Für mich ist es ein starker Unterschied ob der Spielleiter die Ergebnisse der Spielmechanik von anderen Interpretiert, eine Aufgabe die für gewöhnlich zwischen Spielleiter, Spieler und Spielsystem dreigeteilt ist oder ob er die Spielmechanik selber bedient.
Die erste Aufgabe ist eine verhältnismäßig neutrale. In meinen Augen vergleichbar mit der Aufgabe welcher der Schiedsrichter oder der Trainer bei einem Ballspiel übernimmt. Es gehört natürlich zu dem Spiel, allerdings ist die Person deren Aufgabe sich nahezu ausschließlich darauf bezieht kein Mitspieler. Das sind diejenigen welche den Ball treten, schlagen oder in anderer Form damit spielen.
Es ist eine Aufgabe die mir durchaus Spaß macht wenn es eigene Ergebnisse von Spielmechaniken betrifft, die jedoch in meinen Augen öde wird wenn man auch mit spielt, selbst Ergebnisse erzeugt. Ich persönlich bin dahingehend geneigt zu sagen das ein Computer an dieser Stelle die Aufgabe besser bewältigen bleibt.
Hier scheint ein grobes Missverständnis vorzuliegen. Nur weil du nicht würfelst bedeutet dies doch nicht, dass du keine Spielregeln besitzt?
Wenn ich nicht würfele, obwohl ich in einem Spiel mitspiele bei dem alle anderen würfeln, bin ich von der elementaren Spielmechanik ausgeschlossen. Das heißt wenn in einem d20 System jeder seine d20 rollen darf, nur ich nicht, dann habe ich an diesem Punkt keine Spielmechaniken die ich einsetzen kann. Dann spielen die Personen welche fröhlich ihre d20 rollen, ich hingegen jedoch spiele nicht.
Ich kann immer noch reden, eingeschränkt davon das natürlich auch die anderen reden dürfen, aber getrennt von der Spielmechanik ist das willkürlich respektive beliebig. Man redet halt nur, denkt sich Sachen aus, aber man interagiert nicht auf der Spielebene. Selbst wenn man Würfe für andere ansagt spielt man ja nicht selbst sondern bietet anderen eine Spielplattform, Spielumgebung.
Es kann nun für einige sehr befriedigend sein anderen beim Spiel zuzusehen, ihr Spiel in einen Rahmen zu betten, ich persönlich möchte aber mitspielen.
Darum meinte ich ja, eine NSC-NSC Interaktion ist nach diesem Punkt willkürlich. Rein auf dem Willen von Spieler, Spielleitern oder einer Mischung davon basierend. Eine SC-NSC Handlung aber nicht, hinter ihr steht immer eine Probe mit einem bindenden Ergebnis und Regeln dahinter.
Da mögen unsere Spielweisen grundlegend unterschiedlich sein.
Das heißt einerseits beschränke ich das Ausmass an Interaktionen zwischen NSC auf ein Minimum. Wenn es den überhaupt vorkommt. Ich mein, ich rede nicht gerne mit mir selber und es ist für meine Spieler vermutlich auch nicht schön anzusehen.
Bei einer Begegnung zwischen einem NSC und einem SC wird zudem bei mir nicht unbedingt zwingend gewürfelt. Das heißt die Würfel kommen erst heraus wenn die Handlung hinreichend dramatisch ist respektive der Ausgang hinreichend unbestimmt.
Es ist korrekt das Powered by the Apocalypse Spiele, in der Regel, seitens des Spielleiters würfellos sind.
Ich bin hierbei allerdings durchaus nicht geneigt den, überwiegenden Anteil von, GM Moves den Rang von Spielmechaniken zuzugestehen. In der Regel handelt es sich dabei um mehr oder weniger präzise formulierte Selbstverständlichkeiten. Dinge die man als Spielleiter in anderen Systemen selbstständig macht, wo einem die Systeme mitunter noch Handlungsspielraum nehmen.
Das heißt mein ideales Powered by the Apocalypse Spiel würde dem Spielleiter GM Moves bieten welche den Moves entsprechen über die die Spieler verfügen. Alternativ kann man auch ein Powered by the Apocalypse Spiel gestalten bei dem es einfach keinen Spielleiter gibt. Eine Alternative die ich "würfellosen Spiel" durchaus vorziehe.
@Parallelisierung: Ich denke nicht das ich diese Spielweise in absehbarer Zeit gut bzw. höflich finden werde.
Natürlich kann es passieren das man einmal warten muss weil andere dran sind. Unabhängig ob es ihre Spotlight-Szene ist oder sie ihre Runde absolvieren. Da wartet man dennoch bis man wieder dran ist, meines Erachtens, und macht nicht parallel etwas. Was schließlich dazu führt das man als Spieler und mitunter gar als Spielleiter nicht mehr das ganze Spiel mitbekommt.
Im kleinem Rahmen ggf. okay, im größeren mag ich es eher nicht.