Autor Thema: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?  (Gelesen 6772 mal)

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Offline tartex

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Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« am: 16.10.2016 | 09:11 »
Ich bin gerade auf der Suche nach einer Abenteueridee, die Lovecraft-Vibe umsetzt, aber dabei auf Übernatürliches verzichtet.

Naheliegend wäre ja noch rassistische Thematiken, aber die möchte ich ebenfalls eher raushalten. (Ungewöhnlichere Interpretationen sind aber auch willkommen.)

Fragen, die mir gerade durch den Kopf gehen: warum hat die Atombombe so wenig Lovecraft-Style? Das ist ja eigentlich Cosmic Horror Deluxe. Zu viele Farben? (nicht aus dem All...) Zu viel menschliche Superkraft? Wie kann man das neu aufbauen?

1. Weltkrieg?

A Heart of Darkness?


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Offline Irian

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #1 am: 16.10.2016 | 09:36 »
Für mich war der zugrunde liegende Horror von Lovecraft nie irgendwelche Monster oder sonstwas, sondern schlicht das Unbekannte, hochgesteigert zu der Form, dass der Mensch nicht einmal prinzipiell in der Lage ist, die Wahrheit zu verstehen. Dass Dinge passieren, auf welche die Menschheit soviel Einfluß hat wie eine Ameise auf einen Schuh. Das aber sorgt natürlich dafür, dass das "Übernatürliche" völlig normal ist - denn in Wahrheit ist das alles völlig natürlich, aber das beschränkte Vermögen des Menschen, es zu versehen oder auch nur korrekt wahr zu nehmen, sorgt dafür, dass es für ihn unnatürlich wirkt. Für mich wäre es daher also schwierig, Lovecraft-Vibe ohne eine Realität zu haben, in welcher das Übernatürliche natürlich ist.

Dementsprechend ist die Atombombie eher banale Physik und hat für mich wenig Lovecraftsches. Aber das ist natürlich eine persönliche Meinung.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #2 am: 16.10.2016 | 09:40 »
Definiere "Übernatürliches". Man kann wahrscheinlich noch eine Menge Horror aus dem Mythos herausquetschen, indem man sich auf seine "SF"-Elemente konzentriert und die vielleicht noch mal ein bißchen "härter" und glaubwürdiger macht (die Wissenschaft ist ja seit Lovecrafts Zeit nicht stehengeblieben), anstatt gleich alles mit Magie erklären zu wollen. Will man die allerdings auch noch herausnehmen, dann bleibt irgendwann wohl nicht mehr viel übrig.

Offline Case

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #3 am: 16.10.2016 | 09:56 »
Vielleicht als Inspiration ganz gut geeignet:
http://deutschelovecraftgesellschaft.de/forum/viewtopic.php?f=20&t=182

Ansonsten ist "Cosmic Horror" ohne "Übernatürliches" im Sinne von "Nicht von dieser Welt" irgendwie ein Paradoxon, oder nicht?  ::)
HPL stellt ja gerade den Menschen vor das Grauen, das dort draußen lauert und schon immer da war. Sein kosmischer Horror basiert ja auf der Annahme, dass es Wesen gibt, denen das Schicksal der Menschen schlichtweg egal ist.

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #4 am: 16.10.2016 | 10:01 »
Ich weiß nicht; wenn man das "Cosmic" ernst nehmen wollte, müsste man halt natürliche Phänomene nehmen, die den Menschen klein, unbedeutend und unwissend erscheinen lassen, und die Charaktere da durch schicken. Und es müsste etwas sein, dass die Charaktere dadurch bedroht oder in den Wahnsinn treibt, sonst hat man keinen Horror ;)
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Ucalegon

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #5 am: 16.10.2016 | 10:04 »
Wie nobody@home sagt: SF a la Revelation Space oder Blindsight. Das Rollenspiel dazu heißt Eclipse Phase.  ;)

Ansonsten ist True Detective sicher ein bekanntes Beispiel, wo ein sehr obskurer Kriminalfall die Rolle des Unfassbaren einnimmt. Da wird aber mit dem Übernatürlichen gespielt. Die Dialoge schieben es auch in die Richtung. Stichwort: Ligottis "Conspiracy against the Human Race"

Offline tartex

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #6 am: 16.10.2016 | 10:18 »
True Detective wollte ich eh noch namedroppen. So ein wenig Andeutungen an den Rändern wäre noch okay.

Das Problem ist ja, wie man das Große Nichts zum Inhalt eines Abenteuers macht, also fassbar macht.
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Pyromancer

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #7 am: 16.10.2016 | 10:21 »
Wie nobody@home sagt: SF a la Revelation Space oder Blindsight. Das Rollenspiel dazu heißt Eclipse Phase.  ;)

Letztendlich kommt der Horror in Lovecrafts Geschichten ja aus zwei Quellen:
1) Das Universum ist nicht so, wie wir uns das vorstellen, und das ist kacke. (Cthulhus Ruf)
2) Wir sind nicht so, wie wir uns das vorstellen, und das ist kacke. (Schatten über Innsmouth)

Peter Watts ist da in meinen Augen das perfekte moderne Pendant dazu, wobei er in Blindsight aus Quelle 1, und in Echopraxia aus Quelle 2 schöpft.

Offline tartex

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #8 am: 16.10.2016 | 10:54 »
Okay, das muss ich wohl nochmals klarstellen. Ich suche Abenteueridee für die 1920er.

Scifi fällt also eher flach.

Vielleicht sollte ich auch das Label Cosmic Horror durch Existential Horror ersetzen.
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Pyromancer

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #9 am: 16.10.2016 | 11:53 »
Okay, das muss ich wohl nochmals klarstellen. Ich suche Abenteueridee für die 1920er.

Scifi fällt also eher flach.

Vielleicht sollte ich auch das Label Cosmic Horror durch Existential Horror ersetzen.

Im Kontext der 1920er kommen mir da nur Ideen mit Rassismus...  :(

Ucalegon

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #10 am: 16.10.2016 | 12:58 »
Okay, das muss ich wohl nochmals klarstellen. Ich suche Abenteueridee für die 1920er.

Scifi fällt also eher flach.

Vielleicht sollte ich auch das Label Cosmic Horror durch Existential Horror ersetzen.

Einen existenzialistischen Ton kannst du reinbringen, indem du die SC in eine existenzielle Krise stürzt. Kann ich mir im Kontext der Great Depression gut vorstellen. Statusverlust. Als Ausgangspunkt könntest du das Cthulhuszenario Bryson Springs nehmen und den übernatürlichen Horror durch einen mundanen Mordfall ersetzen.

Das mit dem Horror ist ein Problem. Wurde hier diskutiert.

Offline tartex

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #11 am: 16.10.2016 | 13:30 »
Im Moment bin ich gerade am Überlegen, ob man früher Radioaktivitätsforschung doch was fieses basteln könnte.

Irgendwelche psychoaktiven Substanzen können aber wohl auch die Tore der Wahrnehmung zu weit aufreißen. Ich finde allerdings, dass das als Erklärung für irgendwelchen Horror schon sehr abgenutzt ist.
Da müsste man das Pferd von hinten aufsatteln.

Die ganze Hillbilly-Thematik ist ja auch schon eher durch.
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ErikErikson

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #12 am: 16.10.2016 | 13:33 »
Ich würde bei Radioaktivität bleiben. Ist im Grund nix anderes als die "Farbe aus dem All".

Der kosmische Horror wird natürlich auch nur dann Horror, wenn er die Chars betrifft. Wenn man rausfindet, das Cthulhu eigentlich die Erde beherrscht und grade nur schläft, wen kümmerts, wacht ja eh erst in 10000 Jahren auf. Wenn man erfährt, das er manchmal träumt, und diese Träume deine Kinder in den Wahnsinn treiben, dann ist das was anderes.
« Letzte Änderung: 16.10.2016 | 13:37 von ErikErikson »

Offline Case

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #13 am: 16.10.2016 | 13:36 »
Was ist mit Tesla und seiner drahtlosen Energieübertragung?

Pyromancer

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #14 am: 16.10.2016 | 13:48 »
Was ist mit Tesla und seiner drahtlosen Energieübertragung?

Oh! Vielleicht etwas von The Prestige inspiriert - das kann man leicht in Richtung Horror umbiegen.

Offline tartex

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #15 am: 16.10.2016 | 14:25 »
Radioaktivität hat halt diesen wahnsinnigen Bodyhorror-Aspekt. Strahlenkrankheit ist so ziemlich das fieseste, was ich mir vorstellen kann.

Und die Trennung von Spieler- und Charakterwissen knallt in der Hinsicht auch ziemlich rein.

Denn die Charaktere haben ja keine Ahnung, was passiert, wenn sie den McGuffin des Abenteuers wortwörtlich in die Hände kriegen.

Allerdings ist es schwer die ganzen 1950er-Assoziationen in Multicolor bleich zu waschen. (Die Frage, warum H.P. Lovecraft by Default als schwarz-weiß betrachtet wird, will ich hier jetzt mal nicht angehen.)

Das Archaische spielt bei Lovecraft ja natürlich auch eine große Rolle. Das irgendwie reinzukriegen, ohne die abgenutztesten Archäologieklischees zu bedienen, fällt mir noch schwer.
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Offline Urias

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #16 am: 16.10.2016 | 14:38 »
Was Cosmic Horror betrifft denke ich, dass es dazu zumindest ein gewisses Maß an Übernatürliches braucht. Immerhin lebt das ganze ja von der Nichtigkeit des Menschen innerhalb des Kosmos und der Verdeutlichung desssen in den Mythoswesen.

Existential Horror dagegen ginge ansich gut, ist aber glaube ich ziemlich schwer überzeugend zu präsentieren da man Spieler braucht die sich da echt drauf einlassen. Ein zwei Gedanken zu möglichen Themen die mir grad gekommen sind:

- "Zur Freiheit verdammt" (Sartre): Einer der Hauptgedanken des Existenzialismus ist, dass der Mensch als solcher frei ist und sich in jeder Situation entscheiden kann. Sartre bringt hier das Beispiel, dass ich, egal was passiert, immer noch zumindest die Möglichkeit hätte mich umzubringen. Damit ist man selber radikal für sein Handeln verantwortlich und kann sich eben nicht auf irgendeinen höheren Plan berufen. Im Rollenspiel geht diesen Weg etwa Unknown Armies mit seinem Slogan "Du bist schuld". Diesen Punkt könnte man etwa verwursten indem man aufzeigt, dass der große böse Oberschurke des Abenteuers eben nicht von einer höheren Macht gesteuert wurde oder verrückt ist sondern seine Taten bloß darauf beruhen, dass er sich dafür entschieden hat. Evtl kann man das als einen schönen Twist verwenden, wenn die Spieler quasi ein "reguläres" Cthulhu-Abenteuer mit Mythoswesen usw erwarten.

- "Wenn Gott tot ist, ist alles erlaubt" (Dostojewski): Die ganzen Narrative von Moral etc. sind nur schöne Illusionen. Es gibt keine übergeordnete Moral oder transzendentale Instanz die uns irgendwann straft. Dementsprechend sind die großen Erzählungen (da wirds ein wenig postmodern, aber egal) massivst brüchig. Das ist ja zB das was Conrad im schon angesprochenen "Heart of Darkness" betont: Der Kolonialherr und der "Wilde" sind im geltenden Narrativ qualitativ unterschieden. Das Beispiel von Kurtz zeigt jedoch wie durchlässig diese Linie ist. Ich mag von mir selbst glauben, dass ich als der zivilisierte Weiße "besser" bin als der Indigene aber es braucht nur einen kleinen Schubs und die Fassade bricht. Gerade hier seh ich durchaus Potential das im 1920er Setting gut einbauen zu können, auch jenseits der Kolonialisationsthematik. Dementsprechend sind auch moralische Dilemmata ohne klares schwarz und weiß ein wichtiger Punkt dessen, was ich als Existential Horror betrachte.

- "Man muss sich Sysyphus als glücklichen Mann vorstellen" (Camus): Das Leben ist absurd. Da es keinen kosmischen Plan gibt muss sich der Mensch selbst zurechtfinden in der Absurdität der Welt in der es keinen höheren Sinn gibt. Was zählt ist, dass wir uns diese Handlungen zu eigen machen und dadurch authentisch handeln. Ok, ich geb zu dass man das im Spiel vielleicht wenig verarbeiten kann aber vielleicht ist der Aspekt der Sinnlosigkeit etwas, was im Spiel in etwas anderer Form verarbeitet werden kann. Ich denk da vor allem an den Ausgang. Selbst wenn die Charaktere gewinnen sehen sie, dass es keinen Unterschied macht. Es gibt keine Belohnung, kein Happy End oder sonstwas. Der eine Oberbösewicht wurde gestürzt aber ein anderer rückt nach und vielleicht wir auch niemals jemand von ihren Taten Notiz nehmen.

So ein existenzialistisches Abenteuer kann man durchaus frustrierend finden. Aber ich glaube genau das ist der Witz hinter dem Existenzialismus. Der Punkt ist ja, dass das Leben bei weilen frustrierend ist und keinen Sinn hat. Der Weg ist gewissermaßen das Ziel und man muss seine Handlungen (bzw der Charaktere) als die seinen akzeptieren.

Ich weiß nicht in wieweit das dir weiterhilft aber ich hab mir mal gedacht ich schreibs auf.
So long,
SSK
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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #17 am: 16.10.2016 | 14:41 »
Radioaktivität hat halt diesen wahnsinnigen Bodyhorror-Aspekt. Strahlenkrankheit ist so ziemlich das fieseste, was ich mir vorstellen kann.

http://www.dangerouslaboratories.org/radoz.html

Scheint damals (1913) ein Hoax gewesen zu sein. Danach sollen teilweise Scammer Carnotit verstreut haben, um Investoren zu verarschen.

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #18 am: 16.10.2016 | 14:45 »
Was Cosmic Horror betrifft denke ich, dass es dazu zumindest ein gewisses Maß an Übernatürliches braucht. Immerhin lebt das ganze ja von der Nichtigkeit des Menschen innerhalb des Kosmos und der Verdeutlichung desssen in den Mythoswesen.

Naja, die Nichtigkeit des Menschen im Kosmos wird ja durch die Existenz anderes Wesen eher relativiert.

Für ein Rollenspiel-Abenteuer ist aber dann halt doch noch spannender im endlosen Meer vom einem Hai zerrissen zu werden, als einfach warten zu müssen, bis man im endlosen Meer einfach ertrinkt.

Deshalb ja die Suche nach dem gleichen Effekt, ohne dass man auf Übernatürliches zurückgreifen muss. :)
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Offline Urias

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #19 am: 16.10.2016 | 14:51 »
Naja, die Nichtigkeit des Menschen im Kosmos wird ja durch die Existenz anderes Wesen eher relativiert.

Da würde ich nicht zustimmen. Ich glaube, dass gerade die Präsenz der Mythoswesen und ihr Walten, welches vom Menschen nicht begriffen werden kann, gerade dazu dienen zu verdeutlichen, dass der Mensch so klein und Nichtig ist. Es gibt vielleicht innerhalb des Mythos sowas wie höhere Kräfte (die großen Alten etc) aber sie stellen eine Umkehr des klassischen monotheistischen Narrativs dar insofern sie Chaos bringen statt Ordnung (hier vor allem Nyarlotothep und Azatoth).

Für ein Rollenspiel-Abenteuer ist aber dann halt doch noch spannender im endlosen Meer vom einem Hai zerrissen zu werden, als einfach warten zu müssen, bis man im endlosen Meer einfach ertrinkt.

Ich hab jetzt echt grad ein Abenteuer im Kopf in dem beinhart nichts außergewöhnliches passiert sondern die Spieler nur den langweiligen Alltag der Charaktere ausspielen. Existential horror at its finest  ~;D
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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #20 am: 16.10.2016 | 15:03 »
So ein existenzialistisches Abenteuer kann man durchaus frustrierend finden. Aber ich glaube genau das ist der Witz hinter dem Existenzialismus. Der Punkt ist ja, dass das Leben bei weilen frustrierend ist und keinen Sinn hat. Der Weg ist gewissermaßen das Ziel und man muss seine Handlungen (bzw der Charaktere) als die seinen akzeptieren.

Ich weiß nicht in wieweit das dir weiterhilft aber ich hab mir mal gedacht ich schreibs auf.

Das klingt jetzt so, als wäre ein endloser Grind Run die beste Umsetzung der existentialistischen Erfahrung in ein Abenteuer. :D

Das Universum ist eine Sandbox ohne Plot und Endgame. Aber man kommt nicht raus.  >;D

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #21 am: 16.10.2016 | 15:12 »
http://www.dangerouslaboratories.org/radoz.html

Scheint damals (1913) ein Hoax gewesen zu sein. Danach sollen teilweise Scammer Carnotit verstreut haben, um Investoren zu verarschen.

Danke!

Ich will das eh in Österreich ansiedeln.  ;D

Zitat
The tremendous possibilities involved may be judged by the fact that at present, the whole world's supply of radium comes from a single group of mines in Austria, which is owned by the Austrian government and that a gram of pure radium is worth perhaps a hundred times its weight in diamonds.
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Offline Urias

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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #22 am: 16.10.2016 | 15:14 »
"Der Mann vom Amt sagt dir, dass du das falsche Formular ausgefüllt hast und dass du morgen wieder kommen sollst. Mach einen Wurf auf geistige Stabilität" - Oh the horror, the horror  ;D

Weils mir grad enigefallen ist: Das Video "The Philosophy of Rick and Morty" behandelt die Themen Cosmic Horror und Existenzialismus anhand der Serie Rick and Morty. Vielleicht kannst daraus ja Inspirationen ziehen. Funktioniert glaube ich auch wenn man die Serie nicht kennt.
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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #23 am: 16.10.2016 | 15:30 »
Weils mir grad enigefallen ist: Das Video "The Philosophy of Rick and Morty" behandelt die Themen Cosmic Horror und Existenzialismus anhand der Serie Rick and Morty. Vielleicht kannst daraus ja Inspirationen ziehen. Funktioniert glaube ich auch wenn man die Serie nicht kennt.

Die Serie klingt ja echt gut, aber in dem Video werden ja wirklich nur die Basics von Cosmic Horror und Existentialismus angedeutet.

Ich sehe diesen Thread dann schon doch eher als Diplomanten-Seminar.  >;D

(Für mich persönlich ist Cosmic Horror eher so Black Gnosis. Die Unbedeutsamkeit aller Existenz gibt mir eigentlich gute Laune. Braucht man zumindest kein schlechtes Gewissen haben, wenn ein Wochenende in einem Internetforum verbringt.  ~;D)
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Re: Cosmic Horror ohne Übernatürliches?
« Antwort #24 am: 16.10.2016 | 15:48 »
"Der Mann vom Amt sagt dir, dass du das falsche Formular ausgefüllt hast und dass du morgen wieder kommen sollst. Mach einen Wurf auf geistige Stabilität" - Oh the horror, the horror  ;D

"Ihr müßt nur den Passierschein A 38 verlangen." ;D