Autor Thema: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade  (Gelesen 53876 mal)

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Offline Bad Horse

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@Werwolfbeispiel: Das wird genau dann zu einem Problem, wenn die Spieler davon ausgehen, dass Werwölfe gegen jeglichen Schaden außer Silber immun sind und daher die Gräfin als Verdächtige ausschließen.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Rhylthar

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@Werwolfbeispiel: Das wird genau dann zu einem Problem, wenn die Spieler davon ausgehen, dass Werwölfe gegen jeglichen Schaden außer Silber immun sind und daher die Gräfin als Verdächtige ausschließen.
...was sie aber in bestimmten Rollenspielen durch Wissensfertigkeiten ihrer SC auch können.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Greifenklaue

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Vielleicht hatten die Banditen ja Silberwaffen ... Dann hätte die Ausrede dazu geführt, sie wieder in den Kreis der Verdächtigen einzuschließen.

Irgendwie ging ich bei der Beschreibung übrigens davon aus, dass es eine Werwolffalle war, aka ein silbernes Fangeisen o.ä. Vielleicht das AB auch? Wenn das Problem Werwolf bekannt ist, könnte das ja eine Option sein.
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Eulenspiegel

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@ Bad Horse 8
Ja, wenn die Spieler das Setting und die ganzen Monster darin, so gut kennen würden, dann wäre das ein Problem. Wir waren jedoch alle recht frisch darin. Und selbst ich als SL musste erstmal nachschlagen, was Werwölfe eigentlich so können. Und ich würde mich noch als den regelerfahrendsten in der Gruppe halten.

Und keiner der SCs war ein Monsterjäger oder dergleichen. Das heißt, selbst wenn die Spieler es wüssten (was sie nicht taten), dann würden die SCs es dennoch nicht wissen.

Letztendlich war die Beinverletzung für die Spieler sogar ein Hinweis, dass mit ihr etwas nicht stimmte und sie ein geheimes Doppelleben führte.

@ Rhylthar
Wenn jemand auf eine entsprechende Fertigkeit würfeln will, darf er das gerne tun. Ich würde es ihm dann so sagen: "Normalerweise sind Werwölfe gegen normale Schäden immun. Es gibt aber auch einige Werwölfe, die nur in ihrer Werwolfgestalt gegen normale Schäden immun sind."

Aber an euch beide: Wie hättet ihr die konkrete Situation gelöst?

Offline Erg

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Wie ja bereits festgestellt wurde gibt es solche Situationen nicht...

Nein. Es wurde festgestellt, daß es keine Situationen gibt, in denen man dem SL Sonderrechte zugestehen muß, sofern man bereit ist, die Nachteile in Kauf zu nehmen, welche es mit sich bringt, dem SL diese Sonderrechte vorzuenthalten. Issi will bestimmte Dinge nicht /nur ungern in Kauf nehmen. Unter dieser Prämisse kann es sehr wohl Situationen geben, in denen "müsste" und "sollte" wieder im Spiel sind.
Es wurde noch nirgends festgestellt, daß der Verzicht auf SL-Regelbruch-/Regeländerungs-Recht nichts "kostet" (und diese Behauptung dürfte wohl ähnlich unhaltbar sein wie die Ursprungsthese dieses Threads).

Offline Rhylthar

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Zitat
Aber an euch beide: Wie hättet ihr die konkrete Situation gelöst?
Wahrscheinlich ähnlich wie Du. Oder die von Greifenklaue beschriebene.
Die Frage ist, war die Beinverletzung wichtig als Hinweis? Ansonsten hätte ich sie sonst weggelassen.

Für mich ist aber keine Lösung schlechter als die andere, gerade, wenn man bedenkt, dass man sie ad hoc finden musste.
Wichtig wäre für mich nur, dass die Regeländerung in Bezug auf die Wissensfertigkeit (sprich: Es gibt mehrere Sorten von Werwölfen!) damit der "neue" Standard in dieser Welt ist. Ansonsten würde man wohl diese Art der Fertigkeiten entwerten.
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Offline Bad Horse

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Was Rhylthar sagt. Ich hätte das vermutlich eher weggelassen und vielleicht statt dessen eine Szene eingebaut, in der die Gräfin sich eigentlich hätte verletzen müssen, aber irgendwie nichts passiert.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Chiungalla

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Ich kann ja Rumpel noch verstehen, dass er gegen das Wort "Entscheidungen" protestiert, welches dort alleine vor dem Edit stand, aber mit der Ergänzung in Klammern ist alles vollkommen okay. Eine Regeländerung ist eine mögliche Entscheidung in diesem Kontext, also ist es vollkommen in Ordnung.

