Autor Thema: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!  (Gelesen 123212 mal)

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Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1475 am: 9.01.2017 | 18:14 »
Sehe das wie Boba

Offline Boba Fett

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1476 am: 9.01.2017 | 20:51 »
Im Gegensatz zu manchem oben Gesagten ist mir die Praxis, alles mögliche auszuwürfeln vermutlich so fremd, wie dir, Boba, das Ausspielen.
Nein, das denke ich nicht, denn bei uns wird zwischenmenschliches durchaus ausgespielt, wenn der Spieler das wünscht. Nur wird erst gewürfelt und der/die Würfel bestimmt das Resultat und den Ausgang.
Danach spielt der Spieler seinen Sc und der SpL seine NSCs in der Szene aus.

Dadurch entscheidet jeder Spieler für sich gemäß seinen Vorlieben, wie intensiv er in seiner Rolle stecken will.
Und Spieler mit dem Bedürfnis, einen zwischenmenschlich kompetenten Charakter zu spielen, die aber selbst im Ausspielen der Interaktion keine große Begabung besitzen sind nicht benachteiligt.
Die Würfel sind da fair und neutral.
Und sogar die Spieler, die sich gern der Herausforderung stellen, Dinge auszuspielen, können ihren Spaß daraus ziehen, daß die Szene unvorhersagbar ist. Denn es kann auch eine Herausforderung sein, eine Szene, die scheitert, möglichst gut zu spielen.
« Letzte Änderung: 9.01.2017 | 20:56 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1477 am: 10.01.2017 | 10:19 »
Was tut man bei zu starker Diskrepanz zwischen Spielerfähigkeiten und Charakterfähigkeiten?
Beispiel: Die Figur ist "Hodor" aber der Spieler nicht. Und er möchte trotzdem einen NSC mit "Worten" überzeugen oder ein schwieriges "Problem" mit dem Verstand lösen.
Wenn die Figur plötzlich wie ein Wasserfall redet und alles weiß, dann ist das natürlich "unrealistisch". -Aber die Würfelproben können natürlich geschafft werden.
Oder der Spieler kann eine richtige Idee haben und die gilt es dann umzusetzen, darzustellen.
Aber wie ?
Falls die ganze Gruppe OT darüber nachdenkt, wie sich jetzt wohl die Geheimtür öffnen lässt und der "Hodor" Spieler  ist der, der auf die richtige Idee kommt. Dann drückt seine Figur halt aus "Versehen" den richtigen Knopf. -oder fast durch "Zufall" an die richtige Stelle.
Vielleicht sagt die Figur auch in einem völlig anderen Zusammenhang etwas, was die Lösung darstellt. Und bringt die anderen Figuren dadurch auf den richtigen Einfall.

Bei sozialer Interaktion wird das etwas schwieriger- Aber auch hier sagt vielleicht ein "Lächeln" mehr als viele Worte. Im Zweifelsfall, erweckt er im Gegenüber starkes Mitgefühl aufgrund seiner Unbeholfenheit. Oder Sympathie aufgrund seines einfachen Wesens.

Wenn sich ein Spieler dazu entscheidet einen geistig stark eingeschränkten Charakter zu spielen, dann muß er sich mMn. halt auch darüber bewusst sein, dass das gewisse Einschränkungen und Hindernisse mit sich bringt. - Aber OT zur Lösung des Abenteuers beitragen kann er mMn. trotzdem, wie jeder andere Spieler auch. Und IT muß man dann halt etwas kreativ sein, warum die Figur trotz ihrer Einschränkung etwas löst.

Ich behaupte aber mal, dass ein Charakter mit einer halbwegs menschlichen Intelligenz keine Einschränkungen bzgl. Problemstellungen im Abenteuer hat. Manchmal denkt ein einfacher Geist sogar viel klarer und kommt damit schneller an die Lösung als ein Hochintelligenter, der erst sämtliche Eventualitäten abwegen muß, um wirklich sicher zu gehen.
« Letzte Änderung: 10.01.2017 | 13:48 von Issi »

Offline nobody@home

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1478 am: 10.01.2017 | 10:45 »
Eine Möglichkeit ist sicher auch, Gruppenunterstützung auf Spielerebene anzubieten. Daß der Spieler von Charakter A meistens der mit den zündenden Ideen ist, obwohl Charakter B rein regeltechnisch die Intelligenzbestie sein sollte, hindert ja erst mal den Spieler von B nicht auf magische Weise daran, dem Spieler von A ab und zu zuzuhören und dann dessen Ideen auf Spielweltebene schamlos als die seines eigenen Charakters auszuspielen, insbesondere dann nicht, wenn der Erfolg ohnehin der ganzen Gruppe zugute kommt. Immer vorausgesetzt natürlich, beide Seiten sind damit auch einverstanden -- als Ausrede dafür, möglichst viel Kontrolle über anderer Leute Figuren an sich zu reißen, ist das selbstverständlich nicht gedacht.

Offline KhornedBeef

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1479 am: 10.01.2017 | 10:51 »
Eine Möglichkeit ist sicher auch, Gruppenunterstützung auf Spielerebene anzubieten. Daß der Spieler von Charakter A meistens der mit den zündenden Ideen ist, obwohl Charakter B rein regeltechnisch die Intelligenzbestie sein sollte, hindert ja erst mal den Spieler von B nicht auf magische Weise daran, dem Spieler von A ab und zu zuzuhören und dann dessen Ideen auf Spielweltebene schamlos als die seines eigenen Charakters auszuspielen, insbesondere dann nicht, wenn der Erfolg ohnehin der ganzen Gruppe zugute kommt. Immer vorausgesetzt natürlich, beide Seiten sind damit auch einverstanden -- als Ausrede dafür, möglichst viel Kontrolle über anderer Leute Figuren an sich zu reißen, ist das selbstverständlich nicht gedacht.
Würde ich in der Praxis auch machen. Aber mancher mag damit unglücklich sein, weil es sein Immersion so sehr bricht. "Ich bin Balthasar der Schlaue!!!...Hmja, da wäre ich nicht drauf gekommen, danke an Grumpfpeter den Kleinhirnigen..."
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Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1480 am: 10.01.2017 | 11:21 »
Ich finde das Atrribut Intelligenz lässt sich schwer eingrenzen und darstellen.
Was sich leichter eingrenzen lässt, ist  "Wissen".
Ein Magier z.B. hat eine gewisse Ausbildung genossen, ein spezielles Wissen, auf das man als SPL und SL zugreifen kann.
Wer einen Magier spielt hat deshalb auch dieses Wissen zur Verfügung.
Ein Heiler hat nochmal anderes Wissen, einen anderen Schwerpunkt. Und ein Dieb hat nochmal einen anderen.

Auf dieses Figurenwissen,kann man sich als Spieler verlassen.(Auch wenn man es selbst nicht hat).
Dieses Wissen hilft unter Umständen auch Probleme zu lösen. Aber es ersetzt das Problemlösen selbst nicht.

Intelligenz ist dagegen relativ. ;)
Wenn ich die Wahl habe ,lasse ich deshalb lieber direkt auf die jeweilige Wissensfertigkeit würfeln, statt nackte Intelligenzproben zu verlangen.
Wenn jemand einen besonders "intelligent- wirkenden!" Charaktertypen spielen möchte,
dann bekommt er am einfachsten  den "Besserwisser"-Bonus indem er seine Wissensgebiete hochsteigert.
Dadurch kann er sich sein  extra "Wissen" erwürfeln.


