Autor Thema: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?  (Gelesen 5338 mal)

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Offline mattenwilly

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #50 am: 16.08.2016 | 18:07 »
Ich kann den deprimierten Grundton hier nicht teilen.

Ich habe in den letzten 12 Monaten vier mal die "Splittermond" Einsteigerbox, zwei mal die "Turbo Fate" Regeln und einmal "1W6 Freunde" verschenkt. Sechs mal an Leute die noch nie ein Rollenspiel gespielt hatten, aber prinzipiell gerne spielen und "Andor", "Es war einmal" oder "Die Werwölfe von Düsterwald" mögen. Einmal an einen Spieler, der ein dreiviertel Jahr Teil unserer Splimo-Runde war, dann aber wegziehen musste.
Daraus sind immerhin zwei bis drei Runden entstanden und einem weiteren Beschenkten habe ich inzwischen zugesagt mal eine Runde zu leiten.

Meine Erfahrung mit befreundeten und bekannten Rollenspieler_innen hat in mir den Eindruck erzeugt, dass es die Neigung gibt Rollenspiel viel zu hoch zu hängen. Wenn ich ein Brettspiel verschenke, dann schenke ich das und verlasse mich drauf, dass die beschenkte Person schon damit klar kommt. Wenn Rollenspiele verschenkt werden wird oft ein enormer Aufriss gemacht: "Ich kann dir das mal zeigen" "Müssen wir uns mal zur Vorbereitung treffen" "Musst du vorher mal lesen und dann können wir das gemeinsam vorbereiten". Das erscheint mir ziemlich abschreckend und kontraproduktiv.
Mir scheint es der besser Weg zu sein Leute einfach mit Rollenspielen zu konfrontieren und darauf zu bauen, dass sie damit klar kommen werden. (Da verschenke ich natürlich nicht Pathfinder)

Ein "Rollenspieler der einem Nicht-Spieler ein Starterset schenkt" ist aber was anderes als "Oma/Opa die im Spielwarenladen für den Enkel ein Startset kaufen". In den 80ern als das "Deutsche Hartwurst Spiel" dank Schmidt noch im Spielwaren-Laden (NICHT im Spiele-Laden! sondern wirklich bei Vedes zwischen Barbie und Ken) und in den Spielwaren-Abteilungen der Kaufhäuser stand gab es da eher mal ne Chance das die (Groß)Eltern so was zum Geburtstag anschleppten.

Parallel dazu gab es noch zwei Rollenspiel-Zeitschriften auf Deutsch die ich auch ohne Probleme im Bahnhofs-Buchhandel bekommen habe (Zauberzeit und den "Challenge Wannabe" WunderWelten) in denen dann auch Anzeigen geschaltet waren und die "Otto Normalleser" auch mal ins Auge fallen konnten. Das war alles schon etwas besseres Marketing für (Groß)Eltern als heute das Internet.
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline teddypolly

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #51 am: 16.08.2016 | 18:26 »
Ja, dass verstehe ich.
Nur, zu jener Zeit war ich noch damit beschäftigt so elementare Rollenspielerinnenfähigkeiten zu lernen wie selbstständig aufs Töpfchen gehen, zu lesen und ähnliche Voraussetzungen für einen gelungenen Rollenspielabend. Alles was über die Zeit von Schmidt-Spiele als Publisher erzählt wird fühlt sich an wie die 68er Geschichten meiner Lehrer früher. Lange vor meiner Zeit. Früher halt ...

Mir ging es eher um Heute. Und da scheint es mir zumindest in meinem weiteren Umfeld ein Problem zu sein, dass die aktiven Rollenspieler_innen gegenüber Nichtspielern den Eindruck erwecken der Einstieg ins Rollenspiel wäre eine riesen Sache, voller Arbeitsaufwand und im Grunde genommen ohne Anleitung durch erfahrene Personen nicht zu schaffen. Das schreckt neue Spieler_innen ab,  ist meiner Meinung nach kontraproduktiv und auch nicht wahr. Mir scheint es der bessere Weg zu sein mit Rollenspiel so umzugehen wie mit jedem anderen Spiel auch: Wenn ich glaube jemand könnte Spaß dran haben, dann einfach in die Hand drücken. Die bekommen das schon hin.

