Autor Thema: Warum heißt das Storyteller-System bzw. Storytelling System?  (Gelesen 11436 mal)

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Offline Infernal Teddy

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Interessant. Du meinst wahrscheinlich die Stadt-Quellenbücher? Die hab ich nie gelesen. Wurde die Technik auch irgendwo als Technik zum eigenen Verwenden präsentiert? Also: "Wenn du deine Stadt machst, mal so eine Karte."

Das weiß ich nicht mehr, aber ich glaube ja. Da müßte aber jemand anowrten, der das Spielleiterbuch der 1st/2nd edition von V:tM noch hat, oder der nachschauen kann ob es in den entsprechden GRWs steht.
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Teddy sucht Mage

Offline Der Läuterer

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Offline Rorschachhamster

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Das Erzählen der Geschichte sollte durch den Spielleiter - Storyteller genannt - forciert werden. Seine Aufgabe war es nicht, Herausforderungen zu stellen oder plotlose Sandboxes und Hexcrawls zu erstellen, sondern mit Intrigen, Drama und durchdachten Geschichten zu arbeiten. Dazu wurde dann auch ein Hintergrund mit den vielen verfehdeten Fraktionen und ihren eigenen Zielen und Absichten erstellt, so dass man darum herum Konflikte bauen konnte. Dass die Regeln auch so gemacht waren, dass ein Powergamer damit glücklich wird... Tja, das ist lange bekannt und irritiert viele Spieler.
(Hervorhebung von mir)
Etwas oot, aber vielleicht auch nicht: Ich finde die Argumentation interessant, denn das von mir gefettette gehört heutzutage zu einem guten OSR-Dungeon und erst recht zu einer Sandbox dazu. Da Anfang der 90er die Ära von TSRs Kampagnensettings und Megaabenteuer war, die oft keine guten Sandboxes waren (wegen fortschreitender Metaplotentwicklung, Forgotten Realms zum Beispiel), und die Dungeons eher linearer aufgebaut waren (naja, bin mir da nicht sicher, inwiefern das so zutrifft, oder nur meine subjektive Erinnerung ist 8)), ist Vampire vielleicht nicht nur für Storytelling eine Inspiration gewesen.  ;)
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Der Läuterer

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War das nicht eher ein Marketing-Begriff um diese "neue Art zu spielen" damals von der Old-School zu unterscheiden? Es ging eben nich um Dungeons oder Monsterkloppen - sondern um Charaktere, Drama, personal Horror, kurz: die Story sollte im Mittelpunkt stehen. Deswegen wurde aus dem Meister / Dungeon Master auch der Storyteller.
Ich glaube auch, dass das der Knackpunkt ist.

Man sollte deshalb in diesem Zusammenhang deutlich zw. zwei ähnlichen Ausdrücken unterscheiden - zw. dem Storytelling game und dem Storytelling System.

Im ersten Fall handelt es sich um eine erzählerische Spielweise, wobei die Regularien möglichst kurz und knapp gehalten werden, damit die Geschichte nicht unnötig gestört wird.
Im zweiten Fall handelt es sich um eine Regelmechanik von White Wolf (1991), bei dem ein Würfelpool von 10-seitigen Würfeln benutzt wird.
Chaosium nannte sein System "Basic Role-Playing", White Wolf nannte seins "Storytelling".
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Offline D. M_Athair

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Also mir nicht. Bitte klär mich auf, oh Erleuchteter!
Da ich Ars Magica und Pendragon nur bruchstückhaft kenne, kann ich lediglich zu PV was eigenes sagen.

Für einen groben Einblick können z.B. die Einträge zu Pendragon, Ars Magica und Vampire in diesen Beitrag genutzt werden.

Zum Einfluss von Greg Stafford auf die Storytelling-Bewegung gibt es hier was.
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Offline ArneBab

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Dieses Beispiel veranschaulicht aber trotzdem, dass für die Autoren die "Story" nicht unbedingt das ist, was "im Spiel geschieht".
Du meinst so ähnlich wie in Strategiespielen wie Starcraft (am Rechner), bei denen es vor der Mission ein Missions-Briefing gibt und in den Missionen selbst nur sehr kleine geskriptete Teile?
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Vielleicht der Begriff.
Vampire 1. Auflage (1991) hatte bereits Relationship-Maps ohne sie so zu nennen.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Offline Der Läuterer

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Ja, das sehe ich auch so. Gut möglich, dass der Begriff der R-Maps erst später Einzug ins Rollenspiel fand.

Soziogramme zu erstellen, ist ja auch nicht so ungewöhnlich.
Vielleicht sind da auch unterschiedliche Autoren fast gleichzeitig drauf gekommen.

Ich denke auch, dass sich fast jeder SL irgendwann einmal an so etwas versucht hat, ohne den Begriff dafür zu kennen, nur um sich die eigene Arbeit etwas zu erleichtern.
« Letzte Änderung: 27.08.2016 | 18:25 von Der Läuterer »
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Offline ArneBab

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Ich denke auch, dass sich fast jeder SL irgendwann einmal an so etwas versucht hat, ohne den Begriff dafür zu kennen, nur um sich die eigene Arbeit etwas zu erleichtern.
Das nannte sich halt einfach „Mind Map¹ der wichtigen Personen“ und enthielt schon Linien für Beziehungen.

¹: Heute als Concept Map bekannt, weil der Begriff Mind Map von Programmen verreinnahmt wurde, die nur Baumstrukturen mit genau einer Wurzel darstellen konnten, während frühe von Hand gezeichnete Mind Maps solche Einschränkungen nicht hatten, sondern einfach Begriffe, die irgendwie miteinander verbunden wurden.
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Offline Teylen

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Tatsächlich weiß ich nicht, wo man die finden kann. Der Begriff R-Map kam jedenfalls viiiiiiiiiiiel später.
Es gibt in Städtebüchern sowie Abenteuerbüchern Übersichten mit den Charakteren sowie Pfeilen welche die Beziehungenbeschreiben.
Hort der Verborgenen hat beispielsweise gleich 8 solcher Aufstellungen/R-Maps, mit Bildern/Kästchen und Pfeilen auf 6 Seiten.
In Chicago By Night (1st Ed) gibt es mindestens 14 solcher Aufstellungen/R-Maps, mit Bildern/Kästchen und Pfeilen.
Es geht dabei sowohl wer wie zu wem wie steht als auch welche Ansichten die Charaktere zu bestimmten Dingen haben.
Wobei es nicht in jedem Stadt Supplement oder Abenteuer unbedingt die Karten gibt.

[nur kurz weil ich grad auf dem Sprung zum Flughafen Hotel und dann Amerika bin XD]
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Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase