Autor Thema: [Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!  (Gelesen 3196 mal)

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Deep_Impact

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[Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!
« am: 30.09.2016 | 08:07 »
O-Ton meiner Freundin: "Hast du heute einen Charakter oder musst du leiten?" "Der SL ist immer charakterlos!"



Gestern hatten wir unsere erste Runde Numenera, nachdem wir das letzte Mal nur die Charaktere erstellt haben. Zusätzlich gab noch einen Zaungast. Nur guckt gibts natürlich nicht, also schusterte ich ihr Shata, einen der Pregens aus dem Abenteuerheftchen der Grundbox zu.


Damit bestand die Gruppe aus:
  • Selthos, dem eleganten Jack mit einer Haut aus Eis
  • Prom, dem willensstarken Glaive mit einer Aura aus Feuer
  • Shata, der gerissenen Glaive, die ihre Waffe meistert (Rang 2)
  • Crain, dem mechanischen Nano, der Fleisch und Stahl verschmilzt
  • Void, dem charmanten Nano, der den Blitz reitet

Aus dem südlichen Teil der Königreiche kommend und in Richtung Heimfeste reisend trafen unsere fünf Freunde mitten in einer Furt auf eine komisches ovales Gebäude. Nach kurzer Untersuchung waren sie sich sicher: Dieses extrem mächtige Artefakt ist eine Gefahr für alle Bewohner im weiteren Flußverlauf. Gerade als sie versuchen, den Schlossmechanismus zu knacken, wurden sie von fünf in gelbe Roben tragenden Männern und Frauen verscheucht. Nach langer und fruchtloser Diskussion lassen sie sich für einen Shin dazu überreden aus der Entfernung dem Ritual der Vortex-Jünger beizuwohnen. In dem Gebäude öffnet sich eine Tür und genau in diesem Moment schleudert Void einen Stufe 10 Singularitätprojektor durch das schmale Tor. Durch eine GM Intrusion verfehlt er den Eingang und das kleine Gerät landet auf halben Weg zwischen den Gebäude (von den Robenträgern Narthex genannt) und den "Helden". Während sich die drei kräftigen Männer wohl nicht voll im Bereich des Schwarzen Loches befinden, werden ein Greis und eine junge Frau in Einzelteilen durch das sich schließende Tor gerissen. Ihre Überreste treffen mit der gesamten Gruppe im Zentrum der Gravitation ein. Neben versauter Kleidung und starken Kopfschmerzen kommt die Gruppe aber gut davon.
In den Habseeligkeiten finden sie ein Buch mit Angaben von Orten und Daten, ein zerstörtes Artefakt, einige Shin und jetzt stark kompremierte Nahrungsmittel. Dann verschwindet der Narthex spurlos.

Crain beschließt das Buch zu studieren und kann den nächsten Auftauchpunkt des Gebäudes bestimmen. Auf dem Weg dahin kehren sie in dem beschaulichen Dorf Jutte ein. Menschenfreunde, wie sie sind, helfen sie gerne den Flüsterlauerer im Hundesee ausfindig zu machen. Die brabbelnden Köpfe im See kommen schnell auf sie zu. Shata ist sich 100%ig sicher, dass diese Wesen vollkommen harmlos sind (gewürfelte 1) und entsprechend geschockt, als sich plötzlich eine 2m große Krabbe aus dem See erhebt und angreift (Aktionen erschwert). Ein Profi lässt sich aber nicht paralysieren und mit einer 20 in der Ini geht es schnell weiter.
Der Kampf zieht sich etwas, aber dennoch besiegen die Fünf den Mesomeme doch. Selthos, der nach einer GM Intrusion unter der Krabbe eingeklemmt war, wird befreit und das Dorf feiert seine Retter. Viel Shin gibt es nicht zur Belohnung, dafür aber ein Adamantseiden-(Leder)Wams für kleines Geld.

Die weitere Reise vergeht ohne Zwischenfälle und so können sie beobachten, wie sich der Nathex aus dem Boden der beschriebenen Hügelkette erhebt. Heraus stürmt eine junge Frau, die die Gruppe bittet ihren mit ihr zusammen entführten Bruder Shome zu befreien. Sagt getan. Der Weg in das innere des Narthex ist einfach und nach einer gefühlen Ewigkeit in der nur schwach beleuchteten Dunkelheit, finden die Helden die Schlafkammern der Gläubigen. Während mittig zwei Frauen im Gespräch sind, haben sie die drei Überlebenden des Singularitätsattacke weiter nach hinten verzogen. Void, gekleidet in die Robe der jungen Frau, wurde von der mütterlichen Alten begrüßt und reagiert mit einem Druckdetonator in die Kammer der drei Männer. Crain schleudert seinen Netzdetonator auf die beiden Frauen in der Mitte.  Sheltos feuert seine Armbrust auf die verklebte, aber wehrhaft wirkende Frau. Prom, die Fackel stürmt die Treppe nach unten um in den Nahkampf zu gelangen. Shata fragte noch kurz in die Runden, ob sie vielleicht mit den Leuten einfach reden könne...
Tja, die Chance war wohl vertan. Ein kurzer Kampf entbrannte. Gregor und Doranis fielen im Gefecht, Nile ergab sich der Übermacht, da Relle (schwer verletzt) und Savra sich eh nicht bewegen konnten.

...to be continued next session...
« Letzte Änderung: 30.09.2016 | 10:20 von Deep_Impact »

Deep_Impact

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Re: [Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!
« Antwort #1 am: 30.09.2016 | 08:07 »
Manöverkritik Sitzung 1:
Insgesamt ging es ganz flüssig muss ich sagen. Was mir persönlich überhaupt nicht gefallen hat, war der erste Kampf mit dem Mesomeme. Man merkte einfach dass eine Stufe 5 Kreatur gegen einen Rang 1 Gruppe unglaublich zäh ist. Der Kampf zog und zog sich ohne, dass so richtig was passierte. Großartige Kampfmanöver und ähnliches waren eh aussen vor, erstmal mussten alle die Grundmechaniken verinnerlichen. Etwas unbefriedigend, wenn man dafür kaum was bekommt. Wenigstens wurde ein Cypher gefunden. (Und für die Entdeckung des Mysteriums des Hundesees gibt es am Ende des Abenteuers natürlich auch ein EP. Das wissen die Spieler aber noch nicht... also bis jetzt :P )


Etwas unlogisch fand, dass der (stellvertretende) Anführer der Kultisten schwächere Werte hat, als die meisten seiner Anhänger. Der besseren Zugänglichkeit wegen, hätte man die Lebenskraft aller Mitglieder gleich angeben sollen, auch wenn das nicht so schwer zu ermitteln ist.


Davon ab blieben eine Regel-Fragen offen, die noch geklärt werden müssten. Die haben wir einfach schnell gehandwedelt. Ein ganz dickes Job geht an meine Spieler, die sich ausnahmlos gut auf die Runde vorbereitet hatten, indem sie sich die Regeln die sie selber betroffen haben durchgelesen haben. Und auch unser Rollenspielneuling hat sich sehr gut geschlagen.
Rollenspieler = Rollenspieler +1 :D
« Letzte Änderung: 15.10.2016 | 16:55 von Deep_Impact »

Deep_Impact

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Re: [Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!
« Antwort #2 am: 15.10.2016 | 16:45 »
Auf in die zweite Session.

