Autor Thema: Indies leiten für Neulinge?  (Gelesen 7419 mal)

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Offline Dom

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Indies leiten für Neulinge?
« am: 7.02.2007 | 20:23 »
Liebe Leute!

Soeben hatte ich ein Gespräch mit einer flüchtigen Bekannten, die von mir wissen wollte, was denn Rollenspiele sind ("Wie? Das gibts auch nicht am Computer?"). Ich hab halt ein bisschen erzählt und dann sind wir drauf gekommen, dass sie sich vorstellen könnte, wenn ich vielleicht mal irgendwann in ihrer Brettspielrunde einen Rollenspielabend leite.

Nun ist ja unser Einsteiger-Projekt noch nicht wirklich weit oder spielbar. Ich habe aber auch keine Lust, die Leute (wenn es denn dazu kommen sollte) sofort mit einem Regelwust von D&D, DSA oder sonstwas zu erschlagen. Ja, ich weiß, es gibt Intro-Kits und abgespeckte Systeme. Darüber will ich hier aber nicht reden, darauf kann ich im Zweifelsfall immer noch zurückfallen. Mir gehts um Indie-Spiele.

Viele Indie-Spiele haben ja relativ einfache Regeln, verlangen aber von allen Spielern recht viel kreativen Input und sind teilweise auch eher abstrakt. Daher meine Frage: Hat jemand Erfahrung damit, mit einer Gruppe von völligen Neulingen Indies zu spielen? Wenn ja: Welche Systeme eignen sich gut? Warum?

Meine Vorstellung ist ja, dass das recht gut gehen sollte, insbesondere wenn ein erfahrener Rollenspieler leitet und bei solchen Problemen wie "Welcher Trait ist denn sinnvoll?" zur Seite stehen kann. Gut vorstellen kann ich mir (je nach Stimmung und Gruppe) beispielsweise Wushu, The Pool oder auch My Life with Master. Die scheinen mir von den Regeln her einfach genug und machen (mir zumindest) viel Spaß. Was meint ihr?

Dom

Offline 1of3

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #1 am: 7.02.2007 | 20:34 »
Dass dir das Spiel selbst Spaß macht, ist überhaupt das Wichtigste. Gleiches Phänomen wie bei Lehrern: Wenn die über ihr Lieblingsthema unterrichten, wird der Unterricht besser.


Ansonsten wäre mein Tipp Donjon. Fantasy kennt jeder, du hast als SL genauso viel Einfluss, wie die Spieler dir lassen und das Meta-Gelaber hält sich in Grenzen. InSpectres schlägt, was die Mechanik angeht, in die gleiche Kerbe.
« Letzte Änderung: 7.02.2007 | 21:07 von 1of3 »

Offline Bitpicker

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #2 am: 7.02.2007 | 20:37 »
Ich kenn' ja bekanntlich nur ein Indie-Spiel, nämlich Dread, aber es hätte den Vorteil, dass es ein bekanntes Spielkonzept (Jenga) mit dem neuen Thema Rollenspiel verbindet. Aber ich glaube, dass es grundsätzlich einfacher ist, Neulinge mit einem Indie-Spiel zu beglücken als alte Hasen, egal, welches du nimmst.

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #3 am: 7.02.2007 | 20:56 »
Dass dir das Spiel selbst Spaß macht, ist überhaupt das Wichtigste.
Unterschreibe ich sofort. Wenn Du Dich begeistern kannst, dann kannst Du auch andere begeistern!

Eigentlich kannst Du alles spielen. Denn, ob Du die Leute mit DSA, PTA, Mortal Coil oder Donjon anfütterst, ist völlig egal. Du wirst wahrscheinlich in der tollen Situation sein, dass die Leute neugierig und gespannt sind, etwas Neues auszuprobieren. Da kannst Du ihnen fast alle verkaufen. ;)

Mein persönlicher Favorit ist PTA. Serien kennt fast jeder; und damit auch die implizierte Mechanik von PTA. Es hat noch ein wenig Leitung durch den Producer, setzt aber alle möglichen, schönen Techniken ein und hilft mit diesen, einen Fokus zu behalten.

PS: Berichte doch, wie es gelaufen ist.  :)
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oliof

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #4 am: 7.02.2007 | 21:52 »
Auf der Messe haben wir zwei Neulingen ein Polaris-Demo angedeihen lassen. Die waren interessiert, sind aber nicht zurückgekommen. Ich glaube aber, dass deren Problem war, einem kleinen schwarz-weißen Buch den Gegenwert von 20EUR abzunehmen.

Gerd hat das super gemacht.

