Ich denke der back-to-the-roots Trend wird durch verschiedene Faktoren unterstützt:
Wenn man die älteren Spieler (30+) betrachtet, wird man feststellen, dass die wenigsten noch über die Zeit für ein regelmäßiges Spiel mit umfangreichen Regeln verfügen. Ein wenig Nostalgie wird hier natürlich auch mit reinspielen.
Zudem sind die Regelwerke und Weltbücher über die letzten 30 Jahre immer umfangreicher und ausgefeilter geworden - und cih denke nicht, dass $E an sich ein "old-school" Denken unterstützt - dafür gibt es wiederum zu viele Powers.
Auch Anfänger stehen heute vor dem Problem, dass es kein System für ihre Ansprüche gibt, also keines, dass man morgens kauft, mittags liest und abends spielt. Alte Systeme haben genau das geboten.
Eine preisliche Komponenete sehe ich auch - für junge wie für alte Spieler. Die Alten können auf vorhandenes Material zurückgreifen, die Jungen können es günstig erwerben. Wenn wir mal DSA4 betrachten, oder D&D 4 (deutsch), wird es offensichtlich:
DSA1 kostete 30 DM für eine Box mit Regeln, einem Abenteuer, Dokumenten und Würfeln. D&D Basis-Set ebenso.
Will ich DSA4 vernünftig spielen, brauche ich zumindest 30 Euro fürs Basiswerk, 7 für Charakterblätter, 10 für ein Abenteuer - und habe noch keine Würfel ... also sagen wir 50+ €.
4E benötigt 35 fürs Spielerhandbuch und ca. 25 fürs erste Abenteuer (sobald es mal da ist) + Charakterbögen und Würfel ... also noch mehr Geld.
Und Runenklingen ist leider kein wirkliches Einsteigerprodukt...
Ich persönlich spiele seit 22 Jahren mindestens einmal pro Jahr DSA1 und z.Zt. reglmäßig alle 6 Wochen AD&D 2nd Edition. Ersteres aus Nostalgie und zweiteres, weil es jedem in der Gruppe geläufig ist, jeder alles dazu hat und Rollenspiel an sich ohnehin unabhängig von Regeln funktioniert.
Weniger ist mehr
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