Autor Thema: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse  (Gelesen 20310 mal)

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Wulfhelm

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #75 am: 30.08.2016 | 10:46 »
Ach jetzt wurde der Beitrag, der eine Mutmaßung über Stromaufwärts beinhaltete, mit abgetrennt...

Naja: Also den "Deckappell" gab es da mWn nicht, aber eine Eisenbahnfahrt erster Kajüte (hihihi) war auch das. Man wurde von einem geskripteten Ereignis zum nächsten weiter gereicht, einschließlich einen ungewinnbaren Flußpiratenüberfall (nein, ihr könnt nicht gewinnen; einzige Möglichkeit zur Flucht ist der Sprung über Bord und Schwimmen ans Ufer; von da aus gibt es nur einen Weg, wie es weitergeht; nein, ans andere Ufer schwimmen ist zu anstrengend) - und das alles, um einen NSC zu eskortieren, der genau genommen der eigentliche Protagonist war, und dann als Zuschauer seine vorgesehene Charakterentwicklung samt meet-cute-Liebesgeschichte (die ich damals sogar ganz nett fand) mitzuverfolgen.
Also klassisches Railroading-Geschichtenspiel, aber kein Spielerkleinhalten.

Just_Flo

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #76 am: 30.08.2016 | 10:55 »
So grob habe ich das auch in Erinnerung, wobei ich glaube, dass man den Überfall auch gewinnen konnte, solange halt Bösewicht X entokmmen konnte und somit Ereignis Y und Z für den Metaplot passieren konnten.

Offline Greifenklause

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #77 am: 30.08.2016 | 11:05 »
Auch eine Zugfahrt kann spannend sein, das nennt man dann vielleicht "Achterbahnfahren"
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Offline Boba Fett

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #78 am: 30.08.2016 | 11:14 »
Ach jetzt wurde der Beitrag, der eine Mutmaßung über Stromaufwärts beinhaltete, mit abgetrennt...

Sorry, habe ich rückgängig gemacht.

Auch eine Zugfahrt kann spannend sein, das nennt man dann vielleicht "Achterbahnfahren"

"Spannend" - in Form von ungewisser Ausgang ist auch eine Achterbahnfahrt nicht.
"Spektakulär" - wahrscheinlich - und auch das bietet einen Unterhaltungsfaktor, den viele schätzen.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline tartex

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #79 am: 30.08.2016 | 11:50 »
Ein anderes beliebtes Modell sind Abenteuer, die einfach um einen Schauplatz kreisen, den es zu erforschen gilt, manchmal auch mehrere, die durch Reisen miteinander verbunden sind. Das ist vielleicht geradlienig, aber nicht gerailroadet. Die Spleler hatten in den DSA1-Sachen alle Freiheiten, wie sie mit den Schauplätzen und NSC umgehen wollten. "Im Spinnenwald" ist doch alles andere als eine Eisenbahnfahrt -- der Weg durch das Orkland ist ja eben gerade nicht vorgegeben.

Das Problem ist ja, dass der Spinnenwald nicht direkt mit dem Ziel der Erforschung des Orklandes zu tun. Die Spieler müssen nach Norden und der Wald ist halt im Weg. Aber natürlich müssen sie mit Gewalt (Riesen und Riesenlindwürmern) in den Wald getrieben werden, um den Abenteuerschauplatz nicht zu verpassen, auch wenn es so aussieht, als könnte man ihn einfach umqueren. Noch dazu sind die Gebüsche ja alle giftig, damit man auf den Pfaden/Schienen bleibt...

Das ginge viel eleganter: die Helden bräuchten einfach eine Motivation reinzugehen. Einfach einen McGuffin oder nur Schatz in den Wald und den Spielern einen Hinweis geben. Der McGuffin kann dann ja auch gerne in der Spinnenhölle verborgen sein. Aber stattdessen werden sie mit Gewalt dazu gezwungen in das Giftgebüsch zu laufen, werden dann mit Gewalt durch Giftgebüsch auf den Wegen gehalten und dann wird ein Spielercharakter selbst zum McGuffin. (Letzteres finde ich selbst eh okay, aber vielen Spielern macht das gar keinen Spass.)