Ich erwähne Polaris nur, weil es ja als artsy-fartsy gilt (stimmt ja auch) und nicht so hands-on ist wie vielleicht PTA. Ich glaube, dass Spiele, die nicht gleich 'mehrere Abende'  voraussetzen, gut sind.

Habe ich hier schonmal die Intro-Rollenspiele vom Nexus-Stuttgart verlinkt? 4 Genres auf je Vier Seiten, mit Beispielcharakteren und einem Abenteuer-Ansatz. Damit *kann* man sogar ohne erfahrenen Spielleiter 'unter sich' rausfinden, wie das geht. Zumindest wurde das von der Spielmesse in Stuttgart berichtet.

Offline 8t88

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #5 am: 7.02.2007 | 23:06 »
Ich hab leider noch keinen Neulingen ein "Indie" Game vorsetzten können. Halte das aber für ne sehr gute Option.
PtA kann man mit leichten Änderungen auch One-Shopt tauglich machen.

Nach Franchise, R-Map udn Charakteren den Storyarc vona llen begucken udn dann kurz überlegen was wo wie passiert sein könnte und dann die interessanteste Folge rauspicken. Klappt super auf Cons!
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Offline Monkey McPants

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #6 am: 7.02.2007 | 23:43 »
Meiner Erfahrung nach haben Neulinge oft deutlich weniger Probleme mit vielen Indie-Spielen als "Alte Hasen". Hat man auch in meiner letzten Wushurunde gut gesehen: Drei Spieler mit jeweils ansteigender Rollenspielerfahrung, wobei die Spielerin mit der wenigsten Erfahrung sich in Wushu extrem wohlgefühlt hat, während die anderen beiden doch immer wieder mal stecken blieben und sich schwer taten. (Spaß gemacht hat es aber zum Glück allen.)

Allerdings ist Indiegame nicht gleich Indiegame. Ich würde zB. sowas wie Burning Empires kaum einem Neuling empfehlen. Gerade bei Neulingen die überhaupt keine Ahnung von Rollenspielen haben ist weniger mehr, denn schon allein das rollenspielen selber ist für sie neu und ungewohnt.

Für Neulinge empfehlen würde ich Wushu (Hab da ganz gute Erfahrungen gemacht.), aber je nachdem was für Interessen die Spieler im Allgemeinen haben funktionieren auch andere sicher gut. Wenn sie sich also auf Ghostbusters stehen dann ist Inspectres perfekt, während ich für Fantasyfans eher sowas wie tSoY oder Otherkind empfehlen würde. Je nachdem wie ich die Spieler einschätze können auch Dogs, Lacuna oder sonst was rocken.

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Offline [tob]ias

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #7 am: 8.02.2007 | 07:50 »
Ich kenne Dread jetzt nur aus zwei threads hier, aber ich weiß nicht recht, ob ich Neulinge direkt mit einem Horror-Setting konfrontieren würde.


@Monkey: Was ist denn Burning Empires? :)
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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #8 am: 8.02.2007 | 07:51 »
Habe ebenfalls sehr gute Erfahrungen mit Wushu gemacht, sicherlich gerade durch die Nähe zum Actionfilm ein leicht zu begreifendes Format.

Offline Dom

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #9 am: 8.02.2007 | 08:47 »
Mein persönlicher Favorit ist PTA. Serien kennt fast jeder; und damit auch die implizierte Mechanik von PTA. Es hat noch ein wenig Leitung durch den Producer, setzt aber alle möglichen, schönen Techniken ein und hilft mit diesen, einen Fokus zu behalten.
PtA erscheint mir ein wenig zu verkopft für den Anfang... und wenn ich mir die sonstigen Antworten hier anschaue, wird es wohl auf Wushu rauslaufen. Ich hatte ja ursprünglich auch noch an Shades gedacht, das würde dann aber wohl zu abgefahren werden ;)

PS: Berichte doch, wie es gelaufen ist.  :)
Ja, klar. Dazu brauchen wir aber erstmal einen Termin usw. ... mal schauen, wann es tatsächlich soweit ist.

@1of3: Mit dem Donjon-System werd ich nicht wirklich glücklich...

Habe ich hier schonmal die Intro-Rollenspiele vom Nexus-Stuttgart verlinkt? 4 Genres auf je Vier Seiten, mit Beispielcharakteren und einem Abenteuer-Ansatz. Damit *kann* man sogar ohne erfahrenen Spielleiter 'unter sich' rausfinden, wie das geht. Zumindest wurde das von der Spielmesse in Stuttgart berichtet.
Hört sich interessant an! Verlink doch mal bitte.

