Hier noch mal ein paar Spielleiter-Tipps für potentielle Testspiel-Leiter:
Testosteron-Atmosphäre BARBAREN! ist brachial und urtümlich. Es ist voller Schweiß, Schmutz und Blut, voller Schmerzen und Gebrüll, voller Wut und Gier. Ausländer haben panische Angst vor den Barbaren und kämpfen nur, weil sie keine andere Wahl haben - dafür aber umso verzweifelter. Barbaren-Krieger hingegen lieben den Kampf und erfreuen sich daran. Die barbarischen Gegner der Spieler-Charaktere sind unverfroren und provozierend, sie suchen die Konfrontation und wollen Konflikte nicht beilegen, sondern ausfechten. Frauen sind entweder verrucht und verführerisch, hilflos und unschuldig, oder komplett mysteriös. Diese Aspekte der barbarischen Welt solltest du in deinen Beschreibungen transportieren.
Kämpfe und Werben abwechslungsreich gestalten Kämpfe und Werben sind ein sich immer wiederholender Bestandteil von BARBAREN!. Damit sie nicht so schnell langweilig werden, musst du versuchen, jeden Kampf und jedes Werben irgendwie neu und einzigartig zu machen. Dafür hast du verschiedene Möglichkeiten:
- Mach es persönlich. Es kommt darauf an, gegen wen der Krieger kämpft, wen er flachlegen will. Gib den Feinden ein Gesicht, gib ihnen irgend eine Besonderheit - ein fehlendes Auge, eine besondere Waffe, eine besondere Geschichte, die man sich über sie erzählt. Greife alles auf, was die Spieler über das Medium der Bezugsperson einführen. Genauso bei Frauen: Gib ihnen ein paar kleine Details in Hintergrund und Aussehen, anhand derer der Spieler sich an sie erinnern wird.
Nimm dir die Zeit, die Haupt-NSCs ein bisschen einzuführen. Wenn der Gegner mit gezogener Waffe aus dem Busch springt und am Ende des Kampfes tot ist, bringt das keinen Wiedererkennungswert. Klar, solche Wegwerf-Gegner braucht man auch. Aber die wichtigen Gegner sollten die Charaktere zunächst beobachten, oder von ihnen erzählt bekommen, oder ihnen einmal in einer Situation begegnen, in der ein Kampf aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist. Besonders schön ist es, wenn ein Gegner dem Krieger zunächst eins auswischt - ihn demütigt, einer ihm nahestehenden Person etwas tut, ihm etwas raubt usw. Der Spieler soll sich ruhig richtig über den Gegner ärgern.
Auch bei Frauen solltest du nicht an einem geselligen Abend nach dem zweiten Met einfach eine Blondine auf den Markt schmeißen, die interessiert scheint. Nun gut, manchmal schon. Aber das ist dann Beiwerk. Eine wichtige Frau braucht ihre Einführung: der Krieger beobachtet sie zufällig beim Baden mit einer Freundin. Der Krieger begegnet ihr bei einem Festmahl im Zelt eines anderen Kriegers. Oder er rettet sie vor einem Bären. Oder er raubt sie von seinen Feinden. Oder er kauft sie als Sklavin.
- Mach es farbenfroh. Wähle immer neue, interessante Orte für Kämpfe und erotische Abenteuer aus. Immer wieder auf einer weiten, staubigen Ebene zu kämpfen, ist langweilig. Wie wäre es auf den Felsen zwischen reißenden Stromschnellen? Auf einem schmalen Grat, der unter einem tosenden Wasserfall hindurch führt? Einer Hängebrücke über eine tiefe Schlucht? Einer gigantischen Tropfsteinhöhle? Der Flanke eines ausbrechenden Vulkans? Einem Tempel voller Räucherstäbchen, Kohlebecken, Ölfläschchen und Tigerfelle? So ein Tempel ist natürlich auch für Sex super. Oder eine dampfend heiße Quelle, mit kleinen Geysiren usw. Sozusagen ein natürlicher Wirlpool. Oder eine Waldlichtung voll duftender Wildblumen. Oder das Zelt ihres Mannes, der jeden Augenblick zurückkehren kann.
Spielbeteiligung BARBAREN! ist kein Rollenspiel mit durchgängigem Party-Play. Beim Werben sind die Charaktere regelmäßig allein, und durch die Bezugspersonen bekommt jeder zusätzlich persönliche Handlungsstränge. Um trotzdem alle Spieler bei der Sache zu halten, solltest ihnen erlauben, auch in Abwesenheit ihrer Charaktere Tipps zu geben. Insbesondere wenn ihr Kamerad einen Annährungsversuch verpatzt hat, werden ihnen bestimmt lustige Details einfallen. Außerdem solltest du dafür sorgen, dass die Alleingänge jedes Charakters nicht zu lange dauern, und dass jeder ungefähr gleichmäßige Spielanteile bekommt.
Satire-Anteil Du solltest dich mit deinen Spielern besprechen, wie ernst oder wie satirisch ihr euer Spiel haben wollt. Da es sich um ein sexistisches, gewaltverherrlichendes Spiel handelt, sollte man es auf keinen Fall
zu Ernst nehmen. Aber es ist ein ziemlicher Unterschied zwischen "nicht ganz ernst gemeint" und "total albern". Es ist auch deine Aufgabe als SL, hier dezent dafür zu sorgen, dass es eine einigermaßen einheitliche Linie gibt.