Tanelorn Rollenspiel-Challenge
Ein Wettbewerb für Rollenspielautoren
gewidmet Gary Gygax (*27. Juli 1938; †4. März 2008), mit dem alles angefangen hat
1. April bis 30. April 4. Mai 2008
Spielregeln1. VorbemerkungDies ist ein Wettbewerb für Rollenspielautoren. Es geht um Spaß, es geht darum, sich zu messen, es geht um neue Impulse für das Hobby, aber vor allem geht es darum, gute Rollenspiele zu produzieren. Rollenspiele, die man sofort spielen möchte. Rollenspiele, die einem am Spieltisch viel Freude bereiten.
Wir hoffen, dass die Tanelorn Rollenspiel-Challenge einiges Interesse erregen wird. Vielleicht wird es für Autoren durch diesen Wettbewerb leichter, Feedback und Testspiele zu bekommen. Wir hoffen, dass auch die Autoren selbst sich für das Feedback, das sie erhalten, ihrerseits erkenntlich zeigen, indem sie die Beiträge anderer Autoren lesen und konstruktives Feedback geben.
Wenn der ein oder andere Teilnehmer aus dem Wettbewerb sein Spiel testspielt und weiter entwickelt, wenn am Ende ein ausgereiftes freies oder gar ein kommerzielles System dabei herauskommt, das tatsächlich von Leuten gespielt wird — dann hat dieser Wettbewerb sein Ziel erreicht.
2. Wettbewerbs-ForumDer Wettbewerb wird in seinem eigenen Unterforum im Tanelorn stattfinden. In diesem Forum werden Spielregeln, offizielle Ankündigungen und Siegerehrung gepostet. Das Forum ist aber auch für Design-Tagebücher und Feedback zu den einzelnen Spielen da.
3. Komission und JuryEs gibt eine Komission, die die Spielregeln macht, die Jury bestimmt und für Regelfragen und Organisation verantwortlich ist. Die Komission besteht gegenwärtig aus (in alphabetischer Reihenfolge):
- Dom
- Jasper
- Jörg.D
Es gibt eine Jury, die die eingesandten Spiele bewertet und die Sieger des Wettbewerbs kürt. Die Jury besteht gegenwärtig aus:
- Tobias.D
- oliof
- Purzel
- Fredi
- Dr.Boomslang
4. TeilnahmebedingungenDie Tanelorn Rollenspiel-Challenge ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung und versteht sich als Nachfolger der GroFaFo-Challenge. Für jeden einzelnen Wettbewerb gibt es einen Teilnahmezeitraum von einem Monat. Um teilzunehmen, muss sich der Teilnehmer anmelden und innerhalb des Teilnahmezeitraums ein selbst geschriebenes Rollenspiel zum Download zur Verfügung stellen, das die nachfolgenden Bedingungen erfüllt.
Niemand kann (und will) überprüfen, ob ihr euch an die Spielregeln gehalten habt. Ob ihr betrügt oder nicht, ist eine Frage eures persönlichen Sportsgeistes.
Autorenteams sind zur Teilnahme zugelassen.
4.1 Von den Autoren allein geschriebenDer Autor oder das Autorenteam dürfen sich keiner fremden Hilfe bedienen. Das heißt nicht, dass ihr nicht den Scanner eures Mitbewohners benutzen dürft, oder eure Freundin bitten, eure Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler zu korrigieren. Aber es heißt, dass ihr die eigentliche schöpferische Arbeit selbst machen müsst.
4.2 Fertiggestellt innerhalb von 72 StundenDas Spiel muss komplett innerhalb von drei Tagen erschaffen werden. Die Zeit läuft mit dem ersten Bleistiftstrich oder Tastendruck, und wird zwischendurch nicht angehalten. Natürlich ist es nicht verboten, Ideen zu verwenden, die ihr vorher schon mal hattet. Aber ihr dürft keine Texte, Bilder, fertige Spielregeln oder sonstigen Bausteine verwenden, die ihr außerhalb der 72 Stunden angefertigt habt.
4.3 Umsetzung der VorgabenFür jeden Wettbewerb wird es bestimmte Vorgaben geben, die zu Beginn des Teilnahmezeitraums im Forum veröffentlicht werden. Zuständig für die Vorgaben ist die Komission. Zu den Vorgaben werden Stichwörter gehören, von denen eine bestimmte Anzahl inhaltlich eingebaut werden muss. Möglicherweise wird es jedoch auch zusätzliche Vorgaben geben, die Genre oder Regeln betreffen. Dies wird die Komission für jeden Wettbewerb diskutieren und entscheiden.
Ein Spiel, das die Vorgaben gar nicht umsetzt, ist nicht teilnahmeberechtigt. Wie gut oder wie schlecht die Vorgaben umgesetzt werden, ist hingegen eine Frage der Bewertung. Geht ihr die Sache eher metaphorisch an, kann es nicht schaden, kurz zu erklären, wie eurer Meinung nach die Vorgaben integriert worden sind (im Spieltext oder im Forum).
4.4 Nicht mehr als 15.000 WörterInnerhalb von 72 Stunden kann man eine Menge Text produzieren. Qualität geht jedoch vor Quantität, und 15.000 Wörter sind bereits eine Menge. Die Jury ist sicherlich auch nicht böse, wenn eure Beiträge kürzer ausfallen. Schließlich müssen wir das alles lesen! Und denkt daran, das Ganze in einem vernünftigen Format einzureichen (am besten PDF).
4.5 Spiele, nicht SettingsBei der Tanelorn Rollenspiel-Challenge geht es darum, ein vollständiges Rollenspiel zu schaffen, nicht bloß ein Setting ohne Anbindung an Regeln. Es ist allerdings möglich auf bereits bestehende Regeln Bezug zu nehmen und so ein Setting z.B. an ein frei verfügbares Regelwerk anzukoppeln. Nötige Werte, Anpassungen usw. müssen in diesem Fall jedoch angegeben werden. Wer keine eigenen Regeln verwendet, sollte daran denken, dass das verwendete Regelwerk den Juroren hinreichend bekannt oder zumindest verfügbar ist.
5. BewertungskriterienBei der Bewertung der Spiele berücksichtigt die Jury nachfolgende Gesichtspunkte:
5.1 SpielkonzeptDas Spielkonzept ist das Zusammenwirken von Regeln, Fiktion und Spieler-Input. Worum geht es bei dem Spiel? Wie ist das Setting? Wer sind die Charaktere, und was machen sie? Was machen die Spieler? Welche Rolle spielen die Regeln dabei?
Ein Rollenspiel ist mehr als die Summe seiner Teile. Die Juroren bewerten, ob sie das Gesamtkonzept stimmig und interessant finden. Dabei lässt sich nicht verhindern, dass auch persönlicher Geschmack in die Bewertung mit einfließt. Die Jury wird sich jedoch um ein objektives Urteil bemühen.
Wie wichtig ist Innovation im Rahmen des Spielkonzepts? Innovation um der Innovation willen beeindruckt niemanden. Andererseits beeindruckt es auch niemanden, wenn ihr den x-ten WoD- oder d20-Klon schreibt. Das Spiel muss das Interesse des Lesers wecken. Ihr müsst nicht das Rad neu erfinden, wenn ihr einfach neue Wege findet, es zu benutzen.
5.2 AusgereiftheitWie ausgereift ein Spiel bereits ist, lässt sich natürlich am besten im Testspiel ermitteln. Die Juroren werden jedoch nicht die Möglichkeit haben, wirklich jedes Spiel zu testen, so dass sie sich insbesondere in den ersten beiden Bewertungsabschnitten auf ihre Erfahrung verlassen müssen, um die Ausgereiftheit eines Spiels abzuschätzen.
Zum einen wird dabei bewertet, wie spielbar die Regeln erscheinen. Ist zu erwarten, dass sie im Spiel ohne größere Störungen funktionieren? Oder sind da Lücken, Unklarheiten und Widersprüche versteckt?
Zum anderen wird bewertet, ob dem Leser alle für das Spiel erforderlichen Informationen mitgegeben werden. Achtung, genau lesen: Es geht nicht darum, wie detailliert die Informationen sind, sondern darum, ob die erforderlichen Informationen vorhanden sind. Wer ein toll ausgearbeitetes Setting, jedoch keine vernünftigen Spieltipps hat, wird hier nicht punkten. Wer ein relativ offenes Setting hat, aber dem Leser genau erklärt, wie die Spielenden selbst das Setting weiterentwickeln können, schon.
5.3 PräsentationNein, dies ist nicht die Layout-Kategorie. Wenn ihr ein schönes Layout und stimmungsvolle Illustrationen habt, ist das schön und erfreut das Auge, doch es fließt nicht in die Bewertung ein. Das hier ist in erster Linie ein Wettbewerb für Autoren, nicht für Layouter und Illustratoren. Natürlich kann eine Illustration manchmal mehr sagen als tausend Worte, und soweit sie das tut, wird sie inhaltlich bei der Bewertung berücksichtigt.
Mit "Präsentation" sind der Aufbau, die Verständlichkeit und der sprachliche Stil des Werkes gemeint. Ist der Text logisch strukturiert und zugänglich? Gibt es gute, illustrative Beispiele? Verstehe ich sofort, was der Autor mir sagen will? Vermittelt der Text die Atmosphäre des Spiels? Ist er flüssig, unterhaltsam und mitreißend geschrieben?
5.4 Umsetzung der VorgabenJe zentraler eine Vorgabe in das Spiel einbezogen wird, desto besser. Wenn man den Teil des Spiels, der die Vorgabe umsetzt, entfernen könnte, ohne dass sich das Spiel wesentlich verändert, ist die Vorgabe schlecht umgesetzt. Wenn das gesamte Spiel kaputt gehen würde, wenn man die Vorgabe entfernt, ist sie gut umgesetzt.
Wenn es mehrere Vorgaben gibt, entscheidet der Gesamteindruck. Tendenziell ist es besser, eine Vorgabe richtig gut und eine andere eher schlecht umzusetzen, als beide Vorgaben mittelmäßig umzusetzen.
6. BewertungsverfahrenDas Bewertungsverfahren gliedert sich in drei Abschnitte:
6.1 VorauswahlGibt es höchstens 6 Einsendungen, so wird die Vorauswahl übersprungen und alle Spiele sind automatisch nominiert.
Die eingehenden Beiträge werden durch die Komission mit Hilfe eines Losverfahrens auf die Juroren verteilt, so dass jeder Beitrag zwei Juroren zugeordnet wird. Jeder Juror sichtet die ihm zugeordneten Beiträge und nominiert 1–4 davon für die engere Auswahl. Dabei orientiert er sich an den oben genannten Kriterien, ist in seiner Bewertung jedoch frei. Er soll diejenigen Spiele wählen, denen er eine Siegchance einräumt.
Spiele, die von keinem Juror nominiert wurde, scheiden aus. Werden 6 oder mehr Spiele doppelt nominiert, so scheiden auch die Spiele aus, die nur einmal nominiert wurden. Sollten weniger als 6 Spiele einmal nominiert worden sein, so muss jeder Juror noch ein Spiel nachnominieren. Das wird so lange wiederholt, bis mindestens 6 Spiele in die zweite Runde kommen.
Die Nominierungen sollen spätestens einen Monat nach Ende des Teilnahmezeitraums bekannt gegeben werden.
6.2 Re-CallJeder Juror liest alle in der ersten Runde nominierten Spiele. Die Jury berät sich über jedes Spiel einzeln. Danach gibt jeder Juror seine Stimme dafür ab, ob das Spiel es in die Platzierungsrunde schaffen soll oder nicht. Mit der Mehrheit der Stimmen der Jury kommt ein Spiel in die Platzierungsrunde.
Die Spiele der Platzierungsrunde sollen spätestens zwei Monate nach Ende des Teilnahmezeitraums bekannt gegeben werden.
6.3 Platzierung und SiegerDie Jury testet die verbleibenden Spiele; zu jedem Spiel muss mindestens ein Testspiel-Bericht vorliegen. Jeder Juror gibt danach unabhängig seine persönliche Platzierung aller verbleibenden Spiele an. Gleiche Platzierungen sind nicht zugelassen.
Aus den Platzierungen aller Juroren werden Zweikämpfe aller verbleibenden Spiele simuliert. In jedem Zweikampf werden so viele Stimmen verteilt wie Mitglieder in der Jury vorhanden sind. Dabei zählt die Stimme eines Jurors für das Spiel das in seiner persönlichen Platzierung höher liegt als das andere. Mit der Mehrheit der Stimmen der Jury gewinnt ein Spiel den Zweikampf.
Das Spiel, das alle Zweikämpfe gewonnen hat ist der Sieger und bekommt den ersten Platz. Das Spiel das nur vom Sieger besiegt wurde bekommt Platzt 2. Das Spiel das nur vom 1. und 2. Platz besiegt wurde bekommt Platz 3 usw.
Sollte dies nicht eindeutig sein, so entscheidet die Summe der von den Jurymitgliedern vergebenen Platzierungen über die Reihenfolge. Dabei ist eine niedrigere Summe besser. Ist auch diese Summe gleich, so bekommen die Spiele dieselbe Platzierung.
Die Platzierung soll spätestens drei Monate nach Ende des Teilnahmezeitraums bekannt gegeben werden.
6.4 Sonderpreis: EntwicklungspotenzialIn einer weiteren Abstimmung wählen die Juroren das Spiel mit dem größten Entwicklungspotenzial aus allen Spielen, die in die zweite Runde gekommen sind, mit Ausnahme der ersten drei Plätze. Dabei hat jeder Juror beliebig viele Stimmen; mehr als eine Stimme pro Spiel ist nicht erlaubt. Das Spiel mit den meisten Stimmen gewinnt den
Sonderpreis Entwicklungspotenzial.
6.5 Sonderpreis: PublikumslieblingEinen Monat nach Ende des Teilnahmezeitraums wird eine (geheime) Umfrage mit der Dauer von einem Monat im Challenge-Unterforum eröffnet. Zur Wahl stehen alle Spiele. Jedes Mitglied im Tanelorn-Forum hat beliebig viele Stimmen; Stimmhäufung ist nicht erlaubt. Das Spiel mit den meisten Stimmen gewinnt den
Sonderpreis Publikumsliebling.
6.6 Kommentare der JurorenDie Juroren geben ihr Feedback zu den von ihnen bewerteten Spielen im Forum, damit ihre Arbeit nicht verloren geht. Die Spiele, die nicht nominiert wurden, erhalten ebenfalls ein Feedback und eine Begründung, weshalb ihnen keine Siegchancen eingeräumt wurden.
7. PreiseNeben Ruhm und Ehre gibt es für die Autoren der bestplazierten Spiele interessante Preise zu gewinnen. Wie viele Spiele tatsächlich einen Preis bekommen, hängt davon ab, wie viele und welche Preise für den Wettbewerb zur Verfügung gestellt werden.