Thema: Entwaffnen oder Waffe zerstören - wie geht das genau?

[Der Rote Baron]

Mir sind diese beiden Regeln im Kampf nicht ganz klar. Hier meine Fragen:

1. Die Regeln besagen, dass man im Nahkampf den Arm attackiert (-2), dann den Schaden normal auswürfelt und der Gegner mit Stärke dagegen halten muss, um nicht entwaffnet zu werden.
Also kann der Angriff zu folgenden Ergebnissen führen:
a) Kurgan der Krieger trifft Bero den Berserker zum Entwaffnen am Arm und macht müde 6 Punkte Schaden - Bero (Robustheit 9) lacht laut, würfelt aber trotz Wild Die und Stärke d10 nur eine 5 und ist entwaffnet.
b) Kurgan zieht voll durch und richtet diesmal satte 22 Shadenspunkte an. Bero nimmt also 3 Wunden, doch der Stärkewurf explodiert auf 35. Der Arm ist praktisch bis auf den Knochen aufgeschnitten und Bero angeschlagen, aber die Waffe hat er noch in der Hand.

Bei Fernkampfangriffen kann man mit -4 nur die Waffe attackieren und so Verwundungen vermeiden (wieso geht das nicht im Nahkampf? - Ich würde das da auch gelten lassen.).
Kurgan ändert seine Taktik.
c)  Kurgan schlägt auf Beros Schwert (Robustheit 10), um Bero zu entwaffnen. Der Wurf ist um -4 erschwert und bei einem Treffer kann er Bero nicht verletzen, dieser hält aber mit seiner Stärke wie oben dagegen. Da er Kurgan die Waffe aber nicht zerstören will, richtet seine Steigerung beim Angriffswurf aber +1W6 Schaden an. Richtig?
d) Kurgan will das Schwert von Bero kaputt hauen. Er schlägt also auf die Waffe, die nach sturer Regel auf S. 112 GER- Taschenbuch Parade 2 hat. Die Steigerung, die er beim Kampfwurf würfelt, gibt keien Bonusschaden, aber ab einem Schadenswurf vo 10 ist Beros Schwert entzwei. Bero ist in keinem Fall verletzt. - Hier würde ich ja den -4 Abzug geben und gegen Beros Parade würfeln lassen.

Ist das so richtig bzw. was daran ist falsch? Meinungen dringend vor dem Wochenende erbeten.

Was ist klüger?
Hängt sicher vom Gegner und der eingesetzen Waffe ab. Mit nur einem Messer bewaffnet kann man sich das Zerstören von Waffen sparen, aber mit einem Zweihänder und Stärke 1W10 ist das Zerstören von gegnerischen Waffen (Robustheit 6 bis 10) leichter als das Entwaffnen eines starken Gegners mit hohem Kampfwert - sobald man trifft.

[Pyromancer]

1. Die Regeln besagen, dass man im Nahkampf den Arm attackiert (-2), dann den Schaden normal auswürfelt und der Gegner mit Stärke dagegen halten muss, um nicht entwaffnet zu werden.
Also kann der Angriff zu folgenden Ergebnissen führen:
a) Kurgan der Krieger trifft Bero den Berserker zum Entwaffnen am Arm und macht müde 6 Punkte Schaden - Bero (Robustheit 9) lacht laut, würfelt aber trotz Wild Die und Stärke d10 nur eine 5 und ist entwaffnet.
b) Kurgan zieht voll durch und richtet diesmal satte 22 Shadenspunkte an. Bero nimmt also 3 Wunden, doch der Stärkewurf explodiert auf 35. Der Arm ist praktisch bis auf den Knochen aufgeschnitten und Bero angeschlagen, aber die Waffe hat er noch in der Hand.

Ja, passt.

Bei Fernkampfangriffen kann man mit -4 nur die Waffe attackieren und so Verwundungen vermeiden (wieso geht das nicht im Nahkampf? - Ich würde das da auch gelten lassen.).
Kurgan ändert seine Taktik.
c)  Kurgan schlägt auf Beros Schwert (Robustheit 10), um Bero zu entwaffnen. Der Wurf ist um -4 erschwert und bei einem Treffer kann er Bero nicht verletzen, dieser hält aber mit seiner Stärke wie oben dagegen. Da er Kurgan die Waffe aber nicht zerstören will, richtet seine Steigerung beim Angriffswurf aber +1W6 Schaden an. Richtig?

Ich verstehe nicht, was du meinst.

d) Kurgan will das Schwert von Bero kaputt hauen. Er schlägt also auf die Waffe, die nach sturer Regel auf S. 112 GER- Taschenbuch Parade 2 hat. Die Steigerung, die er beim Kampfwurf würfelt, gibt keien Bonusschaden, aber ab einem Schadenswurf vo 10 ist Beros Schwert entzwei. Bero ist in keinem Fall verletzt. - Hier würde ich ja den -4 Abzug geben und gegen Beros Parade würfeln lassen.