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Offline Haukrinn

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #10 am: 8.02.2007 | 09:34 »
Das generelle Problem was ich dabei sehe. Viele Indies sind für Neulinge zweifelsohne wesentlich zugänglicher als "klassiche Rollenspiel". Aber die Sprachbarriere wird viele Leute schon vor dem Spielstart wieder abspringen lassen. Wenn man etwas gänzlich neues ausprobieren will, dann freut man sich, wenn die zugehörige Anleitung und die Begriffe, die man während des Spiels braucht, der eigenen Muttersprache entspringen. Englisch als Sprache der Indies dürfte da im deutschen Raum kaum geeignet sein.
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Offline Dom

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #11 am: 8.02.2007 | 09:46 »
Naja, Wushu zumindest gibts ja auf Deutsch (und 8t88 wollte ja, wenn ich das richtig sehe, demnächst eine neue Übersetzung machen). Außerdem müssen sich die Spieler da ja nicht selber reinfuchsen, sondern kriegen es gezeigt. Das Sprachbarrieren-Problem sehe ich allerdings tatsächlich auch, wenn es dann darum geht, dass die Spieler gerne in Zukunft selber Rollenspielen wollen und sich dann umschauen, was es denn gibt.

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #12 am: 8.02.2007 | 09:57 »
Also ich kann mich da Bitpicker anschließen - Dread erscheint mir für Einsteiger ebenfalls eine gute Wahl, und dass es Horror-Genre ist sehe ich nicht als Hindernis. Gut, es kommt auf die Vorlieben der Mitspieler an; aber man kann mit Dread sowohl heiteren Teenage-Horror à la Scream als auch Splatter oder ernsten Psycho-Horror spielen. Ich könnte mir sogar eine sehr Actionreiche Runde damit gut vorstellen.

Das bestechende Argument für Neueinsteiger ist in der Tat, dass man Einsteigern einen vertrauten und simplen Mechanismus (Jenga-Spiel) vorsetzen kann, den man aber in einem komplett neuen Zusammenhang präsentiert. Das finde ich sehr ansprechend. 

Offline Dirk

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #13 am: 8.02.2007 | 10:22 »
Mein Killer ist für dieses Thema InSpectres, welches es auch auf deutsch gibt.

Einfache Regeln, over the top humor und viel, viel Spaß!

MfG

Dirk
Erdmännchen finde ich schon echt putzig!

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wjassula

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #14 am: 8.02.2007 | 11:07 »
Ich spiele eigentlich öfter mit Neulingen als mit eingefleischten Rollenspielern, weil in meinem Bekanntenkreis wenig Rollenspieler sind. Meistens bleiben die dann nicht länger dabei, weil sie ihre Zeit lieber in andere Sachen investieren, aber Spass machte es eigentlich immer, und das Feedback ist durchweg positiv,

Bisher ausprobiert habe ich UA und PtA. Geht beides, wobei ich bei UA nicht zu viel auf den Hintergrund eingehen würde, und lieber "Einsteiger" - Ansatz wählen würde. Überhaupt ist meine Erfahrung, dass eher ein umfangreicher Hintergrund ein Problem ist, als irgendwelche Regeln. Dass Spiele Regeln haben, und zum teil auch recht komlexe Regeln, das erwarten die Leute schon, und da meine Freunde und Bekannten erwachsen und nicht doof sind, kapieren die die auch. Die feinen Unterschiede zwischen verschiedenen Elfenvölkern oder der Stammbaum von Alex Abel werden hingegen eher als Ablenkung empfunden..."jaja, wann spielen wir den endlich".

Zweitens solltze man auf eine klare Struktur achten. PtA hat einen klar gegliederten Spielablauf, der die Gruppe ganz gut führt, und den sollte man auch durchsetzen, um Halt zu geben. Bei UA habe ich immer versucht, das Szenario auf ein klares Ziel auszurichten: "Holt X"..."Befreit Y"..."Geht nach A und repariert B". Bloss keine Intrigenspiele oder atmosphärisches Geschauspielere. Ein gut erkennbarer Ablauf muss her. Eine neues Spiel ist schon anstrengend genug, da will man nicht auch noch rausfinden, worum es eigentlich geht.

Gleiches gilt auch für die Zusammenarbeit am Spieltisch zwischen den realen Menschen. Ich bin ja sonst ein alter Harmonienazi, aber wenn dich unsichere Blicke treffen und jemand fragt "Wie geht n das jetze? Sollen wir jetzt....?", dann ist es tödlich, etwas von der Freiheit des Rollenspiels zu erzählen oder "Ja, ihr könnt so...oder auch so...das könnt ihr euch ausdenken, ne?". Für diesen einen Abend sollte man lieber sagen: "Ganz klar: so wirds gemacht! Du machst jetzt eine neue Szene! Du beschreibst jetzt, was dein Charakter macht!". Und dann hinterher beim Bier nochmal erklären, dass es theoretisch auch anders geht.

