Autor Thema: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!  (Gelesen 124075 mal)

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Offline Sir Markfest

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #825 am: 4.10.2016 | 09:12 »
Dann wird z.b. ausgewürfelt das Händler A ein Attentat auf Händler B in Auftrag gibt.
Wenn die Würfel das Ergebnis ausgeben das der Mord erfolgt ist, gibt es eine gewisse Chance das die Chars davon Wind bekommen.

Gott würfelt nicht :)

Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #826 am: 4.10.2016 | 09:15 »
Wer sich strukturiertes auswürfeln von Spielwelt Ereignissen schwer vorstellen kann, dem sei folgende Serie ans Herz gelegt: https://youtu.be/tuECPhaEMNA
Dort könnt ihr Adam Koebel bei den Stars Without Number GM Turns zusehen. Es gibt wenig im Rollenspiel, dass ich so extrem öde finde wie das Regelsystem in SWN welchem der Spielleiter folgen soll.

Disclaimer: Adam ist in vielen seiner Runden soweit von einem simulatorischen GM weg wie man es wohl sein kann, mir gehts bei der Videoserie explizit um konkrete Regeln für Würfelereignisse, etc.

Offline Glühbirne

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #827 am: 4.10.2016 | 09:21 »
Ich habe das GM System von SWN grade für meine Deadlands Runde adaptiert, und muss sagen, es ist sooooooooooooooooooooooooo gut. Die Welt wird dadurch Dynamisch, ohne das ich mir das alles ausdenken muss.

Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #828 am: 4.10.2016 | 09:24 »
Es ist auf jedenfall mechanisch gut - keine Frage. Aber mir ist es viel zu viel Micromanagement für das was es tut. Wenn ich ein Factionsystem brauchen würde, würde ich aber sicher mal bei SWN anfangen zu suchen. Burning Kingdoms klang beim überfliegen auch interessant, aber da muss ich mich erst mal damit auseinander setzen.

Offline Greifenklause

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #829 am: 4.10.2016 | 09:25 »
Aus welcher Art Spannung mein SL "Mehrspaß für alle" generiert, ist mir in der Tat fast Wuppe.
Ich habe nur vielleicht ein Brett vorm Kopf zu erkennen, dass ein SL, der Tabellen verwaltet und stetig Ereignisse aufgrund Tabelle scheinbar(!)* zufällig produziert, genügend Spannung oder passenden Ersatz für "Mehrspaß" generieren könnte.
Bzw glaube, dass ein SL mit Script** dieses schneller hinbekommt.

*Merke: "Scheinbar"! Die meisten Tabellen sind eh "dramaturgisch gewuchtet". S. weiter oben = "Feigenblatt".
Dann kann ich mir auch gleich das passende aussuchen.

** Ich bevorzuge "weiche Scripte", weil sie durchaus schöne Elemente einer Sandbox oder des Zufallsprinzips mitnutzen, dabei aber zumindest den Ballast von letzterem umgehen.
Auch verwende ich "vereinzelte Zufallselemente" recht regelmäßig, aber eher so als Gewürz statt als Hauptspeise.
Oder Alternativen wie "Chose your own Fate" ("Wollt ihr als nächstes 'Räuber' oder 'Reiter'?" = die Spieler dürfen anhand Stichworten die Reihenfolge der nächsten Miniplots festlegen")
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Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #830 am: 4.10.2016 | 09:31 »
In einigen Systemen, kann man auswürfeln, was über den Winter oder in einer anderen Zeitspanne passiert, um eine Art Realität zu simulieren. Mir hat daran nicht gefallen, dass mein Pferd und sogar Teile meiner Familie einfach so über den Winter krepiert sind, nur weil es die Würfel gerade sagten, und ohne dass meine Figur etwas tun konnte.

Da hat man ja noch weniger Einfluß als Spieler! Das vermiest mir so ein Fantasy System eher.
 
Ich spiele doch kein Fantasy um "Realität" zu simulieren, sondern um zeitweise aus ihr auszubrechen. :) Just my opinion
« Letzte Änderung: 4.10.2016 | 09:33 von Issi »

Offline Boba Fett

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #831 am: 4.10.2016 | 09:31 »
Ich kann nur sagen wie es bei mir läuft.

Als Beispiel nehme ich mal aus meiner Midgard Kampagne die Episode 11-13.
Das ist ein klassisches Mord-Aufklärungs-Ding gewesen.

