Autor Thema: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade  (Gelesen 53851 mal)

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Offline Issi

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Spätestens wenn der Spielleiter die Aktion beginnt und würfelt und dann das Ergebnis nicht akzeptiert ist es aber IMHO ein Regelbruch.

Was der SL gerade ausgewürfelt hat, weiß die Gruppe erst wenn der SL es ihr mitteilt. Das müsste er aber nicht. Er könnte die Sache auch einfach abbrechen und negieren. Für manche wäre aber vielleicht auch das schon ein Regelbruch. Das vermag ich nicht abzuschätzen.
Zitat
Das kann sehr gut aus mangelnden Regelkenntnissen des Spielleiters resultieren.

In diesem Fall sind es mangelnde Fertigkeitskenntnisse.

Zitat
Dann liegt der Fehler beim Spielleiter (Abenteuerschreiber) und nicht bei den Regeln welche die Situation halbwegs "realistisch" abbilden.

Das ist Ansichtssache. Denn die Fertigkeit wurde inzwischen vom System selbst abgeschwächt.So wie ich das auch getan hätte

Zitat
Wenn ich in einem halbwegs realitischen System hoch professionelle NSC-Scharfschützen auf die Spielercharaktere ansetze, dann sterben höchst wahrscheinlich Spielercharaktere. It's not a bug it's a feature.
Das ist richtig. Aber wenn man nicht mal besonders gut sein muß, um tödlich zu sein, und das theoretisch jeder lernen kann, verhält es sich etwas anders..



@YY
"Der Attentäter" ist in der Tat einer der beliebten Großen Rollenspielplots.
Und ein recht reizvoller Einstieg ins Abenteuer.- Auf eine Person wird ein Anschlag verübt und die Helden müssen dann herausfinden warum, und wer da dahinter steckt.
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 17:09 von Issi »

Chiungalla

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Was der SL gerade ausgewürfelt hat, weiß die Gruppe erst wenn der SL es ihr mitteilt. Das müsste er aber nicht. Er könnte die Sache auch einfach abbrechen und negieren.

Und das wäre dann für Dich kein Regelbruch? Echt jetzt?

In diesem Fall sind es mangelnde Fertigkeitskenntnisse.

Und das sind dann keine Regelkenntnisse, weil Fertigkeitenkenntnisse keine Regelkenntnisse sind?

Die Frage bis wie viele % der autokill für Dich in Ordnung wäre hast Du ignoriert, dabei würde mich gerade die Antwort interessieren. Ist Dir da wirklich nur 90% etwas zu viel oder hättest Du ähnliche Probleme bei 20, 40 oder 60%?

@YY
"Der Attentäter" ist in der Tat einer der beliebten Großen Rollenspielplots.

Ich würde sagen, dass es ein häufig gespielter großer Rollenspielplot ist der viel seltener als viele andere populäre Plots wirklich gut funktioniert.
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 17:12 von Chiungalla »

Offline Issi

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Und das wäre dann für Dich kein Regelbruch? Echt jetzt?
Für mich persönlich?- Nun, das ist schwer zu sagen. Muß ich mal drüber nachdenken. Zumindest würde ich es nicht so empfinden.
Und wäre sehr erleichtert, und dankbar dass meine Figur kein Loch im Kopf hat.

Zitat
Und das sind dann keine Regelkenntnisse, weil Fertigkeitenkenntnisse keine Regelkenntnisse sind?
Naja jemand kann vielleicht die Basics wie Bewegungs und  Kampfregeln auswendig, hat aber nicht alle Fertigkeitsregeln bis ins  Details studiert. Wenn ein frischer SL da noch blättert bin ich vermutlich etwas nachsichtiger.

Offline YY

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Welches System war das denn?
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- Pyromancer

Offline Issi

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Welches System war das denn?

Das möchte ich hier nicht breitreten.
Und tut auch nichts zur Sache, Danke ! ;)
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 17:37 von Issi »

Offline Rorschachhamster

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Die essentielle Frage ist doch: Wer bezahlt denn solche Attentäter, die eh nie treffen (dürfen)?  :headbang:  ~;D
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Issi

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Die essentielle Frage ist doch: Wer bezahlt denn solche Attentäter, die eh nie treffen (dürfen)?  :headbang:  ~;D
Das ist echt ne berechtigte Frage. (Idioten die zuviel Gold haben?) :D
Naja, wenn das Opfer seine Chance hatte, und die trotzdem einfach einen Super Wurf machen, dann ist die Figur eben tot.
Tot, aber du hattest deine Chance ist für Spieler besser zu ertragen, also tot, aber Du hattest keine Chance, oder?