Nein, ist es nicht. Die Ergänzung in der Klammer ändert doch an der Grundaussage des Satzes überhaupt gar nichts. In dem Satz geht es trotz des exemplarischen Beispiels in der Klammer immer noch um eine allgemeine Aussage zu Entscheidungen. Das Beispiel stellt nur einen Bezug zwischen Issis allgemeiner Aussage und dem Topic dieses Thread her. Sie relativiert nicht die Aussage ihres Satzes.

Issi will bestimmte Dinge nicht /nur ungern in Kauf nehmen. Unter dieser Prämisse kann es sehr wohl Situationen geben, in denen "müsste" und "sollte" wieder im Spiel sind.

Dann sollte sich entweder diese Prämisse unmittelbar in ihrem Post und ihrer Aussage befinden oder sie sollte auf das Wort "möchte" ausweichen. Ohne die Prämisse sind die beiden Worte ("müsste", "sollte") eben genau der Punkt an dem sie Widerstand hervorruft. Und dessen sollte sie sich bewusst sein.

Man kann nicht mit "Wenn... dann ..." argumentieren, und einfach mal der Einfachheit halber das "Wenn ..." weglassen und erst mit dem "dann ..." anfangen.

Offline Glühbirne

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Ganz allgemein (Ich möchte jetzt bewusst  nicht speziell ein System, und dessen Fertigkeiten  auseinandernehmen),
gilt das für mich dann, wenn eine Figur ohne Vorwarnung, ohne dass sie überhaupt wahrnehmen oder würfeln darf einfach sicher tot ist.
Wenn ich als Spieler mit der Figur unvorsichtig agiere. Und den Wahrnehmungswurf vergeige, dann ist das so.
Aber wenn ich Beides nicht habe. - Die Figur unterhält sich gerade noch,  hat plötzlich einen Pfeil im Kopf und ist sofort tod. (Weil die Fähigkeit des Mörders das hergibt)
Oder die Figur trinkt einen Becher Wein, indem sich ein geschmackloses, sofort tödliches Gift befindet. Und deshalb ist ahnt sie auch nichts, (kriegt keinen Wurf) und ist sofort tod.
Das wäre etwas, was ich als Spieler mit meiner Figur nicht erleben möchte, selbst wenn die Regeln es theoretisch möglich machen.

Wo ist das Problem, wenn der SL dich dann fragt, "Der Becher war eigentlich mit Ex&Hop vergiftet, aber ich finds besser wenn du noch einen Rettungswurf hast. Einverstanden?" Andere Beispiele Respektive abgehandelt. Nirgendwo muss der SL das alleine entscheiden. Es kann in jedem Fall eine beliebe Person oder Personengruppe entscheiden ohne das Abenteuer zu sprengen.

@Rhylthar:

Grade in dem Fall "Immunität gegen jede Illusion"/"Allestäuschende Illusion" oder ähnliches* ist es doch wichtig, das offen zu klären. Sonst verlässt sich ein Spieler noch auf seine Kraft die heimlich außer kraft gesetzt wurde, um das Geheimnis zu waren. Großes Frust Potential. Ich wäre mächtig pissig. Lieber einmal das Abenteuer (teilweise) offenbaren, als blöde Stimmung zu erzeugen.

*du hast Psikräfte genannt, aber ich denke die Illusion ist noch mehr im Sinne deiner Argumentation, da sie kein Angriff darstellt, den man so wie so auf der Metaebene auflöst, sonder etwas was im Hintergrund abläuft, ohne das die Spieler das offensichtlich sehen wie ein bei einem HP Abzug.

@Werwolf: Der fällt für mich unter Fehler im Abenteuerdesign. Wenn es etablierter Fakt in der Spielwelt ist, und so von den Monsterstats abgebildet wird, hat der Autor schuld. Siehe der Fliegende König. Klar ist es eine mögliche Lösung da den SL was zurechtbiegen zu lassen damit alles Funktioniert. Der Werwolf ist ein Halbwerwolf, und der König läuft einfach weg. Aber es ist gleichermaßen legitim sich hinzusetzen und zu sagen "Leute, der Autor hat Mist Gebaut"


Online 1of3

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Zitat
@1of3:
Ist ein wenig länger her, aber gerade in der D&D 3.5 kamen solche Dinge, bedingt durch immer mehr Produktausstoss, nicht selten vor.
Deswegen ohne konkreten Seitenbeweis, ich hoffe die Beschreibung reicht Dir.

Ein Gegner aus einem SL-Buch (entweder war es "Fiend Folio" oder "BovD") hatte eine Fähigkeit/Zauber, die konträr zu bestehenden Regeln stand und vollkommen zu stark war (Wichtig: Nicht für diese Gruppe zu stark, sondern ganz allgemein). Natürlich fällt dies einem erst am Spieltisch auf, wäre aber auch egal gewesen, wenn es vorher gewesen wäre, denn es gab kein Errata oder sonstiges dazu.

Tatsächich würde ich das nie unter "Regelbruch" zählen. Mein Job als SL ist Monster zu bauen und zu spielen. Da ich da sowieso hinstellen kann, was ich für richtig befinde, ist da überhaupt nirgends ein Problem.

Die Regel ist: Hey, SL, tu ma die Monster.

Ich tu dann so die Monster. Ganz regelgetreu.


Also laut Regeln war ein Werwolf immun gegen Schäden durch normale Waffen und konnte nur durch Feuer und Silber verletzt werden.

Laut AB wurden die SCs aber vom Grafen&Gräfin empfangen, wobei die Gräfin auf einem Bein hinkte. Auf Nachfrage erklärte sie, dass sie von einigen Banditen angegriffen wurde, die sie am Bein schwer verletzt hatten. - In Wahrheit war sie nachts als Werwolf in eine Falle geraten, die ihr das Bein eingequetscht hatte.

(...)
Ich habe mich jedoch entschieden, das geheim zu halten und  mich für folgende Regelung entschieden: Dieser spezielle Werwolf ist nur in seiner Werwolfgestalt immun gegen normalen Schaden. Um die Falle zu öffnen, musste sie warten, bis sie wieder in ihrer Menschengestalt war und dann die Falle mit den Händen aufdrücken. In ihrer Menschengestalt ist sie nicht immun gegen normalen Schaden, was ihre Beinverletzung erklärt.

Das ist ein ähnlicher Fall. Als SL mach ich das Abenteuer. Ich mach das Abenteuer, wie ich es für richtig befinde.

Die Regel sagt: Hey, SL. Mach mal Abenteuer.

Ich so: Geht fertig.


Aber wenn ich Beides nicht habe. - Die Figur unterhält sich gerade noch,  hat plötzlich einen Pfeil im Kopf und ist sofort tod. (Weil die Fähigkeit des Mörders das hergibt)
Oder die Figur trinkt einen Becher Wein, indem sich ein geschmackloses, sofort tödliches Gift befindet. Und deshalb ist ahnt sie auch nichts, (kriegt keinen Wurf) und ist sofort tod.
Das wäre etwas, was ich als Spieler mit meiner Figur nicht erleben möchte, selbst wenn die Regeln es theoretisch möglich machen.

Wer will das schon. Das ist jeweils so inakzeptabel, dass wer auch immer dies veruscht, wahrscheinlich instantan das Spiel beendet. Das Verhalten ist damit höchst wahrscheinlich regelwidrig.


Anscheinend sind hier grundlegend unterschiedliche Ideen darüber, was eine Regel ist und was sie zu brechen bedeutet.

Offline Issi

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@
Chiungalla.
Ich denke, ich habe extra für dich ausführlich nachträglich erläutert, wie ich ich es gemeint habe.
Und ich gewinne den Eindruck ,dass du mich bewusst falschverstehen möchtest.


Auf Beleidigungen und Unterstellungen deinerseits möchte ich aber nicht in gleicher Art und Weise reagieren.

« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 13:17 von Issi »

Eulenspiegel

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Aber es ist gleichermaßen legitim sich hinzusetzen und zu sagen "Leute, der Autor hat Mist Gebaut"
Und dann weiter? Ich verrate den Spielern, wieso der Autor Mist gebaut hat, wir finden gemeinsam eine Lösung und haben dann den Rest des Abenteuers keinen Spaß, da die Spannung "Was ist hier los?" nicht mehr existiert.

Natürlich hat der Autor Mist gebaut. Aber ich als SL muss damit jetzt umgehen und eine Entscheidung treffen. Nach dem Abenteuer kann ich den Spielern gerne erzählen, wo der Autor alles Mist gebaut hat. Vor dem Abenteuer würde ich das AB jedoch vollkommen ruinieren, wenn ich darüber spreche.

Chiungalla

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Ich denke, ich habe extra für dich ausführlich nachträglich erläutert, wie ich ich es gemeint habe. Und ich gewinne den Eindruck ,dass du mich bewusst falschverstehen möchtest.

Und ich habe (Rhylthar und Erg) erklärt warum ich auf Deinen Post so reagiert habe wie ich reagiert habe.
Das hat mit Deinen konstruktiven wie notwendigen nachträglichen Ausführungen rein gar nichts zu tun.

Offline Rhylthar

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Zitat
Nein, ist es nicht. Die Ergänzung in der Klammer ändert doch an der Grundaussage des Satzes überhaupt gar nichts. In dem Satz geht es trotz des exemplarischen Beispiels in der Klammer immer noch um eine allgemeine Aussage zu Entscheidungen. Das Beispiel stellt nur einen Bezug zwischen Issis allgemeiner Aussage und dem Topic dieses Thread her. Sie relativiert nicht die Aussage ihres Satzes.
Das ist das von mir vor einigen Seiten schon angedeutete kleinkarierte Verhalten in Bezug auf Definitionen u. ä., wie man es - leider - sehr oft in Threads findet. Für mich klingt es damit durchaus nach "absichtlichem Missverstehen" eines Beitrags, um dies dann mit entsprechenden Gegenworten zu verwenden.

@ Glühbirne:
Illusion ist ein sehr schönes Beispiel. Nur: Wieso gehst Du automatisch davon aus, dass ich Deine Kraft als Regel aussetze und nicht die des Monsters?  ;)

@ 1of3:
Zitat
Anscheinend sind hier grundlegend unterschiedliche Ideen darüber, was eine Regel ist und was sie zu brechen bedeutet.
Du hast doch sonst immer für alles eine Defintion!  ~;D

Würde gerne diesmal Deine zum Thema "Regelbrechen" hören. Wie beurteilst Du Dinge wie "Naturauswirkungen" oder "Magische Gegenstände", deren Regeln bei D&D auch im SL-Regelbuch stehen?
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Chiungalla

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Das ist das von mir vor einigen Seiten schon angedeutete kleinkarierte Verhalten in Bezug auf Definitionen u. ä., wie man es - leider - sehr oft in Threads findet. Für mich klingt es damit durchaus nach "absichtlichem Missverstehen" eines Beitrags, um dies dann mit entsprechenden Gegenworten zu verwenden.

Ich würde Deiner Meinung hier die offensichtliche Tatsache entgegen halten wollen, dass man ausschließlich mit solch kleinkarierten Definitionen überhaupt irgend einen Erfolg in solchen Diskussionen erzielen kann. Wenn jeder die Aussagen der anderen willkürlich so interpretiert wie er gerne möchte (egal ob positiv oder negativ) reden am Ende alle aneinander vorbei und verstehen sich falsch. Zumal man den anderen auch die Chance nimmt ihre Aussagen zu präzisieren oder zurückzunehmen.

Zudem öffnet Du gerade vielen rhetorischen Winkelzügen Tür und Tor. Wenn dann Leute Strohmänner bauen und am Ende diejenigen kritisiert werden denen (bewusst oder unbewusst) eine falsche Position untergeschoben wurde, wird es letztendlich immer attraktiver Strohmänner zu bauen. Issis Aussage war so wie sie dort stand ein Strohmann. Das solltest Du weder relativieren noch wegzudiskutieren versuchen. Es ist okay, dass sie es klargestellt hat. Es war aber auch nötig das sie das getan hat. Und es war nicht falsch sie darauf hinzuweisen was sie dort (bewusst oder unbewusst) getan hat.

Offline Issi

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@ Chiungalla,

Den Eindruck, dass Du mich bewusst falschverstehen willst, habe ich schon länger.
Und unter  "Jemanden auf etwas hinweisen", verstehen wir offensichtlich nicht dasselbe.

Zitat
Anscheinend sind hier grundlegend unterschiedliche Ideen darüber, was eine Regel ist und was sie zu brechen bedeutet.
Das finde ich auch super interessant.
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 15:38 von Issi »

Offline ArneBab

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@Issi: zu der Attentäter (Kopfschuß) Debatte:
Wenn es im von der Gruppe verwendeten Regelwerk eine Spielregel gibt, nach der ein NSC einen Spieler-Charakter durch einen Fernkapfangriff ohne Wenn und Aber töten kann, dann darf diese Regelung auch zur Anwendung gebracht werden. Und dann sollte, wenn sie eingesetzt wird, sie auch regelkonform eingesetzt werden, auch wenn das das Ableben des Spieler-Charakters zur Folge hat.
Begründung: Es war jeder einzelne Mitspieler, der zugestimmt hat, daß nach diesen Regeln gespielt wird. Wahrscheinlich hat der Spielleiter gesagt "hey, komm wir spielen XYZ, spielte mit?" Und dier Spieler sagte "Ja!"
Hier ist eine Frage nicht beantwortet: Wie hat die SL entschieden, dass da ein Scharfschütze ist? Gab es dafür auch eine Regel?

Regeleinsatz durch SL und Regeleinsatz durch Spielerinnen und Spieler ist nicht zwingend das gleiche. Die SL kann sich die Welt meistens so hinbiegen, dass die Regeln erreichen, was sie will. Um das auszuschalten müsste der Aufbau jeder Situation klar geregelt sein - ähnlich wie in Tabletops (wargames), bei denen beide Parteien ihre Figuren kaufen und nur an bestimmten Stellen plazieren dürfen.
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 15:59 von ArneBab »
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Chiungalla

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@ Chiungalla,

Den Eindruck, dass Du mich bewusst falschverstehen willst, habe ich schon länger.
Und unter  "Jemanden auf etwas hinweisen", verstehen wir offensichtlich nicht dasselbe.

Ich habe schon länger das Gefühl, dass Du nicht viel darüber nachdenkst wie Deine Beiträge bei Deinem Gegenüber ankommen, und Du gerade deshalb immer wieder dazu einlädst Dich misszuverstehen. Ich habe Dich nicht missverstanden. Ich habe das gelesen was Du geschrieben hast und es so verstanden wie Du es geschrieben hast. Das Du etwas anderes aussagen wolltest als Du geschrieben hast ist nicht mein Fehler.

Und die vielen subtileren Hinweise zu diesem Thema die sich durch den gesamten Thread ziehen und nicht nur von mir kamen hast Du ja sehr offensichtlich völlig ignoriert. Solche Diskussionen funktionieren so einfach nicht. Du gibst ständig die Beiträge anderer Leute so falsch wieder, dass es effektiv Strohmänner sind. Und das führt ständig dazu, dass hier nur richtig gestellt werden muss was Niemand jemals gesagt, geschrieben oder gemeint hatte. Und während dessen regst Du Dich dann auf, wenn man Deine Beiträge so liest wie Du sie schreibst.
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 15:55 von Chiungalla »

Offline Issi

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Hier ist eine Frage nicht beantwortet: Wie hat die SL entschieden, dass da ein Scharfschütze ist? Gab es dafür auch eine Regel?
Nun, es handelte sich hier um eine recht tödliche Fertigkeit, die theoretisch jede Figur besitzt, die sie gelernt hat. In diesem Fall ein NSC Attentäter. Er kann sich den Zeitpunkt des Anschlags frei wählen. D. h. den perfekten Moment abwarten. Ein belebter Markt zum Beispiel.
Die Figuren sind so abgelenkt und in ein Gespräch vertieft, dass sie vor lauter Trubel ganz sicher auf vieles schauen. Aber sicher nicht auf das Hausdach, wo schon seit Stunden jemand perfekt getarnt liegt und wartet. Da sie nichts ahnen, schöpfen sie auch keinerlei Verdacht.
Das Gleiche würde umgekehrt auch für eine Spielerfigur gelten, wenn sie genug Zeit hat sich vorzubereiten und perfekten Moment abwartet. "Leon der Profi" z. B.

"Dieses- Du bist plötzlich tot, und weißt nicht mal warum, ist aus meiner Ansicht recht realitätsnah, aber im Spiel nicht praktikabel, weil einfach niemand gerne chancenlos draufgeht.


@ Chiungalla
Zitat
Ich habe schon länger das Gefühl, dass Du nicht viel darüber nachdenkst wie Deine Beiträge bei Deinem Gegenüber ankommen,
Oh doch, deswegen sehe ich ja auch von persönlichen Abwertungen und Beleidigungen als Kommunikationsmittel ab.
Und finde die Art zugegeben auch mehr als befremdlich.

« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 16:44 von Issi »

Offline ArneBab

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Nun, es handelte sich hier um eine recht tödliche Fertigkeit, die theoretisch jede Figur besitzt, die sie gelernt hat. In diesem Fall ein NSC Attentäter. Er kann sich den Zeitpunkt des Anschlags frei wählen. D. h. den perfekten Moment abwarten. Ein belebter Markt zum Beispiel.
Die Figuren sind so abgelenkt und in ein Gespräch vertieft, dass sie vor lauter Trubel ganz sicher auf vieles schauen. Aber sicher nicht auf das Hausdach, wo schon seit Stunden jemand perfekt getarnt liegt und wartet. Da sie nichts ahnen, schöpfen sie auch keinerlei Verdacht.
Das Gleiche würde umgekehrt auch für eine Spielerfigur gelten, wenn sie genug Zeit hat sich vorzubereiten und perfekten Moment abwartet. "Leon der Profi" z. B.

"Dieses- Du bist plötzlich tot, und weißt nicht mal warum, ist aus meiner Ansicht recht realitätsnah, aber im Spiel nicht praktikabel, weil einfach niemand gerne chancenlos draufgeht.
Jupp.

(Ich schließe jetzt Spiele, die Regeln dafür haben wo und wie NSCs plaziert werden dürfen, für den Rest des Beitrags explizit aus. Genauso Spiele, die so designt sind, dass solche sofort tödlichen Regelanwendungen nicht konstruiert werden können)

Wenn es den Regeln nach eine Stelle gibt, an denen ein Scharfschütze platziert sein müsste, damit garantiert ein SC stirbt, und ich als SL setze da einen Scharfschützen hin, dann ist das meine Verantwortung und ich kann mich nicht drauf rausreden, dass ich ja nur Regeln anwende. Wenn ich als SL da einen Scharfschützen hinsetze und die Regeln hinreichend gut kenne, dann tue ich das, um einen SC zu töten.

Deswegen müsste die Frage nicht sein, welche Regeln wir gewählt haben, sondern, ob die Spielerinnen und Spieler zugestimmt haben, dass die SL willkürlich SCs töten darf.
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 16:03 von ArneBab »
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Offline Issi

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Wenn ich aber den Scharfschützen kenne, mir die Fertigkeit in ihrer Härte bislang nicht klar war.(Weil man nicht alle Fertigkeit Wort für Wort auswendig gelernt hat. ) Und dann feststelle so kann ich das jetzt nicht durchziehen.
Dann muß man umdisponieren.

Was ja auch geht, wenn ich entscheide, er schießt gar nicht, sondern zieht sein Messer und macht das besser aus der Nähe.

Im Grunde ist das eine "Aktion aus guten Gründen nicht durchziehen". Regelbruch wäre es für mich z. B. dann, wenn es fest im Abenteuer vorgesehen ist, die Figur schießt, relativ sicher tödlichen Erfolg hat, aber ich diesen Erfolg nicht zähle, oder ihn abmildere.

Aber dann wäre das Abenteuer einfach Mist!
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 16:32 von Issi »

Offline ArneBab

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Wenn ich aber den Scharfschützen kenne, mir die Fertigkeit in ihrer Härte bislang nicht klar war.(Weil man nicht alle Fertigkeit Wort für Wort auswendig gelernt hat. )
Du meinst also eine Situation, die die SL aus Versehen herbeigeführt hat? So im Stil von

SL: Er steht rechts auf der Empore.
Spieler: Verdammt, da ist doch der Zünder für den Sprengstoff unter uns!
SL: Oh, shit, das hatte ich nicht bedacht.
Spieler: Jetzt hast du es gesagt. Jetzt muss er zünden.

In so einer Situation sehe ich ehrlich gesagt nur einen Ausweg für die SL: Sag den Spielerinnen und Spielern offen, dass du es verbockt hast und frag ob es OK ist, die Zeit nochmal zurückzudrehen.

SL: Ihr würdet alle drauf gehen. Das hatte ich wirklich nicht bedacht. Es gibt keinen Grund, warum er auf einer bestimmten Seite sein muss. Ist es für euch OK, wenn ich das zurückziehe, die Zeit zurückdrehe und er stattdessen links auftaucht?
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Offline Issi

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Du meinst also eine Situation, die die SL aus Versehen herbeigeführt hat?
Nein, nicht versehentlich. Der Assassine wurde engagiert um jemanden zu töten, und soll auch schießen,.......aber die Person die getroffen werden soll, muß noch evtl- eine Chance haben entweder den Schützen zu bemerken, oder falls sie doch getroffen wird zu überleben.
Die Prozentchance die Figur zu töten(ohne dass sie das überhaupt mitkriegt) darf nicht bei 90 % liegen.
Das ist finde ich zu hoch.
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 16:33 von Issi »

Chiungalla

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@ Chiungalla
Oh doch, deswegen sehe ich ja auch von persönlichen Abwertungen und Beleidigungen als Kommunikationsmittel ab.

Möchtest Du damit implizieren, dass ich persönliche Abwertungen und Beleidigungen als Kommunikationsmittel verwende?



Als Regelbruch sehe ich es auch nicht, wenn sich Spielleiter oder NSC spontan gegen eine sicher tötliche Taktik entscheiden. Es ist ja auch ein häufiges Stilmittel in Büchern und Filmen das die bösen Jungs es am Ende nicht wirklich konsequent durchziehen (und es so vermasseln). James Bond und das A-Team kommen mir da spontan in den Sinn.

Ob man ein Abenteuer als "Regel" oder als "Inspiration" sieht hängt sehr von der Interpretation der jeweiligen Gruppe ab. Und damit wohl auch ob es ein Regelbruch ist sich da nicht ans Abenteuer zu halten.

Spätestens wenn der Spielleiter die Aktion beginnt und würfelt und dann das Ergebnis nicht akzeptiert ist es aber IMHO ein Regelbruch. Das kann sehr gut aus mangelnden Regelkenntnissen des Spielleiters resultieren. Aber wie ArneBab sehe ich da das offene Gespräch mit der Gruppe als die beste Option. Fehler zugeben, Gruppe fragen was sie gerne möchte, weitermachen...

Nein, nicht versehentlich. Der Assassine wurde engagiert um jemanden zu töten, und soll auch schießen,......

Dann liegt der Fehler beim Spielleiter (Abenteuerschreiber) und nicht bei den Regeln welche die Situation halbwegs "realistisch" abbilden. Gerade in solchen Systemen funktionieren Scharfschützen, Giftmischer u.s.w. nur sehr bedingt als Stilmittel (es sei denn man steht darauf das Spielercharaktere ins Gras beißen).

Wenn ich in einem halbwegs realitischen System hoch professionelle NSC-Scharfschützen auf die Spielercharaktere ansetze, dann sterben höchst wahrscheinlich Spielercharaktere. It's not a bug it's a feature.

Die Prozentchance die Figur zu töten(ohne dass sie das überhaupt mitkriegt) darf nicht bei 90 % liegen. Das ist finde ich zu hoch.

Welche Wahrscheinlichkeit fändest Du denn nicht zu hoch? Wenn der SL sich für den Scharfschützen entscheidet, wie hoch dürfte dann Deiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit sein, dass ein SC stirbt? Sind eine 20, 30 oder 40%-Chance das ein SC stirbt in der Situation wirklich akzeptabel für Dich? Macht es das Ergebnis (toter SC) für Dich ertragbarer, dass Du weißt das das ein unwahrscheinliches Resultat war?
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 16:47 von Chiungalla »

Offline YY

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"Dieses- Du bist plötzlich tot, und weißt nicht mal warum, ist aus meiner Ansicht recht realitätsnah, aber im Spiel nicht praktikabel, weil einfach niemand gerne chancenlos draufgeht.

Das hatten wir z.B. hier vor Jahren mal.

Kurzform: Nein, es ist i.d.R. nicht sonderlich realitätsnah.
Gibts, aber ist in diesem Kontext bei Weitem nicht die Regel.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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