Aus dem Midgard Quellenbuch hatte ich ein paar Hintergrundinfos über die Stadt Cuanscandan recherchiert.
Die erainnischen Stadt ist eine Handels- und Hafenstadt, sie wird von einem Elfen regiert. (In Erainn haben alle Herrschersfamilien Elfenblut in den Adern)
Es gibt 2 konkurrierende Geheimbünde ("die schwarzen Schatten" und "die wahren schwarzen Schatten"), die den Fürsten loswerden wollen.
Einmal im Jahr gibt es ein bekanntes Bardenfestival mit Wettbewerb, zu dem aus aller Welt Barden anreisen.
In unserer Runde hatten wir auch eine Bardin. Der Magier unserer Runde ist adlig (allerdings aus einer anderen Nation) und hat eigentlich Gastrecht auf der Burg...
Und ach ja: Es gibt auch eine Interessengruppe, die den den Abenteurern nach dem Leben trachten...

Die Gruppe reist auf ihrem eigenen Schiff an. Da die Stadt wegen des Bardenwettbewerbes voll und alle Herbergen ausgebucht sind, bleiben sie vermutlich auf dem Schiff.

Am ersten Abend gehen sie feiern, am nächsten Tag schwimmt eine Leiche im Hafenbecken. Es handelt sich um eine Bardin. Es stellt sich schnell heraus, dass es nicht die erste Bardin ist, die im Hafenbecken mit durchschnittener Kehle aufgefunden wurde.

Das war es, mehr hatte ich nicht vorbereitet.
Ich wusste nicht einmal, wer der Täter war.

Den Verlauf, den das Rollenspiel genommen hat, kann man oben im Link nachlesen.

Es hätte auch sein können, dass die Gruppe sich nicht für den Vorfall interessiert. Es hätte auch sein können, dass der Gruppe die Sache zu heikel ist (eigene Bardin) und sie wieder abreist.
Hätte der Magier sein Gastrecht mit seiner Entourage in Anspruch genommen, wären sie nicht einmal Zeuge des Leichenfundes geworden und hätten es nur durch Hörensagen erfahren.

Kurz gesagt: Mir ist es egal, ob die Gruppe auf solche "hier kann was passieren" Abenteuerhinweise anspringt.
Und mir ist es auch egal, ob es eine Auflösung gibt oder nicht. Oder ob die Gruppe scheitert oder in Gefangenschaft gerät oder wir eine TPK hinlegen.
Ich spiele die Opposition so, daß sie sich nicht dumm anstellt und so handelt, dass sie möglichst "gewinnt". Wenn sie das schafft, dann war sie eben besser als meine Spielerrunde.
Ich finde, ich darf mich nicht dafür interessieren, dass die Gruppe Erfolg hat - denn dann bin ich parteiisch. Und dann wird es auch nicht so spannend.

Mir ist es auch egal, ob das jetzt Sandboxing ist oder nicht. Es ist in jedem Fall ergebnisoffen...

Deswegen ist die Frage von Issi "welches Abenteuer hätte dann stattgefunden" irrelevant. Es hätte ein Bardenwettbewerb stattgefunden. Es hätte ein Fürst mit antagonistischen Geheimbünden stattgefunden.

Wichtig ist allerdings, dass meine Spieler von sich aus sich für die Welt und die Dinge darin interessieren.
Wenn sie nur in der Kneipe sitzen und auf einen Auftraggeber sitzen, wird meistens nichts passieren.
Die Welt findet statt. Die Gruppe muss aber von sich aus daran teilnehmen.
« Letzte Änderung: 4.10.2016 | 09:40 von Boba Fett »
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Offline Greifenklause

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #832 am: 4.10.2016 | 09:36 »
@Boba Fett
Mit dieser Art Sandbox hätte ich als Spieler bestimmt auch viel Spaß.
Nur mit den Sandboxen
a) komplett ohne Script
b) "Alles frei und echt da Zufallstabellen"
komme ich so gar nicht klar.

Manchmal bereite ich auch nur bis zum nächsten Plot vor und schaue erst mal wie die Charaktere (re)agieren und entscheide mich dann, was wie als nächstes folgt.