Ich meine man ist ja als SL mit vielem vertraut. Aber mit haltlosen Heul oder Wutausbrüchen der SPL kann ja jetzt auch nicht jeder umgehen. ;)
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 17:49 von Issi »

ErikErikson

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Grade bei Systemen mit Magieübermacht (DSA ich meine dich) gibt sich der Attentäter nen neues Gesicht, latscht zu dir hin, verbruzzelt dich in einer Sekunde und teleportiert sich dann 500m weg. Gut, dann isser leer, kann ihm aber auch egal sein. Und mit dem DSA Magiesytem kann ich mir hunderte tolle Tode ausdenken, die die Helden sterben können, ohne das der Magier auch nur in ihre Nähe muss.

Attentäter Plots in DSA und ähnlichen Systemen funktionieren nur, wenn der SL mit ihnen verlieren will.  Ich hab das einmal in der Borbaradkampagne mitgemacht, und die ist ein paradefall dafür, wie unlogisch das ist. Ich habs dann wegrationalisiert mit "Borbarad will die Gezeichneten auf seine Seite ziehen", aber schön war das auch nicht.
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 18:01 von ErikErikson »

Online nobody@home

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Die essentielle Frage ist doch: Wer bezahlt denn solche Attentäter, die eh nie treffen (dürfen)?  :headbang:  ~;D

Och, wenn die nicht gerade auf ahnungslose Spielercharaktere schießen, dürfen sie auch schon mal treffen. Ich denke, so großzügig können wir sein. ;)

Natürlich tragen aber in den wenigsten Spielwelten die SC spezielle Spielercharakter-T-Shirts...woran soll der Auftraggeber sie also von allen anderen potentiellen Zielen unterscheiden?

Offline Issi

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Natürlich tragen aber in den wenigsten Spielwelten die SC spezielle Spielercharakter-T-Shirts...woran soll der Auftraggeber sie also von allen anderen potentiellen Zielen unterscheiden?
Eben, es gibt ja keine Fotos. Hey, Soeben haben viele arbeitslose NSCs einen Job bei der DiebesGilde und beim Kriminalamt gefunden. Weil dort irgendwer ja die Fandungsbilder zeichnen muß.


Zitat
Attentäter Plots in DSA und ähnlichen Systemen funktionieren nur, wenn der SL mit ihnen verlieren will.
Ja das stimmt wohl. Mit Magie geht das Töten noch viel effektiver.(Sofern der Resistenzwurf misslingt)
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 18:15 von Issi »

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Eben, es gibt ja keine Fotos. Hey, Soeben haben viele arbeitslose NSCs einen Job bei der DiebesGilde und beim Kriminalamt gefunden. Weil dort irgendwer ja die Fandungsbilder zeichnen muß.

Hmmm...nein, ich bin mir sicher, Fotoapparate, bei denen man an der Aufnahme erkennt, ob man es mit einem SC oder einem NSC zu tun hat, gibt's tatsächlich nicht. :)

Offline Bad Horse

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Eben, es gibt ja keine Fotos. Hey, Soeben haben viele arbeitslose NSCs einen Job bei der DiebesGilde und beim Kriminalamt gefunden. Weil dort irgendwer ja die Fandungsbilder zeichnen muß.

...in deinem Setting. In einem Setting, wo es realistischerweise Auftragskiller mit High-Speed-Sniper-Rifles gibt, gibt es auch Fotos.

Davon mal abgesehen - Situationsdesign ist sehr selten in Regeln gegossen. Es ist doch sinnvoller, eine Situation, in der ich schon weiß, dass ich die Regeln brechen / beugen / modifizieren muss, von vorne herein nicht entstehen zu lassen - in dem Attentäter-Beispiel schon mal einfach dadurch, dass man als SL ja nicht gezwungen ist, heimliche Meuchler auftauchen zu lassen. (Es sei denn, ein anderer SC heuert die an, aber gerade dann sollte das alles ganz strikt nach Regeln ablaufen.)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Issi

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@ Bad Horse 8,
klar, aber das gehörte zum Abenteuer.

Er ist ja auch nicht einmal aufgetaucht sondern mehrmals.
Aber ab dem zweiten mal konnte die Helden damit rechnen.

Offline Bad Horse

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@ Bad Horse 8,
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Abenteuer ungleich Regeln. Am Abenteuer kann der SL rumschrauben, solange er Bock hat und bis es Sinn ergibt.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Abenteuer ungleich Regeln. Am Abenteuer kann der SL rumschrauben, solange er Bock hat und bis es Sinn ergibt.
Ja so wars ja dann auch - Messer statt Armbrust.

Offline Boba Fett

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@Boba Fett
Also ich als SpL möchte, obwohl ich mündig und volljährig bin, dann bitte doch lieber in der Not vom SL bevormundet und nicht gefragt werden. Damit das Abenteuer für mich weiter spannend bleibt. Die Spannung ist für mich da einfach wichtiger.
Zunächst einmal: Das sei Dir natürlich gestattet. Also, daß Du Dich quasi für unmündig erklärst und dem Spielleiter legitimierst, Dich zu bevormunden.
Aber der Spieler links und rechts von Dir am Tisch können das schon anders sehen und die Spielerrunde um die Ecke sieht es noch anders.
Also muß man sowas klären, bevor man mit dem Spiel anfängt.
Und, wenn es Dir gestattet sei, diese Wahl zu treffen, dann sei es auch jedem anderen gestattet, diese Wahl zu treffen und auch, etwas anderes für sich zu beanspruchen.
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Offline Boba Fett

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@ Boba:
Die Worte "entmündigt" bzw. "mündige Mitspieler" sind aber schon Totschlagargumente, oder? Oder fühlst Du Dich von jedem Politiker der Partei, die Du gewählt hast, entmündigt, wenn er eine für Dich unpopuläre Entscheidung trifft (Politiker sollen hier nur als ein Beispiel gelten; man könnte genausogut den Vereinsvorsitzenden, etc. nehmen...kein Grund, daraus SC-Material zu machen).

Politiker ist natürlich nur ein Beispiel, auch kein besonders treffendes, aber ich gehe mal darauf ein. Vielleicht zeigt es meinen Standpunkt. Wenn ich einen Politiker in ein Amt gewählt habe, dann gibt es Regelungen, welche Entscheidungen er für mich stellvertretend trifft. Das ist mir bekannt und darauf habe ich mich eingelassen.
Das Regelwerk steht vorher fest und derjenige hat meine Vollmacht. Er hat aber keine Generalvollmacht und er kann diese Regelungen auch nicht spontan ignorieren und sich ganz andere Dinge ausdenken. Verfassungswidrige Gesetze verabschieden zum Beispiel, oder Mein Haus verkaufen, meine Kinder zur Adoption freigeben oder mein Auto abmelden. Würde er das machen, wäre ich angepisst und würde ihm den Kopf abschrauben. Und genau so verhält sich das in meiner Einstellung auch zum Rollenspiel.
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Chiungalla

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Und, wenn es Dir gestattet sei, diese Wahl zu treffen, dann sei es auch jedem anderen gestattet, diese Wahl zu treffen und auch, etwas anderes für sich zu beanspruchen.

... und wenn man als Spielleiter einfach mal davon ausgeht, dass die Spieler gerne bevormundet werden möchte, ohne sie zu fragen, dann ist das nicht okay. Weil man ihnen dann diese Wahlmöglichkeit vorenthält.

(Und das ist dann IMHO nicht mehr nur noch eine Frage des Spielstils und des Spielspaßes sondern bekommt eine ethische Dimension.)

Offline Boba Fett

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Der SL kommt damit in einen Konflikt zwischen
A)  Ich bespreche Regeländerungen grundsätzlich mit allen zusammen.
Und: B) Verdammt aber das kann ich jetzt nicht tun, ohne ihnen alles zu verraten!
Hilfe was mach ich nur????!!!

Darauf vertrauen, dass die Spieler fähig genug sind, zwischen Spielerwissen und Charakterwissen zu unterscheiden, ihnen dann das Dilemma erläutern und gemeinsam eine Lösung suchen, anschließend weiterspielen.
WO ist da ein Problem?
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ErikErikson

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"Joah Leut wisst ihr, eure Freundin Frida ist eigentlich ne Schlangenfrau, die euch alle fressen will...bloss ihr Giftschaden scheint mir arg hoch, dass muss ein Druckfehler sein. ok wenn ich das ändere?"

Ich würd sehen, das ich mit dem SL nie wieder Cthulhu spiele.

Offline Issi

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Das sei Dir natürlich gestattet.
Oh Dankeschön.
Ob eine Notfallentscheidung bei Regelfragen als Bevormundung angesehen wird, oder einfach nur als SL Job,
liegt sichlicherlich hauptsächlich an der Form des Gruppenvertrages.
Das Vertrauen, dass man einem SL entgegenbringt, ist da wohl unterschiedlich stark ausgeprägt.