Klar wäre es cool, wenn nicht ich das machen würde. Wenn jeder beliebige Laden das in seiner Auslage den Leuten nahe bringen würde. Aber so weit meiner Erinnerung zurückreicht war das nie der Fall  >;D



« Letzte Änderung: 16.08.2016 | 22:10 von teddypolly »

Offline Kaskantor

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #52 am: 16.08.2016 | 18:54 »
@ Archoangel aLso gerade d20 finde ich für Einsteiger recht freundlich.
Ich würde Neueinsteiger auch nicht mit der Erschaffung der Chars langweilen, wo man schon viel wissen muss. Ich würde mich einfach von den Sheets der WotCs bedienen, die so ziemlich alles von Stufe 1-10 abdecken und die spielrelevanten Sachen stehen alle auf einer Seite. Dann würde ich auch Lost Mines of Pandelver nehmen und fertig. Ach wären meine Kinder nur schon a Weng älter:).

Übrigens viele tendieren hier ja auf Brettspiel mit Rollenspielbezug. Sowas gab es früher auch schon, nannte sich Hero Quest:) und hat zumindest bei mir funktioniert.
« Letzte Änderung: 16.08.2016 | 18:56 von Kaskantor »
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Turning Wheel

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #53 am: 16.08.2016 | 19:13 »
Übrigens viele tendieren hier ja auf Brettspiel mit Rollenspielbezug. Sowas gab es früher auch schon, nannte sich Hero Quest:) und hat zumindest bei mir funktioniert.
Für Brettspiel mit Rollenspielbezug kann ich das Neuste von FlyingGames empfehlen: UltraQuest
Das ist (im Vergleich zu den alten Sachen wie HeroQuest) sehr viel erzählerischer und richtet sich tatsächlich an Nicht-Rollenspieler und wird auch unter anderem so vermarktet.

Deep_Impact

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #54 am: 16.08.2016 | 19:36 »
...  und richtet sich tatsächlich an Nicht-Rollenspieler und wird auch unter anderem so vermarktet.

Was ist denn deine Vermarktungsstrategie an Nichtrollenspieler?

Offline Boba Fett

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #55 am: 16.08.2016 | 20:50 »
Wenn Du so gut an dem Spiel verdienst, dann kann Tanelorn sich sicherlich auf eine dicke Spende für die Serverkasse freuen. :d
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline mattenwilly

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #56 am: 16.08.2016 | 23:11 »
Ja, dass verstehe ich.
Nur, zu jener Zeit war ich noch damit beschäftigt so elementare Rollenspielerinnenfähigkeiten zu lernen wie selbstständig aufs Töpfchen gehen, zu lesen und ähnliche Voraussetzungen für einen gelungenen Rollenspielabend. Alles was über die Zeit von Schmidt-Spiele als Publisher erzählt wird fühlt sich an wie die 68er Geschichten meiner Lehrer früher. Lange vor meiner Zeit. Früher halt ...

Mir ging es eher um Heute. Und da scheint es mir zumindest in meinem weiteren Umfeld ein Problem zu sein, dass die aktiven Rollenspieler_innen gegenüber Nichtspielern den Eindruck erwecken der Einstieg ins Rollenspiel wäre eine riesen Sache, voller Arbeitsaufwand und im Grunde genommen ohne Anleitung durch erfahrene Personen nicht zu schaffen. Das schreckt neue Spieler_innen ab,  ist meiner Meinung nach kontraproduktiv und auch nicht wahr. Mir scheint es der bessere Weg zu sein mit Rollenspiel so umzugehen wie mit jedem anderen Spiel auch: Wenn ich glaube jemand könnte Spaß dran haben, dann einfach in die Hand drücken. Die bekommen das schon hin.