« Letzte Änderung: 10.01.2017 | 11:39 von Issi »

Offline nobody@home

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1481 am: 10.01.2017 | 11:22 »
Würde ich in der Praxis auch machen. Aber mancher mag damit unglücklich sein, weil es sein Immersion so sehr bricht. "Ich bin Balthasar der Schlaue!!!...Hmja, da wäre ich nicht drauf gekommen, danke an Grumpfpeter den Kleinhirnigen..."

Kann sein. Nach genügend verfolgten Diskussionen zum lieben Thema "Immersion" bin ich für mich zu dem Schluß gelangt, daß zumindest dieses ganz spezielle quasi-mystisch-meditative Versacken im eigenen Charakter, das einige darunter scheinbar am liebsten verstehen wollen -- und aus dem man von jeder klitzekleinen Störung wieder herausgerissen werden kann, weswegen man sich selbige Störungen natürlich streng verbittet -- so weit weg von einer für die moderne Rollenspieldekade leicht frisierten Fassung von "aber ich spiel' doch hier nur meinen Charakter!" nun auch wieder nicht ist. Entsprechend kann es dann auch schnell mal passieren, daß ich entsprechende Argumente nicht unbedingt mit dem größten Respekt behandle. ;) An anderen Tischen sieht das eventuell schon wieder ganz anders aus.

Offline KhornedBeef

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1482 am: 10.01.2017 | 11:37 »
Kann sein. Nach genügend verfolgten Diskussionen zum lieben Thema "Immersion" bin ich für mich zu dem Schluß gelangt, daß zumindest dieses ganz spezielle quasi-mystisch-meditative Versacken im eigenen Charakter, das einige darunter scheinbar am liebsten verstehen wollen -- und aus dem man von jeder klitzekleinen Störung wieder herausgerissen werden kann, weswegen man sich selbige Störungen natürlich streng verbittet -- so weit weg von einer für die moderne Rollenspieldekade leicht frisierten Fassung von "aber ich spiel' doch hier nur meinen Charakter!" nun auch wieder nicht ist. Entsprechend kann es dann auch schnell mal passieren, daß ich entsprechende Argumente nicht unbedingt mit dem größten Respekt behandle. ;) An anderen Tischen sieht das eventuell schon wieder ganz anders aus.
Papperlapapp. Siehe "Meaningful vs Fluffy Roleplaying". Es ging mir nicht um die Begründung von Entscheidung durch Charakterspiel (meaningful), sondern in das Identifizieren mit dem Charakter als einem Teil der erlebten Spielwelt. Oder guckst du spannende Filme aus Mystizismus? Oder weil du mit dem Protagonisten mitfieberst, dir denkst "Was würde ich jetzt tun?".
Film ist Film und P&P ist P&P, aber ich finde es legitim, ein ähnliches Erlebnis zu suchen. Und mancher, nicht jeder, will das eben dann "alleine können".

Zum Thema Intelligenz vs Wissen: Allgemein, ja, sollte man die erworbenen Kompetenzen der Charaktere ansprechen, weil diese eher abgebildet sind. Ein Maß für Intelligenz wäre quasi, dass ein Charakter die Handlungen anderer antizipiert und ihnen einen Schritt voraus ist. Das ist aber bei einem Rollenspiel, im Gegensatz zum Film oder Roman, nicht so einfach. (Wenn man einmal annimmt, dass nicht tatsächlich der Spieler allen anderen Beteiligten derart überlegen ist). Hier kann allenfalls der SL gewissermaßen Insiderwissen in kleinen Dosen an das "Genie" weitergeben.
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Offline Maarzan

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1483 am: 10.01.2017 | 12:54 »
Kann sein. Nach genügend verfolgten Diskussionen zum lieben Thema "Immersion" bin ich für mich zu dem Schluß gelangt, daß zumindest dieses ganz spezielle quasi-mystisch-meditative Versacken im eigenen Charakter, das einige darunter scheinbar am liebsten verstehen wollen -- und aus dem man von jeder klitzekleinen Störung wieder herausgerissen werden kann, weswegen man sich selbige Störungen natürlich streng verbittet -- so weit weg von einer für die moderne Rollenspieldekade leicht frisierten Fassung von "aber ich spiel' doch hier nur meinen Charakter!" nun auch wieder nicht ist. Entsprechend kann es dann auch schnell mal passieren, daß ich entsprechende Argumente nicht unbedingt mit dem größten Respekt behandle. ;) An anderen Tischen sieht das eventuell schon wieder ganz anders aus.