Nachdem einige Regelfragen und Hausregelungen geklärt waren, stürzten sich die Spieler direkt weiter in Abenteuer: Sie befragten die drei Überlebenden und erhielten so einige wichtige Hinweise auf den Verbleib von Shome und Abrassal. Der folgende Kampf war nach der ersten Überraschung mit dem Teilzeit-Magneto schnell geschafft. Auch wenn Abrassal noch einen Lebenspunkt überhatte entschloss sich der flammende Prom zu einer kleinen Umarmung. Der Schrecken war beendet. Ohne sich großartig umzuschauen, befreiten die Charaktere den Gefangenen und stürmten den eigentlichen Vortex ignorierend aus dem Gebäude.
An dieser Stelle erhielten die Charaktere das erstmal verstörende aber nicht abzublockende Nachrichten von Aerridomos. (In der deutschen Übersetzung klingen die unglaublich nach QVC...) Aber ein gestandener Held lässt sich natürlich nichts sagen und so ging es weiter auf dem Weg nach draussen. Erst als Shata eine geistige Karte zur Halle der Verwandlung erhielt folgten sie dem Hinweis doch noch.
In der Halle angekommen betrachteten die fünf erstaunt, wie sich eine filigranes Kristallwesen bildetet und waren trotzdem überrascht, als die "Schneeflocke" angriff. Mit Hilfe einer GM Intrusion ließ sich Void der Nano von einem der Metall-Arme greifen und in das gelbe Becken tauchen. Die anderen erblickten erschreckt, wie sich eine in schwarz gehüllte Gestalt aus dem Becken erhob.
Kurz: Alle ließen sich einhüllen und verließen die Halle ohne weitere Umweg. Nein, nicht ganz, natürlich wollte Void doch noch mal einen der Kristalle am Eingang untersuchen. Er brach unter Schmerzen zusammen und wache einige Minuten später wieder auf.... 7cm größer. Auch die anderen wollten es ausprobieren und so lerne Shata eine tote Sprachen und Selthos wird nie wieder Durst leiden. (Ging mal davon aus, dass er auch wirklich nichts trinken muss.)

Bevor die Gruppe durch den Vortex stieg erhielt jeder 4 EP (je 1 für Rettung des Dorfes, Entdeckung des Vortex, ... des Kultes und die Befreiung Shomes). Schnell eine Steigerung und weiter ging es durch den Vortex.

Auf der anderen Seite angekommen, konnten Aerridomos das erste Mal ein richtiges "Gespräch" führen. Sie erführen, dass er/sie/es irgendwo hier auf der Strahlenzitadelle gefangen ist, zusammen mit vielen seiner Art.

Nachdem die Spieler einige Räume erforschten, erschien ein Strahlenritter, bewaffnet mit Energieschwert und Schild und griff sie an. Der Kampf war relativ unspektakulär und schnell geschlagen (siehe Anmerkungen).

...weiter in der nächsten Sitzung....


Deep_Impact

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Re: [Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!
« Antwort #3 am: 15.10.2016 | 16:55 »
Manöverkritik Sitzung 2:

Auch wenn meine Spieler begeistert waren und es wohl sogar noch besser als beim ersten Mal fand, muss ich sagen, dass ich mich als SL unglaublich schwer mit den Kämpfen getan habe. Die kamen mir endlos langweilig vor, da es sich immer nur begrenzt auf "Verteidige gegen 5", "Greife gegen 5 an", "Oh, eine 20, was darf es dann sein?" (4x!!!). Anderes als bei Gumshoe, wo es mir einfach fiel, die einfache Regelmechanik in eine spannende Erzählung zu fassen, gelang mir das hier nicht.

Besonders der Kampf gegen den Strahlenritter fand ich schlecht designt. Die meisten Charaktere richten 4 Schaden an und haben Rüstung 4+X. Der Ritter hat Rüstung 4 und richtet 5 Schaden an. Ein endloses Glücksspiel, wer wohl die besseren Würfe schafft.
Ich habe es so gehalten, dass jeder Schaden über 4 sofort die 5 Extraschaden durch Hitze verursacht. Eigentlich passiert das erst wenn der Träger 4 Schaden erhält, also abzüglich Rüstung bei 8 Schaden.
Damit ging es schnell, aber kam mir trotzdem sehr langweilig vor. Schade.

Leider wird auch nicht ganz geklärt, ob der Anzug auch alles umhüllt, was der Träger dabei hat (Ausrüstung, Schilde, Waffen,...). Wir haben gesagt, dass es so ist, denn ansonsten, wären die Charaktere "nackt" in der Zitadelle angekommen.
« Letzte Änderung: 15.10.2016 | 17:13 von Deep_Impact »

Offline Antariuk

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Re: [Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!
« Antwort #4 am: 16.10.2016 | 00:59 »
Sumo Padding ist ein Problem beim Cypher System, vor allem wenn Gegner/Monster in ihren Werten nah am "Idealstandard" um aktuellen durchschnittlichen Level der Gruppe sind und auch keine Sonderfähigkeiten/Schwachstellen haben. Ich kenne das beschrieben Abenteuer und den Stahlenritter nicht, aber es ist mMn immer gut die Spieler auf kooperative Aktionen hinzuweisen oder ihnen auch Ablenkungsmanöver usw. zu erlauben um Kämpfe mit gleich starken Gegner aufzulockern - weil in meinem CypherRun (Shadowrun mit dem Cypher System) habe ich mich als SL zu Beginn auch mit dem Kämpfen schwer getan, genau wie du das hier beschreibst. Das wurde erst besser als wir mehr Optionen als Bewegung und Angriff benutzt haben.
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Deep_Impact

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Re: [Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!
« Antwort #5 am: 16.10.2016 | 10:15 »
Das wurde erst besser als wir mehr Optionen als Bewegung und Angriff benutzt haben.

Was meinst du da genau? Ich habe den Spielern vorher die Optionen auf Seite A110 vorgestellt. Aber das hilft bei diesem Problem nicht so richtig.

Vermutlich hätte man auch darauf bauen können, dass die Charaktere den Schaden durch Anstrengung erhöhen, aber die haben vorher schon ordentlich rausgehauen und ausserdem ist Anstrengung bei einer Trefferchance von ~30% schon mutig.

Offline Antariuk

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Re: [Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!
« Antwort #6 am: 16.10.2016 | 11:03 »
Was meinst du da genau? Ich habe den Spielern vorher die Optionen auf Seite A110 vorgestellt. Aber das hilft bei diesem Problem nicht so richtig.

Bei mir war es so dass die Spieler, als sie merkten dass der Gegner eine harte Nuss ist (und nachdem ich sie zu kreativen Lösungen ermuntert habe), anfingen sich gegenseitig mit komplementären Aktionen zu helfen und den Gegner mit Tricks zu überwinden, halt alles was möglich war um die Schwierigkeit zu ihren Gunsten zu verschieben (Ablenkung um die Attacken des Gegners zu erschweren und dann zu mehreren gemeinsam angreifen um sich gegenseitig +1 und +2 Boni zuzuspielen.) Ich habe mich dann irgendwann auch nicht mehr streng an die Vorgaben des Cypher Systems gehalten und bei einigen Aktionen z.B. geregelt dass die Verteidigung des Gegners jetzt eine Stufe runter ist (anstatt seiner Angriffe), eben weil ich dieses "statische" Hin- und Her unbedingt vermeiden wollte.

Vermutlich hätte man auch darauf bauen können, dass die Charaktere den Schaden durch Anstrengung erhöhen, aber die haben vorher schon ordentlich rausgehauen und ausserdem ist Anstrengung bei einer Trefferchance von ~30% schon mutig.

Das haben sie bei mir in der Tat gemacht, hatten dafür aber oft auch volle Pools. Ohne Cyphers mit Heileffekt ist das dann wirklich eine doofe Situation für die Spieler.
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Re: [Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!
« Antwort #7 am: 16.10.2016 | 11:09 »
Die Sache mit den langweiligen Kämpfen hatten wir am Anfang auch. Gerade die hohen Rüstungswerte sind ein Problem, wenn viele Charaktere nur leichte Waffen tragen. Gut ist immer ein Nano mit Ansturm. Wenn er Intellekt-Schaden anrichtet, wird die Rüstung automatisch durchdrungen. Wenn sich der Nano dann noch anstrengt, um den Schaden zu erhöhen, kriegt man auch solche Gegner klein.

Um die Trefferchance zu erhöhen bieten sich Taktiken aus dem Kasten auf Seite A110 an wie das Umzingeln des Gegners, das Unterstützen eines SCs durch einen anderen SC, aber auch das Nutzen von Terrain und letztendlich die verschiedenen Cypher.

Vieles davon und noch ein paar andere Hinweise hab ich in drei Artikeln zum Thema Kämpfe in Numenera zusammengefasst:

https://aendymion.wordpress.com/2016/03/21/im-fokus-kaempfe-in-numenera-i/
https://aendymion.wordpress.com/2016/03/28/im-fokus-kaempfe-in-numenera-ii/
https://aendymion.wordpress.com/2016/03/29/im-fokus-kaempfe-in-numenera-iii/

Deep_Impact

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Re: [Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!
« Antwort #8 am: 16.11.2016 | 13:51 »
Durch diverse Krankheitsfälle hat es etwas gedauert, bis es weiterging.

Nachdem die Charaktere den Strahlenritter geschlagen hatten ruhten sie sich erstmal 10 Minuten aus. Die Zitadelle erzitterte immer mehr. Weiter ging es den großen Gang hinunter, wo die Spieler versuchten die Schotten zu schließen. Gut gemeint und so... Mit einer natürlichen 1 aktivierte Void den falschen Mechanismus und dreht stattdessen das sehr instabile Sonnenschild in andrere Richtung, was schwere strukturelle Schäden zur Folge hatte. Im Nebenraum schafften er aber wenigstens noch zwei Energiezellen zu extrahieren.

Ich würde es gerne spannend weiter beschrieben, aber irgendwie gab der Schlauchbau der Zitadelle ein absolut langweiliges Abarbeiten vor. Ergo: Rein in den Raum, hier und da mal ein Decken- oder Bodeneinbruch mit Proben zur Rettung (alle locker vom Jack geschafft...).

Kurz um: Die Spieler haben erstmal die Energiewesen befreit, womit die Station anfing weiter zu kollabieren. Noch einmal beim Wunschbrunnen rumschauen. An nötigen drei Stufe-8-Proben musste man scheitern und dann die Flucht. Der Jack sprinte mit Superproben durch. Der Nano aktivierte seinen gerade gefundes Phasenwechseler-Cypher und ging durch die Wand und der Glefe stolpert mit zwei gescheiterten Proben und am Ende viel Glück durch den Vortex.



Fazit:
Ich fand den zweiten Teil des Vortex-Abenteuer deutlich langweiliger. Es gab keine Interaktion, kaum Entscheidungen und wenn man aus dem Tür-auf-Raum-durchsuchen-Modus plötzlich in den Fluchtmodus gerät, kommt auch keine Spannung mehr auf. Den ersten Teil würde ich vielleicht nochmal leiten, den zweiten Teil fand ich aber zu schwach und einer Systemvorstellung nicht zuträglich. Ein Einfluß von 5 Wochen Pause, 2 Stunden Ukemi und einer recht schlafarmen Nacht ist aber auch nicht auszuschließen.

Deep_Impact

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Re: [Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!
« Antwort #9 am: 11.01.2017 | 08:00 »
-Platzhalter-

Einstieg ins Abenteuer "Boreal, der Bael"

Deep_Impact

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[Rennt?] Stochastik ist mega overrated
« Antwort #10 am: 11.01.2017 | 08:00 »
[Rennt?] Stochastik ist mega overrated
oder auch -klicken-

Gestern saßen wir also mal wieder zu fünft am Tisch um das Abenteuer zu einem Abschluss zu bringen.

Nach einer kurzen Rekapitulation der letzten Session wussten wieder alle, wo wir stehen geblieben waren und es konnte losgehen. Ein gewisser Hang zum Verzweiflungshumor ließ sich irgendwie schon erahnen....




Die Gruppe besuchte am kommenden Tag gleich früh morgens die übernächtigte Heilerin, die sie auch freudig begrüßte. Die junge Seria sei sicherlich noch nicht vollends auskuriert aber doch soweit wieder klar, dass sie den Charakteren etwas mitteilen wolle. Sie erzählte von ihrem Beal (einer seltenen aber bekannten Empathie-Mutation) und wie "Der Mann in der Maschine" Einfluss auf sie und die gesamte Umgebung genommen hat oder immer noch tut. Ein Gefühl von Panik, Einsamkeit und Angst leitet ihn dazu, weniger ein direkter Wille. Die Lage der Maschine konnten sie anhand einiger Anhaltspunkte ziemlich genau ausloten: Smaragdspitzen.

So packte die Gruppe ihre Habseligkeiten und zog von Dannen. Selthos, der Jack wählte noch kurz "Beruhigen" als seine Flex-Skill, könnte ja immer helfen.
In Smaragdspitzen angekommen bemerkten sie die blinde Zerstörung und die verängstigten Menschen um sie herum. Meistens beruhigend einwirkend konnten sie einige Informationen und Gerüchte aufschnappen. Lediglich eine kleine Gruppe von hormonell überbelasteten Halbstarken musste mit einer gewürfelten (20) etwas nachgeholfen werden, doch bitte aus dem Weg zu gehen.
Alle Hinweise deuteten auf die Auferstehungsmaschine in der Halle der Toten hin. Als sie eintraten entdecken sie Chahil, den deutlich gestressten Gehilfen des Magistrats. Nach kurzer Diskussion, die nicht nach dem Willen der Spieler verlief, schmissen sie ihn vor die Tür. Wortwörtlich!

Ohne Chahils Hilfe mussten sie sich natürlich durch die nächste Tür knacken. Das einfach mechanische Schloss war schnell geknackt. Void nahm sich indes des komplizierten Schiebe-Schlosses an. Mit einer lockeren splitterten die Puzzleteile über den Boden, da half also nur noch stumpfe Gewalt. In der Zwischenzeit hatte sich wohl bereits ein fackeln schwingender Mob vor der Tür versammelt und bat mich Nachdruck um Einlass.

Der weitere Weg verlief schnell und einfach, bis sie eine Tür mit einer polierten Fläche fanden. Das ihnen weder klar war, dass es sich um ein Stimmschloss handelt, noch dass sie das Passwort kannten. Macht sich der Nano erneut daran, sie dem Problem auf seine Art zu nähern. Er sammelte die Energien um sich herum und jagt einen Blitz auf das Schloss. Dank einer wirbelten die Ströme auf dem direkten Weg zurück und er kassierte den Schaden selber. Im Endeffekt haben sie die ganze Tür regelrecht aufgeschmolzen...

In der eigentlichen Totenhalle trafen die Charaktere auf den Magistrat Yieran. Sie halfen ihm damit aus den Leichen Informationen zu bekommen und erhielten im Gegenzug mehr Einblick in die Geschehnisse der letzten Wochen. Yieran war bereit ihnen den Weg zu Boreal, dem Maschinenmann, zu zeigen. Wollte aber selber nicht näher herangehen. Die Maschine stellte sich als eine Mischung als organischen und metallenen Komponenten heraus. In den Köpfen der Charaktere manifestierte sich ein Stimme, die Panik und Angst ausdrückte, aber nicht sinnvoll kommunizieren könnten. Unser beruhigender Jack versuchte trotzdem auf die Maschine einzureden. Zwar verfügt er nicht über mentale Kräfte, aber mit einer lockeren konnte er ihr zu mindestens verständlich machen, dass es von dieser Stelle eigentlich nur noch schlimmer werden konnte.

Es blieb nichts anderes über, als sich nochmals etwas genauer mit der Maschine zu beschäftigten und so fanden die Spieler eine Möglichkeit den inneren Kern - ein versteinertes Gehirn - freizulegen. Boba (besagter Void) näherte sich langsam dem Gehirn, um auf einer höheren Ebene mit ihm Kontakt aufzunehmen - das eine fiel muss ich wohl nicht weiter erwähnen... Die Berührung nach so langer Zeit durch eine lebendes Wesen war wohl einfach zu viel. Boreal übernahm sofort die Kontrolle über den Nano und griff mit diesem den Jack an, der ihm solche Angst eingejagt hatte. Gleichzeitig sammelte das Gehirn alle Metallteile um sich herum um daraus einen hominiden Körper zu formen, der das Gehirn als solches schützen sollte. Im darauf entbrennenden Kampf vielen -glaube- drei Kritische Treffer mit 18,19 und 20. Aber auch nochmal eine bei einer Attacke und einer weiteren für eine Verteidigung, was dazu führte, dass die Eishaut nicht richtig wachsen konnte. Es war ein Auf und Nieder der Gefühle. Während Boreal harte mentale Schläge austeilte wurde sein Schutzkörper elegant vom Proms Energieschwert zerlegt.

(Boba unsere 1er-Fee hat nach dem Kampf nochmal probegewürfelt: , ⑦, ...)

Damit endete der Einfluss des Beals auf die Umgebung und auch wenn nicht alle glücklich waren mit dem Verhalten der Charaktere, so hatten sie zu mindestens erstmal keine Konsequenzen zu fürchten. Zum Abschluss wurde noch etwas von der Mann-Maschine gelootet. Wenn auch vollkommen zufällig, so waren die Ergebnisse erstaunlich treffend wie: Telepathieimpantat, Magnetmeister, Reparatureinheit und Verständnisimplantat. Fast alle mit den maximal möglichen Stufen...

Im Anschluss diskutierte die Gruppe noch über eine Stunde, wie es mit Numenera weitergehen solle, dazu aber später mehr.
« Letzte Änderung: 11.01.2017 | 10:48 von Deep_Impact »

Deep_Impact

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Re: [Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!
« Antwort #11 am: 11.01.2017 | 12:03 »
Abschlussbesprechung

Wie ich oben schon geschrieben habe, war die Session absichtlich so geplant, dass wir das Abenteuer frühzeitig zu Ende bringen (gegen 22 Uhr). Es wurden noch eben EXP verteilt und Aufstiege geplant. Hier zeigte sich schon ein leichtes Ungleichgewicht zwischen den aktiveren und introvertierteren Spielern. Aber die Gruppe drifte in der Anzahl der Steigerungen (je 3) noch nicht auseinander.



Im Anschluss besprachen wir wie es weitergehen sollte. Ich hatte bereits im Vorfeld die Optionen mitgeteilt, was ich mir vorstellen könnte von Monster-of-the-week bis zum Sandboxing. Mir als SL kam die Option, die Abenteuerwelt eher lokal zu begrenzen am sinnvollsten vor. Dies würde eine konsistente Spielwelt erschaffen, die auf der einen Seite mehr Respekt erzeugen würde (weniger chaotisches Handeln auf Grund mangelnder langfristiger Konsequenzen) und auf der anderen Seite einfach ein besseres Gefühl für Weirdness.

Fast eineinhalb Stunden wurden die Vor- und Nachteile besprochen. Als alternatives Folge-System stand Fragged Empire im Raum, welches wir zwischen den Jahren als One Shot getestet hatten. Ein klassische Abstimmung per diktiertem Mehrheitsentscheid war erstmal nicht geplant. Von Immersion (Ja, diese Handcreme) bis zum Return of Investment (Boxen und Einarbeitung) wurde alles eingebracht. Auch das Argument, dass eine Stadt als lokaler Fixpunkt schnell nicht mehr von jeder beliebigen Fantasystadt wie Niewinter, Mortheim, Sigil oder Havena (mit ein wenig Twist) zu unterscheiden wäre. Oder das sich der SL relativ weit vom Geschehen entfernt fühlt. Wir wollen aber nicht vergessen, dass alle ihre Charaktere cool, stylisch und leicht spielbar empfanden.

Nach der Diskussion wägt jeder nochmal ab.
  • 40% konnten beiden Alternativen etwa gleichviel Sympathien entgegenbringen,
  • 40% favorisierten leicht Fragged Empire und den verbleibenden
  • 20% fehlte die Erfahrung mit FE, aber es wurde "Weniger von Numenera geflasht als gedacht." gewertet.

Fazit: In der nächsten Session geht es weiter mit der Charaktererschaffung von Fragged Empire. Also:

« Letzte Änderung: 11.01.2017 | 12:19 von Deep_Impact »

Offline Antariuk

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Re: [Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!
« Antwort #12 am: 11.01.2017 | 14:00 »
Interessanter Bericht, vielen Dank! Die Menge an gewürfelten erscheint wahrlich absurd.

Ganz wertfrei: du scheinst Einsen auch eher als Patzer denn als "Gelegenheit für komische/interessante Sachen" zu benutzen. Ich weiß dass ich das, obwohl ich das eigentlich gar nicht immer will, auch gerne mache. Dabei sagt Numenera ja noch extra dass es so nicht zwingend sein muss.
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Deep_Impact

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Re: [Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!
« Antwort #13 am: 11.01.2017 | 14:08 »
Stimmt definitiv. Eigentlich versuche ich dieses Failing Forward zu nutzen. Aber gestern ging so absurd steil, dass es nur noch lächerlich werden konnte. Die Stimmung war eh schon von Anfang an komisch.