Autor Thema: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?  (Gelesen 9642 mal)

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Offline Radulf St. Germain

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #25 am: 21.08.2016 | 11:27 »
Ich finde (aus dem Lesen der Strange-Regeln ohne jemals gespielt zu haben), dass sich das System eher weniger für nicht-cinematische Settings eignet. Das gilt vor allem für solche Settings, wo die Spieler Underdogs sind (Warhammer Fantasy, realistische Cop-Kampagne).

Ein großes Fragezeichen sind für mich die Cyphers. Aus meiner Sicht muss ein Setting plausibel erklären, woher diese Wegwerfitems kommen. Das klappt bei The Strange gut (bei Numenara vermutlich auch). Andererseits - die meiste Elektronik die man heute kauft geht so schnell kaputt, die könnte man sicher gut durch Cyphers darstellen.  ~;D

Aber ernsthaft, ich glaube das Setting muss idealerweise eine Quelle mysteriöser, nicht-reproduzierbarer Power Items haben, wann man Wert auf das Konzept der Cyphers legt. (Wobei ich glaube, dass das Cypher-System trotz des Namens auch ohne Cyphers funktionieren könnte.)

Achamanian

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #26 am: 21.08.2016 | 11:33 »
(Wobei ich glaube, dass das Cypher-System trotz des Namens auch ohne Cyphers funktionieren könnte.)

Glaube ich auch. Wobei die Cyphers an sich schon ein tolles Konzept sind, geboren aus der Beobachtung, dass tolle Fähigkeiten einerseits gerade dann am coolsten sind und am meisten Spaß machen, wenn sie in gewisser Weise Game-Breaker sind (wenn sich eine Situation also in völlig unvorhergesehener Weise mit ihnen lösen lässt und dabei die Spielbalance auch mal völlig aus dem Ruder läuft), dass aber andererseits die Wiederholung immergleicher Game-Breaker störend und ermüdend ist.
Nur ist es eben gar nicht so leicht, dieses Konzept in einem Setting zu verankern. Selbst bei Numenera finde ich das teilweise ein bisschen bemüht ...

Offline aikar

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #27 am: 21.08.2016 | 11:34 »
Ich finde, die Cyphers selbst sind auch durchaus stark mit dem Discovery-Motiv verknüpft. Zumindest ergeben sie am meisten Sinn, wenn man innerhalb der Kampagne immer wieder Neues und Unerwartetes finden kann, egal, ob das nun magische Schriftrollen, technische Artefakte oder als kleine grüne Kügelchen manifestierte Quantenraumfluktuationen sind.
Wenn man sie als Objekte behandelt macht das oft Sinn, ja.

Bei den abstrakten Cypher für Settings, in die solche Objekte nicht reinpassen, schaut es schon wieder anders aus.

Und ich könnte mir auch gut vorstellen, dass die Charaktere z.B. für eine Geheimorganisation arbeiten, die sie immer wieder mit experimenteller Technologie ausstatten (Q lässt grüßen). Hier würden die Cypher einfach zu Beginn der Runde ausgegeben oder zufällig gezogen werden.

Aber ernsthaft, ich glaube das Setting muss idealerweise eine Quelle mysteriöser, nicht-reproduzierbarer Power Items haben, wann man Wert auf das Konzept der Cyphers legt. (Wobei ich glaube, dass das Cypher-System trotz des Namens auch ohne Cyphers funktionieren könnte.)
Wie schon ein paarmal hier geschrieben: Wenn man die Cypher nicht als einmal nutzbare Geräte, sondern einmal einsetzbare Effekte begreift und auf die Meta-Ebene verschiebt, können sie in jedem Setting eingesetzt werden. Als Glücksfall, Adrenalischub, Kontakt der einem noch einen Gefallen schuldet...
Savage Worlds hat etwas ähnliches mit dem Adventure Deck.

Ich finde (aus dem Lesen der Strange-Regeln ohne jemals gespielt zu haben), dass sich das System eher weniger für nicht-cinematische Settings eignet. Das gilt vor allem für solche Settings, wo die Spieler Underdogs sind (Warhammer Fantasy, realistische Cop-Kampagne).
Da stimme ich zu.
« Letzte Änderung: 21.08.2016 | 11:38 von aikar »
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #28 am: 21.08.2016 | 18:05 »
Ich hatte das schon mal an anderer Stelle gelistet. Je nach Setting können Cypher sein:

- Technologische Objekte wie in Numenera
- Tränke und Schriftrollen wie in D&D-artigen Fantasysettings
- Erhörte Gebet in Form göttlichen Wirkens
- Experimentelle Gadgets wie in James Bond Filmen
- Technobabble wie in Star Trek
- Effekte von getrunkenen Blut für Vampire
- Runensteine
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etc.
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Offline Daicorion

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #29 am: 7.02.2018 | 23:01 »
Meiner Meinung nach sehr gut eignen sollte sich das Cypher-System für eine Umsetzung des "Picknick-am-Wegesrand- bzw. S.T.A.L.K.E.R. - Hintergrunds".

Es gibt zwar ein finnisches Indie-Rollenspiel namens "Stalker", das den Hintergrund sehr gut rüberbringt (ist auf Englisch erhältlich, "Burger Games" nennt sich der Entwickler), allerdings finde ich das dort vorgestellte Regelsystem etwas problematisch: es gibt keine Würfel oder sonstige Entscheidungshilfen, der Spielleiter bewertet stattdessen die Ideen und die Darstellung der Spieler, um zu bestimmen, ob ein Vorhaben gelingt. Persönlich halte ich das für zu subjektiv und würde deshalb lieber auf das Cypher-System zurückgreifen, das sich meiner Meinung nach sehr gut eignen dürfte.

Um mal die Grundidee von "Picknick am Wegesrand"(Roman) zu rekapitulieren: quasi über Nacht und unter seltsamen, katastrophenartigen Naturerscheinungen kommt es auf der Erde zur Bildung mehrerer kreisrunder, viele km durchmessender "Zonen", in denen die Naturgesetze verrückt spielen. Seltsame Artefakte, Wesen und Anomalien tauchen in ihnen auf. Nach dem Chaos und den Flüchtligsströmen versucht man herauszufinden, was passiert ist.

- Im Roman (anders als in den Stalker-PC-Spielen, die zwar auf "Picknick am Wegesrand" beruhen, aber stark von der Vorlage abweichen) sind die Artefakte ziemlich eindeutig von fortgeschrittenen (vermutlich außerirdischen) Intelligenzen hergestellte Technologie, die für uns Menschen im Clarkschen Sinn unerklärlich scheint und ebenso nützlich wie gefährlich sein kann. Das passt natürlich schonmal recht gut zu Cyphern wie aus dem gleichnamigen System bekannt. 

- Die Anomalien und fremdartigen Wesen (was nicht mit Aliens gleichzusetzen ist, man trifft stattdessen auf Mutanten, fremdartige Vegetation, seltsame "Nachahmungen" irdischer Organismen und anderes unerklärliches Zeugs) sorgen für den gewünschten Erforschungsfaktor, wobei die dabei gemachten Entdeckungen durchaus sehr unangenehm sein können (das finnische Stalker-RPG geht stark in die Richtung Mystery und Horror, was ein wenig von der Grundstimmung im Roman abweicht, aber durchaus sehr gut passt). Es gibt zwar keine uralten Alien-Ruinen oder gestrandete Raumschiffe zu erkunden (obwohl sich letzteres je nach Spielleitergeschmack machen ließe), das Spiel findet aber viele Jahre nach der Bildung der Zonen statt, weshalb das, was immer die Anomalien dort hervorgebracht hat, sich die Gebäude, Dörfer, Städte, Natur etc. zu eigen gemacht,  mehr oder weniger stark verändert und "überwuchert" hat.

- die Spieler werden wahrscheinlich hauptsächlich sogenannte "Stalker" darstellen, d.h. auf die Zonen spezialisierte Führer und Schmuggler, die illegal und gegen den Willen von Regierung, offizieller Wissenschaft und Militär aus verschiedenen Gründen immer wieder die Grenzen zu den Zonen überschreiten (und oft nicht zurückkehren). An die "Archetypen" des Cypher-Systems angelehnt, könnte man aber mehrere Stalker-Typen etablieren, die sich in ihren Hintergründen und Persönlichkeiten unterscheiden: Ex-Militär, Wissenschaftler, Techniker, Gauner... und es wären auch Spielercharaktere denkbar, die sich aus persönlichen Gründen gezwungen sehen, in eine Zone zu reisen und erstmal keine "Stalker" sein müssten. Teile des Spiels würden sich auch in der "normalen" Welt bzw. im "Niemandsland" der Sperrzonen und den Flüchtlingsslums abspielen.

