Autor Thema: Der SL muss sich an die Regeln halten, weil... je nun, weil was?  (Gelesen 145632 mal)

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Offline Chiarina

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Kann schon sein. Stell dir mal vor, in den Klassen würde so granatschädelig diskutiert, wie in dem ein oder anderen Tanelorn-Strang! Als Lehrer hast du maximal 90 Minuten. Dann sollten deine Leute zumindest irgendetwas erreicht haben.

 :btt:
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline Greifenklaue

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Noch was zu der vielzitierten "Ergebnisoffenheit":
Halte ich, gerade bei Kämpfen, für einen Mythos, dies vollständig zu gewährleisten. Das wäre bei einer sicheren 50:50-Chance für beide Seiten gegeben. Wie oft kommt sowas vor?
Demenstprechend passt es auch einfach nicht, man würde durch Regelbrüche es auf 100:0 bringen, für die Story.

Uhh, was hat den eine Fifty-Fifty-Chance mit Ergebnisoffenheit zu tun?

Ergebnisoffen ist man {imho}, wenn man eine Szene / eine Situation nicht festlegt darauf, wie es danach weitergeht, sondern - durch die Entscheidung der Spieler beeinflusst - es unterschiedlich weitergehen kann. Wie die Chancen da verteilt sind, ist dazu ja erstmal egal {solange sie nicht hundert Prozent ist}.

Wenn Du also einen "Regelbruch" begehst, weil Du nen +2-Bonus verteilst, könnte ich vermutlich damit leben {wobei ich nicht verstehe, warum man es nicht einfach anspricht oder/und als Ruling nutzt}, zumal in der Seltenheit, von der Du schreibst.

{Also im Fall von "Mist, knapp nicht geschafft." und SL "Doch. ähh, war etwas einfacher als gedacht" wahrscheinlich langfristig schon. }

Wenn man ihn hingegen nutzt, um ein anderes Ergebnis durchzudrücken, dann bin ich genervt. Und nur hier sehe ich den Regelbruch eben als nötig an, die Version oben lässt sich imho anders besser machen.





"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Chruschtschow

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In dem Thread wurde von vielen allerdings eine andere Deutung des Begriffs "Regel" verwendet. Da wurde die Regel als Oberbegriff für Regeln und Konventionen verstanden (Diese Dissonanz wurde ja hier im Thread von 1of3 und Contains Deseases mehrmals thematisiert).

"In dem Thread [...]" ist übrigens "ja hier im Thread". Ich habe auf den Startpost eben genau dieses Threads hier zurück verlinkt. ;)

Und abgesehen davon: Ja, ich stimme dir völlig zu, dass ein eher großer Teil der Diskussion auf den weiteren oder engeren Regelbegriff zurück geht. Kein Thema. Oder doch, nur leider gelegentlich mal ignoriert. ::)
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Offline Rhylthar

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Zitat
Wenn man ihn hingegen nutzt, um ein anderes Ergebnis durchzudrücken, dann bin ich genervt. Und nur hier sehe ich den Regelbruch eben als nötig an, die Version oben lässt sich imho anders besser machen.
Bin gespannt. Welche Situation und wie in besser?  :)
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Dein Zwischendurchbeispiel {oder genauer: Du hast es aufgegriffen} war ja der Situationsmodifikator von +/-2 beim Hochklettern in DnD 5.

Ich seh jetzt kein Problem darin, genau das zu sagen: "Der DC ist 23 statt 25. Der Turm ist ziemlich hoch, doch es gibt einige Vorsprünge und eine vaporöse Oberfläche, die es erleichtern. Zu einem Advantage reicht es aber noch nicht." Oder eben  "Der DC ist 27 statt 25. Der Turm ist ziemlich hoch, doch zusätzlich ist er vermoost, was einige gefährliche Stellen bildet, die es erschweren. Zu einem Disadvantage reicht es aber noch nicht." Schon wurde es vorab angesprochen, ggf. können Spieler eine andere Meinung einbringen und ab geht es.

