werden welche kommen, die Euer Tun und Handeln verhindern wollen. Und vor jenen Ungläubigen werde ich Euch zu schützen wissen. Auserwählter."
« Letzte Änderung: 15.09.2016 | 19:12 von Der Läuterer »
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Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #176 am: 12.09.2016 | 21:32 »
Die Schwarze wendet sich Dir zu und schaut Dir direkt in die Augen. Sie hält den Blick. "Fräulein, bringen Sie mich zu Ihrem Meister. Er bedarf meiner." Die Iris der Frau sind so schwarz wie ihre Pupillen.
« Letzte Änderung: 12.09.2016 | 21:35 von Der Läuterer »
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Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #177 am: 12.09.2016 | 22:31 »
Clive

Der Gedanke an eine Äthopierin, die Azathoth dient, beunruhigt mich. Während Karim mir eher lästig ist, habe ich aus einem unerfindlichen Grund vor dem Zusammentreffen mit der Frau eine rasch anwachsende Angst.

"Was werden ihre Augen in mir sehen? Wo ein Weg hereinführt, wird auch ein Weg heraus führen ... Ich habe nie verstanden, WIE es möglich war, dass SIE über den Augenkontakt in mich eindrang. Könnte eine Dienerin von Azathoth SIE aufspüren? Auch jetzt noch, wo ich selbst SIE nicht mehr finde? Könnte eine Dienerin von Azathoth SIE mir entreißen? Vielleicht würde ich es in meiner jetzigen Verfassung nicht einmal merken. Aber wie soll ich jedem Blickkontakt ausweichen. ... Die Augen sind das Tor und nur Blindheit könnte es schließen."

Ich denke an jene Tage auf Herm zurück, als mir Farben unerträglich schienen. "Das reine Weiß kam der Blindheit am nächsten. Und in meinen Träumen tat ich entsetzliche Dinge, um das Augenlicht zu verlieren. Wird das nun wieder beginnen? ... Und werden wir wieder aus Raum und Zeit gerissen, wie auf Herm?"

Alte, überwunden geglaubte Ängste steigen in mir auf und der Druck auf meinem Unterleib nimmt wieder zu. Ich blicke suchend die Dorfstraße hinab. Fast erwarte ich, dass nun auch noch Paul aus den Schatten der Verangenheit tritt, als sei er nie wirklich fort gewesen, sondern habe nur ein wenig in der Realität versetzt gelebt, so dass er unserem Blick entzogen war. Ich sehe die Ranken an den Häusern entlang der Dorfstraße, deren tastenden Stränge immer dunkler werden, bis sie schwarz glänzen und pulsieren, während die Farbe der Blüten mir immer unerträglicher wird ... greller ... leuchtender ... flammender ... in meinen Augen brennend und tanzend ... als breite sich eine Feuersbrunst in rasender Geschwindigkeit über die alten Mauern, um das ganze Dorf zu verschlingen. Ich schließe die Augen, presse Daumen und Zeigefinger darauf und schlucke.

"Was ist heute nur los mit mir und der Welt? Das neue Leben, das ich mir nach Herm aufgebaut habe, ist so fragil wie meine Gesundheit. Nun klaffen bereits überall Risse.

Warum nur? Warum? ... Vielleicht wäre die Antwort in jenem Keller zu finden gewesen, den langen Weg hinab, den mir Amanda wies und dem ich nicht zu folgen wagte? ... Ich spürte schon damals, dass dies alles irgenwie zusammenhing, aber wir sind fortgelaufen! Und nun kehrt es zurück!

NEIN, das KANN nicht sein! Du bildest Dir das alles nur ein! Das DARF nicht sein! Beruhige Dich!"

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #178 am: 12.09.2016 | 23:17 »
Du bist so völlig in Deinen Gedanken gefangen, dass Du überhaupt nicht merkst, dass Karim mit Dir spricht. "... ... ... ... ... Herr?"

"Herr, Ihr wirkt beunruhigt, als sei Euch eine schmerzliche Erinnerung wieder eingefallen. Geht es Euch gut? Ist es Euch schwindelig? Fühlt Ihr Euch wohl?"
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Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #179 am: 13.09.2016 | 10:46 »
Clive

Der Schlag meines Herzens ist langsam aber schwer, als wäre es aus dem Takt geraten, jeder Schlag eine synchrone Kontraktion aller Kammern. Heftig, aber wirkunslos. Ich wünschte, ich hätte mein Nitroglyzerin bei mir. Aber es liegt zuhause, in meiner Tasche, wo es niemand sieht und Fragen stellt, unendlich weit entfernt.

Ich kann mich nicht überwinden, meine Augen zu öffnen. Ich will die Bilder nicht sehen, die meine Augen mir vorgaukeln.

"Ich muss nach hause ... sofort ...", murmele ich.

Offline Puklat

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Re: Irgendwo in SCHWEDEN
« Antwort #180 am: 13.09.2016 | 14:55 »
Am Ufer des Lough Key

Der Mann ist offensichtlich wahnsinnig.

Doch je länger ich seinen Worten lausche, desto eher verschiebt sich meine Ansicht.

Natürlich wurde er für wahnsinnig erklärt. Das ganze klingt auch verrückt. Vielleicht sollte ich diesen Revolver gleich an ihm testen. Aber warum? er meint es ernst. Er will mich beschützen... vor welchen unsichtbaren Feinden auch  immer. Da ist es nicht Recht ihn niederzustrecken. Aber vielleicht ist das auch nur ein Vorwand von ihm, um Kristine oder mir später etwas anzutun.

Kurz überlege ich.

Nein, hätte er Kristine oder mir auflauern wollen, dann hätte er das genausogut jetzt machen können. Ich war unvorbereitet. Er hätte mich einfach in die Bucht schubsen können, mich mit einem Messer erstechen können oder mir einfach einen schweren Ast auf den Kopf schlagen. Und Kristine... sie ist zwar in Begleitung von Harry. Aber ich halte ihn nicht für einen guten Kämpfer. Sie haben sicher auch niemandem ernsthaft widerstand zu leisten.

"Von was für einer Flöte sprechen Sie? Und welcher Ire? Wie kommen Sie in einer Isolierzelle an eine Flöte, die zuvor einem Iren gehörte?"
Nach den Vorkommnissen in England vor drei Jahren reagiere ich empfindlicher auf Worte Bezüge zu Irland. Ich kann es mir selber kaum erklären.

"Hat dieser... hat Azathot direkt mit Ihnen gesprochen? Oder hat er ein Medium benutzt? Und erzählen Sie mir, wie sie aus diesem unwürdigen Gefängnis entkommen konnten... und wie sie an diese prächtige Waffe gekommen sind!"
« Letzte Änderung: 15.09.2016 | 19:09 von Der Läuterer »

Offline Nyre

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #181 am: 13.09.2016 | 15:19 »
"Mein Meister? Ich habe keine Ahnung wovon ihr da sprecht. Ich muss los."
Ich gehe schnell zu CLive, und merke, dass es ihm nicht gut geht.
Ich stütze ihn.
"Clive, los. Gehen Wir. Ich muss mit dir unter vier Augen reden"
Ich bin eine Nervensäge.

Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #182 am: 13.09.2016 | 16:55 »
Clive

Dankbar nehme ich Matildes Hilfe an. Sobald ich die Augen öffne, beginnen sich farbige Flecken zu drehen. Darum halte ich den Blick gesenkt und stolpere halb blind die Dorfstraße zurück. Meine Gedanken überschlagen sich. Die Beklemmungsgefühle machen es mir schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Weil ich mir unsicher bin, was Karim mithört, wage ich Matilde auf dem Heimweg nur Andeutungen zuzuraunen.

"Ja ... ich brauche meine Tasche! ... Wir müssen reden ... zuerst die Welpen, dann Braddock, jetzt das ... wieso zur gleichen Zeit? ... das alles erinnert mich an Herm ... Pater Breandán wird außer sich sein, wegen der Kirche ... ich hoffe bei Máirín ist alles in Ordnung ... folgt sie uns? ... hast Du ihre Augen gesehen?"

"Hoffentlich ist Marie in Sicherheit!"

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #183 am: 13.09.2016 | 19:25 »
"Herr, welche Tasche? Eure Arzttasche? Wo ist sie? Wie sieht sie aus? Ich werde für Euch die Tasche holen."

Karim macht eine Handbewegung langsam zu machen. "Setzt Euch, Auserwählter. Ihr müsst Euch schonen."

"Und ich habe ein Stärkungsmittel, Herr."

Er greift in die Innenseite seines Gewands und holt einen kleinen, verkorkten Lederbeutel hervor, den er Matilde reicht. "Hier, drei Tropfen auf die Zunge sollten dem Herrn Linderung und Erholung bringen. Ich werde die Arzttasche holen."
« Letzte Änderung: 13.09.2016 | 19:27 von Der Läuterer »
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Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #184 am: 13.09.2016 | 19:41 »
Clive

Ich sehne meine Medikamente herbei und so beschließe ich, auf Karims Vorschlag zumindest teilweise einzugehen.

"Es ist einfacher, wenn Matilde geht. Sie findet sich zurecht. Du begleitest mich", antworte ich Karim.

"Geh bitte voraus, Matilde!"

Hinter mir höre ich das leise Rascheln von Stoff und ich ahne, dass die Äthiopierin zu uns aufgeschlossen hat.

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #185 am: 13.09.2016 | 20:37 »
"Sehr weise, Herr. Lasst Eure ehrenwerte Vertraute vorgenen. Natürlich kennt sie sich besser aus, Herr."

Er legt den Kopf leicht schief. "Herr, bitte, nehmt von der Medizin. Es wird Euch gut tun."
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Re: Irgendwo in SCHWEDEN
« Antwort #186 am: 13.09.2016 | 20:51 »
Am Ufer des Lough Key

"Nun, wir nannten ihn den Iren, weil er keltische Tattoos an den Oberarmen hatte. Er redete nie ein Wort. Ich glaube, er war stumm. Aber wie er die Flöte spielte, war so unglaublich. Er konnte ihr wahnsinnige Töne entlocken. Und er war gross, vielleicht sechs Fuss und durchtrainiert. Dann war er weg. Sie sagten, er sei verlegt worden, aber wir wussten, dass er umgebracht worden war. Sie hatten ihn beseitigt. Aber er hatte seine Flöte zurückgelassen."
« Letzte Änderung: 15.09.2016 | 18:51 von Der Läuterer »
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Offline Nyre

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #187 am: 13.09.2016 | 21:48 »
Ich weiss gar nicht was hier gerade los ist, aber ich nicke, und gehe eilig voraus.
Ich meditiere, sobald diese Besuch sich geklärt hat, schon ob ich nicht lieber irgendwoanders mit Marie verschwinden sollte.
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Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #188 am: 13.09.2016 | 22:26 »
Clive

Fast bin ich versucht, auf das Angebot einzugehen.

"So sehr ich Dir vertrauen möchte, Karim. Erst muss ich mehr über Dich, den Priester, der Dich sendet, und Deinen Weg erfahren. Würdest Du meine Lebensgeschichte kennen, so könntest Du dies verstehen.

Außerdem bin ich Arzt. Ich weiß gerne, welche Medikamente ich zu mir nehme. Zuviele Mittel falsch kombiniert schaden mehr als sie nutzen."

Ich blicke zurück und versuche durch die Irrlichter in meinem Hirn zu erkennen, was die Äthiopierin macht.

Offline Blackdiablo

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #189 am: 13.09.2016 | 22:34 »
RICK FAIRWELL (?!)

Und plötzlich bin ich da.

Ich trage eine Weste mit einer Lilie. Eine rotgestreifte Fliege ziert meinen Hals. Meine Haut ist weiß wie ein weißes Stück Papier, die Jahre trauen sich jedoch nicht, trauen sich nicht sie mit Linien zu zeichnen. Linien geben Konturen und Konturen geben Charakter; ich aber bin konturlos. Ich bin ein Schatten ein Phantom ein Künder wahrer Künder kündet bis das Blut tropft Liebe lieben und geliebt werden heißt es hier und heißt es dort eine Blume namens Hingabe

Ich weiß noch nicht, ob ich lächeln soll oder sie töten soll oder ob ich sie dazu bringe soll, mich zu töten ... ich schaue an mir herunter. Dann in ihre Augen. Mir fällt etwas ein.

"Ich war am Grab von deinem Vater." Mit perfider Eleganz pflücke ich die Pflanze aus meiner Weste. "Die ist für dich." Ich ziehe sie zurück. Mein Blick verfinstert sich- "Moment" Ich hebe einen Finger. "Erst musst du mir deinen Namen nennen."

Sie ist sehr hübsch.

Das ist mir egal.

"Und lüg mich nicht an."

Ich merke, wenn du lügst, hörst du in deinem Verstand. Eine Stimme, gewillt zu überzeugen; oh Gott oh Herr im Himmel sie hat die Gewalt, dich zu überzeugen. Jetzt hört ihr sie alle, ihr, die ihr die Wiederkunft bestaunt: Ich weiß alles und weiß es nicht ich habe dich beobachtet habe euch beobachtet auferstanden von den Toten was ich will was ich will was ich will

"Ich will deinen Namen wissen."
« Letzte Änderung: 14.09.2016 | 11:23 von Blackdiablo »

Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #190 am: 13.09.2016 | 23:45 »
Clive

Beinahe wäre ich gestrauchelt, als ich die Stimme vor mir vernehme. Die Farben blenden mich, aber ich brauche nicht zu sehen, um diese Stimme wiederzuerkennen. Pauls Stimme hat sich wie alles andere, was in diesen Stunden auf Herm geschah, unauslöschlich in mein Gedächtnis gebrannt.

"Paul?", frage ich dennoch und meine Gedanken beginnen sich langsam wieder um dieses Ereignis zu ordnen, Struktur zu gewinnen, Halt in einem Erklärungsversuch zu finden.

"Es MUSS ein Traum sein. Es KANN nicht anders sein. Das Erscheinen der Fremden, das Verhalten der Dorfbewohner, dieses ganze Chaos ist eine Vermischung meiner Studien über Azathoth und die Wege durch Zeit und Raum seit Herm, meiner Erlebnisse in London, meiner unbeantworteten Fragen zu der Äthiopierin, von der Ove Eklund, Matilde und Baxter Wentworth berichtet hatten. Meine Ängste und Hoffnungen prallen aufeinander: Die Angst, das Leben wieder zu verlieren, das ich mir hier geschaffen habe. Die Hoffnung, Matilde hier eine neue Heimat finden zu lassen, in der die Menschen sie als meine Tochter anerkennen.

'Miss. Savage' ... ein Beamter der Brandschutzbehörde, der den Brandstifter als seinen Kollegen bezeichnet und hier ermittelt ... Karim, der die Dorfkirche als Tor durch den Raum benutzt ... die Äthiopierin, die Mitten auf der Dorfstraße erscheint ... und nun auch noch das Auftauchen von Paul, kaum dass ich an ihn gedacht habe ... Das ist alles dermaßen surreal, dass es nicht wahr sein KANN.

...  ...

Es sei denn ... es sei denn, ich könnte die Realität um mich verändern ... oder etwas bewirkt dies durch mich ...

Bin ich zu tief in die Geheimnisse vorgedrungen, die man nicht anrühren sollte? Aber wer bin ich schon, dass ich solche Macht haben sollte? ... Bestenfalls ... nein, schlimmstenfalls ein Werkzeug ..."


Mit schaudern überlege ich, was das bedeuten würde, wenn es wahr wäre.

"Könnte ich dann auch die Verschollenen und Toten durch die Zeit hierherbringen? Einfach, indem ich mir vorstelle, sie würden hier auftauchen? Was ist mit Ruairí, dessen Gebeine angeblich im Hof des Pentonville-Gefängnisses verscharrt liegen? Was ist mit Cainnech, dessen Verbleib bis heute ungeklärt ist und den Karim eben schon erwähnt hat, wenn ich ihn richtig verstanden habe? Was ist mit IHR, deren Körper in einem Sarkophag im Urwald des Kongo vergraben liegt, der ein einziges geschnitztes Versprechen auf Leben ist, und deren Seele irgendwo in den Tiefen meines Geistes fortbesteht?

Selbst wenn es ein Traum ist, bedeutet das nicht, dass es nicht auf seine Weise WIRKLICH ist. Es bedeutet nicht, dass es nicht gefährlich wäre!"
« Letzte Änderung: 14.09.2016 | 12:31 von Joran »

Offline Nyre

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #191 am: 14.09.2016 | 10:54 »
ich bleibe stehen.
Paul?
Ich muss wieder träumen. Das ist nicht möglich.
Ich merke, wie meine Kräfte schwinden.
"Paul?...Bist du..es..wirklich?"

Ich bin fassungslos.

"Ich bin es, Matilde" sage leise.
Ich rühre mich nicht.
Ich bin eine Nervensäge.

Offline Blackdiablo

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #192 am: 14.09.2016 | 11:32 »
"Matilde ..., der Vogel, der ein schönes Lied singt." Ich reiche ihr die Blume, diese eine namens Hingabe. Es ist eine weiße Lilie. Auf ihr ist ein roter Punkt. Ohja das ist Blut. "... auf der Insel, die dem Tod gewidmet. Dein Vater hat zu mir gesprochen." Ich flüstere ihr ins Ohr. "Er hat mir erzählt, wie du sterben wirst."

Ich vergesse zu lächeln.

Ich lasse die Augen schweifen, deren Glanz entschwunden ist. Ich klopfe mir imaginären Staub von der Kleidung. Ich richte meine Weste.

Offline Nyre

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #193 am: 14.09.2016 | 11:36 »
"Du bist nicht Paul" sage ich vorsichtig.
Ich mache einen Schritt zurück.
"Du bist Rick, und Rick ist tot. So oder so. Du bist nicht real" meine Stimme ist traurig.
Es geht wieder los.
Ich bin wieder verrückt geworden.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #194 am: 14.09.2016 | 12:36 »
Clive

Ich schließe zu Matilde auf. Ich verspüre das unhöfliche Verlangen, Paul zu berühren, um mich seiner körperlichen Existenz zu versichern. Aber gleichzeitig weiß ich, dass auch die Berührung nur das Trugbild eines Traums sein könnte. Und ich fürchte, was das Ergebnis einer Berührung sonst noch sein könnte, jetzt da die Wirklichkeit ins Wanken geraten ist.

Als Matilde jedoch in dem Ankömmling Rick erkennt, halte ich inne und warte ab. "Wenn dies Rick ist, dann wird allenfalls Matilde auf ihn Einfluss nehmen können. Auf mich wird er sicher nicht hören."
« Letzte Änderung: 14.09.2016 | 15:49 von Joran »

Offline Puklat

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Re: Irgendwo in SCHWEDEN
« Antwort #195 am: 14.09.2016 | 14:56 »
Am Ufer des Lough Key

"Und wie sind Sie aus dem Gefängnis entkommen?"
« Letzte Änderung: 15.09.2016 | 19:07 von Der Läuterer »

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #196 am: 14.09.2016 | 22:34 »
Hinter einem wilden, ausladenden und üppig blühenden Rosenstrauch, dessen weiss-rosa-farbenen Blüten das Grün seines Laubs beinahe völlig zu verdecken scheinen, treten zwei schlanke, blonde, junge Männer auf die Strasse heraus. Nie zuvor ist Dir jemals dieser Rosenstrauch aufgefallen.

"Guten Abend..."
"... die Herrschaften."
Die zwei sind ausgemacht höflich. Offenbar eineiige Zwillinge. Der eine hat soeben den Satz des anderen beendet. Und beide verbeugen sich tief vor Clive.

"Es tut..."
"... uns leid, ..."
"... dass wir erst jetzt..."
"... erscheinen konnten, ..."
"... Meister. Wir bitten..."
"... vielmals um..."
"... Verzeihung..."
"... Auserwählter."
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Joran

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #197 am: 15.09.2016 | 02:08 »
Clive

Es ist, als hätte mir jemand ein "KICK ME!"-Schild auf den Rücken geklebt - nur dass hier "Auserwählter" auf dem Zettel steht - und ich wäre zu dumm, es zu begreifen. Für jeden anderen ist es offensichtlich, nur nicht für mich. Die Welt hält mich zum Narren! Ich empfinde den zunehmenden Drang, zu schreien.

"Ich habe NICHT an Hartmut gedacht! Ich habe mir nicht einmal verboten, an Hartmut zu denken. Und doch erscheinen diese zwei arischen Klone von ihm hier im Dorf. Paul ... Rick hatte wenigstens den Anstand eine weiße Blume zu wählen.

Das ist doch alles Irrsinn! Es muss ein Traum sein ... Ängste gegen Hoffnungen. Nur würde ich mich ernsthaft freuen, wenn die Hoffnungen ein wenig mehr Raum erhielten. Warum bin ich nur so ein verfluchter Pessimist!"


Ich beschließe, einfach an Cainnech zu denken und lausche auf Motorengeräusche.

Offline Nyre

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #198 am: 15.09.2016 | 07:34 »
Mir reicht es langsam.
Erst diese Araber,Afrikaner, dann Paul, und jetzt diese Zwillingen.
Ich weiss nicht wasves sein sollte.
“Clive...ich kann nicht mehr hier bleiben” sage ich alarmiert.
Ich bekomme leichte Panik, und renne los zu Mairin und Marie.
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Offline Blackdiablo

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #199 am: 15.09.2016 | 17:52 »
Ich schließe die Augen und beiße mir auf die Lippe. Weg weg weg - ja? Nein du bleibst

"Clive?" Ich räuspere mich. Ich lache ausgelassen. "Clive Clive Clive." Ich lächle ungehalten. "Wollen wir die Vergangenheit hinter uns lassen? Ja? Bist du bereit? Matilde ist es zu viel geworden, fürchte ich ... Ich mag die kleine."

Passt du gut auf sie auf?, hörst du in deinem Kopf. Beschützt du sie vor bösen Menschen?