Kurz gesagt, Regeln sind zweitrangig, wichtiger ist Struktur und Begeisterung.

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #15 am: 8.02.2007 | 11:13 »
Kurz gesagt, Regeln sind zweitrangig, wichtiger ist Struktur und Begeisterung.
I second that.  :)

oliof

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #16 am: 8.02.2007 | 11:38 »
Auf dieser Seite bekommt man den Gesamtüberblick.

http://www.nexus-stuttgart.de/Nexus_auf_der_S%C3%BCddeutschen_Spielemesse_2006

Und hier direkt die links zu Fantasy, Science Fiction, Western und Teenie-Horror als Probesettings.

wjassula

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #17 am: 8.02.2007 | 11:58 »
Ach, eins noch: Ich finde das hier immer wieder genannte Wushu gerade nicht so geeignet als System fürs erste Mal, weil es sehr unstrukturiert ist, und das Prinzip der "narrative truth" viele Anfänger nicht befriedigt. Man schwimmt leicht vor sich hin, und kann "alles erzählen und dann passiert es auch so". Vielleicht ist das mein Rollenspieler - Braindamage, aber ich fand das schon schwer, und die Person, der ich das mal als Einsteigerspiel schmackhaft machen wollte, konnte damit gar nichts anfangen.

Offline Schwules Lesbenpony

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #18 am: 8.02.2007 | 12:02 »
Ich finde das hier immer wieder genannte Wushu gerade nicht so geeignet als System fürs erste Mal, weil es sehr unstrukturiert ist
Sehe ich genauso.
Anfänger haben es mit klaren Regeln und Strukturen leichter. WuShu bietet auf der Meta-Ebene kaum etwas.
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wjassula

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #19 am: 8.02.2007 | 12:09 »
Jetzt, wo ich das Eingangsposting noch mal lese, würde ich fast sagen, dass es mit The Pool ähnlich sein könnte - also zu wenig Struktur - , aber da fehlt mir die Erfahrung. My Life with master ist vielleicht thematisch etwas deprimierend, aber das kommt auf die Gruppe an.

Aus den Reihen der Indies würde ich PtA empfehlen, auch TSOY für das etwas klassischere Rollenspielerlebnis und Fantasy - Feeling, ausserdem ist da auch etwas Setting dabei, aber halt nicht zuviel. Dogs könnte auch gehen...oder? Hat das schon mal jemand probiert?

UA ist zwar kein Indie, aber eignet sich auf Einsteiger - Niveau hervorragend...aber gut, ich bin der Chefredakteur, hör nicht auf mich  :).


Offline 1of3

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #20 am: 8.02.2007 | 12:44 »
Zitat
@1of3: Mit dem Donjon-System werd ich nicht wirklich glücklich...

Gut, ich hab auch stark gehausregelt.

Offline Dom

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #21 am: 8.02.2007 | 13:34 »
Ach, eins noch: Ich finde das hier immer wieder genannte Wushu gerade nicht so geeignet als System fürs erste Mal, weil es sehr unstrukturiert ist, und das Prinzip der "narrative truth" viele Anfänger nicht befriedigt. Man schwimmt leicht vor sich hin, und kann "alles erzählen und dann passiert es auch so".
Also ich finde ja, dass Wushu in den Konflikten ne ziemlich starke Erzählstruktur vorgibt --- im Gegensatz zu The Pool. Bei Wushu ist ziemlich klar wer was wann sagen darf und wie lange das ganze geht. Ok, man ist durch die Narrative Truth ziemlich frei in der Frage, was man erzählt, aber durch das Veto-Recht der anderen Spieler wird das ja ziemlich beschränkt.

Außerhalb der Konflikte ist Wushu sehr ungeregelt, das ist richtig (gibts dafür eigentlich überhaupt ne Anleitung?). Aber das kann ich ja dann als SL steuern und ich würde dann die ganze Sache eher klassisch leiten. Das sollte den nötigen Halt geben.

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Offline Wawoozle

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #22 am: 8.02.2007 | 13:53 »
Nimm doch Randpatrouille... ich finde das ist für Anfänger auch gut geeignet.
Klar, die Tatsache das man gleich 2 Charaktere hat ist etwas verwirrend, aber durch die Trennung in angehörige zweier konkurierender Blöcke behält man sehr schön den Überblick.