Wer den Unterschied zwischen "ich piss Leuten mit Absicht ans Bein und verstecke mich dann hinter einer Spielmechanik" und "Ich habe einen anderen Spielstil und da brauche ich eben ein auch paar spezifische Sachen" nicht erkennt, bei dem liegt dann wohl vor allem mangelnder Respekt generell für andere Spielstile vor!.

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Offline Chruschtschow

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1484 am: 10.01.2017 | 13:27 »
@Maarzan:
Nur verstecken sich auch manchmal Leute hinter einem Spielstil und tragen den wie eine Monstranz vor sich her. Da wird dann z.B. in Fate auch mal selbst gereizt, was der ganzen Gruppe einen einschenkt und nur der eine, der reizte, hat Spaß dran. Der setzt sich hin und sagt: "Boah, voll dramatisch gereizt und total toll narrativ." Dabei ist er der Typ, der in einem anderen System gesagt hätte: "Mein Charakter ist halt so." Da muss dann halt die Gruppe die Reißleine ziehen und sagen: "Nee, da gehen wir nicht mit." Dramatisch und narrativ ist toll, es gilt aber auch "Sei kein Arsch." ;)

 Die Unterscheidung, welcher Fall nun zutrifft, ist nicht unbedingt trivial.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1485 am: 10.01.2017 | 14:33 »
Naja vermutlich gibt es einfach verschiedene Spielanreize je nach Spieltyp.
Die Frage ist, lassen die sich miteinander vereinbaren oder nicht?

1. Ich möchte mal behaupten ein Powergamer tut keinem weh, solange er die Method Actor und Storyteller auch mal spielen lässt.
2. Der Butt-Kicker auch nicht, dass heißt naja, den Gegnern schon.
3. Der Tactican will halt ab und an Probleme lösen und Planen. Ein guter Zeitpunkt sich einen Kaffe zu holen oder OT zu quatschen.
4. Über den Specialist darf man sich halt nicht aufregen, auch wenn er immer das Selbe spielt. Notfalls einfach nummerieren..Zwerg 1,Zwerg 2,Zwerg 3,
5. Beim Method Actor muß man halt verstehen, dass er ab und an Charakter spielen möchte. - Vielleicht sogar an unpassenden Stellen mitten im Dungeon.(Mit Monstern kann man auch reden)
6. Der Storyteller tut halt manchmal unsinnige Dinge, nur weil es zum Charakter zur Story passt. Es macht keinen Sinn ihn zu töten, denn mit der dem nächsten Charakter wirds genauso.
7. Und der Causual Gamer sorgt halt dafür, dass es nie zu ernst wird, und es auch OT immer was zu quatschen gibt.


Wenn es gute Regeln gibt, genügend Kämpfe,geistige Herausforderungen, Bestimmte Charaktertypen, Charakterspiel, Raum für Dramatik, und Zeit um zwischendrinn über das Wetter und den den nächsten Kinofilm zu sprechen sollten sich eigentlich alle wohl fühlen.

Ich glaube Probleme machen hauptsächlich die "Immer" und "Nie"-Einstellungen.
z.B. - "Es darf auf keinen Fall über OT Dinge während des Spiels gesprochen werden" oder "Ich will auf keinen Fall was mit Drama zu tun haben" oder "ich verabscheue Kämpfe" oder "ich will auf keinen Fall würfeln, alles soll nur ausgespielt werden" oder " es wird grundsätzlich immer gewürfelt" usw....
« Letzte Änderung: 10.01.2017 | 14:55 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1486 am: 10.01.2017 | 14:40 »
Naja vermutlich gibt es einfach verschiedene Spielanreize je nach Spieltyp.
Die Frage ist, lassen die sich miteinander vereinbaren oder nicht?

1. Ich möchte mal behaupten ein Powergamer tut keinem weh, solange er die Method Actor und Storyteller auch mal spielen lässt.
2. Der Butt-Kicker auch nicht, dass heißt naja, den Gegnern schon.
3. Der Tactican will halt ab und an Probleme lösen und Planen. Ein guter Zeitpunkt sich einen Kaffe zu holen oder OT zu quatschen.
4. Über den Specialist darf man sich halt nicht aufregen, auch wenn er immer das Selbe spielt. Notfalls einfach nummerieren..Zwerg 1,Zwerg 2,Zwerg 3,
5. Beim Method Actor muß man halt verstehen, dass er ab und an Charakter spielen möchte. - Vielleicht sogar an unpassenden Stellen mitten im Dungeon.(Mit Monstern kann man auch reden)
6. Der Storyteller tut halt manchmal unsinnige Dinge, nur weil es zum Charakter passt. Es macht keinen Sinn ihn zu töten, denn der nächste Charakter wird genauso.
7. Und der Causual Gamer sorgt halt dafür, dass es nie zu ernst wird, und es auch OT immer was zu quatschen gibt.


Wenn es gute Regeln gibt, genügend Kämpfe,geistige Herausforderungen, Bestimmte Charaktertypen, Charakterspiel, Raum für Dramatik, und Zeit um zwischendrinn über das Wetter und den den nächsten Kinofilm zu sprechen sollten sich eigentlich alle wohl fühlen.

Ich glaube Probleme machen hauptsächlich die "Immer" und "Nie"-Einstellungen.
z.B. - "Es darf auf keinen Fall über OT Dinge während des Spiels gesprochen werden" oder "Ich will auf keinen Fall was mit Drama zu tun haben" oder "ich verabscheue Kämpfe" oder "ich will auf keinen Fall würfeln, alles soll nur ausgespielt werden" usw....
Da hat aber jemand die große Vereinfachungskeule geschwungen   ;)  aber als kompromissbereites Ideal schon ganz gut. Du verwechselst aber anscheinend den Storyteller mit dem Methodactor. "Ich spiel meinen Charakter" gehört zum Portfolio des letzteren, denke. "Ich mach das, weils dann (für alle) interessant wird" ist eher storytelling, oder so.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1487 am: 10.01.2017 | 14:45 »
Zitat
Du verwechselst aber anscheinend den Storyteller mit dem Methodactor. "Ich spiel meinen Charakter" gehört zum Portfolio des letzteren, denke. "Ich mach das, weils dann (für alle) interessant wird" ist eher storytelling, oder so.
Ok, wenn das so ist,
dann ist der Method Actor unter den Spielern gefühlt häufiger vertreten,
als der Storyteller.  :)
Zitat
Da hat aber jemand die große Vereinfachungskeule geschwungen   ;)
Ja und es ist selbstlesend auch nicht zu ernst zu nehmen. ;)
« Letzte Änderung: 10.01.2017 | 15:14 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1488 am: 10.01.2017 | 15:06 »
Ist auch schwer zu trennen. "Ich mach das weil Fantasy-Heroen das jetzt machen würden." Ist das jetzt "Ich bin so ein Schauspieler" oder "Ich bin so ein Märchenfan"?  :)
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Offline Crimson King

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1489 am: 10.01.2017 | 15:17 »
Wenn es gute Regeln gibt, genügend Kämpfe,geistige Herausforderungen, Bestimmte Charaktertypen, Charakterspiel, Raum für Dramatik, und Zeit um zwischendrinn über das Wetter und den den nächsten Kinofilm zu sprechen sollten sich eigentlich alle wohl fühlen.

Korrekt wäre: ...sollten sich eigentlich alle zwischendurch mal wohlfühlen, dabei aber Gefahr laufen, sich über längere Strecken zu langweilen.

Tactitian und Powergamer spielen konsequent auf das Überwinden von Herausforderungen hin. Die harmonieren prächtig. Method Actors und Storytellern geht es um die Interaktion zwischen Charakter und Plot, wenn auch aus entgegen gesetzten Richtungen. Die beiden sollten gut miteinander harmonieren, so lange der Method Actor sich Charaktere raus sucht, die in den Plot integrierbar sind, und der Storyteller den Plot in Richtungen treibt, die dem Method Actor Möglichkeiten zum Ausspielen ihres Charakters geben. Dem Casual Gamer ist alles egal. Specialists und Buttkicker sind nicht auf der Ebene der kreativen Agenda definiert. Beide sind extrem fokussiert und brauchen Spielrunden, die ihre Vorlieben stützen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1490 am: 10.01.2017 | 15:29 »
Zitat
Korrekt wäre: ...sollten sich eigentlich alle zwischendurch mal wohlfühlen, dabei aber Gefahr laufen, sich über längere Strecken zu langweilen.
Bei "Reinblütern"-aus dem jeweiligen Spielertyp kann ich mir das sehr gut vorstellen.
Die "Mischblüter" also "Normalos" sind unter Umständen ja vielleicht etwas kompartibler.  :D



Offline KhornedBeef

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1491 am: 10.01.2017 | 15:32 »
Bei "Reinblütern"-aus dem jeweiligen Spielertyp kann ich mir das sehr gut vorstellen.
Die "Mischblüter" also "Normalos" sind unter Umständen ja vielleicht etwas kompartibler.  :D
Schlammblüter? ;)
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Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1492 am: 10.01.2017 | 15:34 »
Zitat
Schlammblüter? ;)
Genau. Das ist immer noch besser als Muggel! ~;D

Offline Yney

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1493 am: 10.01.2017 | 15:43 »
Ich sehe schon, 1x pro Tag vorbeischauen - da rauscht das Thema an einem vorbei.

Drum relativ weit oben (diese Seite) zu Boba: Ich wollte nicht ausdrücken, dass es bei der Priorität auf Würfel ein Ausspielen ausschließt (ich nehme aber auch an, so kam es auch nicht an). Die Priorität bleibt aber klar umgekehrt: Bei euch gibt der Würfel das Ergebnis vor, bei mir das Spiel direkt. Wobei natürlich die Eigenschaften einer Spielfigur nicht völlig unter den Tisch fallen. Die Notwendigkeit (absolute) Gerechtigkeit durch Würfel zu erzeugen besteht in meinem Fall nicht (Leute, für die Rollenspiel eben zu einem Großteil Charakterspiel ist, bei denen ein Konkurenzgedanke genau darum kaum aufkommt bzw. jeden in der Mannschaft die Erwähnung besagter Gerechtigkeit nur irritieren würde). Dass der Würfel über den Erfolg einer Szene entscheidet empfänden wir auch verwirrend, ich kann aber gut verstehen, dass man es in anderen Runden eben anders haben möchte - was der Runde liegt ist gut.

Würfel entscheiden bei mir grundsätzliche Dinge, die eben nicht in der Entscheidungsgewalt des Charakters liegen (trifft er nu oder nich, weiß er das, oder nich). In Feenlicht gibt es Auffassungsgabe als Eigenschaft, die sich aber einfach in Spielwerten bemerkbar macht (Mindestwerte für das Lernen von mancher Magie beispielsweise bzw. generell als Rabatt bei den Kosten für Fertigkeiten). Natürlich sollte man seinen Charakter halbwegs glaubhaft im Bereich seiner geistigen Eigenschaften verkörpern wollen, aber da gibt es große Freiheiten. Schließlich ist Intelligenz (wenn man es so nennen will) auch in der realen Welt meilenweit davon entfernt ein eindimensionaler Wert. Der Söldner mit niedriger Auffassungsgabe hat es vielleicht nicht so mit theoretischen Begriffen der Alchemie, schlägt aber den extrem gebildeten Magier um Längen, wenn es um Verschlagenheit und Tricksereien auf einem Jahrmarkt geht.