Meine nächste "Hafenstadt-Kampagne" wird mal weniger linear. Dort wird es verschiedene Ereignisse geben, die die Spieler anspielen können oder halt eben nicht. Manchmal folgt ein Plot nur, wenn ein anderer abgearbeitet wurde.
Manchmal wird ein plot erleichtert, wenn vorher bestimmte NSC "freigeschaltet" wurden.
Mal schauen, ob es funktioniert.
Außerdem sind Hockey-Meisterschaften in der Stadt. Für Charakterspiel ist also auch genug Platz, wenn's gewollt.
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Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #833 am: 4.10.2016 | 09:39 »
Nun, wenn es noch einen anderen Hauptaugenmerk gibt, erübrigt sich die Frage.
Bei dunklerschatten, war es denke ich kein Nebenschauplatz.
Zitat
Es gibt keinen Plot!
Plot entsteht da, wo die Aufmerksamkeit der Gruppe liegt.

Vor dem Ankommen in Cuanscandan gab es auf See eine Begegnung mit Piraten.
Ich wüste ja noch nicht einmal, ob die Gruppe in Cuanscandan ankommt...
Es hätte auch ein Abend mit Piratenkampf auf See, Gefangennahme oder sinkendem Schiff und Rettung in Seenot werden können. Oder einsame Insel.
Oder, oder...

Es ist auch nicht wichtig, einen Plot zu haben.
Hätte der Magier um Gastrecht am Hof gebeten hätte es vielleicht einen Anschlag auf den Fürsten gegeben.
Oder die Spitzbübin hätte ob ihres früheren Gefangenenausbruches in der Stadt Probleme (Backgroundstory des SC) bekommen.
Oder, oder, oder....

Irgendwas passiert. Ich muss doch nicht im Vorfeld wissen, was.
Ich muß nur genug Fakten kennen, um gut improvisieren zu können und ich muß fit genug sein, um das auch hinzubekommen.
Das kann man trainieren.
Ich kann nur empfehlen, sich mal darauf einzulassen. Einfach mal Fakten sammeln, sich proaktive Spieler suchen, die sich ihr Abenteuer selbst suchen und schaffen und losspielen. Es ist immer überraschend, was passiert und wo man am Ende des Abends hingelangt.
Ich improvisiere auch Vieles. Gerade dann, wenn es um NebenSpots geht. Und um zufällige nicht vorgesehene Dinge.
Aber ich geniese auch sehr, wenn mein SL sich gut vorbereitet hat. Wenn Die NSC Sinn machen und durchdacht sind.
Wenn er sie gut rüberbringt. Man merkt finde ich den Unterschied, ob sich jemand etwas schnell spontan, aus dem Ärmel schüttelt oder er sich über den Charakter im Vorfeld Gedanken gemacht hat. Also bei mir als SL merke ich das enorm, auch wenn es den SPL vielleicht nicht so auffällt. Und als SPL merke ich das bei meinen SL auch.
Und ich liebe es zusammen mit den Spielern die Geschichten ihrer Charaktere weiterzuentwickeln. Hier ist der Zufall wunderschön, und wichtig, aber dennoch möchte ich ihm nicht alles überlassen. :)
« Letzte Änderung: 4.10.2016 | 10:28 von Issi »

Offline Glühbirne

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #834 am: 4.10.2016 | 09:46 »
Bzw glaube, dass ein SL mit Script** dieses schneller hinbekommt.

Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Ich hatte eine relativ hohe Arbeit zu einstig, weil ich das ganze System anpassen musste, aber jetzt kann ich mehrere Punkte in der Spielwelt schnell fortführen, ohne mir viele Gedanken dazu machen zu müssen.
Und die Entscheidungen sind auf jedenfalls Dynamischer. Entscheidet man nach eigenem Gutdünken, hält man eher den Status Quo. Die Würfel Krempel vielleicht alles um. Vielleicht auch nur ein wenig.

Offline KhornedBeef

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #835 am: 4.10.2016 | 09:46 »
Gott würfelt nicht :)
...was natürlich völlig anders gemeint war, und das Gemeinte gilt heute allgemein als widerlegt :)
Nicht dass es relevant wäre.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Boba Fett

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #836 am: 4.10.2016 | 09:49 »
Wenn die Gruppe sich für den Täter interessiert hätte,
wie hättest Du den Täter so schnell (in der Sitzung)ermittelt?
Welche Figur? Welcher Hintergrund? Welche Mord Intention?

Zunächst einmal (lies das diary): Die Gruppe hat sich für die Mordermittlung interessiert und ja sogar den Mörder gestellt.
Welcher Täter?
Nun, es hätte jemand sein können, der beim Bardenwettbewerb gewinnen will.
Es hätte jemand sein können, der Unmut in der Bevölkerung wecken will (jemand aus den Geheimbünden).
Es hätte auch jemand sein können, der den Bardenwettbewerb verhindern will.

