Ich würde davon abgehen, Setting und Spielgefühl zu vermischen.
Ein Regelsystem vermittelt ein gewisses Spielgefühl, aber ich kann z.B. in den Realms genausogut mit D&D1, D&D4, 13th Age, Fate oder eben dem Cypher-System spielen. Ja, es wird sich anders anfühlen, aber das verringert nicht die Spielbarkeit im Setting. Ich glaube sogar, dass z.B. der Unterschied im Spielgefühl zwischen D&D5 und dem Cypher System deutlich geringer ist als zwischen D&D1/2 (OSR) und D&D4.
Außerdem ist der Explorations-Fokus meines Wissens eine Empfehlung für Numenera, nicht für das Cypher-System als ganzes.
Das Problem mit dem "Verbrennen von XPs" lässt sich sehr leicht durch eine Optionalregel lösen, die auch im Regelsystem enthalten ist: Die Trennung von kurzfristigen XP (=Schicksalspunkten) und Langfristigen XP (=Steigerungen).
Das Cypher-System kann sehr wohl Encounter-basiert gespielt werden. Es gibt halt (üblicherweise) keine Battlemap mit Feldern, aber die gibt es z.B. bei 13th Age (und das ist eine SEHR Encounter-getriebene D&D-Variante) auch nicht.
Die einzige Einschränkung, die ich beim Cypher-System machen würde ist, dass es mit kompetenten Charakteren startet und steil ansteigt und sich in Folge dessen schnell "superheldig" anfühlt.
Es eignet sich also sehr gut für Kampagnen mit epischen, kompetenten Charakteren und schlecht für "realistische" Low-Level-Settings.
Pulp, High-Fantasy, epische Space Operas und ähnliches gehen super.
Bauerngaming, "Wir-sind-so-hilflos"-Horror und verträumte Märchen sind spätestens mit Stufe (Tier) 3 nicht mehr plausibel.
Intrigenspiele sind sicher machbar, aber es muss halt klar sein, dass die Charaktere oft sehr mächtige persönliche Fähigkeiten besitzen und diese auch benutzen werden. Das ist aber z.B. bei Vampire ja auch der Fall.