Klar wäre es cool, wenn nicht ich das machen würde. Wenn jeder beliebige Laden das in seiner Auslage den Leuten nahe bringen würde. Aber so weit meiner Erinnerung zurückreicht war das nie der Fall  >;D

<Schimpfender Opa Modus ein>
Immer diese Jungspunde! Noch keine 30 Jahre im Rollenspiel und schon große Bogen spucken. Wir mussten uns damals die W20 noch selber schnitzen! Aus Knochen von Wildschweinen die wir vorher mit dem D&D Spielerhandbuch selbst erschlagen hatten....
</Schimpfender Opa Modus ein>

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Offline Blechpirat

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #57 am: 17.08.2016 | 09:46 »
Ja, dass verstehe ich.
Nur, zu jener Zeit war ich noch damit beschäftigt so elementare Rollenspielerinnenfähigkeiten zu lernen wie selbstständig aufs Töpfchen gehen, zu lesen und ähnliche Voraussetzungen für einen gelungenen Rollenspielabend. Alles was über die Zeit von Schmidt-Spiele als Publisher erzählt wird fühlt sich an wie die 68er Geschichten meiner Lehrer früher. Lange vor meiner Zeit. Früher halt ...


Es gibt hier Leute unter 40?  :o

Deep_Impact

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #58 am: 17.08.2016 | 09:49 »
Es gibt hier Leute unter 40?  :o

Propaganda! Die meisten hier wissen noch wie Mammut schmeckt.

Offline Der Nârr

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #59 am: 17.08.2016 | 09:59 »
Und da scheint es mir zumindest in meinem weiteren Umfeld ein Problem zu sein, dass die aktiven Rollenspieler_innen gegenüber Nichtspielern den Eindruck erwecken der Einstieg ins Rollenspiel wäre eine riesen Sache, voller Arbeitsaufwand und im Grunde genommen ohne Anleitung durch erfahrene Personen nicht zu schaffen. Das schreckt neue Spieler_innen ab,  ist meiner Meinung nach kontraproduktiv und auch nicht wahr. Mir scheint es der bessere Weg zu sein mit Rollenspiel so umzugehen wie mit jedem anderen Spiel auch: Wenn ich glaube jemand könnte Spaß dran haben, dann einfach in die Hand drücken. Die bekommen das schon hin.
Zustimmung. Aber wenn sich jemand interessiert lade ich ihn ein. Einfach so zum Spiel. Ohne Treffen vorher oder irgendwelche Vorbereitungen. Aber ja. Rollenspiel ist nicht so schwer, dass man nicht auch selber damit anfangen können. Ich kenne aber auch Leute, die zwei Jahre nur Charaktere erschaffen, weil sie keine Runde finden.
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Offline Kaskantor

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #60 am: 17.08.2016 | 10:17 »
Dann müssen sie halt selber eine Runde aufmachen. Mal abgesehen von Cons, bekommt der einfache SL Spieler nur über Mundpropaganda an den Tisch. Ich habe um das etwas bekannter zu machen eigens eine sehr gute Rollenspielgruppe verlassen um eine eigene zu gründen. Ich wollte unbedingt selber mal leiten und es gab einige Interessenten, die halt nicht alle in eine Gruppe passen.
Die Gruppe hat auch noch ein, zwei weitere potentielle Leiter, aber man spielt halt auch gern zusammen, statt sich auf was Neues einzulassen.
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Altansar

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #61 am: 17.08.2016 | 11:32 »
Es gibt hier Leute unter 40?  :o