Dieses "Ätsch, jetzt habe ich euch"-Element ist schon stark in den frühen Abenteuern. Normalerweise kann man das aber auch mit wenigen Handgriffen ersetzen.

Z.B.: Wirtshaus zum Schwarzen Keiler: die Helden werden auswegslos gefangen genommen und in den Keller gesperrt, um dann in den Dungeon zu gelangen. Ich habe das einfach dahingehend geändert, dass die Helden sowieso in den Keller wollten, weil sie wissen, dass ein Zwerge im Gasthaus verschollen ist und sie haben auch einen Grund in den Dungeon zu gehen, weil sie den Zwerg dann dort suchen.
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Offline Feuersänger

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #80 am: 30.08.2016 | 14:12 »
Spinnenwald: iirc gab es doch da am Ende den Passus, dass bei Verlassen des Waldes der NSC-Zwerg sich wieder von der Gruppe trennt und seiner Wege geht -- und "nichts und niemand kann ihn aufhalten". Ich weiß aber nicht mehr, ob nur impliziert oder buchstäblich ausformuliert war, dass nichtmal der "Meister" das Recht hätte, den Zwerg bei der Gruppe zu belassen.

Auch wenn dies ein DSA-Thread ist, würde ich noch eines meiner "besten" RR-Erlebnisse zum Besten geben. Dabei handelt es sich allerdings um einen Abschnitt aus einem Computerspiel, nämlich NWN2. Nun sind CRPGs naturgemäß immer irgendwo railroadig, aber bei diesem speziellen Abschnitt fühlt man sich vielleicht schon etwas verarscht:
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Offline Kriegsklinge

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #81 am: 30.08.2016 | 14:39 »
Okay, dann habe ich Spinnenwald und Co. in besserer Erinnerung, als sie es verdienen. Bekräftigen würde ich aber den hier schon vorgebrachten Punkt, dass man erzwungene Motivation, die dazu dient, in eine ergebnisoffene Situation zu führen, ziemlich leicht beheben kann, während es bei fast vollständig gescripteten Abenteuern deutlich schwerer hat.

Offline Tindrana

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #82 am: 2.09.2016 | 12:38 »
Weniger Blabla, mehr Erlebnisse, wenn ich bitten darf!

Zu: Was für euch euer größtes Railroading-Erlebnis, bzw. wie seid ihr damit umgegangen?

G7, ich glaube alle dieser Abenteuer sind komplett durchgeplant, von vorne bis hinten. Zum Umgang damit muss ich sagen, dass ich einfach die Story genieße, auch wenn ich nicht der Held des Ganzen bin, aber ich wusste ja worauf ich mich einlassen.

Offline Greifenklause

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #83 am: 5.09.2016 | 07:57 »
Zu: Was für euch euer größtes Railroading-Erlebnis, bzw. wie seid ihr damit umgegangen?

G7, ich glaube alle dieser Abenteuer sind komplett durchgeplant, von vorne bis hinten. Zum Umgang damit muss ich sagen, dass ich einfach die Story genieße, auch wenn ich nicht der Held des Ganzen bin, aber ich wusste ja worauf ich mich einlassen.

-- Alptraum ohne Ende und Unsterbliche Gier habe ich stets genossen
-- Meine Meisterwerke waren Unsterbliche Gier und Bastrabuns Bann. Letzteres dank eines dramaturgischen Kunstgriffes, an sich ist das Abenteuer auch Mist
-- Der Tod in manchen Kampagnen waren: Bastrabuns Bann, Rohals Versprechen und Grenzenlose Macht

Ich persönlich - aber nicht alle meine Mitspieler - komme mit Railroading sehr gut klar, wenn die Dramaturgie ansonsten sehr spannend ist.
Das war bei einem Teil der Abenteuer aber eben nur mit größten Mühen möglich.