Damit hätte ich weder als Spieler noch als SL ein Problem, wobei ich als SL wahrscheinlich schon versuchen würde, bei  Advantage/Disadvantage zu bleiben. {Kenne mich aber SL-seitig da zu wenig aus, um mir da eine konkrete Meinung zu bilden, ob es besser wäre, den Bonus oder den Advantage zu geben - freuen wir uns auf Heroes and Dragons ...}

ich vermute, dass Du dies auch ähnlich einbringen würdest?


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Offline Rhylthar

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Nein, ich würde es eben nicht so einbringen. Advantage/Disadvantage bringt ca. +5/-5.

Ich würde den DC nicht offen ansagen (mir aber merken, falls irgendwann wieder sowas auftritt...Konsistenz soll ja gewährt bleiben). Ich würde den Spieler würfeln lassen und "beschreibend" begründen, warum er es geschafft hat oder auch nicht.

"Das Hochklettern fällt Dir leichter als gedacht, da..."
"Aufgrund der Witterungsumstände rutscht Du dauernd ab und..."

Hätte er es so oder so nicht geschafft, würde ich wohl gar keine Begründung liefern.
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Gut, das würde mir dann tatsächlich nicht so gefallen ^^

Aber gut, man muss sich ja auch nicht mit allen einig sein.

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Offline Rhylthar

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Gut, das würde mir dann tatsächlich nicht so gefallen ^^

Aber gut, man muss sich ja auch nicht mit allen einig sein.
Weil Du den DC nicht gesagt bekommst?
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Offline Chruschtschow

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Weil Du den DC nicht gesagt bekommst?
Für mich ja. Die Kommunikation der Schwierigkeit als konkrete Zahl sorgt halt noch ein Mal für einen Abgleich zwischen der Wahrnehmung der Situation durch SL und Spieler.

Wobei ich da durchaus die "immersionsfreundliche" Variante über Schlüsselbegriffe völlig in Ordnung finde "Du würdest es als leicht / mittel / schwer empfinden," wenn diese Bezeichnungen zu festen DC gehören. Und bei Fate habe ich die Leiter auf dem Tisch. "Da hochklettern? Da bräuchte es schon einen legendären Kletterer."
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Ja. Das ermöglicht mir ja ggf. nach anderen Optionen zu suchen {Uhh, doch die Haare nehmen ...} und - es fällt mir leichter, bei meinem Wurf mitzufiebern - ggf. auch bei meinem Mitspieler.

Zudem wäre es dann bei "26. Das dürfte geschafft sein?" "Nein." "Schluck." das Problem, dass es eigentlich DC 30 sein müsste, weil 27 eigentlich nicht geht {wenn wir das jetzt mal als gesetzt annehmen}. Da wäre dann schon die Frage für mich, ob ich mir die Szene einfacher vorgestellt habe als sie war, weil ich ja nicht wissen kann, dass Du auch "Zwischen-DCs" nimmst.

{Oder sagst Du dann: "Knapp. 27 hältte gereicht." Dann würdest Du ja den Regelbruch aufdecken, wärst aber transparenter? Wobei ich auch nicht weiß, wenn das dreimal am Spielabend passiert, ob ich mir dann nicht verarscht vorkäme ;) {Edit: Hypothetisch. Ich geh natürlich davon aus, dass es generell selten eingesetzt wird.}}
« Letzte Änderung: 15.09.2016 | 07:53 von Banana Claw »
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Glühbirne

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Für mich ja. Die Kommunikation der Schwierigkeit als konkrete Zahl sorgt halt noch ein Mal für einen Abgleich zwischen der Wahrnehmung der Situation durch SL und Spieler.

Sehr sehr wichtig! Einer der vielen Punkte, warum ich immersionslastiges Spiel für so schwierig umzusetzen halte. Ich habe es schon so oft erlebt, das die interne Wahrnehmung von Spielern meilenweit auseinander lag. Ein für diese Wand musst du eine 15 würfeln, sorgt dann nochmal dafür das wir alle sicher sind, das die Wand recht glatt ist. Alternativ auch ein sie ist schwer zu erklettern, wenn schwer ein Codewort für 15 ist.

