Autor Thema: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade  (Gelesen 53888 mal)

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Offline Issi

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Oder die SL würfelt gar nicht, weil die SL nicht würfelt oder weil einfach niemand würfelt. Und womöglich haben NSCs auch einfach keine Werte.
Genau! Die Spieler denken sich das einfach aus was sie möchten . Und sagen dem SL dann was passiert. :d
Zitat
Die meisten, die hier gegen die These des OP argumentieren, SIND SPIELLEITER. Da mal drüber nachdenken!
Da wir uns nicht kennen. Ich bin gerade Spieler  nur zu 50% SL.
Trotzdem müssen  meine SL nicht fehlerfrei sein und ich bringe ihn das notwendige Vertrauen entgegen, damit sie ihren Job machen und Spaß haben können.

PS: Es hilft in der Tat beide Seiten zu kennen.
« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 09:53 von Issi »

Offline bobibob bobsen

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Aber braucht es den denn wirklich, den fehlerfreien Spielleiter?
Ganz ehrlich,.... es weiß niemand was hinter dem Sichtschirm wirklich gewürfelt wird,
oder welche Werte da stehen. Es sei denn der SL lässt ihn weg und würfelt alles offen.

Das unterschreibe ich sofort. Nur geht es ja um den Umgang mit den eigenen Fehlern. Die kann ich versuchen zu verbergen oder offen damit umgehen. Das hat für mich was mit Respekt zutun.

Zitat
Genau! Die Spieler denken sich das einfach aus wie sie möchten . Und sagen dem SL dann was passiert. :d

Du wirst dich wundern aber genauso haben wir lange Zeit gespielt.

Achamanian

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Wenn nun aber  für die Menschlichkeit der SL keinen Platz mehr im Spiel sein soll. Welchen Zweck soll so ein SL dann eigentlich noch erfüllen? Vor Allem wenn vorausgesetzt wird, dass er ihn ohnehin nur mangelhaft erfüllt, und deshalb noch  durch ein strenges Regelkonstrukt gemaßregelt werden muß.
 Da wäre es doch besser die Menschlichkeit gleich abzuschaffen, und stattdessen mit einem SL Computer zu spielen. - Das wäre es doch!
 Computer SL sind zuverlässig, machen keine Fehler. Reagieren immer erwartungsgemäß, arbeiten ohne Anerkennung zu erwarten und sind dazu noch vollkommen neutral! :d
Sie haben weder Sympathien noch Antipartien für irgendwen und machen nur ihren Job! Es muß ihnen nicht mal Spaß machen. Das Einzige was sie brauchen ist Strom!

Mach mal halblang. Den Fetisch vom perfekt neutralen SL hast du hier ins Spiel gebracht. Und es gibt einen Unterschied zwischen "der SL wird durch ein strenges Regelkonstrukt gemaßregelt" und "am Tisch gelten Regeln, auf die man sich geeinigt hat, und deren Abwandung/Aussetzung ist eine gemeinsame Entscheidung der Gruppe." Letzteres macht man ja evtl. nicht etwa so, weil man gemeinsam die möglichst neutrale und regelgenaue Entscheidung treffen will, sondern weil man am besten gemeinsam herausfindet, was allen zusammen Spaß macht.
Ich finde deinen einsam-altruistischen SL, der alles für seine Spieler tut und sich vor Edelmut eine kleine Träne verdrückt, weil er alles nur tut, damit die Spieler Spaß haben, dabei aber doch nicht ganz perfekt ist, die viel gruseligere Vision.

Chiungalla

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Ganz ehrlich,.... es weiß niemand was hinter dem Sichtschirm wirklich gewürfelt wird,
oder welche Werte da stehen. Es sei denn der SL lässt ihn weg und würfelt alles offen.

Genau so machen wir das.

"Am Besten stellt man sich dabei gleich hinter ihn, und schaut sich die Zahlenwerte aller Gegner an
und ob das mit Rechten Dingen zugeht. Bei Verdacht auf Täuschung  kann man ihm auch gleich das Abenteuer aus der
Hand nehmen und selbst nachschlagen." ~;D

Tatsächlich leite ich ja viele der Systeme die ich spiele auch selber. Und ich habe ein verdammt gutes Gedächtnis. Ich kenne für einige Systeme einfach einen ganzen Haufen Werte auswendig. Und wenn der Spielleiter dann offen würfelt fällt mir natürlich auf, wenn er etwas bewusst verändert oder unabsichtlich falsch spielt.

Mach mal halblang. Den Fetisch vom perfekt neutralen SL hast du hier ins Spiel gebracht.

Genau das.  :d
Bevor man den Fetisch vom perfekten Spielleiter kritisiert sollte man sicher erst einmal bewusst machen, dass man ihn weiter oben noch für ein Argument brauchte. Also entweder ist das Argument weiter nicht valide und Issi sollte davon Abstand nehmen, oder sie kommt aus der Geschichte mit dem idealen SL nur schwer raus während sie an dem Argument festhält.

Offline Issi

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Genau! Die Spieler denken sich das einfach aus wie sie möchten . Und sagen dem SL dann was passiert. :d
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Du wirst dich wundern aber genauso haben wir lange Zeit gespielt.
:o
Don't believe this.....

Ps: Ja wenn man das Gefühl hat, Jemand ist ein notorischer "Schummler" ist das immer ein blödes Gefühl.
Habe allerdings auch schon bei Spielern neben mir beobachtet, die dann Würfel drehen oder ohne mit der Wimper zu zucken ein falsches Ergebnis sagen.
Ein paar meiner Mitspieler haben sich dann direkt daneben setzt und jedesmal drauf gekuckt, dann bleiben der Schummelversuche aus.

BeimSL kann man das leider nicht machen. -
 Also wenn ich als SL Patze da Patze ich. Wenn meine Monster tot sind sind sie tot. Ich würfel auch gerne offen und es würde mir echt kein gutes Gefühl geben einen Spieler zu bescheißen. Weil ich als Spieler selbst auch nicht verarscht werden will.
Man merkt finde ich als SPL auch wenn ein SL nicht verlieren kann oder seine NSCs nicht sterben sollen.

Offline Greifenklaue

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Ja, das kann man ja im Würfeldreh-Thread nachlesen {etwa zehn Prozent}.

Wichtig aber: Nur weil man meint, dass ein SL nicht neutral sein kann, heißt das im Umkehrschluss nicht, dass er schummelt.

Ich selbst spiele ja nach dem Leitsatz "Der SL hat nix zu wollen", das hilft sich ab und an wieder in eine neutralere Position zu begeben.
« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 10:18 von Banana Claw »
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Issi

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Und es gibt einen Unterschied zwischen "der SL wird durch ein strenges Regelkonstrukt gemaßregelt" und "am Tisch gelten Regeln, auf die man sich geeinigt hat, und deren Abwandung/Aussetzung ist eine gemeinsame Entscheidung der Gruppe.
"
Jetzt wirklich?? - Ich habe mal bewusst übertrieben.- Dachte das wäre aufgefallen.
Zitat
Letzteres macht man ja evtl. nicht etwa so, weil man gemeinsam die möglichst neutrale und regelgenaue Entscheidung treffen will, sondern weil man am besten gemeinsam herausfindet, was allen zusammen Spaß macht.
Dem habe ich nie widersprochen. Es geht auch um Ausnahmen, um Freiheiten die ein SL haben darf nicht um die Regel.

Zitat
Fetisch?
:oBin ich etwa bei Kultisten gelandet? Bitte lasst die  Räucherstäbchen weg und die Menschenopfer!

Natürlich gibt es weder den perfekten SL noch die perfekten Regeln. Dennoch sollte man dem SL ein gewisses Vertrauen entgegen bringen. Auch wenn er es nicht "ideal" macht, gibt er sich sicher Mühe es so gut zu wie möglich machen.
Und das reicht mir zumindest schon.
PS. Natürlich gibt es auch schwarze Schafe. Aber bei denen würde ich gar nicht erst spielen.
« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 13:09 von Issi »

Achamanian

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"
Jetzt wirklich?? - Ich habe mal bewusst übertrieben.- Dachte das wäre aufgefallen.

