Was da aus meiner Sicht die Diskussion treibt, sind die entsprechenden Angriffe auf die Verbindlichkeit von Regeln und Absprachen, die Verweigerung die Meinung der Mitspieler am Tisch nachzufragen statt sie als "weis ich dank meiner Emphatie selbst am besten" abzutun oder auch einfach entsprechend dem Ziegenfleisch einfach unterzujubeln nach dem Motto" Du weißt bloß nicht was gut für dich ist". Auch die Verweigerung den entscheidenden Unterschied zwischen Railroading und Partizipationismus als jeweils mal unerwünschte und mal erwünschte Anwendung gewisser Techniken zur Kenntnis zu nehmen, spricht meines Erachtens Bände, wie es mit der Achtung vor den Mitspielern teilweise aussieht.
Ich glaube, das ist der Denkfehler. Es gibt bei vielen Dramarunden keinen Angriff auf die Regeln, weil es keine Regeln gibt. Genauer gesagt, es gibt die Regeln, aber sie spielen eine untergeordnete bzw. andere Rolle. Noch genauer gesagt: Die Regeln, die durch das Wüfeldrehen gebrochen werden, sind keine Regeln, sondern eher Verhaltensratschläge/vorschläge. Grobe Richtlinien, ein Gerüst, das nicht weiter wichtig ist, sondern nur grob den Rahmen vorstreckt.
Anders gesagt: Dem Dramaspieler ist es eventuell egal, wenn der SL Würfel dreht. Es wurde auch nie thematisiert, weils allen am Arsch vorbeigeht. Dem Dramaspieler sind eventuell andere Dinge wichtig, also ob die Story "gut" ist.
Was "gut" jetzt bedeutet ist wohl dabei für jeden anders, und es mag sicher auch Dramaspieler geben, für die Regeln wichtiger sind. Aber mir z.B. sind Regeln-und ich rede hier explizit von Regeln, die durch Würfeldrehen gebrochen werden können- in einer Dramarunde egal. Die Regeln, welche mir in einer Dramarunde wichtig sind, die können durch Würfeldrehen nicht gebrochen werden.
Bildlich gesprochen sind die Regeln, dann das Gerüst, das dreckig werden darf, solange man es nicht ganz umschmeisst. Relevant ist, das der Bau ( die Story) "sauber gestrichen" wird. Und wenn an dem Regeln verletzt werden, dann wird auch der Dramaspieler fuchsig.
Und hier kommt auch die goldene Regel ins Spiel die man so verstehen kann: Die Regeln sind unwichtig. Die Regeln sind nur Vorschläge, Inspirationen.