Eine noch schlimmere Variante, ist es wenn man Kämpfe komplett ohne Skizze macht: Wie da steht einer vor mir. Na dann mach ich halt einen Feuerball? Was der trifft Horst auch? Dann hätte ich den nie gemacht!
Es müssen so eindeutig wie möglich Informationen darüber vermittelt werden, wie die Spielwelt aussieht. Und das möglichst knapp. Niemand will drei Stunden die Beschreibung einer Wand hören um abschätzen zu können ob er sie erklettern kann. Ich persönlich, kann übrigens ganz gut abschätzen, ob ich eine Kletteraufgabe auf jeden Fall, vielleicht, vermutlich nicht, oder niemals schaffen werde.

Offline Greifenklause

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Nur, um mal wieder BTT zu kommen. Es gibt hier auf Contra-Seite zwei Gruppen (zumindest theoretisch), die hier oft verwechselt werden.
A) Lehnt Regelbrüche per se ab
B) Lehnt Regelbrüche ab, wenn/weil sie ungeschickt/unnötig/"von oben herab" angewendet werden.

Gegen die erste Gruppe kann ich nicht argumentieren, da geht es ums Prinzip, und dass ist nichts schlimmes.
Ich würde auch manche Systeme niemals bespielen wollen und habe auf manche Stilmittel einfach keinen Bock.
(Oft setze ich "aus Prinzip" mit "aus Trotz" gleich, aber hier ist das nicht so).

Gegen B kann ich argumentieren. Ich kann erklären, wie es funktioniert, wie es bei mir funktioniert und wie/wann/inwieweit es bei mir mal nicht funktioniert hat.

Leider wird hier oft zwischen A und B gesprungen, das bringt nichts.
Tut doch mal so, als wenn ihr Regelbrüche nicht "aus Prinzip" (zB, weil man von einem grundlegenden Vertrauensbruch ausginge) ablehnen würdet, wenigstens als Gedankenspiel*. Falls das eh schon der Fall sein sollte, sorry.

Banana Claw hatte beispielsweise einen schönes Beispiel gebracht, wo er einen "ungewöhnlichen und plötzlichen" Modifikator noch akzeptieren würde. Das fand ich gut! Damit kann man weiter argumentieren.

* Denn im Grunde geht es bei diesem Thread ja um nichts anderes.
Annahme1: Regelbruch sei nicht per se etwas schlechtes. "Vertrauensbruch"-Argument sei hier invalide (Konjunktiv).
FrageI: Was gewinne ich, wenn ich nicht regelbreche?
Die Frage ist aber an sich schon falsch gestellt, weil hier zuviele denkbare Szenarios enthalten sind.
Deshalb Annahme2: Gesamtspaß im Blick habender, empathischer SL sei die Regel.
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Offline Greifenklause

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Sehr sehr wichtig! Einer der vielen Punkte, warum ich immersionslastiges Spiel für so schwierig umzusetzen halte. Ich habe es schon so oft erlebt, das die interne Wahrnehmung von Spielern meilenweit auseinander lag. Ein für diese Wand musst du eine 15 würfeln, sorgt dann nochmal dafür das wir alle sicher sind, das die Wand recht glatt ist. Alternativ auch ein sie ist schwer zu erklettern, wenn schwer ein Codewort für 15 ist.

Eine noch schlimmere Variante, ist es wenn man Kämpfe komplett ohne Skizze macht: Wie da steht einer vor mir. Na dann mach ich halt einen Feuerball? Was der trifft Horst auch? Dann hätte ich den nie gemacht!
Es müssen so eindeutig wie möglich Informationen darüber vermittelt werden, wie die Spielwelt aussieht. Und das möglichst knapp. Niemand will drei Stunden die Beschreibung einer Wand hören um abschätzen zu können ob er sie erklettern kann. Ich persönlich, kann übrigens ganz gut abschätzen, ob ich eine Kletteraufgabe auf jeden Fall, vielleicht, vermutlich nicht, oder niemals schaffen werde.

