Au contraire mon ami! Ich bezog mich darauf dass es bestimmte, mehr oder minder verbreitete Vorstellungen von gutem Geschichtenerzählen gibt, oder zumindest Erwartungen an populäre Fiktion. Wenn sich bei James Bond gerade langsam eine Verschwörung entblättert und ihm dann versehentlich ein Putzeimer auf den Kopf fällt und der Film endet, läuft das diesen zuwider. Das könnte dann so im Skript gestanden haben und ist trotzdem unsinnig
Ja genau. Das macht dramaturgisch denkende Spieler aus. Selbstredend kann man sich als Alternative auch hinsetzen und sich gemeinsam vor Lachen auf die Schenkel klopfen, weil diese gesamte Verschwörung durch den Putzeimer gerettet wurde und diese Wendung so überraschend, lustig und wahnsinnig kreativ war, dass es allen Anwesenden die Sprache verschlägt.
Der entscheidende Punkt daran ist: beides ist möglich, beides ist gestattet und beides ist legitim ohne Einschränkungen.
Der entscheidende Punkt an dieser Diskussion ist ansonsten meiner Ansicht nach der folgende: was ist die Motivation zur Teilnahme am Thread? Möchte vielleicht jemand der Anwesenden, der unzweifelhaft im Besitz der ultimativen Rollenspielwahrheit ist, weniger erlauchtete Personen auf den Pfad der Tugend führen? Das fänd ich wenig attraktiv und dann würde ich nicht mitmachen.
Was ich spannend finde, ist was anderes, siehe Luxferre bzw. Banana Claw: Erfahrungsaustausch. Wenn man im Plauderton und im Bewusstsein, dass die anderen Beteiligten ebenfalls bis drei zählen können, gemeinsam so ein bisschen versucht, situative Faktoren zu identifizieren, an denen die Entscheidung für oder gegen Würfeldrehen bei den Leuten auseinander geht, dann nehme ich da üblicher Weise was mit. Siehe Ninja Edit 2. Das war mir vorher zum Beispiel nicht so klar.
Zwei Ninjaedits:
1. Rorschachhamster: Nehme erst jetzt die Ironie in Deinen Aussagen wahr. Okay, sorry, war mir vorher nicht so bewusst.
2. Rumpel: Ich empfinde es im Gegensatz zu Dir in den allermeisten Situationen als wahnsinnig störend, wenn der SL aus der Rolle geht und Outgame die Metaebene des Spiels mit den Spielern diskutieren möchte. Nervtötend. Da ziehe ich es als Spieler wie als SL ganz deutlich vor, wenn kurz an den Würfeln gedreht wird und gut ist die Sache. Bitte fasst dieses Beispiel jetzt nicht als totale Verallgemeinerung auf oder konstruiert Situationen, wo "offene Kommunikation" doch angebrachter wäre. Das lässt sich leicht hinbiegen. Wichtiger ist mir die Wahrnehmung der Präferenzen. Ich mag es beispielsweise auch überhaupt nicht, wenn der SL sich ne Auszeit nimmt, um nachzudenken oder weiter zu planen, während die Spieler da sitzen und sich outgame unterhalten. Und so weiter.