Es geht da nicht um Übertreibungen, sondern um zwei völlig unterschiedliche Dinge. "Die SL wird in ein starres Regelkorsett gepresst" ist keine Übertreibung von "Die Gruppe klärt spontane Änderungen offen am Tisch ab."

Schon das führt deine billige, ärgerliche und leicht beleidigende Polemik von der Maschinen-SL völlig ad absurdum.

Offline bobibob bobsen

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Don't believe this.....

Stimmt du hast micht ertapt die konnten mir das Abenteuer gar nicht aus der Hand nehmen ich hatte ja nichts vorbereitet. Wir haben lange zeit mit extremem Playerempowerment gespielt. Ich habe nichts vorbereitet. Jeder Mitspieler (inklusive der Spielleitung) konnte das Abenteuer in eine ihm interessant erscheinende Richtung lenken. Gegner und Verbündetet konnten einfach hinzugedichtet werden, Ereignisse wie Nebel, Sturm etc auftreten oder wieder verschwinden. Das war eine tolle Runde weil allerecht schnell gemerkt haben das es wenig Spaß macht wenn alles immer nur rund läuft.

Das hast du vielleicht noch nie erlebt kann ja aber noch kommen.

Offline Issi

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Es geht da nicht um Übertreibungen, sondern um zwei völlig unterschiedliche Dinge. "Die SL wird in ein starres Regelkorsett gepresst" ist keine Übertreibung von "Die Gruppe klärt spontane Änderungen offen am Tisch ab."

Ich glaube Du verstehst mich schlicht und ergreifend nicht.Rumpel.
 Das macht nichts, ist aber kein Grund persönlich beleidigend zu werden. Das ist ganz bestimmt kein guter Stil.

Ich habe ganz allgemein zum Thema geschrieben und bewusst übertrieben, was den Regelschwerpunkt und die Unfreiheit des SL angeht.

« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 10:42 von Issi »

Offline Issi

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Stimmt du hast micht ertapt die konnten mir das Abenteuer gar nicht aus der Hand nehmen ich hatte ja nichts vorbereitet. Wir haben lange zeit mit extremem Playerempowerment gespielt. Ich habe nichts vorbereitet. Jeder Mitspieler (inklusive der Spielleitung) konnte das Abenteuer in eine ihm interessant erscheinende Richtung lenken. Gegner und Verbündetet konnten einfach hinzugedichtet werden, Ereignisse wie Nebel, Sturm etc auftreten oder wieder verschwinden. Das war eine tolle Runde weil allerecht schnell gemerkt haben das es wenig Spaß macht wenn alles immer nur rund läuft.

Das hast du vielleicht noch nie erlebt kann ja aber noch kommen.

Mensch, da hattest Du echt Klasse Spieler! :d

Offline bobibob bobsen

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Die habe ich immer noch aber irgendwann nutzt sich alles mal ab und es kam der Wunsch auf so ganz klassisch mal eine Pathfinder Kampagne zu spielen. Ei Aussenstehender hätte wohl Probleme Kingmaker zu erkennen da wir vorab entschieden habe den Pfad als Mischung aus Exploration und politischem Ränkespiel umzugestallten. Jeder der Mitspieler hat zusätzlich noch Deutungshoheiten über bestimmte mit seinem Charakter verbundenen Bereichen.