Kurz: Meine schönsten und meine schlimmsten Erlebnisse der letzten 15 Jahre hatte ich sicherlich bei der 7G-Kampagne.
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Offline Trollkongen

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #84 am: 12.10.2016 | 01:38 »
Jahr des Feuers?

Ich habe es ja weitgehend erfolgreich verdrängt, aber das ist doch an vielen Stellen eine Zugfahrt par excellence.

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owkoch

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #85 am: 13.11.2016 | 10:28 »
Unsere wöchentliche DSA5 Gruppe, gestern abend:

Der Sohn einer Mitspielerin (4 Jahre) kann nicht einschlafen - ausnahmsweise darf er auf der Couch im Nebenzimmer über ein Tablett-PC noch eine Folge "Bob der Zug" schauen.

https://www.youtube.com/watch?v=XpNuXCDPe-k

Ich hatte den Thread hier noch im Kopf und hab mich jedesmal weggeschmissen, wenn dieses Zugflötengetute zu hören war....

Offline achlys

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Das ist gruselig.

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Offline Tindrana

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #87 am: 20.11.2016 | 13:00 »
Episch ist auch Bob die Bahn beim Militär.  :d https://www.youtube.com/watch?v=mX3EJeMuinU
Unsere wöchentliche DSA5 Gruppe, gestern abend:

Der Sohn einer Mitspielerin (4 Jahre) kann nicht einschlafen - ausnahmsweise darf er auf der Couch im Nebenzimmer über ein Tablett-PC noch eine Folge "Bob der Zug" schauen.

https://www.youtube.com/watch?v=XpNuXCDPe-k

Ich hatte den Thread hier noch im Kopf und hab mich jedesmal weggeschmissen, wenn dieses Zugflötengetute zu hören war....

Eulenspiegel

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #88 am: 20.11.2016 | 13:11 »
Wenn ich mir die Zugfahrten hier so durchlese, komme ich zu folgendem Fazit:
Zugfahrten, die zu einem Scheitern der SCs führen, werden negativ wahrgenommen.
Zugfahrten, die zum Erfolg der Helden führen, werden positiv wahrgenommen.

Offline zaboron

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Zugfahrten können wieder zu einem Scheitern noch zu einem Erfolg der Helden führen. Wenn du in den Zug nach München einsteigst und dann am Ende in München ankommst ist das kein sonderlicher Erfolg den du sir da zuschreiben kannst (Irgndwelche Bahn shenanigans mal ausgenommen)

ErikErikson

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Zugfahrten können wieder zu einem Scheitern noch zu einem Erfolg der Helden führen. Wenn du in den Zug nach München einsteigst und dann am Ende in München ankommst ist das kein sonderlicher Erfolg den du sir da zuschreiben kannst (Irgndwelche Bahn shenanigans mal ausgenommen)

Aber mit heilen Nerven da anzukommen ist ein Erfolg. Dem stehen viele Dinge entgegen wie etwa das Ticketwirrwar, zu spät kommende Züge, nervige Lauttelefonierer und ähnliches. Das ist duchaus aufs RPG zu übertragen.

ich bin überzeugt, für den typischen "ich bin der größte und jetzt geh ich Ärsche treten" Spielertypus gibts nix besseres als den gerailroadeten Erfolg.

Eulenspiegel

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Zugfahrten können wieder zu einem Scheitern noch zu einem Erfolg der Helden führen. Wenn du in den Zug nach München einsteigst und dann am Ende in München ankommst ist das kein sonderlicher Erfolg den du sir da zuschreiben kannst (Irgndwelche Bahn shenanigans mal ausgenommen)
Wenn du aber nicht nach München willst, nimmst du es trotzdem als Misserfolg war.

Du musst hier auch die ingame und outtime Ebene unterscheiden: Die Zugfahrt ist eine reine Outtime-Ebene. Ingame gibt es keine Zugfahrt. Ingame kann der SC also durchaus scheitern oder gewinnen.