Die Parade von 2 gilt für Zeug, das rumsteht oder liegt, ohne sich zu bewegen, und NICHT für Zeug, dass jemand in der Hand hält. Ich würde das wahrscheinlich ähnlich handhaben wie du, und wenn so etwas häufiger vorkommt da durchaus ein extra Talent dafür einführen, dass einen Bonus auf diese Aktion gibt.

[Der Rote Baron]

Vielen Dank, Pyro, für die schnelle Antwort.

Bei c) wollte ich nur wissen, ob ich das richtig verstanden habe. es ghet darum, dass man das Schwert nicht "aus Versehen" zerstören kann, sondern es mit Intention entweder kaputt haut oder eben wegschlägt (= eine Entwaffnung vornimmt).

Ich spile zwar schon seit über 30 Jahren Rollenspiele, SW aber erst seit knapp einem Jahr (Solomon Kane) und SW spilet sich schon etwas anders als andere Spiele (Angeschlagen-Wunden-System, explodierende Würfel, Schaden Wegstecken, Bennie-Fluss usw.), so dass ich hier und da mal Verständnisfragen habe. SW ist nicht komplizierter als z.B. HERO (eher einfacher bzw. kompakter), aber eben auch manchmal in Details etwas schwammiger.

Und anders als bei sehr robuste OSR-Regeln möchte ich da nicht zu vile mit Hausregeln rumdoktern.

[Vasant]

c)  Kurgan schlägt auf Beros Schwert (Robustheit 10), um Bero zu entwaffnen. Der Wurf ist um -4 erschwert und bei einem Treffer kann er Bero nicht verletzen, dieser hält aber mit seiner Stärke wie oben dagegen. Da er Kurgan die Waffe aber nicht zerstören will, richtet seine Steigerung beim Angriffswurf aber +1W6 Schaden an. Richtig?

Uff... Im Gegensatz zum Betäubungsschaden, wo man noch erzählen kann, dass man mit der flachen Seite des Schwerts zuhaut oder sowas, würde ich „ich kloppe auf das Schwert, aber ich will's nicht kaputt machen“ eigentlich nicht gelten lassen. Entweder du haust auf den Arm, um ihn zu entwaffnen - dann bekommst du den Extra-W6 durch deine Steigerung und deine Schadenswürfel explodieren auch - oder du haust auf die Waffe - dann bekommst du keinen Extra-W6 und deine Schadenswürfel explodieren nicht. Andererseits möchtest du ja nur einen schönen Wurf machen, um seine Stärkeprobe zu übertrumpfen, weshalb die „realistischste“ Regelung für mich wäre, den Schaden am Schwert ohne Steigerungen und Explosionen zu rechnen, den Wert, den der zu Entwaffnende dann mit seiner Stärkeprobe übertreffen muss, aber mit.
Natürlich ist das völlig unpraktikabel
Daher würde ich sagen: lass c) fallen, handle das Entwaffungsmanöver regeltechnisch nach dem Grundregelwerk ab und lass die Ergebnisse „Arm zerschmettern” oder „Waffe aus der Hand gehauen, ohne den Gegner zu verletzen“ in die Beschreibung einfließen. Wenn mir wer sagt, er möchte den Gegner entwaffnen, ihn aber nicht verletzen, würde ich ihn spontan mit -3 (-2 für Entwaffnen, -1 für nichtlethal) würfeln lassen und gut ist. 

[Chief Sgt. Bradley]

Ich handhabe das Entwaffnen im Prinzip so wie in der GER auf Seite 147 beschrieben. Man kann aber auch entscheiden, dass man den Gegner nicht verletzen will (sowohl im Nah- als auch im Fernkampf). Der Schadenswurf gilt dann trotzdem als Zielwert für die Stärkeprobe und fertig is die Laube

[Kardohan]

Eine Waffe hat die gleiche Parade wie der Krieger. Parade 2 gilt nur für unbewegliche Objekte.

Man kann auch schlichtweg einen Ringen-Angriff versuchen. Hat er Erfolg läßt man alles länger als einen Dolch fallen.

[Der Rote Baron]

Wird der Angiff auf die Waffe nicht erschwert (-2 oder -4) bei dem Angriff auf die Waffe?

[Vasant]

Man kann auch schlichtweg einen Ringen-Angriff versuchen. Hat er Erfolg läßt man alles länger als einen Dolch fallen.

Ist das noch RAW oder schon GMV? 

[Kardohan]

Weder noch, sondern Schlußfolgerung aus diversen Postings im Pinnacle-Forum.

Es beginnt damit, dass Ringen ungeschrieben den Einsatz BEIDER HÄNDE voraussetzt. Mit einer Hand zu Ringen gibt -4, mit der Schwachen Hand weitere -2. Diese Abzüge können situativ ganz oder teilweise wegen gewisser (Box)Talente ignoriert werden (Entscheidung SL). Ob man außerdem die Abzüge für Unbewaffnete Verteidiger anrechnet, obliegt ebenfalls situativ dem SL.

Will man diese Abzüge vermeiden, hat man eben am besten nichts in den Händen.