Schuldig ^^

Offline Der Nârr

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #62 am: 17.08.2016 | 11:57 »
Dann müssen sie halt selber eine Runde aufmachen.
Das ist oft leichter gesagt als getan. Neulich hat mir noch jemand erzählt, der hier weggezogen ist, wie schwer das ist weil wenn überhaupt jemand spielen möchte, die reagieren nach dem Motto "ich spiel aber nur D&D". Darum finde ich es auch immer recht idealistisch, wenn hier immer so über Rollenspiel-Neulinge im Allgemeinen geredet wird. Man entscheidet sich ja oft genug für ein konkretes Spiel. Ich hätte auch keinen Bock mehr, ein System das ich gar nicht mag zu spielen nur um überhaupt was zu spielen. Viele die das Hobby "lesen" haben lesen ja auch nicht alles (hauptsache Bücher), sondern haben auch Vorlieben für Genres, Reihen, Autoren, Stile... oder sonstige Ansprüche wie z.B. "ich lese aber nur was mehr als 2000 Seiten hat, damit es sich auch lohnt" oder "ich lese nur gut geschriebene Sachen, dann ist mir das Genre egal (und was gut geschrieben ist, entscheide ich nach Geschmack)". Wer gerne Musik hört, geht ja auch nicht auf beliebige Konzerte. Und darum spielt jemand der Rollenspiele mag auch meist nicht beliebige Rollenspiele mit beliebigen Leuten. Ich finde das Hobby gar nicht so transzendent oder universell. Ich weiß gar nicht wie viele Leute ich kenne, die niemals Cthulhu anrühren würden (meist wegen Vorurteilen). Es gibt natürlich die Rollenspieler, die das Hobby in seiner totalen Breite erleben (möchten). Aber es gibt eben auch viele, die sind zunächst mal DSA-Spieler oder D&D-Spieler oder sonstwas und erst weit danach unter ferner liefen eben auch Rollenspieler, weil diese Spiele die sie spielen nun mal zu dieser Gattung gehören.

Also was ich sagen will: Man wird "zum Hobby" ja immer über ein konkretes Spiel gebracht. Auch wenn man so eine Einsteigerbox verschenkt. Es gibt keine systemneutrale Einsteigerbox. Ich wüsste nicht, dass es z.B. zum Gratisrollenspieltag mal auch nur eine Broschüre gegeben hätte, in der einfach über Rollenspiel als Hobby informiert wird. Und in Regelwerken wird vielleicht erklärt, was "ein Rollenspiel" ist, aber wie viele Regelwerke erklären denn auch, wie man Spieler findet und eine Gruppe gründet? Also Dinge die wirklich allgemein und universell fürs Hobby sind?

Selbst schon darin, ob man von seinem Charakter in der ersten Person oder der dritten Person redet unterscheiden sich doch bereits die Spiele(r/innen).

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Offline teddypolly

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #63 am: 17.08.2016 | 12:02 »
Dann müssen sie halt selber eine Runde aufmachen.
Genau. Aber dazu sollte man sie auch ermuntern.
Das heißt mehr: "Das bekommst du hin, mach dir keinen Kopf" - weniger "Da musst du erst mal diese drei Bücher lesen, und ach ja, hier sind noch zehn Youtube-Videos und Podcasts zu gutem Spielleiten". Da finde ich könnten Rollenspieler_innen einiges besser machen.

Und ich finde darin sind die Einsteigerboxen und auch einige "kleinere" Regelsysteme echt nicht schlecht. Einem Teenager aus der Nachbarschaft wurde zum Geburtstag die rote Star Wars Einsteigerbox geschenkt (Er steht auf Star Wars und wir wurden als "Star Wars Experten"  ;D gefragt, was man ihm schenken könnte). Schon eine Woche später haben die gespielt, das Startabenteuer mit den vorgefertigten Charakteren, ohne sich Gedanken darüber zu machen wie man spielt oder gar eine Einweisung durch uns zu bekommen. Ähnliche Erfahrungen habe ich mit der Splimo-Einsteigerbox und der Aborea-Box gemacht.