Denke zum Beispiel an klassische Filme oder Bücher: Diese sind im Prinzip auch 100% Zugfahrt. Und dennoch kann der Protagonist scheitern.
Auch hier wieder der Unterschied zwischen outtime und ingame: Outtime scheitert weder der Schauspieler noch der Autor. Ingame scheitert jedoch der Protagonist.

Beim RPG ist es genau so.

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Zugfahrten können wieder zu einem Scheitern noch zu einem Erfolg der Helden führen. Wenn du in den Zug nach München einsteigst und dann am Ende in München ankommst ist das kein sonderlicher Erfolg den du sir da zuschreiben kannst (Irgndwelche Bahn shenanigans mal ausgenommen)

Darin zeigt sich das Missverständnis doch sehr deutlich. In vielen Rollenspielrunden, die begeistert Zugfahrten einbauen, geht es halt gerade nicht um Erfolge oder ums Gewinnen. Entsprechend ist das keine sinnvolle Bewertungskategorie für diese Leute. Man kann sich immer und immer wieder über diese Leute lustig machen und erheben. Es ist meiner Ansicht nach aber hohl und schal. So nehme ich übrigens diesen ganzen Thread wahr.

Offline tartex

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #93 am: 20.11.2016 | 14:49 »
Naja. Das Spinnenwald-Beispiel zeigt doch, dass man auch einen Zug mit riesigen unverglasten Panoramafenstern haben kann, und ohne Warnhinhinweise. Wer sich zu weit rauslehnt: Kopf ab!

Man muss da als unbedarfter Spieler erst lernen, wie man errät, was der richtige Schienenstrang ist, und wie man drauf bleibt.

Vielleicht sollte man das deshalb auch nicht Railroading, sondern vom Stil her eher "Plotsurfen" nennen: wer zu schnell oder zu langsam ist, oder von der Plotwelle  zu weit abweicht, der wird zermalmt.
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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #94 am: 20.11.2016 | 14:51 »
Naja. Das Spinnenwald-Beispiel zeigt doch, dass man auch einen Zug mit riesigen unverglasten Panoramafenstern haben kann, und ohne Warnhinhinweise. Wer sich zu weit rauslehnt: Kopf ab!
Stimmt, das ist kein Railroading im klassischen Sinne: Schließlich hängt es von der Aktion des SCs ab, ob er überlebt oder nicht.

Offline zaboron

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Denke zum Beispiel an klassische Filme oder Bücher: Diese sind im Prinzip auch 100% Zugfahrt. Und dennoch kann der Protagonist scheitern.
Auch hier wieder der Unterschied zwischen outtime und ingame: Outtime scheitert weder der Schauspieler noch der Autor. Ingame scheitert jedoch der Protagonist.

Beim RPG ist es genau so.
Ist schon eine gute Analogie, denn outgame hat der railroad-Spieler genauso wenig Einfluss auf die Story wie der Leser oder Kinogänger. Und wenn die Story scheisse war, geht man hinterher frustriert in Foren posten wie viel besser man das selbst gemacht hätte

Offline Trollkongen

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #96 am: 20.11.2016 | 17:36 »
Vielleicht sollte man das deshalb auch nicht Railroading, sondern vom Stil her eher "Plotsurfen" nennen: wer zu schnell oder zu langsam ist, oder von der Plotwelle  zu weit abweicht, der wird zermalmt.

Das ist vermutlich auch nicht allzu befriedigend, aber wenn der Spielleiter "nett" ist (also zumindest implizit die Grenzen zu zeigen), kann man immerhin doch was machen und es überstehen. Klassisches Railroading finde ich deswegen allermeist scheiße, weil es quasi jede Spielkreativität vernichtet.

Offline Ruinenbaumeister

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Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
« Antwort #97 am: 24.02.2019 | 11:50 »
Ich habe bezüglich Railroading die Theaterritterkampagne in negativer Erinnerung. Die ersten beiden Abenteuer betrifft das nicht, die sind voll in Ordnung. Aber danach:

Der Schwarze Forst: Wir sollen eine Ladung Eisen durch das Bornland transportieren. Die Rondrakirche veranstaltet einen Wettbewerb, der Gewinner bekommt den Auftrag. Eigentlich sollen die NSCs gegeneinander antreten, während die Helden zugunsten ihres Verbündeten den Wettbewerb manipulieren. Unser SL trifft die sinnvolle Entscheidung, die SC am Wettbewerb teilnehmen zu lassen. Kaum haben wir gewonnen, stellen wir fest, dass unsere Ochsen vergiftet wurden. Wir begeben uns auf Spurensuche, doch auch ein kritischer Erfolg bei der Fährtenlesen-Probe bringt keinerlei Erkenntnisse. Rinder oder sonstige Lasttiere sind in dem Kuhkaff Irberod auch nicht aufzutreiben. Folglich müssen wir mit dem Floß durch den Bornwald fahren, den noch niemand erfolgreich durchquert hat. (Wir haben zwei Zwerge in der Gruppe. Deren Begeisterung hält sich erwartungsgemäß in Grenzen. Wir fahren letztendlich nur mit dem Floß, weil das der Plot so will.) Als zwergischer Baumeister sorge ich dafür, dass die Ladung aufwendig verzurrt und gesichert wird. Trotzdem purzeln bei jeder vergeigten Probe auf Boote & Schiffe ein paar Eisenbarren von Bord. Wir werden dann von einem Hexenzirkel aufgehalten, der dermaßen übermächtig ist, dass sich ein Kampf von vornherein erübrigt. Bei dem folgenden Teil des Abenteuers bin ich nicht dabei. Aus den Erzählungen des SL und der anderen Spieler erfahre ich: Der Hexenzirkel will den Riesen Milzenis von seinem Fluch befreien, der ihn daran hindert, den Bornwald zu verlassen. Falls das geschieht, wird Milzenis das Bornland verwüsten. Irgendwie scheitern wir daran, den Riesen aufzuhalten. Trotzdem spielt er in der kompletten folgenden Kampagne keine Rolle mehr.

Die Silberne Wehr: Da ich mit meinem Baumeister nicht so recht in die Theaterritterkampagne passe, wechsle ich zu einem Krieger. Das Abenteuer ist sehr kampflastig; trotzdem ist es enttäuschend, denn der Ausgang jedes Kampfes steht von vornherein fest und so hätte ich auch einen kuchenmesserschwingenden Zuckerbäcker spielen können. Die größte Enttäuschung ist der Kampf gegen eine Gruppe Geweihter des Korsmalbundes. Wir haben das Überraschungsmoment auf unserer Seite und greifen aus zwei Richtungen zugleich an, aber die Gegner sind einfach übermächtig. Jeder einzelne hat hochstufige Kampfsonderfertigkeiten (Finte III, Rundumschlag II etc.), von denen die Helden zu diesem Zeitpunkt nur träumen können, darüber hinaus können sie auch noch Liturgien. Das war so vorher nicht absehbar. Nachdem unsere Gruppe also kräftig eins aufs Maul bekommen hat, werden wir vom Über-NSC Leudara gerettet. Ausgerechnet von der Verräterin, die wir zwei Abenteuer zuvor zu Recht erschossen haben! Sie kehrt nun als unverwundbare Heilige zurück.
Unfreiwilliger Slapstick tritt jedes Mal ein, wenn mein Krieger versucht, taktisch vorzugehen. Eine Stadt wird von Trollen angegriffen. Mein Krieger positioniert sich am Stadttor und ruft den anderen zu, dass wir diese Engstelle halten müssen. Adelsspross und Kampfzwerg stürmen einfach an ihm vorbei und stürzen sich voller Euphorie in den Kampf, derweil rennt unser Graumagier davon, weil er keins auf den Deckel kriegen will. Ich kann es den anderen Spielern nicht verübeln. Wenn nichts auf dem Spiel steht, dann kann man auch mal solche Gaga-Aktionen bringen.
« Letzte Änderung: 24.02.2019 | 11:51 von Ruinenbaumeister »
Und wenn ich mich im Zusammenhang
des Multiversums betrachte, wie oft bin ich?