Wie ich den Täter ermittelt habe?
Ich habe mir angesehen, in welche Richtungen die Gruppe ermittelt hat und welche Ergebnisse sie bekommen hat. Die Gruppe hat für sich selbst dann ihre Schußfolgerungen gezogen und irgendwann ist sie auf den Täter gestoßen.
In dem Fall hat sich die Gruppe daran gerieben, dass der Leiche ein Schuh fehlte, dass dieser in der Stadt nicht zu finden war und dass die Stadtwache (und Geheimpolizei des Fürsten) bereits den Hafen überwachte.
Irgendjemand kam dann auf "Kanalisation" und das war schlüssig. Ich selber habe aber an eine Kanalisation gar nicht gedacht. In den Abwasserkanälen stießen sie dann auf den Schuh und suchten nach Spuren. Nach einem sehr guten Würfelergebnis fand der Barbar von dort aus Spuren im Dreck, die zu einem Hauszugang in der Kanalisation führte.
...
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Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #837 am: 4.10.2016 | 09:49 »
Natürlich würfelt Gott, wenn der Donner nicht der Beweis für das Rollen der Würfel ist weiß ich auch nicht mehr. Wie wäre es sonst erklärbar, dass die Erde die Form eines Dodecahedron besitzt?

@Boba Fett, sehr schön. Das ist ja auch der Spilstil den ich versuche zu leiten und weiterzureichen.

Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #838 am: 4.10.2016 | 09:58 »
Zitat
Wie ich den Täter ermittelt habe?
Ich habe mir angesehen, in welche Richtungen die Gruppe ermittelt hat und welche Ergebnisse sie bekommen hat. Die Gruppe hat für sich selbst dann ihre Schußfolgerungen gezogen und irgendwann ist sie auf den Täter gestoßen.
Habe ich das richtig verstanden, dass Du den Täter erstmal offen gelassen hast, weil er als Figur ja nicht ausgearbeitet war und dann im Hinblick auf das Setting (Konflikt, Partein, Hintergründe) +den Würfelergebnissen der Spieler und den Ergebnissen bezüglich ihrer Ermittlungen, sich erst daraus mehr ein Fahnungsbild ergeben hat, dass dann später erst ein passends Täterbild ergab?
Du hast es praktisch nicht sofort festgelegt, sondern nach und nach mit den Spielern zusammen gepusselt, ist das so korrekt?

Offline Greifenklaue

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #839 am: 4.10.2016 | 10:03 »
Aus welcher Art Spannung mein SL "Mehrspaß für alle" generiert, ist mir in der Tat fast Wuppe.
Ich habe nur vielleicht ein Brett vorm Kopf zu erkennen, dass ein SL, der Tabellen verwaltet und stetig Ereignisse aufgrund Tabelle scheinbar(!)* zufällig produziert, genügend Spannung oder passenden Ersatz für "Mehrspaß" generieren könnte.
Bzw glaube, dass ein SL mit Script** dieses schneller hinbekommt.
Um mal darauf einzugehen: Nein, bei mir war das komplett andersrum.

Da ich immer sehr gründlich bin, hat mich das Vorbereiten immer viel Zeit gekostet und das auf Linie halten hat mir nie viel Spaß gemacht, weswegen ich lieber Spieler als SL war.

Erst als ich das abgelegt habe {dank ARS/"Spieleiter hat nichts zu wollen"}, habe ich a) selbst richtig viel Spaß am Spielleiten und b) mus ich viel weniger vorbereiten, auch wenn ich da immer noch recht gründlich bin.

Muss natürlich nicht für jeden gelten, aber für mich geht die Gleichung nur sorum auf.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #840 am: 4.10.2016 | 10:15 »
@
Greifenklaue
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #841 am: 4.10.2016 | 10:18 »
@Greifenklaue: Bist Du der frühere Banana Claw?

Ja, ist er...
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Offline Greifenklause

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #842 am: 4.10.2016 | 10:33 »
@Greifenklaue
Um mal darauf einzugehen: Nein, bei mir war das komplett andersrum.

Da ich immer sehr gründlich bin, hat mich das Vorbereiten immer viel Zeit gekostet und das auf Linie halten hat mir nie viel Spaß gemacht, weswegen ich lieber Spieler als SL war.