Das Regelsystem ist simpel aber effektiv und es macht einfach tierisch Spaß.
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Offline Schwules Lesbenpony

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #23 am: 8.02.2007 | 13:56 »
Ich würde beim momentanen Stand der Diskussion überlegen, wieviel PE und Meta Du haben willst. Das schränkt die Auswahl dann sehr ein.
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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #24 am: 8.02.2007 | 14:09 »
@Monkey: Was ist denn Burning Empires? :)
Look-y :)

@Wushu als Anfängerspiel: Wie gesagt, hängt sehr vom Spieler ab. Aber die Anfänger mit denen ich es bisher gespielt hab haben sich mit der Freiheit deutlich wohler gefühlt als mit stärker einschrenkenden Regeln. (Vor allem weil Wushu, wie Dom das ja erwähnt, durchaus eine Recht klare Konfliktstruktur hat.) Was ich immer wieder bei Neulingen sehe oder zu hören bekomme ist das sie oft instinktiv mehr Einfluß haben möchten als "typische" RPGs hergeben und manchmal etwas verwundert/enttäuscht sind wenn sie dann zu hören bekommen "Nee, das kannst du nicht machen, weil...".

Trifft sicher nicht auf jeden Neuling zu, weshalb die Regeln für Spiele mit Newbies (Quatsch, Rollenspielen im Allgemeinen) sein sollte "Kenne deine Spieler!", aber bis jetzt hab ich kaum einen Newbie gehabt der wirklich Probleme mit Wushu hatte oder den Wunsch nach "mehr Struktur/Limits" geäußert hätte. *shrug*

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Offline Dom

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #25 am: 8.02.2007 | 20:32 »
Ich würde beim momentanen Stand der Diskussion überlegen, wieviel PE und Meta Du haben willst. Das schränkt die Auswahl dann sehr ein.
Das ist ja gerade was, was ich nicht gut einschätzen kann, was man den Leuten "zutrauen" kann. Hast du Erfahrung mit PtA für Einsteiger? Ist Meta und PE nicht etwas zu verwirrend?

Dom

Offline Haukrinn

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #26 am: 8.02.2007 | 20:56 »
Meta ist sicherlich ein Problem, aber PE? Ich glaube eher, dass ein sehr aktives "Mitmachspiel" sehr viel motivierender auf Neulinge wirkt als eins mit viel SL-Empowerment.
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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #27 am: 8.02.2007 | 23:17 »
Ich glaub nicht-einmal das Meta ein Problem ist. Ich denke die scharfe Trennung zwischen IC und OOC und der "In Character-only" Fetisch den viele Rollenspiele(r) haben ist für Neulinge sogar eher nicht nachvollziehbar als Mitbestimmung auf der Metaebene.

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #28 am: 9.02.2007 | 01:42 »
Überhaupt ist meine Erfahrung, dass eher ein umfangreicher Hintergrund ein Problem ist, als irgendwelche Regeln. [...] Die feinen Unterschiede zwischen verschiedenen Elfenvölkern oder der Stammbaum von Alex Abel werden hingegen eher als Ablenkung empfunden..."jaja, wann spielen wir den endlich".

Stimmt. Ist wie bei Computerspielen. Wer schaut sich da schon die Intros oder die Zwischenszenen an, die der Story dienen? :)
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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #29 am: 9.02.2007 | 10:22 »
was man den Leuten "zutrauen" kann. Hast du Erfahrung mit PtA für Einsteiger? Ist Meta und PE nicht etwas zu verwirrend?
Erfahrungsgemäß ist Meta überhaupt nicht verwirrend. Monkey hats schon gesagt: Diese wirre IC-OC -Trennung ist viel verwirrender.
Die Leute werden sich auf etwas Neues einstellen. Sie sind bereit neue Regeln und Strukturen zu lernen. Sie sind es wahrscheinlich von anderen Arten von Spielen gewohnt, dass man über das Spiel spricht, versucht sich im Spiel besser zurechtzufinden und auch seine Strategie zu verbessern.
Um Dir den Vergleich zu erleichtern: Denk Dir die Rollenspiele weg und denk statt dessen an Brettspiele. Da gibt es auch kein IC-OC. Man diskutiert über sein Verständinis der Regeln und der Spielmechanik, über Spielstrategien, vielleicht auch, was man gut oder doof findet, wie man es anders machen würde. Das alles ist dann das Spiel. Das überfordert normalintelligente Menschen nicht. Denk Dir mal die Grenzen des Rollenspiels weg und lass Dich einfach auf den Gedanken: Spiel, ein.

Zu PTA: PTA ist einfach auf mehreren Ebenen wunderbar durchstrukturiert, die Regeln passen und dienen anstatt zu beschränken. Die ganze Mechanik 'macht Sinn'. Es sind also genug Regeln da, um sich gemeinsam auf ein System einzulassen, ohne dabei herumzueiern. Darüber hinaus ist die Thematik sehr griffig und erzeugt in den Köpfen der Leute sofort Ideen. Du wirst von jedem Input bekommen.
Falls Du PTA in Erwägung ziehen solltest, empfehle ich Dir mit der RM-Methode anzufangen. Weitere Fragen beantworte ich gerne.  :)
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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #30 am: 9.02.2007 | 10:34 »
Ich hab zB noch im Kopf, dass Vermis mal RPG neulinge bei (DSA oder sowas?!) dabei hatte, welche dann zB auch ihre Gedanken ausgesprochen haben. (So als wenn man im Fernsehen das Bild sieht und dann die Gedankenstimme des Charakters dazu).
Hinterher hats ihm Leid getan, dass er sie durch sein damals noch recht striktes abwürgen von sowas und IC/OOC trennung unterbunden (und ich glaub auch im End Vergrault) hat.

Ich hab auch das Gefühl, dass das bekante Konzept einer Fernseh-Serie und dass man eben zusammen den Ablauf davon macht anstatt dass was eben beim RPG passiert macht, bei vielen Neulingen viel einfacher in den Kopf geht.
Was ich meine ist: Es ist für Neulinge anscheinend weniger ein Problem, wirklich zusammen eine Geschichte zu bauen und aktiv (Meta) darüber zu reden, Vorschläge zu bringen etc. als sich mit den IC/OOC grenzen auseinander zu setzten und in zwei abgeschlossenen Räumen unabhängig voneinander zu agieren (eben IC/OOC und die noch beeinflusst von der Spielmechanik).
Ich lasse bei Neulingen in Liquid-Fantasy (womit ich schon einige neulingsrunden gemacht habe) auch viel mehr durchgehen als meinen normalen Spielern. Ist einfach netter als ein "nein des geht nicht". Wobei knobeln und Knöstern auch beliebt ist. Einfache Schalterrätsel bringen schon eine menge Spaß. (aber das ist ja wieder was anderes: Regeln, Abenteuer, Rätsel, Plot, IC-Fokussierung... All diese Variablen und Stellschrauben gibts bei zB Wushu und PtA nicht. Das ist es ja was ich seid Jahren sage: Die "Indies" sind eben etwas Fokussierter und bringen Dinge unmissverständlich auf den Punkt. Was viel einleuchtender ist als ein "normales RPG". Darum funktionieren Gesellschaftssspiele auch mit jedem: die Regeln sind klar und Deutlich. Darum ja auch der Vergleich: Fokussierte RPG's = Spiele. Normale RPG's = Spielzeuge (Keine Wertung impliziert!!) Wer dazu mehr hören möchte, mag noch einmal im entsprechenden Bereich Fragen)
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Offline Dom

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #31 am: 9.02.2007 | 11:14 »
Erfahrungsgemäß ist Meta überhaupt nicht verwirrend. Monkey hats schon gesagt: Diese wirre IC-OC -Trennung ist viel verwirrender.
Ich fand es am Anfang verwirrend... aber ich war ja auch schon länger Rollenspieler. Deswegen bin ich mir unsicher, ob das nur an meiner Prägung oder grundsätzlich am Konzept lag. Aber so, wie sich das anhört, scheint es ja für nicht-Rollenspieler problemlos zu sein, die Begründung ist auch einzusehen.

Zitat
Falls Du PTA in Erwägung ziehen solltest, empfehle ich Dir mit der RM-Methode anzufangen. Weitere Fragen beantworte ich gerne.  :)
Ja, kein PtA ohne RM, das habe ich schon gelernt. Eine Beziehungslandkarte macht dafür einfach furchtbar viel Sinn. Hm... muss ich nochmal die Regeln lesen und drüber nachdenken. So schwierig isses ja eigentlich auch nicht. Ich hatte es in meine ursprüngliche Liste nicht mit aufgenommen, weil es ja schon mehr Regeln hat als die drei von mir genannten Kandidaten. Und gerade MLwM ist auch nicht gerade wenig Meta --- leider eignet es sich nur schlecht für Oneshots. Da ist PtA doch besser.

Auf der anderen Seite hinkt dein Vergleich mit Brettspielen etwas, denn PtA regelt/strukturiert ja quasi das Reden über den Inhalt, was Brettspiele üblicherweise nicht tun. Aber in Brettspielen gibts ja auch keinen SIS ;)

Hinterher hats ihm Leid getan, dass er sie durch sein damals noch recht striktes abwürgen von sowas und IC/OOC trennung unterbunden (und ich glaub auch im End Vergrault) hat.
Ja, nee. Eine strikte IC/OOC-Trennung machen wir in unseren Runden eh nie. Da werd ich wohl kaum ein Reden über das Spiel abwürgen...

Dom

wjassula

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #32 am: 9.02.2007 | 11:16 »
Ich habe genau gestern abend PtA mit zwei Leuten gespielt, die sonst nur mal vor 15 Jahren DSA ausprobiert haben. Meta war kein Problem, im Gegenteil, das hat einen großen Teil des Spasses ausgemacht. Ist aber sicherlich Geschmackssache, wobei ich auch denke, dass das Kleben am Charakter Rollenspieler - Braindamage ist. 

Und die R-Map inklusive "erst das Personal erstellen, dann Charaktere aussuchen" ist die einzig wahre Methode. Echt. Das hat gestern sooooo gut funktioniert.

Offline Schwules Lesbenpony

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #33 am: 9.02.2007 | 13:40 »
Auf der anderen Seite hinkt dein Vergleich mit Brettspielen etwas, denn PtA regelt/strukturiert ja quasi das Reden über den Inhalt, was Brettspiele üblicherweise nicht tun. Aber in Brettspielen gibts ja auch keinen SIS ;)
Ohne ernsthaft rumkacken zu wollen: Die Auseinandersetzung über SIS bzw. Inhalt sind das SPIEL in PTA. Bei Siedler z.B. ist das Setzen von Straßen und Dörfern das SPIEL. Für beides gibt es Regeln. ;)
Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht,
sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig.

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Offline 1of3

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #34 am: 9.02.2007 | 20:01 »
Ich hab zB noch im Kopf, dass Vermis mal RPG neulinge bei (DSA oder sowas?!) dabei hatte, welche dann zB auch ihre Gedanken ausgesprochen haben. (So als wenn man im Fernsehen das Bild sieht und dann die Gedankenstimme des Charakters dazu).

Wobei die Idee der Beiden schonmal nicht schlecht ist. Ich benutz inzwischen lieber Aussagen wie "Er ist sichtlich beleidigt." oder "Der Schmerz steht im ins Gesicht geschrieben.".

Hat den Vorteil, dass allen Mitspielern klar ist, dass sie darauf reagieren dürfen. Aber ansonsten ist das eigentlich kein Unterschied.

Offline Harry

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #35 am: 9.02.2007 | 21:25 »
Mein Killer ist für dieses Thema InSpectres, welches es auch auf deutsch gibt.

In der Sache stimme ich da voll zu, bis auf den zweiten Teil: wo bitteschön kriege ich noch InSpectres auf deutsch??? Soweit ich weiss, ist das doch mega-vergriffen, oder?

Lieben Gruss,
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Offline Cyberdance

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #36 am: 15.03.2007 | 10:50 »
Ich persönlich würde, gerade ganz besonders wenn ich es mit Neulingen zu tun habe (die ich vielleicht auch für das Thema begeistern will), kein neues System ausprobieren.

Ich würde das System verwenden, das ich am besten kenne (in meinem Fall Clansblut - auch ein schön einfaches System, btw ;D - oder d20). Ich würde lieber meine ganze Konzentration in ein tolles, simples Abenteuer stecken, das allen Spaß macht. Ich würde mir nicht ein neues, von mir ungetestetes, Regelwerk antun.
Man entscheidet sich nach jahrelangem Training mit einem Pferd auch nicht kurz vor dem Rennen für ein anderes, das man nicht kennt, wenn man nicht muss. ;)

Als ich mit Rollenspiel angefangen habe, waren wir alle Neulinge. Als ich mit Meistern angefangen habe, hatte ich es auch mit Neulingen zu tun. Wir haben *Palladium* gespielt. Vermutlich eines der wirrsten Systeme auf dem Markt. Und wir kamen damit zurecht. Neulinge sind nicht dümmer als andere Gamer auch. Die verstehen Regeln, wenn man sie ordentlich erklärt und nicht gleich von ihnen verlangt, Pirouetten zu drehen, bevor sie sicher auf dem Eis stehen.
Ich vertrete fest die Meinung, dass das System keinen großen Einfluss darauf hat, ob man das Hobby einem Einsteiger verständlich oder schmackhaft machen kann. (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen)

Ich würde lieber Charaktere (*simple* Charaktere) vorbereiten und ein knackiges Abenteuer vorbereiten, das ohne komplizierte Twists auskommt. System egal. Wieviele Leute haben denn bitte mit DSA angefangen? Und sie sind nicht entsetzt davongelaufen. ;)

Zumindest würde ich jedoch kein System verwenden, das ich vorher noch nie gespielt habe oder dessen Regeln ich noch nicht aus dem Effeff kenne.
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Offline Dom

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #37 am: 15.03.2007 | 10:57 »
Klar, ein mir unbekanntes System wollte ich auch nicht nehmen...

Zitat
Ich würde lieber Charaktere (*simple* Charaktere) vorbereiten und ein knackiges Abenteuer vorbereiten, das ohne komplizierte Twists auskommt. System egal. Wieviele Leute haben denn bitte mit DSA angefangen? Und sie sind nicht entsetzt davongelaufen. ;)
Mir ging es aber gerade darum, dass das System nicht egal ist. Denn ein DSA-Abenteuer fühlt sich anders an als ein Wushu-Spiel, The Pool oder eine PtA-Runde. Die Charakterspieler und der SL haben in allen Systemen völlig andere Aufgaben.


Ich fürchte aber eh, die Sache verläuft im Sande. :(

Dom

Offline Cyberdance

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #38 am: 16.03.2007 | 13:05 »
Klar, ein mir unbekanntes System wollte ich auch nicht nehmen...
Mir ging es aber gerade darum, dass das System nicht egal ist. Denn ein DSA-Abenteuer fühlt sich anders an als ein Wushu-Spiel, The Pool oder eine PtA-Runde. Die Charakterspieler und der SL haben in allen Systemen völlig andere Aufgaben.
Ich glaube, du misst den Regeln zu viel Bedeutung für die Wirkung bei. Sicher, Palladium spielen fühlt sich auch anders an als, sagen wir mal, MURPG zu spielen - aber mit einem guten Abenteuer und interessierten Spielern macht beides Spaß. Jemand der allerdings Superhelden lieber mag als Elfen wird im MURPG mehr auf seine Kosten kommen als in Palladium - völlig unabhängig vom jeweiligen Spielsystem.
Der Rest ist nur Geschmackssache. Die Regeln gehören ja irgendwie zum Setting (oder in einigen Fällen zu einer Reihe Settings) und insofern ist das IMHO mehr eine Frage nach einem guten Setting für den Einstieg.


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Offline 1of3

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #39 am: 16.03.2007 | 13:08 »
Cyberdance, deine Sicht auf Rollenspiele ist etwas eingeschränkt. Überleg doch einfach mal, was passiert, wenn man eine gewisse, häufige Regel nicht benutzt und dann Folgendes erhält.

ES GIBT KEINEN SPIELLEITER.


Die Existenz eines solchen ist nämlich schon eine Regel (zumindest, wenn man noch dazu sagt, was der Typ zu tun hat). Falls du nicht weist, wie sich Regeln ergeben, kannst du das im ersten Beitrag meines Blogs nachlesen.

Offline Dom

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #40 am: 16.03.2007 | 13:24 »
@Cyberdance: Kennst du PtA, Wushu und The Pool? Ich meine, hast du die schonmal gespielt?
Zumindest zu PtA kannst du dir mal die Erbgut-Sachen anhören und mit deinem Spiel vergleichen.

Dom

Offline Cyberdance

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #41 am: 19.03.2007 | 12:30 »
Ich sehe im Moment nicht, inwiefern das meinen Einwand aushebelt.
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Offline 1of3

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #42 am: 19.03.2007 | 12:42 »
Ich weiß grade ernsthaft nicht, wie ich auf so viel Unverständnis antworten soll, sofern du dir die Spiele, die Dom genannt hat, einmal durchgelesen und über meine Antwort nachgedacht hast.

Je nach Regeln ergeben sich völlig unterschiedliche Spielabläufe. Ich kann dir jetzt noch massig Beispiele geben, wie weit das streuen kann, aber das gehört eigentlich nicht mehr zum Thema hier. Wenn dich das interessiert, kannst du dir die hier verlinkten Spiele anschauen. (Shades, Pool und Capes sind recht kurz und könnten unterschiedlicher schon nicht sein.)

oliof

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #43 am: 19.03.2007 | 13:39 »
Können wir jetzt wieder aufs Thema zurückkommen?

Offline reinecke

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Re: Indies leiten für Neulinge?
« Antwort #44 am: 3.04.2007 | 15:13 »
Nur um mal in Cyberdances Horn zu stoßen:

Für absolute Rollenspiel-Neulinge ist das System völlig egal, wenn es gut erklärt wird und simpel gehalten wird (hat Cyberdance ja ausgeführt).

Selbstverständlich liefern unkonventionelle Systeme wie PtA & Co ein völlig anderes Spielgefühl, aber es bleibt Rollenspiel.

Wer von euch hat den mit PtA angefangen? Und wer hat trotzdem zu diesen Spielen gefunden?
Denkt doch einfach an eure erste Rollenspielrunde und was euch begeistert hat.
Oder an Einführungsrunden auf Cons, die man trotz fremder Regeln versteht.

Bei Einsteigern kommt es darauf an, sie nicht zu erschlagen und ihnen die Möglichkeit zu geben mit dem Medium "Rollenspiel" ein paar spaßige Stunden zu verbringen. Das ist mit jedem System möglich.

Und PtA und DSA sind beides Rollenspiele, auch wenn sie anders funktionieren und andere Möglichkeiten bieten.