Offline Erg

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Zur ursprünglichen These: Muß er nicht. Offensichtlich gibt es SL die dieses Recht nicht haben und trotzdem erfolgreich Rollenspiel betreiben (wobei sich die Frage stellt, ob sie das gleiche unter Rollenspiel verstehen wie diejenigen, welche die These bejahen, aber das ist eine ganz andere Frage...). Sollte er aber.
Oft vorgebrachte Argumente (in Kurzform):
gegen den regelbrechenden SL: Willkür; die Gruppe trifft bessere Entscheidungen
für den Regelbrechenden SL: endlose Diskussion, Arbeitserleichterung

Willkür benötigt keinen Regelbruch (sie wird hierbei aber vielleicht besonders deutlich). Daß es für den SL leichter ist, seine Ziele umzusetzen, wenner keinen Einschränkungen unterliegt, dürfte unbestritten sein.
Der Glaube, eine Gruppe würde per se bessere Entscheidungen treffen als ein Einzelner, ist weit verbreitet, aber leider falsch. Die Hauptvorteile der Gruppe: größere Informationsbasis, Entdecken von (Denk-)Fehlern. Diese Vorteile kommen aber aus verschiedenen Gründen nicht immer (ich bin geneigt zu sagen: oft nicht)  zum Tragen. Und selbst wenn sie zum Tragen kommen, benötigt das Zeit. Informationen muß ich mitteilen, Fehler aufzeigen. Oft wird angeführt:" bei uns geht das ruck-zuck". Abgesehen davon, daß "ruck-zuck" ein dehnbarer Begriff ist: wenn es so schnell geht, liegt die Vermutung nahe, daß die Gruppe so homogen ist, daß ich die Entscheidung auch einem beliebigen einzelnen Gruppenmitglied hätte überlassen können.
Aber möglicherweise geht es gar nicht um die Güte der Entscheidung, sondern um deren Akzeptanz. Hier würde auch ich vermuten, daß sie in der Regel größer ist, wenn sie von der Gruppe getroffen wurde.
Diesen Effekt sollte man aber nicht überschätzen. Wenn ich eine Entscheidung blödsinnig finde, ist es mir gleich, ob ein Einzelner sie gefällt hat oder die Gruppe, deren Mitglied ich bin (das hohe Ideal des Konsens wird doch recht häufig verfehlt; mit der möglichen Ausnahme sehr homogener Gruppen).

Ich denke, die Ursprungsthese läßt sich nicht spielstilunabhängig beurteilen. Wenn sowieso häufig Metadiskussionen geführt werden (wie soll die Geschichte weitergehen etc.) oder die Spieler regelmäßig oder ausschließlich auf der Metaebene operieren (Spielereingriffe in die Spielwelt etc.) fällt eine Diskussion mehr oder weniger kaum ins Gewicht. Wenn die Spieler aber die Metaebene(n) nach Möglichkeit meiden wollen, sieht das anders aus.
Meine persönliche Erfahrung (die nun auch schon über 30 Jahre und ein gerüttelt Maß unterschiedlicher Gruppen umfasst): Die Diskussionen gehen nicht ruck-zuck. Ruck-zuck ist von den Diskussionen aus nicht einmal verschwommen am Horizont erkennbar. Die Diskussionen haben noch nie von jemandem gehört, der jemanden kennt, der weiß wie man ruck-zuck schreibt. Und ich mag sie nicht. Als Spieler noch viel weniger denn als SL.


Offline Greifenklaue

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Meine persönliche Erfahrung (die nun auch schon über 30 Jahre und ein gerüttelt Maß unterschiedlicher Gruppen umfasst): Die Diskussionen gehen nicht ruck-zuck. Ruck-zuck ist von den Diskussionen aus nicht einmal verschwommen am Horizont erkennbar. Die Diskussionen haben noch nie von jemandem gehört, der jemanden kennt, der weiß wie man ruck-zuck schreibt. Und ich mag sie nicht. Als Spieler noch viel weniger denn als SL.
Vielleicht die Diskussion zielführender orientieren?

Bei dieser Art Diskussion soll ja nicht das diskutierenan sich oder das Beleuchten aller Seiten sondern ein Konsens das Ziel sein.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Erg

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Vielleicht die Diskussion zielführender orientieren?

Bei dieser Art Diskussion soll ja nicht das diskutierenan sich oder das Beleuchten aller Seiten sondern ein Konsens das Ziel sein.

Das ist ja mal ein völlig neuer Ansatz. Da bin ich in all den Jahren nie drauf gekommen. Verstehe ich das richtig: das Argument lautet: "wenn das zu lange dauert, seid ihr einfach unfähig" ?