Ich kenne es zum Beispiel auch so, dass ganz verschiedene Personen diesen Job übernehmen,
nicht nur eine einzige. Einen Vertrauensmissbrauch zum Nachteil der SPL konnte ich bisher nicht wahrnehmen.


Offline Boba Fett

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Ganz allgemein (Ich möchte jetzt bewusst  nicht speziell ein System, und dessen Fertigkeiten  auseinandernehmen),
gilt das für mich dann, wenn eine Figur ohne Vorwarnung, ohne dass sie überhaupt wahrnehmen oder würfeln darf einfach sicher tot ist.
Wenn ich als Spieler mit der Figur unvorsichtig agiere. Und den Wahrnehmungswurf vergeige, dann ist das so.
Aber wenn ich Beides nicht habe. - Die Figur unterhält sich gerade noch,  hat plötzlich einen Pfeil im Kopf und ist sofort tod. (Weil die Fähigkeit des Mörders das hergibt)
Oder die Figur trinkt einen Becher Wein, indem sich ein geschmackloses, sofort tödliches Gift befindet. Und deshalb ist ahnt sie auch nichts, (kriegt keinen Wurf) und ist sofort tod.
Das wäre etwas, was ich als Spieler mit meiner Figur nicht erleben möchte, selbst wenn die Regeln es theoretisch möglich machen.

Ganz einfach: Wenn Du als Spieler eine solche Situation nicht erleben möchtest, gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Spiele ein Rollenspiel mit einem Regelwerk, wo das nicht möglich ist, weil es keinen "Instant-Tod" regeltechnisch erlaubt.
Oder
2. Teile dem Spielleiter mit, dass er solche keine Situation schaffen soll, weil Dir das absolut den Spielspaß verirbt.

Es ist der Spielleiter, der eine solche Situation schafft oder (im Fall des Kaufabenteuers) zuläßt und nicht die Spielregeln. Die Spielregeln wickeln danach nur das "was passiert dann" regelkonform ab.
Und es liegt in der (LEGITIMEN) Entscheidung des Spielleiters, zu sagen "nein, das passiert nicht, auch wenn der Kaufabenteuer-Autor es für eine tolle Idee gehalten hat). Der Spielleiter entscheidet - und hat das Recht auch da "Nein!" zu sagen. Und dies ist etwas ganz anderes, als Dich in eine solche Situation zu bringen und danach gnädig die Würfel und die regeln zu ignorieren.

Der Unterschied ist nämlich, dass es auch Situationen gibt, in denen der Spielleiter unabhängig von Regelabwicklungen genug Verstand mitbringen sollte, um dieses Nein! zu entscheiden.
"Nein, der Spieler-Charakter wird jetzt nicht von W6 Orks vergewaltigt..." - um mal einen schäbigen Klassiker aus den 80ern zu bringen.
Denn es wird immer Situationen geben, die jemand absolut nicht erleben will. Und das ist legitim. Die richtige Wahl für den Spielleiter ist aber, die Situation gar nicht erst zu schaffen und NICHT, sie erst zu erzeugen und dann einen Ausweg zu suchen und die regeln zu verbiegen.
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Offline Erg

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... gemeinsam eine Lösung suchen, anschließend weiterspielen.
WO ist da ein Problem?
Hervorhebung durch mich

Genau darin liegt für mich ein Problem.

Offline Bad Horse

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"Joah Leut wisst ihr, eure Freundin Frida ist eigentlich ne Schlangenfrau, die euch alle fressen will...bloss ihr Giftschaden scheint mir arg hoch, dass muss ein Druckfehler sein. ok wenn ich das ändere?"

Ich würd sehen, das ich mit dem SL nie wieder Cthulhu spiele.

"Joah Leute, wisst ihr, mir kommen ein paar Schadenswerte von Monstern im Buch ein bisschen hoch vor. Ich würde die mal runterschrauben, 'kay?"

Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Was der SL gerade ausgewürfelt hat, weiß die Gruppe erst wenn der SL es ihr mitteilt. Das müsste er aber nicht. Er könnte die Sache auch einfach abbrechen und negieren. Für manche wäre aber vielleicht auch das schon ein Regelbruch. Das vermag ich nicht abzuschätzen.

Ich für meinen Teil würfel alle meine Würfe als Spielleiter ganz bewußt offen für jeden Mitspielenden einsehbar.
Jeder Spieler sieht, welche Würfel, welche Resultate auf dem Tisch liegen, ob ein Angriff trifft und wieviel Schaden er macht.
Und als Spieler erwarte ich das eigentlich auch von meinem Spielleiter.

Und das funktioniert sehr gut.
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