Erst als ich das abgelegt habe {dank ARS/"Spieleiter hat nichts zu wollen"}, habe ich a) selbst richtig viel Spaß am Spielleiten und b) mus ich viel weniger vorbereiten, auch wenn ich da immer noch recht gründlich bin.

Muss natürlich nicht für jeden gelten, aber für mich geht die Gleichung nur sorum auf.

Mhm, von klassischer Eisenbahn bin ich auch weg und gekaufte Abenteuer liegen mir als SL nicht.
Bei mir gibt es meist einen fetten roten Faden ("Geht nach Havena und bringt das verfluchte Buch in die Obhut des Sonnenpriesters!", "In Havena sind Imman (Hockey)-Turniere, da ist richtig was los!") und bis dahin viele kleine Abenteuer und Miniplots, die mal mehr mal weniger mit dem roten Faden zu tun haben".
Diese Mischung hilft zur groben Orientierung. Das "Große Ganze" bekommt mehr Bedeutung, das es nicht an einzwei Tagen bereits erreicht ist und gleichzeitig gibt es viele individuelle Späße auf dem Weg dahin.
Also viele kleine Scripte eingebettet in großes, aber sehr grobes Meta-Script.
Das ist die Methode, die für mich als SL am kompatibelsten ist.

GANZ WICHTIGE FRAGE: MUSS ICH MICH JETZT AUCH UMBENENNEN, WENN JA IN WAS?
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #843 am: 4.10.2016 | 10:35 »
@
Greifenklaue
Bist Du der frühere Banana Claw?

Ja, Greifenklaue ist mein Originalusername, Banana Claw gab es zu Ehren von Bud Spencer.

Aber da ich auf der Slayvention mit einer Firefly-Runde {auf Starslayer-Basis} hart infiziert wurde und mich fireflyifizieren musste, dahte ich, kann ich mich gleich mal rückbenennen.

Der dortige SL, um mal den Bogen zu dem Thread hier zu spannen, leitet ganz anders als ich, sehr dramaorientiert, aber eben ergebnisoffen und ohne Würfelschmuh. Wenn ich so nachdenke, muss ich gerade überlegen, ob er überhaupt gewürfelt hat. Aber wenn man ein Problem geschafft hat, wurde einem die Lösung nicht verwehrt und solange gewürfelt, bis es nicht klappt, sondern stattdessen {später} ein neues Problem eingeworfen. Hat es hingegen nicht geklappt, hat es sich verschärft oder weiterentwickelt. Dazu flossen gute Ideen und Lösungsstrategien immer mit ein, war sehr fein. Jedenfalls kann ich nicht bestätigen, dass man für Dramaturgie Würfel drehen/Railroaden muss. Der SL erzählte noch, wie es eine Gruppe gelöst hat, war schon interessant und zeigte mir eben, dass es sehr darauf ankam, was man tat.

{Ich hab auch noch eine Themensandbox und eine offene Sandbox gespielt, beide auch sehr toll. Erstere werd ich wohl lektorieren und wir sehen sie im DS-Adventskalender und zweitere hoffe ich gibt es in irgendeiner Form als MGQ serviert. Ich sitze jedenfalls gerade am Firefly-Hack...}
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #844 am: 4.10.2016 | 10:39 »
@Greifenklaue
Mhm, von klassischer Eisenbahn bin ich auch weg und gekaufte Abenteuer liegen mir als SL nicht.
Bei mir gibt es meist einen fetten roten Faden ("Geht nach Havena und bringt das verfluchte Buch in die Obhut des Sonnenpriesters!", "In Havena sind Imman (Hockey)-Turniere, da ist richtig was los!") und bis dahin viele kleine Abenteuer und Miniplots, die mal mehr mal weniger mit dem roten Faden zu tun haben".
Diese Mischung hilft zur groben Orientierung. Das "Große Ganze" bekommt mehr Bedeutung, das es nicht an einzwei Tagen bereits erreicht ist und gleichzeitig gibt es viele individuelle Späße auf dem Weg dahin.
Also viele kleine Scripte eingebettet in großes, aber sehr grobes Meta-Script.
Das ist die Methode, die für mich als SL am kompatibelsten ist.
Damit käme ich im Grundsatz gut klar. Im Detail ist es dann tatsächlich, wie Spieleraktionen Einfluss nehmen. Wenn Du das handhabst, wie der Firefly-SL bin ich Dein dankbarster Spieler ;)