Die eher magischen oder superkräfteartigen Foci des Cypher-Systems würde ich ggf. ganz weglassen. Psi-Fähigkeiten sind aber drin (sowohl "Picknick am Wegesrand" als auch der darauf beruhende Film "Stalker" erwähnen diese eher am Rand und ggf. als von der Zone ausgelöste Mutationen). Da es sich um eine unbestimmte nahe Zukunft handelt, könnten Spielercharaktere Robotik- oder Drohnenexperten sein, was für einen Stalker in der Zone äußerst nützlich sein dürfte.

Naja. Leider konnte ich bisher nicht viel Begeisterung unter der potentiellen Spielerschaft hervorrufen, aber vielleicht, eines Tages... :)
« Letzte Änderung: 8.02.2018 | 17:41 von Daicorion »

Offline Daicorion

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #30 am: 15.02.2018 | 20:50 »
In sofern finde ich die (a)D&D Settings wie "vergessene Reiche" oder "Dark Sun" durchaus geeignet

Finde ich auch. Man merkt Numenera bzw. dem Cypher-System schon an, dass es wohl aus der Überlegung entstanden ist, wie man D&D für gewisse Zwecke streamlinen könnte.

- aber es wird sich natürlich ein anderes Spielgefühl einfinden, weil der Fokus auf Setting-Erkunden und nicht auf Konfliktbewältigung liegt.

Das will ich hoffen.  ;D


Was mir persönlich an D&D immer am besten gefallen hat, nämlich das Erforschen uralter Ruinen, von unbekannten Zivilisationen und Wesen errichtet, in denen seltsame Kreaturen wie Betrachter, Gedankenschinder, Intellektverschlinger, unsichtbare Pirscher usw. hausen, das sollte sich mit dem Cypher-System ziemlich gut abbilden lassen. Neben dem Belohnen des Forschergeistes statt des Monstertötens ist Cypher um einiges unkomplizierter und weniger rechenlastig als die D&D-Regeln, was mir sehr entgegenkommt.

Persönlich würde ich einfach die Charaktertypen, Foci und Deskriptoren für Numenera übernehmen und rein für Fantasy auslegen (das heißt, Magie ist keine fortgeschrittene Technologie sondern "echt" übernatürlich). Elfen, Zwerge, Orks und Co. können gerne in der High Fantasy bleiben, dafür wäre mein "Cypher D&D" eher im Bereich Weird bzw. Dark Fantasy angesiedelt. Die eben genannten Favoriten aus dem Monsterhandbuch waren das ja quasi schon, als es die Begriffe noch gar nicht gab. Die SCs wären meist Menschen, ggf. könnte man später zum Hintergrund passende nichtmenschliche Rassen basteln (ähnlich wie bei Numenera). Tränke, Spruchrollen, Amulette, Stäbe usw. wären die Cyphern.

Die Vergessenen Reiche würde ich aber eher nicht bespielen wollen, weil da aufgrund der vielen Games wohl doch ein ziemlicher Erwartungsdruck herrscht. Elfen und Zwerge würden dort wieder erwartet. Dark Sun oder Eberron vielleicht eher, wobei ich von beiden nicht viel mehr als den Namen kenne. Oder eben eine eigene Weird-Fantasy Kampagnenwelt.
« Letzte Änderung: 15.02.2018 | 21:08 von Daicorion »

Offline felixs

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #31 am: 19.03.2018 | 10:21 »
Meiner Meinung nach sehr gut eignen sollte sich das Cypher-System für eine Umsetzung des "Picknick-am-Wegesrand- bzw. S.T.A.L.K.E.R. - Hintergrunds".

Das habe ich damals auch zuerst gedacht.
Für die Idee mit den Cyphern passt dass  sehr, sehr gut. Wobei mögliche katastrophale Nebeneffekte noch schön wären.

In der (unserer) Spielpraxis hat sich dann aber gezeigt, dass das Dungeon-crawlig ausgelegte System nicht so recht dazu passt. Zuviel Kampfzeugs, zuwenig andere Fertigkeiten, generell zu mächtige Figuren.
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Offline Daicorion

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #32 am: 4.04.2018 | 18:13 »
In der (unserer) Spielpraxis hat sich dann aber gezeigt, dass das Dungeon-crawlig ausgelegte System nicht so recht dazu passt. Zuviel Kampfzeugs, zuwenig andere Fertigkeiten, generell zu mächtige Figuren.

Danke für die Rückmeldung. Ja, das Cypher-System ist schon sehr pulpig, was ich aber manchmal ziemlich angenehm finde. Normale Charaktere, wie sie die Stalker im Roman sind, lassen sich wohl eher nicht abbilden, da muss ich zustimmen.

Offline TKarn

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #33 am: 5.05.2018 | 21:03 »
Ich höre gerade Stephen King Schwarzer Turm. Ich denke, das ließe sich gut umsetzen.
Da wollen wir mal sehen, was passiert!

Online Antariuk

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #34 am: 5.05.2018 | 21:11 »

Mach ich mal den Anfang:

Besonders ungeeignet würde ich es zum Beispiel für eine Umsetzung es D&D-Spielgefühls halten.

Die taktischen Elemente sind einfach nicht so richtig gegeben. Die Auswahl an Zaubern auch nicht. Eine innerweltliche Erklärung für Cypher könnte man vielleicht noch hinbekommen, wenn man Segen und ähnliche Effekte mit reinnimmt. Aber trotzdem glaube ich, dass das extrem Encounter-getriebene nicht so richtig ankommt.

Sieht das eigentlich noch jemand so?

Meine Ansicht und Erfahrung ist nämlich das komplette Gegenteil davon - Numenera/Cypher System ist für mich das bessere D&D auf allen Ebenen. Ja, weniger Zauber und Effekte, selbst wenn man das Cypher System Rulebook mit entsprechenden Fäntelalter-Optionen benutzt, aber dass z.B. die Taktik nicht gegeben ist kann ich nicht nachvollziehen. Viele Effekte, Kräfte und Cyphers operieren in bestimmten Distanzen, die eingehalten werden wollen, und Manöver wie "Hoch und Tief" belohnen taktisches Vorgehen. Cyphers selber werden zu Potions und Scrolls, und ich finde die gerade in einem D&D-Kontext deutlich attraktiver und benutzbarer als z.B. im originalen Numenera-Kontext.

Ich habe mittlerweile mehrere D&D-artige Runden geleitet, die meisten im Magic the Gathering Multiversum, und da kam auch (und besonders) von Einsteigern und Nichtkennern des Systems immer Positives an Rückmeldung. Ich finde das Cypher System passt wirklich sehr, sehr gut für sowas.
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Offline Radulf St. Germain

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #35 am: 7.05.2018 | 19:15 »
Sieht das eigentlich noch jemand so?

Einerseits ja, andererseits nein. Ich persönlich würde mir schwertun DnD mit Cypher zu spielen, weil es keine Rassen gibt und kein "gescheites" Spellcasting. (Kann man beides emulieren aber das finde ich nicht so spannend.) Jedoch für einen Dungeon Crawl (auch im Bereich Sci Fi usw.) eignet es sich sehr gut, ich finde sogar besser als manche Edition von DnD.

Online Selganor [n/a]

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #36 am: 7.05.2018 | 19:23 »
D&D ist ja auch nicht gleich D&D...

Actionreicher Dungeoncrawl ist genauso D&D wie Worldhopping durch die Dimensionen. (Beides muesste mit Cypher recht gut gehen)

Allerdings wird man den "3.x-Crunch" bei Cypher wohl vergeblich suchen, wer also lieber Charaktere baut als spielt und wer fuer jedes Fitzelchen eine eigene Stellschraube braucht der wird mit Cypher vermutlich nicht gluecklich werden.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Radulf St. Germain

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #37 am: 8.05.2018 | 18:34 »
Ja, im Grunde wollte ich mit meinem Post etwas ähnliches sagen.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #38 am: 9.05.2018 | 12:13 »
Einerseits ja, andererseits nein. Ich persönlich würde mir schwertun DnD mit Cypher zu spielen, weil es keine Rassen gibt und kein "gescheites" Spellcasting. (Kann man beides emulieren aber das finde ich nicht so spannend.) Jedoch für einen Dungeon Crawl (auch im Bereich Sci Fi usw.) eignet es sich sehr gut, ich finde sogar besser als manche Edition von DnD.

Ich hab die stille Vermutung, dass Monte CypherSystem ursprünglich als D&D 5 vorgeschlagen hat. Er ist doch kurz vor dem Erscheinen von Numenera bei WotC wegen "künstlerischer Differenzen" gegangen. Die Cypher haben ihre Wurzeln klar in Tränken und Schriftrollen von D&D.

Völker kann man rein bringen, wenn man z.B. einen zweiten Deskriptor einfügt (so wie bei Invisible Sun geschehen): Ich bin ein Mutiger Elfischer Experte und trage einen Köcher oder ich bin ein charmanter menschlicher Sprecher und reite den Blitz.

"Echtes" Zaubern: Okay, da müsste man ne Menge machen. Mal schauen, was Invisible Sun da bringt.
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Offline bobibob bobsen

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #39 am: 9.05.2018 | 12:29 »
Rassen gibt es doch inzwischen ein gutes duzend (im Worldbook stehen da so einige)

Offline Waldviech

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #40 am: 27.07.2018 | 16:49 »
Da ich gerade begonnen habe, dieses Buch zu lesen:

Das Universum aus Alaister Reynolds SF-Roman "Rache" dürfte sich auch geradezu hervorragend als Setting fürs Cypher-System (oder generell als Rollenspielsetting) eignen:

https://diezukunft.de/review/buch/knochenleser-und-sonnensegler

Die Kurzzusammenfassung:
Das Ganze spielt mehrere Millionen Jahre in der Zukunft. Irgendwann hat man unser Sonnensystem zur Dysonsphäre umgebaut. Nun lebt die Menschheit auf Myriarden von "Welten" (Kleinstplaneten und Raumhabitate in den verschiedensten Farben und Formen). Unzählige Imperien sind aufgestiegen und gefallen. Momentan hat die Zivilisation einen Stand, der sich wohl am Ehesten irgendwie mit Disneys "Der Schatzplanet" vergleichen ließe. Etliche Welten sind mit Artefakten aus vergangenen Zeitaltern übersät, aber mit einer Art "Kraftfeld" versiegelt, das man nur zu bestimmten Zeiten durchdringen kann - das sind die sogenannten "Blasen". Wagemutige Raumschiffbesatzungen verdienen ihr Geld damit, in Blasen einzudringen und dort wertvolles Zeugs zu bergen, das zuweilen echt weird und problematisch sein kann. Im Grunde handelt es sich bei Ihnen um so eine Mischung aus raumfahrenden, professionellen Dungeoncrawlern, Archäologen und Antiquitätenhändlern. Natürlich sind nicht alle von ihnen ehrlich - einige von ihnen sind mehr sowas wie Weltraumpiraten.
Raumfahrt funktioniert über Ionenantriebe und Solarsegler. Die oben im Review erwähnten "Knochen" sind sterbliche Überreste vorzeitlicher, mutmaßlich außerirdischer Cyberware-Träger, deren Cyberware noch immer mit anderer vorzeitlicher Cyberware kommunizieren kann - und zwar besser und sicherer, als die Funkgeräte, die die gegenwärtige Menschheit zu bauen in der Lage ist. Knochenleser sind also sowas wie "cybertelepathische Bordfunker".

Das ganze Grundkonzept schreit meines Erachtens nach einer RPG-Umsetzung. Space-Opera mit tausenden von Welten! Mysteriöse Artefakte! Fliegende Segelschiffe! Dungeons! Piraten! Untergegange Imperien! Schräge Aliens!  Und das Ganze auch noch augenzwinkernd so gebaut, dass man es als Hard-Sci-Fi betrachten könnte....whats not to like?!
« Letzte Änderung: 27.07.2018 | 16:58 von Waldviech »
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline felixs

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #41 am: 22.08.2018 | 22:07 »
Ist ein bißchen her, aber: Insgesamt finde ich nicht, dass Numenera und D&D gut vergleichbar sind. Vor allem lebt D&D von der Figurenoptimierung und von sehr klar definierten Fähigkeiten. Dazu kommen berechenbare Gegner bei D&D. Das ist bei Numenera alles anders.
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #42 am: 23.08.2018 | 00:57 »
Ist ein bißchen her, aber: Insgesamt finde ich nicht, dass Numenera und D&D gut vergleichbar sind. Vor allem lebt D&D von der Figurenoptimierung und von sehr klar definierten Fähigkeiten. Dazu kommen berechenbare Gegner bei D&D. Das ist bei Numenera alles anders.

D&D lebt sicherlich in 3.x und 4 von der Figurenoptimierung, aber es gibt auch vor der dritten und nach der 4. Edition noch D&D. Beide Spiele legen ihren Fokus auf die Entdeckung der Welt (oder Dungeons, oder Wildnis) und die Fähigkeiten waren bei D&D früher nicht klar definiert bzw. letztlich zählte der Einfallsreichtum der Spieler. Gerade dahin geht Numenera zurück. Die Gegner sind beim Cypher System sogar richtig berechenbar: Stufe ist gleich Schwierigkeit, und dreifache Stufe ist in der Regel der Wert der Gesundheit. Der Rest ist Zusatz. Wenn Würfe wichtig werden, gibt man Effort dafür aus.

Und wie gesagt, meine Theorie: Monte Cook hätte gerne D&D komplett revolutioniert. Aber dazu kam es nicht.
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Dioto

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #43 am: 23.08.2018 | 09:31 »
Und wie gesagt, meine Theorie: Monte Cook hätte gerne D&D komplett revolutioniert. Aber dazu kam es nicht.
Laut Montes Wikipedia-Eintrag war es sogar als Spieledesigner von D&D Next angekündigt gewesen, allerdings hat er WotC kurz danach verlassen. Die Pools des Cypher Systems lassen auch auf eine Verbindung zu D&D schließen: Die Verteidigungswürfe darauf sind beispielsweise nichts weiteres als Rettungswürfe (Zähigkeit, Reflex, Willen).

Offline Space Pirate Hondo

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #44 am: 23.08.2018 | 10:27 »
Nachdem ich Horizon Zero Dawn auf der PS4 durchgespielt habe, denke ich, dass das Setting davon sehr gut als Alternative zu Numenera gespielt werden könnte. Es spielt etwa 1000 Jahre nach der Robo-Apokalypse. Die Menschen (siehe Spoiler) sind technisch wieder so im Bereich Jungsteinzeit/Bronzezeit, aber die Welt ist auch mit tierartigen Robotern bevölkert, die in unterirdischen automatisierten Fabriken hergestellt werden. Da wären dann Objekte aus der alten Zeit und Teile von den Robotern die Cyphers/Numeneras.

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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #45 am: 24.08.2018 | 23:24 »
Laut Montes Wikipedia-Eintrag war es sogar als Spieledesigner von D&D Next angekündigt gewesen, allerdings hat er WotC kurz danach verlassen. Die Pools des Cypher Systems lassen auch auf eine Verbindung zu D&D schließen: Die Verteidigungswürfe darauf sind beispielsweise nichts weiteres als Rettungswürfe (Zähigkeit, Reflex, Willen).

Ich zitiere mich mal:

Ich hab die stille Vermutung, dass Monte CypherSystem ursprünglich als D&D 5 vorgeschlagen hat. Er ist doch kurz vor dem Erscheinen von Numenera bei WotC wegen "künstlerischer Differenzen" gegangen. .
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Offline felixs

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Re: [Cypher System] Welche Settings eignen sich gut / schlecht?
« Antwort #46 am: 29.08.2018 | 19:12 »
Nur ist es eben gar nicht so leicht, dieses Konzept in einem Setting zu verankern. Selbst bei Numenera finde ich das teilweise ein bisschen bemüht ...

Die Verankerung finde ich eigentlich gar nicht so schwierig. Eine Welt, in der fremdartige, potentiell gefährliche, Relikte überall herumliegen, bietet da viele Möglichkeiten.

Das "ärgerliche" an Numenera ist, dass es dann doch meist eher Richtung Dungeon-Crawl geht. Und (für mich persönlich) funktioniert Fantasy mit hohem Tech-Niveau einfach nicht. Außerdem kann Numenera sich überhaupt nicht für einen Hintergrund entscheiden. Ein bißchen Konsistenz braucht man aber - als Kulisse für das Seltsame. Wenn alles seltsam ist, ist nichts seltsam.

Ein Hintergrund, in dem - vielleicht auch örtlich stark eingegrenzte - Szenarien wie in "Picknick am Wegesrand" gespielt werden, könnte gut funktionieren.
« Letzte Änderung: 29.08.2018 | 19:14 von felixs »
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