Die Einsteigerboxen bringen nicht viel, weil Einsteiger in das Hobby Rollenspiel kaum mit ihnen in Berührung kommen, aber wenn das doch mal passiert, zum Beispiel durch die liebevolle Vermittlung aktiver Rollenspieler_innen, dann funktionieren die schon. Ich bin froh das es die Eisnteigerboxen (wieder? :D) vermehrt gibt.

Jetzt muss ich noch den Job wechseln damit ich es mir leisten kann mehr Einsteigerboxen zu kaufen und an bedürftige Nicht-Rollenspieler zu verschenken.   ~;D
 
P.S. Und natürlich habe ich als Splimo-Spielerin die Einsteigerbox im Regal stehen.  :d

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #64 am: 17.08.2016 | 12:03 »
Ich wüsste nicht, dass es z.B. zum Gratisrollenspieltag mal auch nur eine Broschüre gegeben hätte, in der einfach über Rollenspiel als Hobby informiert wird.
Wirf doch mal einen Blick in das NIP'AJIN Shots Heft vom GRT15 oder GT16. Das tut das (oder versucht, das zu tun) auf den ersten paar Seiten.

Und in Regelwerken wird vielleicht erklärt, was "ein Rollenspiel" ist, aber wie viele Regelwerke erklären denn auch, wie man Spieler findet und eine Gruppe gründet?
Das tut das Heft nur indirekt, indem es auf das Tanelorn, Facebook- und G+ Gruppen verweist.

Mir ist allerdings bisher noch nicht zu Ohren gekommen, dass nur wegen dem Heft jetzt wer eigenständig zu Spielen begonnen hätte.
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Offline tartex

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #65 am: 18.08.2016 | 08:53 »
Bahnhofs-Buchhandel bekommen habe (Zauberzeit und den "Challenge Wannabe" WunderWelten) in denen dann auch Anzeigen geschaltet waren und die "Otto Normalleser" auch mal ins Auge fallen konnten. Das war alles schon etwas besseres Marketing für (Groß)Eltern als heute das Internet.

Jaja, das Goldene Zeitalter... Nur hat sich in der Zwischenzeit eine kleiner Trend erstaunlich lange gehalten, der "das Internet" heißt und da fallen Leute mit Interesse, noch viel mehr Sachen ins Auge. :-P Ernsthaft, glaubst du, irgendein Großeltern-Teil hätte sich die Zeitschriften geholt, um zu recherchieren, was für ein Kinderspielzeug sie noch schnell für den Geburtstag ihres Kindes holen?

In meinem Umfeld ging das sowieso immer die andere Richtung: die Kinder stehen im Laden rum, schauen sich die Boxen an, und jammern dann die Eltern an, dass sie dieses oder jenes gerne hätten. Zufallsgeschenke sind meist im Eck gelandet. (ich kann mich erinnern, da gab es diese Oma, die immer wieder seltsame Masters-of-Universe-Knock-Offs geschenkt hat. Was haben wir gelacht und nie damit gespielt - wir waren acht. Allerdings sind das heute wohl die echten Sammlerstücke.)

Heute stehen die Kinder wohl nicht mehr im Laden rum, sondern im Internet, und wenn ihnen dann zwischen den Computerspielsachen ein Artikel oder Video über Rollenspiele unterkommt, dann springen die grundsätzlichen interessierten darauf an, und recherchieren danach vielleicht fünf Minuten weiter.
« Letzte Änderung: 18.08.2016 | 08:54 von tartex »
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Offline tartex

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #66 am: 18.08.2016 | 09:10 »
Hier in Deutschland kann sich das eben keine Sau leisten und auch wenn ich zB. Hin und wieder Let's plays von hiesigen Nerds schaue, sind die im Vergleich zu der Show die die Amis abziehen, man möge mir verzeihen, stink langweilig.

ZB. Critical Role hat einen tollen charismatischen DM und Spieler am Tisch , die richtig mitfiebern. Falls sie es nur Schauspielern sollten, machen sie es zumindest für mich so, dass ich es nicht mitbekomme.

Ich weiß nicht, ich treffe so schon genügend Leute, die nach einer Rollenspielerklärung sagen: "klingt cool, aber ich selber könnte das nicht. Da muss man so spontan kreativ sein, whatever, blabla."

Wenn ich mir Critical Role anschaue, dann denke ich, dass dieser Effekt noch viel stärker sein könnte, weil das vor allem vom "Schauspielerischen" eindeutig kein DIY-Punk-Rock mehr ist, wo man dann sagt "Lass mich auch mal, das kann ich auch!".

Z.B. Clawdeen und Tsu, Orkenspalter oder Ullisses auf twitch, aber selbst die Rocket Beans, bringen das viel nahbarer rüber - und trotzdem noch auf einem guten Niveau.

Spricht natürlich von der Ästhetik auch andere Leute an, die das dann aber vielleicht eher nachahmen wollen.

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #67 am: 18.08.2016 | 09:44 »
Da stimme ich zu. Let´s play oder Actual Plays schwanken in einer sehr extremen Bandbreite. Während mich bei einigen die Gamer Shame packt sind andere regelrecht einschütternd, wie zum Beispiel die Titansgrave-Kampagne von Wil Weathon. Klar ist das toll, aber einfach unrealistisch, dass der GM Schauspieler und multimedial perfekt vorbereitet ist.

In der Regel, freue mich aber einfach, wenn ich sehe, dass die Typen da genauso rumzögern und -stottern wie ich selber. Dann bin ich wohl ganz gut im Schnitt.

Ob man damit nun neue Spieler requiriert? Keine Ahnung, kann ich nicht einschätzen. In meinem Vorkauf-Informations-Zyklus sind die schon drin.

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Offline Teylen

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #68 am: 18.08.2016 | 10:22 »
Und in Regelwerken wird vielleicht erklärt, was "ein Rollenspiel" ist, aber wie viele Regelwerke erklären denn auch, wie man Spieler findet und eine Gruppe gründet?
Tenra Bansho Zero macht das  8)
Also zumindest sowas wie "Wie finde ich einen Spielraum" und so ^^
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Offline vanadium

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #69 am: 18.08.2016 | 10:51 »
Heute stehen die Kinder wohl nicht mehr im Laden rum, sondern im Internet, und wenn ihnen dann zwischen den Computerspielsachen ein Artikel oder Video über Rollenspiele unterkommt, dann springen die grundsätzlichen interessierten darauf an, und recherchieren danach vielleicht fünf Minuten weiter.

Dazu müsste man LESEN und RICHTIG SCHREIBEN können. Gib mal "rolnsbîhl" bei Google ein...
Zum Recherchieren reicht es normal auch nicht entweder nur ein Wort oder die komplett ganze Frage (mit Punkt und Komma) zu googlen.*
Ich habe noch nie Werbung für Rollenspiele gesehen - gerade auch nicht im Internet. Schon mal ne Pegasus-Anzeige auf Amazon gesehen oder eine von Ulisses bei MyToys?


* Leider lehrt mich das die Erfahrung an einer Bildungsanstalt, an der man angeblich den mittleren Bildungsabschluss erlangen kann.
« Letzte Änderung: 18.08.2016 | 10:53 von vanadium »
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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #70 am: 18.08.2016 | 11:05 »
Junge, Junge wird hier wieder kompliziert gedacht. Das ist wahrscheinlich der Grund warum ich bei ellenlangen Diskussionen mich wieder ausklinke, weil es einfach im Sand verläuft.

Um es mit den Worten von Gary Gygax zu sagen:" spielt einfach los und lest nicht tonnenweise Zeugs."
Ich habe am Tisch meine Frau, meinen Ex-Schornsteinfeger und 4 weitere Spieler aus meinem ehemaligen Berufsfeld, die bis auf den Schornsteinfeger nix mit Rollenspiel am Hut hatten.
Einer davon sagte erstmal überhaupt nichts und ist mitlerweile einer derjenigen am Tisch mit den besten Momenten.