Zitat
GANZ WICHTIGE FRAGE: MUSS ICH MICH JETZT AUCH UMBENENNEN, WENN JA IN WAS?
Grippin ungulis - ich mein das heißt Greifenklaue in Latein - und klingt ... merkwürdig ;)

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #845 am: 4.10.2016 | 10:43 »
Zitat
GANZ WICHTIGE FRAGE: MUSS ICH MICH JETZT AUCH UMBENENNEN, WENN JA IN WAS?
Zitat
Grippin ungulis - ich mein das heißt Greifenklaue in Latein - und klingt ... merkwürdig ;)

Wie wäre es mit Klauengreifer?
                 
                   oder Klaudengreifer?  :)
                            Falkenfuss, Adlerkralle........oder Du lässt es einfach ;D

Zitat
Mhm, von klassischer Eisenbahn bin ich auch weg und gekaufte Abenteuer liegen mir als SL nicht.
Bei mir gibt es meist einen fetten roten Faden ("Geht nach Havena und bringt das verfluchte Buch in die Obhut des Sonnenpriesters!", "In Havena sind Imman (Hockey)-Turniere, da ist richtig was los!") und bis dahin viele kleine Abenteuer und Miniplots, die mal mehr mal weniger mit dem roten Faden zu tun haben".
Diese Mischung hilft zur groben Orientierung. Das "Große Ganze" bekommt mehr Bedeutung, das es nicht an einzwei Tagen bereits erreicht ist und gleichzeitig gibt es viele individuelle Späße auf dem Weg dahin.
Also viele kleine Scripte eingebettet in großes, aber sehr grobes Meta-Script.[/size]

So ähnlich mache ich das auch. Nur dass der Faden zwischendurch ab und zu die Farben wechselt, manchmal auch verschwindet und an unerwarteter Stelle wieder auftaucht. Aber der Weg ist das Ziel. Und wenn der Miniplot grad wichtiger ist, dann ist er das.
« Letzte Änderung: 4.10.2016 | 10:57 von Issi »

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #846 am: 4.10.2016 | 11:17 »
@ Issi:
So in etwa.
Darüber hinaus verwende ich gerne NSC, die vor einem Jahr, 5 oder auch 20 Jahren mal ne Rolle spielten.
Anno dazumal ist mir mal bei AD&D2nd ne Posse mit den Städtchen "Altgaard" und "Nugaard" passiert.
Letztere erinnerte die Spieler aber eher an Schokoriegel, was mir die Stimmung für ein paar Minuten zersäbelte, aber wenigstens haben sie etwas zu lachen und erzählen noch heute davon.

Im nächsten Splittermond-Abenteuer werde ich dann ein "Detektiv-und-Zombie"-Plot in "Neugard am Neugarder See" leiten als Reminiscenz an alte Zeiten.
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Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #847 am: 4.10.2016 | 11:20 »
Greifenklause!   :o :o  ;D  :'( ;D :'( :D

Offline Greifenklause

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« Antwort #848 am: 4.10.2016 | 11:28 »
Greifenklause!   :o :o  ;D  :'( ;D :'( :D

Unter dem Vorbehalt von Greifenklaue und irgendwelcher Beschwerden, versteht sich.
Habe mir extra ein komplett anderes Logo zugelegt, um Verwirrungen wie seinerzeit bei Boba Fett und Babo Phet zu vermeiden.

BTT:
Das "Detektiv-Zombie"-Abenteuer werde ich mit mehreren Anlaufstellen versehen, wo man noch Infos sammeln könnte.
Werden alle eingesammelt ist das gut und der Endkampf kann vermieden werden.
Wenn nicht, auch kein Weltuntergang, dann wird die Reise und der Endkampf etwas beschwerlicher.
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Offline Isegrim

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #849 am: 4.10.2016 | 11:43 »
Ich habe mir angesehen, in welche Richtungen die Gruppe ermittelt hat und welche Ergebnisse sie bekommen hat. Die Gruppe hat für sich selbst dann ihre Schußfolgerungen gezogen und irgendwann ist sie auf den Täter gestoßen.

Das wär mir zu langweilig für einen Detektiv-Plot. Es ist mE keine Herausforderung, wenn der Täter praktisch durch die Spieler festgelegt wird. Das wäre so eine Sache, bei der mir das ganze im Nachhinein schal werden würde, wenn ich erfahre, dass man gar nicht wirklich hätte scheitern können, weil einfach das Geschehen durch die Ermittlungen bestimmt, und nicht eben ermittelt wird.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides