Bin ich der einzige der mit dem Buch alles andere als zufrieden ist?
Ich versuche (und die Betonung liegt auf versuchen) gerade eine Kampagne vorzubereiten und komme nicht so wirklich klar damit.
Hauptsächlich bin ich enttäuscht von dem Ansatz den das Spiel fährt.
Mir kommt das Ganze eher wie eine Art Kunstprojekt und weniger wie ein vernünftig verwendbares Rollenspiel vor.
Tatsächlich is es nicht unbedingt das System das mich stört. Gut, man muss sich im Klaren sein das es noch um einiges narrativer ist als pbtA und FATE zusammen, dann passt das schon.
Auch wenn ich mir noch nicht so ganz sicher bin ob ich den Ansatz Es ist egal welche Fähigkeiten du hast, du bist nur mächtiger wenn du mehr Fähigkeiten hast als die anderen gut finde.
Nein, mich stört die Tatsache das das Setting und die Hilfestellungen für die Spieler/SL quasi nicht vorhanden sind.
Es ist ja an sich ok die Richtung zu verfolgen das die Spieler zusammen ein Setting ausarbeiten sollen, aber hier gibt es ja so gut wie nichts mit dem man arbeiten kann?!
Wie ist die Beschaffenheit der City? Keine Ahnung, da is halt dieser Nebel und es passieren komische Dinge.
Warum ist die City wie sie ist? Keine Ahnung, sie is halt so.
Was passiert wenn die Charaktere mehr über die Stadt herausfinden wollen (was übrigens scheinbar ein übergeordnetes Ziel sein soll). Denk dir was aus.
Was sollen die Charaktere denn überhaupt tun? Ja, äh, komischen Vorfällen nachgehen. Warum? Weil das Spiel sagt das sie das tun sollen.
Wie sieht die City denn dann im Detail aus? Hey, beschwer dich nicht, wir haben Distriktbeschreibungen! Äh ja, pro Distrikt 4 oder 5 Seiten auf denen ungefähr folgendes steht: Industrieviertel - hier gibt es Workshops und Fabriken. Oh, danke da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Hey und 4 oder 4 NPCs pro Distrikt! Yo, aber ohne Werte.
Ich glaube es gibt ungefähr 30 Seiten an schwammiger Weltbeschreibung in einem Buch von gefühlt 3000 Seiten. Der Rest ist eigentlich System. Was ziemlich pervers ist, da das System an sich extrem einfach gehalten ist und sicherlich auch auf weiteren 30 Seiten oder weniger Platz gefunden hätte (siehe diverse pbtA Hacks).
Dieser Pagebloat kommt alleine vom Artwork, ewigem BlaBla und dem Layout. Das ist ok, wenn das Buch dabei praktikabel bleibt, wie z.B. beim deutschen Dungeon World, aber hier wurde mMn eine grenze überschritten, bei der selbst ich (der normalerweise auf schöne Bücher voll abfährt) sage, ne lieber weniger Eyecandy und Atmosphäre, dafür mehr Spielbarkeit.
Was sind so eure Meinungen?