Offline Issi

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Bei dieser Art Diskussion soll ja nicht das diskutierenan sich oder das Beleuchten aller Seiten sondern ein Konsens das Ziel sein.

Also was diese Diskussion jetzt hier im Forum betrifft,:

Zwischen A) der Spielleiter darf immer alleine entscheiden eine Regel zu ändern. Und B)der Spielleiter darf nie alleine entscheiden eine Regel zu ändern. Gibt es eine Menge Grautöne und Zwischenstufen.

Meine Auffassung zum Beispiel ist z. B. schon sehr nah an B) weil ich den Gruppenkonsens schon richtig finde, aber unter besonderen Umständen zum Beispiel Regellücken die im Spiel auf tauchen, davon abweichen würde.
Einige beharren aber ausschließlich auf B, lehnen jegliche  Ausnahme und Bewegung in Richtung A) von vorneherein ab und schließen mit ihrer Extremposition jeglichen Konsens aus.(Diese Extremposition habe ich in einem heutigen  Post mal absichtlich überzeichnet)

Wenn man von einer solchen Situation in einer Rollenspielgruppe aus geht. Wenn einige noch ganz auf der A) Seite sind.  Na dann Gute Nacht!
Das wäre vermutlich undiskutierbar. Insofern ist ein SL manchmal vielleicht auch die letzte Instanz, die dann erlösend sagen kann: Schluß jetzt, das bringt nix, wir werden uns nicht einig und machen das heute so wie ich entscheide.

« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 13:11 von Issi »

Offline bobibob bobsen

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wenn es so schnell geht, liegt die Vermutung nahe, daß die Gruppe so homogen ist, daß ich die Entscheidung auch einem beliebigen einzelnen Gruppenmitglied hätte überlassen können.

Wenn es dir nur um die Zeitersparnis geht bin ich d´accord aber höflicher und respektvoller ist es halt nach der Meinung der Anderen zu Fragen.

Ich Frage meine Frau ja auch selbst wenn ich die Antwort schon weiß. Entscheidungen treffe ich gern gemeinsam.

Offline Greifenklaue

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Das ist ja mal ein völlig neuer Ansatz. Da bin ich in all den Jahren nie drauf gekommen. Verstehe ich das richtig: das Argument lautet: "wenn das zu lange dauert, seid ihr einfach unfähig" ?
Hab ich das geschrieben? Wenn nicht meine ich es wohl nicht.

Ich kenne auch Leute, die diskutieren, um des diskutieren willens.

Auch dreht sich eine normale Diskussion ja auch darum verschiedene Perspektiven einzunehmen und auch nicht-eigene Argumente zu beleuchten. Darum geht es aber nicht.

Daher nach Meinung fragen, kurz einen Vorschlag formulieren, fragen ob alle damit leben können, erneutes Feedback zu neuen Konsens formen und weiter geht es ... Einige machen es so und es klappt  und ja, wenn nicht jeder am Tisch kompromissfähig ist oder einer es sabotiert, klappt das nicht.
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Chiungalla

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@ Issi:
Du gehst von einer Rollenspielgruppe aus in der es zwei Lager mit komplett unterschiedlichen Ansichten zu einer bestimmten Frage gibt und ihnen diese Frage so wichtig ist, dass sie sich in ihren argumentativen Schützengräben verbarrikadieren. Und Du glaubst, dass sich so ein Problem lösen ließe indem der Spielleiter ein Machtwort spricht?

In letzter Konsequenz ist der vom Threadersteller beschworene Leviathan in einer solchen Situation nicht in der Lage das Problem zu lösen. Er kann nur seine Macht nutzen um seinen Willen durchzusetzen und er wird fast automatisch einen Teil der Spieler überstimmen und verärgern müssen um den Spielfluss zu bewahren. Und all das um letztendlich das Problem unter den Tisch zu kehren.

Solch schwerwiegende Unstimmigkeiten gibt es zum Glück recht selten. Aber gerade in solchen Fällen, in denen es dann auch zugegeben oft recht schwierig ist konstruktiv zu kommunizieren, ist es nötig einen Konsens zu finden. Und der autokratische Spielleiter kann fast schon per Definition keinen Konsens finden, weil er eine einzelne Person ist. Es verbietet ja niemanden dem Spielleiter aktiv und konstruktiv am Gruppenkonsens mitzuarbeiten. Im Idealfall ist der Spielleiter in solchen Situationen aber eher ein Moderator als ein Diktator.

Solch schwerwiegende Fälle sind aber auch immer ein begründeter Anlass mal das Spiel zu unterbrechen und das Problem erst einmal zu lösen.
Bei kleinen Problemen ist das finden eines Konsens in einer gut kommunizierenden Gruppe alles andere als schwierig.

Verstehe ich das richtig: das Argument lautet: "wenn das zu lange dauert, seid ihr einfach unfähig"?

Das hat glaube ich bisher niemand geschrieben gehabt. Deshalb tue ich das jetzt mal: Wenn das zu lange dauert, seid ihr einfach nur unfähig.  8)

Kommunikation ist ein Skill. Den kann man lernen. Und man sollte nicht darauf hoffen, dass der schon irgendwie oder irgendwann mal mit der allgemeinen Erfahrung steigt. Es gibt z.B. Bücher zu solchen Themen. Und man sollte sich für eine Rollenspielgruppe Spieler auszuwählen die in diesem Skill keine Unfähigkeit besitzen oder ihn als Streichwert ansehen.

wenn es so schnell geht, liegt die Vermutung nahe, daß die Gruppe so homogen ist, daß ich die Entscheidung auch einem beliebigen einzelnen Gruppenmitglied hätte überlassen können.

Oder sie sind einfach gut und eingespielt im kommunizieren:
- Alle halten sich gegenseitig für halbwegs kompetent.
- Alle mögen sich und niemand möchte sein egoistisches Idealbild auf Kosten der anderen durchdrücken.
- Jeder ist sich bewusst, dass die anderen etwas andere Vorlieben haben und das natürlich dazu führt, dass sie auch etwas andere Dinge erwarten, wünschen, brauchen und/oder wollen.
- Jeder macht sich die drei erstgenannten Punkte möglichst oft bewusst, weil es wenig nützt wenn dieses Wissen irgendwo ganz weit hinten im Gedächtnis vor sich hin staubt.

Fast alle ausufernden Diskussionen die ich in meiner langen Zeit als Rollenspieler erlebt habe resultierten aus einer groben Missachtung von mindestens einem dieser "Gebote".
« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 12:52 von Chiungalla »

Offline Issi

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Im Idealfall ist der Spielleiter in solchen Situationen aber eher ein Moderator als ein Diktator.

Besser auch  ein Mediator! - Versteh mich bitte nicht falsch, ein echter Konsens ist immer das Beste, und sollte auch immer angestrebt werden. Keiner möchte gerne bevor mundet werden.
Aber es gibt dennoch Konflikte die dauerhaft gären ohne das eine Lösung in Sicht ist. Ein Notbeschluß durch den Spielleiter: Alla wir machen das heute so und diskutieren das dann nächste mal weiter. Kann schon mal eine Sitzung retten.

Offline Greifenklause

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Die Wahrheit liegt doch wie immer in der Mitte.
Ich hatte in letzter Zeit recht zügige und diplomatische Diskussionen gehabt
... und jahrelang hitzige Diskussionen, die nur Zeit dauern.
Ich habe Spieler, die gerne beim RSP diskutieren und manche, die das überhaupt nicht leiden.

Da muss man die "gruppenindividuell beste Lösung" versuchen zu finden und da kann es sein, dass man auf dem Weg dahin "zwei gute" Lösungen findet oder finden würde.
Und da kann der "kurzfristige empathische SL-Entscheid" eine "gute Lösung" sein.
Je nach Gruppe...
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Chiungalla

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Die Wahrheit liegt doch wie immer in der Mitte.

Denk nochmal über den Satz nach den Du gerade gepostet hast!

Offline Erg

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...
Das hat glaube ich bisher niemand geschrieben gehabt. Deshalb tue ich das jetzt mal: Wenn das zu lange dauert, seid ihr einfach nur unfähig.  8)
...

Ich habe das Gefühl, Du bist nicht der erste, der das gedacht hat...

...
Kommunikation ist ein Skill. Den kann man lernen. Und man sollte nicht darauf hoffen, dass der schon irgendwie oder irgendwann mal mit der allgemeinen Erfahrung steigt. Es gibt z.B. Bücher zu solchen Themen.
...

Da bleibt mir nur ein erneutes überraschtes "Ach, wirklich ?"

...
Und man sollte sich für eine Rollenspielgruppe Spieler auszuwählen die in diesem Skill keine Unfähigkeit besitzen oder ihn als Streichwert ansehen.
...

Dann war es ja ziemliches Pech meinerseits (oder eine grobe Vernachlässigung der gebotenen gründlichen Vorauswahl), daß ich bisher keinen der zahlreichen Großmeister der Kommunikationsfähigkeit am Tisch sitzen hatte...

Selbst eine diszipliniert geführte und gut moderierte Diskussion ist meiner Erfahrung nach nicht unter zehn Minuten zu haben, sofern tatsächlich Diskussionsbedarf besteht. Wenn sich sowieso alle mehr oder weniger einig sind, brauche ich keine Diskussion. Wenn aber unter sechs Leuten drei verschiedene Ansichten herrschen, sind 10min schon ein eher... anspruchsvoller Zeitrahmen. Und für meinen Geschmack sind zehn Minuten Meta-Diskussion während des Spiels mindestens neun Minuten zuviel (meist eher zehn).

Echter Konsens (also das Erreichen eine übereinstimmenden Meinung bei den Gruppenmitgliedern; in Abgrenzung zum Kompromiss) ist meiner Erfahrung nach ein seltenes Phänomen, dem ich nur in sehr homogenen Gruppen begegnet bin (Bevor Klagen kommen: man kann den Begriff Konsens natürlich weiter fassen. Dann kann man aber auch gleich "Einigung" sagen)

Offline Issi

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Gibt es eigentlich gute und schlechte Einigungen?
Bzw. sind Einigungen immer gut?
Oder nennt man die guten Einigungen Kompromis?
Und die schlechten dann Kompromist? :-)

Ich glaube eine Mehrheitsentscheidung ist vermutlich schneller zu erreichen als eine Einigung.
Ganz demokratisch gesehen . Vielleicht unterstützt durch eine schnelle Abstimmung.
Allerdings stelle ich mir das bei unvermittelt auftauchenden Regelfragen schwierig vor.
Da würde ich erst mal in Ruhe drüber nachdenken wollen, bevor ich sage: Genau so funktionierts..
Oder wollen, dass der SL das schnell provisorisch festlegt, damit weitergespielt werden kann.



PS. Eigentlich habe ich als Argument gegen das Entscheidungs Recht des Spielleiters bis jetzt folgendes gelesen:

1.Der Spielleiter ist nicht neutral genug, Er ist nur auf seine Interresssen bedacht und nicht auf die der Spieler.
2. Er kann alleine keine so gute Entscheidung treffen, wie wenn er zusammen mit der Gruppe entscheiden würde.
3. Wenn der SL nicht mit der Gruppe schnell zu einer gemeinsamen Lösung kommt, fehlt es ihm offensichtlich an Kommunikativen Fähigkeiten.
Habe ich noch was vergessen?


« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 16:05 von Issi »

Offline Greifenklause

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Denk nochmal über den Satz nach den Du gerade gepostet hast!

Habe ich und ändere meine Aussage dahingehend ab:
"Die Wahrheit liegt tendenziell in der Mitte PLUS das individuell richtige befindet sich nahe dieser Mitte"  ;)

Allerdings ist deine Frage auch so kurz, dass ich sie hinreichend wahrscheinlich nicht richtig beantworten kann.
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros