Und das wird genau wie durch Regeln erzeugt?
Du reizt z.B. als SL die Aspekte der Charaktere wenn es Dir als SL in den Kram passt. Klar kannst Du als SL sagen: Ich werde keine Aspekte der Charaktere gegen sie einsetzen, damit ich neutral bleiben kann. Aber dadurch wirfst Du die Fatepunkteökonomie durcheiander. Du spielst dann also gegen das System, wenn Du als SL die neutrale Instanz bleiben willst.
Bei der klassischen Aufteilung habe ich eine starke SL. Das ist hilfreich für Sandkästen?!?
Jepp. Der SL ist der Moderator der Sandbox. Ganz extrem ausgedrückt ist es Deine Aufgabe die Simulationsmaschine der Sandbox zu spielen. Dafür brauchst Du dann natürlich
im Spiel völlige Kontrolle über die Spielwelt. Wie die Welt vorher zusammengebaut wurde ist dann natürlich ein anderes Thema.
Und Systeme mit starken Erzählrechten für Spieler sind nicht hilfreich für Sandkästen, in denen es nach meinem Verständnis vor allem um die Verlagerung von Entscheidungsmöglichkeiten von der SL zu den Spielern geht?
Jepp. Durch die Erzählrechte der Spieler greifst Du als Spieler (der normalerweise eben nicht den kompletten Einblick in den aktuellen Stand der Simulation hat) direkt in die Simulation ein. Das ist eigentlich bei einer reinrassigen Sandbox ein NoGo.
(Das kann natürlich mit Einschränkungen abgefangen werden, indem der SL die Simulation an die Weltänderungen der Spieler anpasst. Allerdings kann das sehr schnell dazu führen, dass die Simulation ad Absurdum geführt wird)
Die Freiheit, von der in einer Sandbox normalerweise geredet wird, ist eigentlich die Freiheit der Aktionsmöglichkeiten der
Charaktere und weniger die Eingriffsmöglichkeiten der Spieler selber direkt in die Spielwelt (während des eigentlichen Spiels).
EDIT: Das bedeutet übrigens nicht, dass Fate und Sandbox nicht geht. Das ist dann eine Mischform und kann natürlich sehr gut funktionieren (Hey. Ich spiele selber in ner Dresdenfile-Fate-Runde mit Sandboxanteil mit).