Ich bin mittlerweile auch dazu übergegangen Zuschläge grundsätzlich offen anzusagen und auch abzufragen.
Grundsätzlich, nicht immer!
Zumindest Zuschläge stelle ich gerne zur Disposition und sie sind auch als Spieler meine Lieblingsbaustelle.
Mittlerweile hat es sich eingespielt, dass die Spieler hier schnelle Gegenargumente bringen dürfen und der SL diese möglichst schnell dann in eine Zuschlagskorrektur einbaut.
Das Zauberwort ist hier "schnell", dann funktioniert das - nach meiner Erfahrung - und die Immersion wird kaum gestört bzw sogar noch unterstützt.

Sobald es länge dauert = GÄHN!
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Offline Greifenklaue

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Banana Claw hatte beispielsweise einen schönes Beispiel gebracht, wo er einen "ungewöhnlichen und plötzlichen" Modifikator noch akzeptieren würde. Das fand ich gut! Damit kann man weiter argumentieren.
Ja. Um genau zu sein, würde ich es dann ja nicht mehr als Regelbruch wahrnehmen, weil es kurz vorher in die Hausregeln aufgenommen wurde - und wie ich vermute, danach auch mal wieder genutzt wird.

Sowas mache ich selbst auch öfter, einfach wen man parallel DS/PF/DnD/SaWo spielt, dann nimmt man schonmal den Boni des einen für das andere, mal absichtlich, mal versehentlich. Durch die Ansage wird es aber abgeklärt.

___

Auch wenn ich selbst also keinen verdeckten Bonus nutzen würde, versteh ich, dass Rhylthar die Immersion nicht zerbrechen will. Das ist dann einfach nicht so meins, mir ist da anderes wichtiger. Wobei ich am Spielabend meist konzentrierter und mit weniger dummen Sprüchen in meiner Rolle bin als so mancher unserer Immersionsspieler ...
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ErikErikson

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Sehr sehr wichtig! Einer der vielen Punkte, warum ich immersionslastiges Spiel für so schwierig umzusetzen halte. Ich habe es schon so oft erlebt, das die interne Wahrnehmung von Spielern meilenweit auseinander lag. Ein für diese Wand musst du eine 15 würfeln, sorgt dann nochmal dafür das wir alle sicher sind, das die Wand recht glatt ist. Alternativ auch ein sie ist schwer zu erklettern, wenn schwer ein Codewort für 15 ist.

Deshalb bin ich ziemlich happy mit dem Call of Cthulhu System. Für gewöhnlich modifiziere ich dort die Schwierigkeit gar nicht, d.h. der Spieler weiss ganz genau, wie schwer etwas wird, sobald er die relevante Fähigkeit kennt. Als Prozentangabe gibt es auch keine Interpretationsschwierigkeiten.
Zusätzlich kann der Spieler gleich zu Beginn seinen Char so bauen, das er auf für den Spieler relevanten Fähigkeiten hohe Werte hat. Damit ist der SPieler in den Sachen wo er Erfolg haben will, auch meist erfolgreich.   

Auch ein schönes Beispiel für Regelbrechen: Es steht bestimmt im Grundbuch irgendwo drin, wie sich Schwierigkeiten verteilen, wird von mir schlicht ignoriert.

Achamanian

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Mal so am Rande zur Immersionsdiskussion:

Ich bin da wirklich etwas baff. Ich meine, in der Regel haben alle ein Charakterblatt vor sich liegen. Bei Proben müssen sie Würfeln, Zahlen vergleichen, ihre Ergebnisse ansagen ... d.h. ich bin eh schon im Zahlenreich. Ich begreife tatsächlich nicht, warum die Ansage eines Schwierigkeitsgrads da dann plötzlich eine Immersionsstörung sein soll ... oder verwaltet der SL alle Charakterblätter, führt alle Würfe durch und sagt nur, was passiert, ohne Zahlen zu nennen? DAS könnte ich als Konzept sogar noch verstehen. Aber sein Charakterblatt und seine Würfel vor sich liegen zu haben und ständig mit den Werten zu hantieren, dann aber eine Krise zu kriegen, wenn der SL sagt: "Die Wand ist steil und glitschig vom Regen. Das ist Schwierigkeit dreißig, also verdammt hart", das will mir nicht in den Kopf.
Mich würde es ehrlich gesagt viel mehr aus dem Spiel reißen, wenn der SL nur sagt: "Die Wand ist steil und glitschig vom Regen", und ich müsste jetzt als Spieler erst mal überlegen, welcher Schwierigkeitsgrad in Zahlen wohl gemeint sein wird und ob ich die Probe wagen soll. Abgesehen davon, dass mir so was schrecklich gekünstelt erscheint.

