Im Thread "Was bedeutet "ARS" spielen"" kam folgende Frage auf:
Schön finde ich auch, dass es diese Biografie: "RS->EZ->TRS->ARS" gibt, findet die sich häufig wieder? (extra thread)
Und da wollte ich auch mal wieder meinen Senf dazu geben...
Vielleicht kann sich ja der eine oder andere da auch wieder finden.
Angefangen habe ich zunächst mit Red-Box-D&D. Sehr Old School (OS) - damals h´gab es ja noch keine andere Schule...
Ich habe mit Enthusiasmus Dungeons ausgewürfelt und Monster geschnetzelt. Mensch, war das schön.
Irgendwann wurde es aber auch langweilig und dummerweise wurden wir damals alle von DSA indoktriniert. Stimmungsspiel ahoy!
Also war großes Erzählspielen (EZ) angesagt. Aber ohne Spielerfreiheit, mit vorgefertigter Story, und allem, was an üblen Dingen so dazugehört. War manchmal nett, ging aber öfters in die Hose. Wir
wollten Geschichten erzählen, konnten es aber nicht. Es gab die Sprache und die Spiele dazu nicht. Also mussten wir uns an den Quatsch halten, der in WoD oder DSA beschrieben war. Und entsprechend grottig war es dann leider oft genug auch.
Was war meine Erleichterung groß, als ich 2002 auf die Forge stieß! Dort wurden die eingefahrenen Pfade endlich mal hinterfragt. Und es gab Werkzeuge, mit denen man endlich so spielen konnte, wie ich es immer gehofft hatte (ohne genau zu wissen, wie man das machen sollte). Große Begeisterung meinerseits! Thematisches Rollenspiel (TRS) war meine absolute Erlösung und gab mir nach langer Zeit meinen Spaß am Rollenspiel zurück. Ohne das würde ich vermutlich nicht mehr spielen.
In meiner TRS-Hochphase startete ich auch folgenden Thread:
Mein Problem mit "Abenteuerspielen", um meiner Unzufriedenheit mit den "klassischen" Abenteuerspielen Ausdruck zu verleihen. Unter anderem hätte ich damals gerne über folgende Dinge geredet:
Neben den (natürlich ebenfalls erwünschten) reinen Meinungen ("Sehe ich auch so" und "sehe ich anders") hätte ich gerne ein wenig grundsätzliches Nachdenken gesehen. Wenn man mir zustimmt, was macht einem am "Abenteuerspiel" keinen Spaß? Was geht beim Computer besser? Kann man das auf P&P auch erreichen? Wie?
Leider kam es nicht dazu. Und so schien für mich "Abenteuerspiel" gelaufen und ich blieb beim Computerspiel.
Und dann kam D&D 4. Und die WotC-Designer hatten scheinbar den Thread von damals gelesen und einige Antworten parat.
Schnelleres Spiel, weniger Vorbereitungszeit, mehr taktische Entscheidung, großartige "Brettspieligkeit"... Insgesamt mehr wie ein Computerspiel. Und damit genau nach meinem Geschmack! Und so rettete D&D 4 für mich das Abenteuerrollenspiel. Und seitdem spiele ich mit großer Freude D&D 4. Es gibt sicher noch einiges am Spiel zu verbessern (es ist mir immer noch nicht schnell genug), aber das ist wohl mal einen Thread im D&D-Channel wert.
Wobei ich es mehr als "Nischen"-spiel sehe, wenn ich mal einen netten Abend mit Monsterschnetzeln haben will. Und gleichzeitig will ich mein TRS für "ernsthaftere", "tiefsinnigere" und weniger "brettspielige" Runden auch in Zukunft nicht missen möchte. Jedes Bedürfnis bekommt sein eigenes Spiel.
Meine "Biografie" ist also eher wie folgt:
OS -> EZ -> TRS -> Multi (TRS
oder ARS)
Mal sehen, ob ich irgendwann auch noch eine für mich brauchbare Form des Erzählspiels finde...
So, ich habe fertig. Wollte ich einfach nur mal gesagt haben. Over und Out.