Das man als SL natürlich "sein" System anbieten möchte ist klar, aber der SL der sich am meisten mit dem Spiel beschäftigt muss dann auch lernen zu begeistern:).

Wenn man aber nur nach der Schiene fährt so wie ich es will, zu allen meinen über die Jahre aufgebauten Bedingungen, dann hat man halt Pech.

Da bleiben nur noch Optionen wie über Internet spielen oder es ganz sein lassen.

Mein Ziel ist es noch Würfel rollen zu lassen, bis ich ins Grab gehe und um das Ziel zu erreichen muss ich halt alles tun was in meiner Macht steht, auch wenn ich hier und da über meinen Schatten springen muss.

Meine Spieler mussten in der Vergangenheit auch viel Leiden. Sie sind eher solche, die gerne lange bei einem System bleiben und ich sprang auf der Suche nach dem perfekten System von einem zum anderen.
Auch wenn mich noch einige Systeme reizen, bleibe ich jetzt doch bei den bewährten und springe somit auch über meinen Schatten.
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Offline tartex

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #71 am: 18.08.2016 | 11:45 »
Ich habe noch nie Werbung für Rollenspiele gesehen - gerade auch nicht im Internet. Schon mal ne Pegasus-Anzeige auf Amazon gesehen oder eine von Ulisses bei MyToys?

Das wäre sowas von Geldverschwendung. Mehr als ein generisches Fantasy-Bild passt da ja kaum in die Werbung rein, und dann denkt jeder das wäre für ein Browser- oder Handyspiel.

Werbung läuft heute doch komplett anders. Long tail, usw. Man streut für ein Nischenthema nicht so weit, sondern kitzelt meinetwegen bei AdWords die entsprechenden Suchanfragen ab (gerne auch außerhalb der Gaming-Szene).
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Offline Teylen

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #72 am: 18.08.2016 | 12:02 »
Ich habe noch nie Werbung für Rollenspiele gesehen - gerade auch nicht im Internet. Schon mal ne Pegasus-Anzeige auf Amazon gesehen oder eine von Ulisses bei MyToys?
Auf Facebook sieht man durchaus häufiger Werbung zu Rollenspielen und Kickstartern.
Bei Amazon bekomme ich bei entsprechenden Käufen auch andere Rollenspiele nahegelegt.
Ansonsten wird man am ehesten das dem Kunden bewerben was man auch anbietet.
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Offline tartex

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #73 am: 18.08.2016 | 12:19 »
Dazu müsste man LESEN und RICHTIG SCHREIBEN können.

Leider muss man wohl behaupten, dass sich die Zielgruppe von Rollenspielproduktkonsumenten auf Leute beschränkt, die auch bereit sind mehr als 2 Minuten mit dem Lesen eines Textes zu verbringen. Die anderen mögen zwar mitspielen, und auch das eine oder andere Würfelset kaufen, aber sind sonst für die Firmen eher bedeutungslos. Ich bezweifle auch, dass die dann neue Gruppen gründen. (Und so Vollnerds wie ich mit 13, die sich ein ganze Reihe von Büchern in einer Sprache, die sie nur rudimentär beherrschen, antun, braucht auch keiner. Im Blick zurück muss ich sagen: da hätte ich mich doch besser mit Alkopops zukippen sollen.)

Schreiben können ist aber keine Vorraussetzung. Sieht man ja auch hier im Forum. Enthusiasmus genügt.

Denn selbst der Anteil der Rollenspieler, die nicht sprechen können, ist ja überproportional hoch - und am Sprechen führt ja wirklich nichts vorbei.
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Offline Kriegsklinge

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Re: Einsteigerboxen: Der Weg ins Rollenspiel! - Echt jetzt?
« Antwort #74 am: 18.08.2016 | 12:45 »
Der Tartex <3.