Ich frage da vielleicht etwas polemisch aber ganz ehrlich, weil ich es mir wirklich nicht vorstellen kann - warum entsteht kein Bruch, wenn ich Würfele, die Zahl mit irgendetwas auf dem Charakterbogen abgleiche und das Ergebnis in Zahlen ansage, aber es entsteht ein Bruch, wenn der SL eine einzige Zahl laut ausspricht?

Offline Greifenklaue

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Aber sein Charakterblatt und seine Würfel vor sich liegen zu haben und ständig mit den Werten zu hantieren, dann aber eine Krise zu kriegen, wenn der SL sagt: "Die Wand ist steil und glitschig vom Regen. Das ist Schwierigkeit dreißig, also verdammt hart", das will mir nicht in den Kopf.
Mich würde es ehrlich gesagt viel mehr aus dem Spiel reißen, wenn der SL nur sagt: "Die Wand ist steil und glitschig vom Regen", und ich müsste jetzt als Spieler erst mal überlegen, welcher Schwierigkeitsgrad in Zahlen wohl gemeint sein wird und ob ich die Probe wagen soll. Abgesehen davon, dass mir so was schrecklich gekünstelt erscheint.
Zumal nach dem Wurf ja meist das Ergebnis mitgeteilt wird und dann halt Zahlen ins Spiel kommen. Müsste eigentlich gleich störend sein? {Fragend, weil es mich eben nicht stört.}
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Offline Greifenklause

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Deshalb bin ich ziemlich happy mit dem Call of Cthulhu System. Für gewöhnlich modifiziere ich dort die Schwierigkeit gar nicht, d.h. der Spieler weiss ganz genau, wie schwer etwas wird, sobald er die relevante Fähigkeit kennt. Als Prozentangabe gibt es auch keine Interpretationsschwierigkeiten.
Zusätzlich kann der Spieler gleich zu Beginn seinen Char so bauen, das er auf für den Spieler relevanten Fähigkeiten hohe Werte hat. Damit ist der SPieler in den Sachen wo er Erfolg haben will, auch meist erfolgreich.   

Auch ein schönes Beispiel für Regelbrechen: Es steht bestimmt im Grundbuch irgendwo drin, wie sich Schwierigkeiten verteilen, wird von mir schlicht ignoriert.

Da habe ich zB eher schlechter Erfahrungen gemacht. Gerade Prozentwürfe konnten unsere Spielleiter oft nicht handlen und die Proben waren viel zu schwer, also doch: Da gibt es mehr zu interpretieren, als man denkt.
WENN der SL dann einen eigenen regelbrechenden Ansatz hat, der auch funktioniert, bitte sehr...

Aber die ständigen Autounfälle gingen mir tierisch auf den Sack...


Das ist es ja, was ich die ganze Zeit sage:
Ob sich der SL streng nach dem Regelwerk richtet oder seine eigenen verwendet oder sich gar willkürlich welche ausdenkt, ist für mich (!) in der Tat zweitrangig, solange er ingesamt genügend Fingerspitzengefühl beweist.

Der SL ist das Korrektiv, der aus einem murksigen System/einer murksigen Regel/einer murksigen Situation etwas gelungenes macht
und er ist die Fehlerquelle, die aus einem schönen System/einer gelungenen Regel/einer schönen Situation was ganz schreckliches macht
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Offline Issi

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Also, das ist mir aufgefallen:

Issi hat geschrieben:

Während des Spiels, wohlgemerkt. In der folgenden Diskussion wurde das verknappt und nicht berücksichtigt.
Isegrimm hat dann noch einmal darauf hingewiesen:

Aber auch jetzt ist niemand darauf eingegangen.

Meine persönliche Meinung: Ich finde einen Spielleiter, der solange das Spiel läuft immer Recht hat, trotzdem noch eine schwache Nummer. Aber ich finde ihn längst nicht so schwach, wie einen Spielleiter, der grundsätzlich immer Recht hat.

Vielleicht muss man ein bisschen behutsamer zitieren und wiedergeben. Könnte zu einer flüssigeren Diskussion führen.

Und nur ganz nebenbei... die Passage "Der Spielleiter hat immer Recht" findet sich auch in Midgard. Sogar explizit. Sogar in Midgard 5 (Kodex, S. 11). Aber eben auch mit der Einschränkung "solange das Spiel läuft".
Exakt!

Ich habe versucht aufzuschlüsseln, weshalb das so in den Regeln steht,
welcher Sinn da dahinter steht.

Nämlich der Abenteuerinformationen zu schützen.

Was meinen persönlichen Spielstil betrifft, kann ich nur sagen,
es wird diskutiert, auch gerne laut und mitten im Spiel,
aber nicht über geheime Abenteuerinformationen.
Und nein der SL hat nicht immer Recht.


PS. Man entwertet Argumente nicht, indem man sich aufplustert.
     Oder mit dem Finger zeigt. Scheint hier trotzdem zu funktionieren. ;)
     
     
Zitat
Das damit implizierte Nachjustieren der Regeln zum Zwecke des Storyerhaltes wurde nicht von Boba ins Spiel geworfen. Das kam von Issi.

Wann und Wo?
Und in welchem Zusammenhang?
« Letzte Änderung: 15.09.2016 | 09:15 von Issi »

Offline Glühbirne

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Mal so am Rande zur Immersionsdiskussion:

Ich bin da wirklich etwas baff. Ich meine, in der Regel haben alle ein Charakterblatt vor sich liegen. Bei Proben müssen sie Würfeln, Zahlen vergleichen, ihre Ergebnisse ansagen ... d.h. ich bin eh schon im Zahlenreich. Ich begreife tatsächlich nicht, warum die Ansage eines Schwierigkeitsgrads da dann plötzlich eine Immersionsstörung sein soll ... oder verwaltet der SL alle Charakterblätter, führt alle Würfe durch und sagt nur, was passiert, ohne Zahlen zu nennen? DAS könnte ich als Konzept sogar noch verstehen. Aber sein Charakterblatt und seine Würfel vor sich liegen zu haben und ständig mit den Werten zu hantieren, dann aber eine Krise zu kriegen, wenn der SL sagt: "Die Wand ist steil und glitschig vom Regen. Das ist Schwierigkeit dreißig, also verdammt hart", das will mir nicht in den Kopf.
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Ich frage da vielleicht etwas polemisch aber ganz ehrlich, weil ich es mir wirklich nicht vorstellen kann - warum entsteht kein Bruch, wenn ich Würfele, die Zahl mit irgendetwas auf dem Charakterbogen abgleiche und das Ergebnis in Zahlen ansage, aber es entsteht ein Bruch, wenn der SL eine einzige Zahl laut ausspricht?

Das entspricht so etwa meinen Gedanken dazu, danke. Außerdem habe gar keinen Einblick darin wie so eine immersionslastige runde, optimal gespielt, schlechte Tage gibt es ja immer, läuft. Wie wird der Spagat zwischen Spiel und immersion gemeistert...evt mach ich da mal ein Thema zu auf

Offline Issi

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  Zitat  Rhylthar Isegrimm
Zitat
BTW, die meisten der "Regelbrechen-Akzeptieren" sind auch Spieler, nicht nur SL. Wieso gleich sollten die dafür pplädieren, der fiesen, despotischen SL die Folterwerkzeuge in die Hand zu geben, die doch nur zum Quälen der Spieler da sind? Alles Masochisten?

zitat BOBA
Zitat
Keine Ahung, interessiert mich auch nicht.

Vielleicht ist das das Problem. ;)

Zitat
Ich bin da wirklich etwas baff. Ich meine, in der Regel haben alle ein Charakterblatt vor sich liegen. Bei Proben müssen sie Würfeln, Zahlen vergleichen, ihre Ergebnisse ansagen ... d.h. ich bin eh schon im Zahlenreich. Ich begreife tatsächlich nicht, warum die Ansage eines Schwierigkeitsgrads da dann plötzlich eine Immersionsstörung sein soll ...

Das ist finde ich auch Quatsch, Würfeln und blättern gehört dazu. Wer hat das denn wo bitte geschrieben?
« Letzte Änderung: 15.09.2016 | 09:33 von Issi »

Offline Boba Fett

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Naja, Boba mit seinem Reenactment (sp?) war schon in gewisser Weise dabei, ...

Ich betrachte den Begriff Reenactment nicht als negativ behaftet.
Und das habe ich bei seiner ersten Erwähnung auch klar ausgesagt!

Wenn man mal schaut, wie viele Leute das machen, dann kann man nicht behaupten, dass sowas keinen Spaß machen kann.
Ein sehr enger Verwandter von mir ist da auch im Western-Reenactment engagiert und das ist schon witzig in "Siedler Kluft" mit Planwagen in der Pampa zu grillen und wild, wild West zu spielen.

Gleiches gilt übrigens auch für das, was ich als Aventurien Reenactment oder (Kauf-) Abenteuer-Reenactment benenne.
DSA ist in Sachen deutschsprachiges Rollenspiel nun mal absolutes Mainstream. Schaut man sich an, dass man in allen größeren Städten ab 100.000 EW eigentlich kein Problem hat,
über kurz oder lang eine DSA Runde aufzutun, aber sich für andere Systeme wirklich sehr engagieren muß und es meistens selbst auf die Beine stellen muß,
dann kann man nicht behaupten, dass sowas (RSP Reenactment) keinen Spaß machen kann, denn in Deutschland machen das nun mal der überwiegende Anteil der Rollenspieler.

Daß das nicht mein Ding ist und das ich in meiner persönlichen Wertung (und das ist nur (m)eine Meinung, ohne Anspruch auf universelle Wahrheit!) das mit "macht mir wenig Spaß!" bewerte
und mich in Diskussionen für andere Spielweisen, die mir mehr Spaß machen, sollte man weder mir und auch keinem anderen zum Vorwurf machen.

Ich finde es inzwischen übrigens extrem lästig diesen Disclaimer immer und immer wieder schreiben zu müssen.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Greifenklause

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@ Banana Claw & Rumpel
Zu "nicht offen ausgesprochene Mindestwürfe o.ä."
Ein ganz klares "kommt drauf an".

Als DSA-Spieler ist man es zB gewöhnt nicht den Paradewert des Gegners zu kennen (nicht mal, wenn offen gewürfelt wird)
Und manche lieben das (manche nicht).
Das KANN man auch auf andere Zuschläge und Gegenwürfe übertragen.
Üblicherweise werden Gegenwürfe eher geheim gehalten und Zuschläge/Mindestwürfe eher kommunziert.

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Offline Boba Fett

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Zitat  Rhylthar
Zitat
BTW, die meisten der "Regelbrechen-Akzeptieren" sind auch Spieler, nicht nur SL. Wieso gleich sollten die dafür pplädieren, der fiesen, despotischen SL die Folterwerkzeuge in die Hand zu geben, die doch nur zum Quälen der Spieler da sind? Alles Masochisten?
zitat BOBA
Zitat
Keine Ahung, interessiert mich auch nicht.
Vielleicht ist das das Problem. ;)
DEIN Problem ist wohl eher, dass Du nicht richtig aufmerksam liest.
Denn das Zitat stammt von Isegrimm und nicht von Rhylthar.

Und wenn Du aufmerksamer lesen würdest, dann hättest Du auch meine Erläuterung gelesen, warum mich das in dieser Situation nicht interessiert.
Denn es war für mein Statement "Spielleitern die Selbstentmachtung mit der Unterstellung des "persönlichen Vorteils" vorzuwerfen ist sinnfrei" völlig unerheblich.
Isegrimm hätte da auch "ich verkaufe mein iPhone 6s für € 7,95" schreiben können, das wäre ähnlich relevant gewesen.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Achamanian

  • Gast


Das ist finde ich auch Quatsch, Würfeln und blättern gehört dazu. Wer hat das denn wo bitte geschrieben?

Ja eben. Lies doch einfach meinen Beitrag, da steht's ja.