Ucalegon

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1494 am: 10.01.2017 | 15:50 »
Die beiden sollten gut miteinander harmonieren, so lange der Method Actor sich Charaktere raus sucht, die in den Plot integrierbar sind, und der Storyteller den Plot in Richtungen treibt, die dem Method Actor Möglichkeiten zum Ausspielen ihres Charakters geben.

Zumindest meiner Erfahrung nach müssen die beiden Seiten da jeweils deutliche Abstriche machen, damit das läuft. Wie gesagt, diese beiden player types beißen sich. Da reicht es nicht, dass ein method actor lediglich auf exotische SC verzichtet.


Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1495 am: 10.01.2017 | 16:05 »
Denkt ihr man wird zu einem bestimmten Spiel Typ gemacht (Umfeld)  oder geboren ?
Kann sich der Spiel Typ ändern z.B. durch wechsel in eine andere Gruppe ?

Was ich zumindest feststelle, ist, das Charakterspiel nicht Jedem liegt. Das ist gar schlimm, es ist einfach so.
Ich nehme an, das hat zumindest schon mal etwas Einfluß auf die Prioritäten.
Sicher auch noch andere Dinge, wie gute oder schlechte Erfahrungen.
Oder die Prägung durch ein bestimmtes Umfeld.
« Letzte Änderung: 10.01.2017 | 17:02 von Issi »

Offline Yney

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1496 am: 10.01.2017 | 16:20 »
Wie oft bei Fragen des sozialen Miteinander würde ich sagen: "Sowohl als auch." Mit Sicherheit spielt der eigene Charakter (nicht die Spielerfigur! ;) ) eine grundlegende Rolle, aber sicherlich ist die Art und Weise, wie man Rollenspiel kennenlernt auch ausschlaggebend. Und ich vermute doch mal, jeder, der in jungen Jahren angefangen hat wird eine Entwicklung der einen oder anderen Art durchlaufen haben.
Mal an mir selbst betrachtet: Zu Beginn war das sicherlich: Rein in die Höhle, Monster platt hauen, Schätze zusammen karren, raus aus der Höhle. Charakterspiel, wie ich es heute liebe, wuchs nur sehr zögerlich hinein in diese Geschichte und erfuhr einen immensen Schub zu Beginn des Studiums durch einen damals neuen Freund, der Rollen sehr intensiv spielte, wodurch meine Welt erst beginnen konnte mit gleicher Tiefe zu "antworten". Aber ohne eine Tendenz zum Hineinversetzen in eine Figur meinerseits wäre es dazu vermutlich nicht gekommen.

Offline Maarzan

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1497 am: 10.01.2017 | 16:21 »
@Maarzan:
Nur verstecken sich auch manchmal Leute hinter einem Spielstil und tragen den wie eine Monstranz vor sich her. Da wird dann z.B. in Fate auch mal selbst gereizt, was der ganzen Gruppe einen einschenkt und nur der eine, der reizte, hat Spaß dran. Der setzt sich hin und sagt: "Boah, voll dramatisch gereizt und total toll narrativ." Dabei ist er der Typ, der in einem anderen System gesagt hätte: "Mein Charakter ist halt so." Da muss dann halt die Gruppe die Reißleine ziehen und sagen: "Nee, da gehen wir nicht mit." Dramatisch und narrativ ist toll, es gilt aber auch "Sei kein Arsch." ;)

 Die Unterscheidung, welcher Fall nun zutrifft, ist nicht unbedingt trivial.

Ja, du hast weitgehend recht.

Bei nochmaliger Überlegung sind mir da noch einige weitere toxische Genossen eingefallen und auch innerhalb der Immersionisten kommen viele nicht miteinander klar - wobei ich da einen Typ als "1-st-person-Storyteller" gerne zu denen abschieben würde.

Bei so etwa ungreifbar internem wie Immersion ist es leicht dann aus diesem für andere nicht greifbarem Zustand dann "nötige Bedingungen" abzuleiten und einzufordern.

Umgekehr was mich getriggert hat war das mit der so negativ besetzten Phrase "Mein Charakter ist halt so".
"Mein Charakter ist halt so" ist Kern des Spieltyps und die erlebte Ignoranz gegenüber diesem Bedürfnis.
Was "Mein Charakter ist halt so" in entsprechenden Fällen toxisch machen kann, ist eben die vorsätzliche oder fahrlässige Erstellung bereits generell problematischer Charaktere, deren Einsatz in klar unpassenden Runden und generell wenn ein durchweg  extrem selbstfokusierter Blickwinkel eingenommen wird, welcher von den anderen eine entsprechende Zuarbeit verlangt, ohne selbst mit zu arbeiten + plus die ST-Variante oben noch.
In einem Haufen anderer Umstände ist "Mein Charakter ist halt so" aber ein völlig legitimer Gegenstandpunkt zu z.B. "das wäre aber eine bessere Story" oder "das wäre jetzt viel effektiver". 

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1498 am: 10.01.2017 | 16:33 »
Zitat
Zu Beginn war das sicherlich: Rein in die Höhle, Monster platt hauen, Schätze zusammen karren, raus aus der Höhle. Charakterspiel, wie ich es heute liebe, wuchs nur sehr zögerlich hinein in diese Geschichte und erfuhr einen immensen Schub zu Beginn des Studiums durch einen damals neuen Freund, der Rollen sehr intensiv spielte, wodurch meine Welt erst beginnen konnte mit gleicher Tiefe zu "antworten". Aber ohne eine Tendenz zum Hineinversetzen in eine Figur meinerseits wäre es dazu vermutlich nicht gekommen.
Em ja, ich bin auch mit einer Bande-Powergamer, Butt-Kicker und Causual Gamer aufgezogen worden. Gutes Rollenspiel gab es trotzdem, auch wenn ich nicht wusste, was mir fehlt, hat was gefehlt.
Noch besser wurde es aber als groß genug für meine eigene Runde war.  :D - Besonders das Charakterspiel und die Welt hat an Tiefe gewonnen. Weil man da Leute hat, die das auch wollen, können und Spaß damit haben.
« Letzte Änderung: 10.01.2017 | 16:41 von Issi »

Offline Crimson King

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1499 am: 10.01.2017 | 17:48 »
Denkt ihr man wird zu einem bestimmten Spiel Typ gemacht (Umfeld)  oder geboren ?
Kann sich der Spiel Typ ändern z.B. durch wechsel in eine andere Gruppe ?

Ich würde hier eher von Spielformen als von Spielertypen sprechen. Man hat zunächst mal bestimmte Veranlagungen und Interessen. Die dazu passenden Spielformen kann man dann intuitiv wesentlich besser greifen. Allerdings kann man üblicherweise lernen, auch in anderen Spielformen klar zu kommen und Spaß zu haben.


Zumindest meiner Erfahrung nach müssen die beiden Seiten da jeweils deutliche Abstriche machen, damit das läuft. Wie gesagt, diese beiden player types beißen sich. Da reicht es nicht, dass ein method actor lediglich auf exotische SC verzichtet.

Im Wesentlichen müssen diejenigen, die den Plot im Blick haben, diesen so steuern, dass der Method Actor durch sein Method Acting die Story voran treibt. Ich verweise da gerne immer wieder auf das gute alte Flag Framing.
« Letzte Änderung: 10.01.2017 | 17:51 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe