Autor Thema: AbenteuerPfade und Railroading  (Gelesen 18125 mal)

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Scurlock

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Re: AbenteuerPfade und Railroading
« Antwort #100 am: 13.09.2016 | 13:15 »
Jupp. PF ist ein absoluter Graus!
Kanst Du mir etwas zu den Reaktionswürfen sagen/verlinken büdde?  :d
Du hast doch meines Wissens auch Zugriff auf das Regelwerk von Fantastic Heroes & Witchery. Unter Reactions findest Du da drei Mechanismen wie das gehandhabt wird, auch die ganz einfache ohne Diplomatieprobe...

Luxferre

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Re: AbenteuerPfade und Railroading
« Antwort #101 am: 13.09.2016 | 13:22 »
Danke für die HInweise. Wird die Tage gelesen  :d

Offline Feuersänger

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Re: AbenteuerPfade und Railroading
« Antwort #102 am: 2.09.2019 | 02:42 »
*Raise Thread*

Bin zufällig gestern wieder über diesen Thread gestolpert. Habt ihr inzwischen neue Beispiele positiv wie negativ zu bieten? ^^

Wenn ich mal so die APs nehme, die mir als erstes einfallen:
Serpent Skull: wie von Lux schon gesagt, Railroading pur. Es gibt ja z.B. in Band 2 genau eine Eisenbahnschiene vom Start- bis Zielpunkt.
Skull & Shackles: hab ich jetzt nicht so weit gespielt, aber bis dahin war auch alles sehr eng gescriptet und ich habe keine wirklichen Wahlmöglichkeiten erkennen können, außer zu krepieren.

Kingmaker macht es da schon interessanter: der AP _könnte_ mit sehr wenig RR auskommen, wenn der SL das anbieten möchte. Beispielsweise, indem man sagt, die NSC-Factions beschließen an den Tagen X, Y, Z, diese und jene Vorhaben in Gang zu setzen. Ob sie das schaffen oder wie weit sie kommen, müsste idealerweise korrekt berechnet und ausgewürfelt werden. Und wenn die SC bestimmte Maßnahmen ergriffen haben, sollten diese auch in den Ablauf mit einfließen.

So wie es bei uns lief (die Runde liegt aktuell auf Eis), war das leider nicht so - war wohl auch dem SL zuviel Aufwand. Wenn da im AP stand "An Tag X passiert das und das", dann ist das auch passiert. Selbst wenn wir vorher _explizit_ gegen solche Ereignisse Maßnahmen ergriffen hatten. Beispielsweise hatten wir eine Miliz aufgestellt und zur Abwehr von Monsterangriffen gedrillt (wir wussten, dass mit Trollen zu rechnen war) und andere Maßnahmen eingeleitet. Und was war, als wir mal wieder nach einem Streifzug in die Stadt zurückkehrten? Hatte ein Riesen-Eulenbär eine Schneise der Verwüstung gezogen. Einfluss unserer Vorbereitungen: Null.

Aber grundsätzlich wäre im Sinne des Threadthemas zu fragen: wie bitte soll denn eine Kampagne / ein AP gestaltet sein, _ohne_ dass irgendein Railroading-Vorwurf gemacht werden kann?
Man hat ein Thema, auf das hat man sich im Vorfeld geeinigt. Vernünftigerweise hat man auch bereits klargemacht, was das Ziel der SC sein soll. Sonst, klar, kann auch die Kingmaker-Kampagne sehr abrupt damit enden, dass die SC über Nacht die Staatskasse plündern und sich mit 100.000GM Cash absetzen, während ihr Reich sich aufgrund der durch die Abhebung ausgelösten Unruhe mit lautem Klirren in einen Scherbenhaufen verwandelt.  >;D Oder die Piraten bei der ersten Gelegenheit einen Festlandhafen anlaufen und das Schiff verhökern. Super, kein Railroading, Kampagne zu Ende.
Also kurz: Partizipationswillen ist IMMER zwingend erforderlich.

Wenn das soweit abgeklärt ist, würde ich es wie gesagt mit dem Rezept probieren:
* Ausgangszustand (Orte, Gruppen, Macguffins etc.)
* NSC-Factions, ihre Agenden, Ressourcen und Methoden
* Schlüsselereignisse, die zu bestimmten Zeitpunkten stattfinden, wenn nicht die Handlungen der SC sie verhindern oder beeinflussen
* Ereignisse, die die NSCs versuchen einzuleiten, aber nicht zwingend erfolgreich sind
* Siegbedingungen (z.B. die 9 Teile des Triforce einsammeln und Ganon besiegen)

Fällt euch dazu noch was ein?
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
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"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Luxferre

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Re: AbenteuerPfade und Railroading
« Antwort #103 am: 2.09.2019 | 07:29 »
Aus Spielersicht der 5e Abenteuerpfad "Tyranny of Dragons":

man wird von Location zu Location geschickt, am Besten weicht man nicht vom Schreiberling antizipierten Weg ab, denn sonst gibt's Haue oder das AB funktioniert nicht mehr. Wir waren mehrfach in totalen Sackgassen, weil wir vorsichtiger waren, als man es bei D&D wohl für möglich hält, oder Umwege nehmen wollten, die nicht in Betracht gezogen wurden. Oder .... oder ... oder ..

Ich habe als Spieler stark das Gefühl. in einer Bimmelbahn durch Nordfaerun zu sitzen und ab und zu auszusteigen, Bisons zu schießen etwas zu erleben und dann weiterzufahren zum nächsten Stopp. Mega lahm! Selten so gelangweilt, wie in diesem AB.

Dabei sind einige Szenen echt spannend! Gerade der Start in Greenest mit der Plündernden Meute und dem Drachen am Himmel fand ich echt stark.

Wir sind nun eine recht heimliche und manipulative Gruppe: Krieger, Schurke, Barde, Druide, Warlock. Damit kommen wir oft ungesehen irgendwo rein und wieder raus und besitzen die nötige Durchschlagskraft um auch was zu rocken. Aber dann kommen Wolkenriesen auf Stufe 6  :gaga: mit Drachen und fliegenden Festungen. Alter, was'n Käse! Das ist hochgradig episches Spiel und außerdem hochgradig tödlich.
Was ich aber sagen wollte ist, dass von der Gruppe oftmals heimliches und vor Allem recht defensives Spiel gefordert wird. Wenn ich mir unsere Truppe als Typ-Paladin, Zwergen-Kleriker, Elfen-Barden und Feuergenasi-Sorcerer vorstellen würde ... meine Herren, dann wird das nix mit dem AB. Das Design zielt überhaupt nicht darauf ab das Schwert der Gerechtigkeit zu ziehen, um das Gute vom Bösen zu trennen. Dann biste nämlich schon in Szene 2 des ersten Bandes Hackfleisch.

Dann die gescriptete Szene mit dem unumstößlichen Charaktertod in Szene 2 des ersten Bandes muss man auch erstmal ohne Metagefasel durchstehen. Geht nicht jeder mit, diesen Weg.

Ich finde die Grundstory spannend, das Abenteuerdesign hingegen gruselig bis scheiße  >;D

Offline Feuersänger

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Re: AbenteuerPfade und Railroading
« Antwort #104 am: 2.09.2019 | 08:02 »
Aber hallo! Das ist ja mal eine herbe Backpfeife.  >;D

Nur ein Nitpick:
Zitat
Dann die gescriptete Szene mit dem unumstößlichen Charaktertod in Szene 2 des ersten Bandes muss man auch erstmal ohne Metagefasel durchstehen. Geht nicht jeder mit, diesen Weg.

Das Thema hatten wir ja schon ein, zweimal, und da haben wir schon festgestellt dass das so nicht stimmt. Beabsichtigt ist freilich glasklar, dass der SC auf die Bretter geht - aber nicht, dass er stirbt. Das kann nur passieren, wenn a) der SL sich nicht ans Skript hält und/oder b) die anderen Spieler pennen und nicht reagieren, wenn ihr Kumpel aus den Latschen kippt.
Wie geschrieben ist die Szene freilich heftigstes Railroading: ein halbwegs ehrenvoller SC wird quasi dazu gezwungen zu kämpfen, sieht als bereits ausgelaugter Level 1-2 gegen den Level 6(?) natürlich mit 99,99% Wahrscheinlichkeit keine Sonne, und dafür steht dann im Skript auch noch, dass der Dragonborn einmal nachtritt und _einen_ Deathsave verursacht (und nicht etwa zwei).  Aber Hauptsache, der Spieler wird schön gedemütigt und sein SC in den Dreck gezogen.  >:(
Nichtsdestotrotz ist da genug Zeit, ihm einen Heiltrank einzuflößen. Auch da ist sogar schon geskriptet dass sich mehrere NSCs darum kümmern, selbst wenn die Spieler zu doof sein sollten was zu tun.

Was mich noch weiter an der Szene ärgert, ist dass die Spieler hier absolut nicht und nichts gewinnen können: selbst wenn ihnen das Würfelglück so dermaßen absurd hold ist, dass der SC den Typen besiegt _und_ killt, wird er halt einfach im weiteren Verlauf durch einen identischen Champion ersetzt.

Das ändert aber alles nichts an der Tatsache, dass die ganze Szene hartes Railroading ist, insofern gutes Beispiel. Den Rest des Abenteuers hab ich mir gar nicht angesehen.
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Zitat von: ErikErikson
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Luxferre

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Re: AbenteuerPfade und Railroading
« Antwort #105 am: 2.09.2019 | 08:17 »
Ja gut, es war natürlich Ohnmacht mit erstem vergeigten Deathsave. Wobei wir so spielen, dass der erste Deathsave direkt nach <0TP fällig wird und der Nachtritt dann  schon zum zweiten geführt hatte, was dann natürlich gerade den Kämpferspieler motivatorisch arg gebeutelt hatte, dass sein SC nichts reißt. Ist übrigens schon in Runde 2 auf die Bretter gegangen.

Diese Szene war dermaßen schlecht, dass wir sprachlos waren. Kopfschütteln, schnell heilen und weitermachen ...