Autor Thema: Zu starker Eingriff in den Charakter?  (Gelesen 12592 mal)

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Eulenspiegel

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #50 am: 17.12.2009 | 14:36 »
"Zur Not" kann der SPIELER auch seinem Spielleiter, der ihm auf diese Art SEINE (des Spielleiters) Vorstellung AUFZWINGEN WILL, was der Spieler an Charakter spielen DARF, ja ohne eigene Wahl sogar MUSS, eine in die Fresse hauen.
Nein, das kann er nicht.

Ich hatte zwar schon immer die Vermutung, dass dein Nickname bei dir Programm ist, aber das würde eindeutig unter Körperverletzung fallen und wäre strafbar.

Pyromancer

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #51 am: 17.12.2009 | 14:42 »
Nein, das kann er nicht.

Ich hatte zwar schon immer die Vermutung, dass dein Nickname bei dir Programm ist, aber das würde eindeutig unter Körperverletzung fallen und wäre strafbar.

Das ändert aber nicht das geringste daran, dass der Spieler seinem Spielleiter in die Fresse hauen kann, oder? Zumindest kann er es versuchen.

Offline Sashael

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #52 am: 17.12.2009 | 14:50 »
Das ändert aber nicht das geringste daran, dass der Spieler seinem Spielleiter in die Fresse hauen kann, oder? Zumindest kann er es versuchen.
Ach, das könnt ich ab. Ich kann Tae-Kwon-Do.  ~;D

Aber ich werd die Sache auf jeden Fall im Vorfeld mal vorsichtig ausloten.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Eulenspiegel

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #53 am: 17.12.2009 | 14:56 »
@ Pyromancer
Ja, können kann man eine ganze Menge.

Aber Zornhaus Post liest sich nicht so, als ob er schreibt, was er kann, sondern als ob er schreibt, was er tun würde:
Wenn mir das ein Spielleiter macht, OHNE VORHER auf so etwas hingewiesen zu haben wie das hier:[...] dann kriegt er eine GESCHMIERT.
[...]
Dafür verdient sich solch ein FREMDBESTIMMER auch die Fünf-Finger-der-Schande in der Fresse!
[...]
Daher bekommt auch der Spielleiter eine geschmiert, und nicht ein NSC.

Und ob man jemanden in die Fresse hauen kann würde davon abhängen, wie gut der SL Kampfsport kann, und ob er auf den Schlag vorbereitet ist oder nicht.
(Aber die Diskussion, ob "SL schlagen" möglich ist oder nicht, wäre im Community-Channel wohl besser aufgehoben. Ich wollte hier nur darauf hinweisen, dass es illegal ist.)

Offline Lord Verminaard

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #54 am: 17.12.2009 | 14:58 »
Ich finde auch, das man immer noch etwas Distanzierungsfähigkeit mitbringen sollte. Nicht jeder will "dark"TM spielen, aber es ist ein Spiel, und man muss sich ja nicht gleich aufregen, wenn mal etwas Tabuthemen angesprochen werden. Wer so schwere selische Wunden hat, das er sowas abstraktes nicht verkraftet, braucht ein Schlückchen Fluoxetin. Ich würds etwas nervig finden, wenn meine Plots zu Bärchis Wunderland verkommen, bloss weil die Spieler keine Realität im Rollenspiel möchten.

Ja, wir haben verstanden, dass du Psychologie-Diplomand bist. ::) Es geht doch nicht um seelische Wunden, so was ist ja doch eher der Ausnahmefall. Es geht einfach nur darum, womit sich jemand wohl fühlt, was jemand unterhaltsam oder auch geschmacklos findet, worauf er in seiner Freizeit Lust hat oder auch nicht. Wenn du Gäste zum Essen einlädst, solltest du auch nicht nur nach Lebensmittelunverträglichkeiten fragen, sondern ggf. auch danach, ob jemand vielleicht keinen Fisch mag.

Ich persönlich spiele gerne intensiv und mag mich auch mal mit etwas verstörenderen Themen im Rollenspiel auseinander setzen, vorausgesetzt, meine Mitspieler sind reif genug und behandeln die Themen mit einem gewissen Fingerspitzengefühl. Beides kann man nicht ohne Weiteres voraussetzen.
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Offline Teylen

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #55 am: 17.12.2009 | 15:01 »
Frag die Spieler doch ganz allgemein nachdem was sie in einem Rollenspiel wollen und Sachen die sie nicht wollen. Joerg.D hat da in einer anderen Ecke des Forums zwei sehr interessante PDF zur Verfuegung gestellt und es wird auch im Buch "Spielleiten" zo empfohlen.

Wenn da dann nicht so etwas auftaucht wie:
Ich moechte einen rechtschaffend-guten Char ohne Abstriche [kritischen Ansatz] spielen.
Ich moechte nicht das im Hintergrund / Vergangenheit meines Char etwas veraendert wird.
Ich moechte nicht mit Folterei [oder aehnliches] konfrontiert werden.
Ich moechte das mein Char keine Anti-Helden Sachen tun muss.

Kannst du es problemlos machen.


@Zornhau
Ich sehe irgendwo dein Problem nicht bzw. habe Probleme es nachzuvollziehen. Wobei ich allgemein zwar mit Temperament geschlagen wurde aber nicht handgreiflich werden wuerde.

Er will doch seine Spieler gar nicht anluegen oder dergleichen sondern fragt sich nur, zu recht, und bevor das Kind im Brunnen versenkt wurde, ob sie fuer einen bestimmten Geschichtsansatz offen sind.
Respektive wie er es herrausfinden kann ohne den eigentlichen Ueberraschungseffekt herrauszunehmen respektive die Plot Idee sich schon vor dem ausspielen durch Diskussionen tot laufen zu lassen.

Sachen wie Total Recall, Memento, Fight Club, Sixth Sense, The Others oder dergleichen verlieren ja auch wenn man die Pointe des ganzen vorher erzaehlt. Auch wenn sie selbst damit noch ansehbar sind.

Nun und gegebenfalls kann man da ja abstufen.
Rein am spontan Beispiel von The Others.
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@Chiungalla
Das wird doch nicht gezaubert weil es abgefahren ist, sondern einfach nur weil man es fuer eine gute Idee haelt. Und man sich zuvor abstimmen will.

Naja und abgesehen von der unsicheren Reaktion ist es doch auch kein "Experiment", heisst die Umsetzbarkeit ist wohl gegeben und es besteht kein direkter Anlass zu der Annahme das es nicht als solches gut durch dacht sei.

Respektive ist die Idee nun auch nicht so ungewoehnlich als wenn es nicht schon in unterschiedlichsten Varianten verfilmt worden waere.. auch mit Altersfreigaben unter 18.


@Pyromancer
Zitat
Das ändert aber nicht das geringste daran, dass der Spieler seinem Spielleiter in die Fresse hauen kann, oder?
Das kann jeder, fragt sich nur wie oft >.<
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Pyromancer

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #56 am: 17.12.2009 | 15:06 »
Aber die Diskussion, ob "SL schlagen" möglich ist oder nicht, wäre im Community-Channel wohl besser aufgehoben. Ich wollte hier nur darauf hinweisen, dass es illegal ist.

Ich finde es sehr seltsam, dass du der Ansicht bist, das sei nicht jedem hier Mitlesenden entweder klar oder egal.

Chiungalla

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #57 am: 17.12.2009 | 15:13 »
Das wird doch nicht gezaubert weil es abgefahren ist, sondern einfach nur weil man es fuer eine gute Idee haelt. Und man sich zuvor abstimmen will.

Ich verstehe ehrlich nicht, was Du mir damit sagen möchtest.

Naja und abgesehen von der unsicheren Reaktion ist es doch auch kein "Experiment", heisst die Umsetzbarkeit ist wohl gegeben und es besteht kein direkter Anlass zu der Annahme das es nicht als solches gut durch dacht sei.

Die unsichere Reaktion, sprich ein unsicheres Ergebnis, reicht völlig um das als Experiment zu betrachten.
Und die Umsetzbarkeit hängt sehr von den Fähigkeiten des Spielleiters und dem Willen der Spieler ab da mit zu machen. Also steht hinter der Umsetzbarkeit nen großes Fragezeichen.


Respektive ist die Idee nun auch nicht so ungewoehnlich als wenn es nicht schon in unterschiedlichsten Varianten verfilmt worden waere.. auch mit Altersfreigaben unter 18.

Und die aller meisten Filmplots sind fürs Rollenspiel zu langweilig, zu komplex, zu banal, u.s.w.
Was einen guten Filmplot ausmacht ist etwas ganz anderes, als was einen guten Rollenspielplot ausmacht.

Offline Teylen

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #58 am: 17.12.2009 | 15:23 »
Was ich damit sagen wollte ist das ich nicht denke das es dem Spielleiter darum geht ein moeglichst grossen Effect zu erhaschen, sondern das er es einfach nur deswegen macht weil es ihm als ein interessanter Ansatz erscheint, der er ausbaut und als Plot seinen Spieler praesentiert.
Es ist zwar in letzter Konsequenz eine 'Kopfgeburt' aber deswegen, meiner Ansicht nach, nicht negativ zu bewerten.

Eine unsichere Reaktion reicht meiner Meinung nach nicht um etwas als Experiment zu betrachten da die Reaktion der Spieler doch in jedem Fall nicht gesichert angenommen werden kann.

Zitat
Und die aller meisten Filmplots sind fürs Rollenspiel zu langweilig, zu komplex, zu banal, u.s.w.
Was einen guten Filmplot ausmacht ist etwas ganz anderes, als was einen guten Rollenspielplot ausmacht.
Ja und nein. Auf das Thema im Detail einzugehen waere etwas fuer einen anderen Faden.
Mit Bezug auf das Thema denke ich jedoch das es Plots gibt, im Grunde ganze Genre, die einen aehnlichen Punkt haben und funktionieren. [Horror, abseits des Slasher; Suspense; abstraktere Dramen]

Das heisst mir erschliesst sich nicht wieso es nicht nur angeblich nicht funktionieren koennte sondern die Ablehnung sogar soweit geht das gar mit (virtueller) Gewalt gedroht wird respektive die Capslock Taste zeitweise zu klemmen scheint.
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Offline sir_paul

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #59 am: 17.12.2009 | 15:42 »
Das heisst mir erschliesst sich nicht wieso es nicht nur angeblich nicht funktionieren koennte sondern die Ablehnung sogar soweit geht das gar mit (virtueller) Gewalt gedroht wird respektive die Capslock Taste zeitweise zu klemmen scheint.

Nicht funktionieren sagt doch keiner. Einige sagen das könnte super werden und andere (auch die klemmende Capslock Taste) sagen das sie als Spieler vorher informiert werden wollen wenn der SL ein solches Konzept durchziehen will. Dann kommen noch Anmerkungen das einige Spieler dieses Vorgehen überhaupt nicht mögen könnten und man diese damit kräftig vor den Kopf stöst.

Welchen von diesen Punkten erschließt sich dir gleich nicht?

ChristophDolge

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #60 am: 17.12.2009 | 15:50 »
Ich wollte hier nur darauf hinweisen, dass es illegal ist.

Jetzt muss ich mir aber jeglichen Duell-Bezug gaaanz stark verkneifen. Sorry Zornhau ;)

Um mal eine halbwegs konkrete Antwort auf die Eingangsfrage zu bringen: Im Zweifel würde ich es lassen oder höchstens mit den Spielern abgesprochen durchziehen. Solche Ideen sind eine nette Gedankenspielerei und mögen sich in Filmen oder Büchern gut machen. Im Rollenspiel bringt das - so leid es mir tut - meist wenig Spaß.

Offline Zornhau

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #61 am: 17.12.2009 | 15:52 »
@Zornhau
Ich sehe irgendwo dein Problem nicht bzw. habe Probleme es nachzuvollziehen.
Das finde ich seltsam.

Sachen wie Total Recall, Memento, Fight Club, Sixth Sense, The Others oder dergleichen verlieren ja auch wenn man die Pointe des ganzen vorher erzaehlt. Auch wenn sie selbst damit noch ansehbar sind.
Es geht hier doch um Rollenspiel, bei dem man seinen Charakter, der ja stets ein Teil des Spielers ist, spielt, und nicht um Kino, wo man ANDEREN Leuten, die grundverschieden von einem selbst sind, zuschaut.

Charaktere im Rollenspiel existieren NICHT.

Sie haben keinen eigenen Willen, keine Gefühle, und keine Moral.

ALLES, was die Charaktere in der fiktiven Welt des jeweiligen Spieles tun, ist daher die ENTSCHEIDUNG eines der Spielenden (auch des Spielleiters - man denke an Beherrschungsmagie, panische Flucht bei verpatzten Guts-Checks, usw.).

Dabei kann dieses Tun entweder DIREKT vom Spielenden entschieden werden ("ich gehe zu der Geisel und erschieße sie") oder INDIREKT ("Würfle mal Guts gegen 11." - "Nicht geschafft." - "Würfle mal auf der Scart-Tabelle." - "Oje, ziemlich hoch." - "Du rennst eine Runde lang panisch davon, läßt Deine Kameraden im Stich und kauerst Dich wimmernd in eine Ecke.") durch die Entscheidung bestimmte Regelmechanismenanwendungen auszulösen und mit den Konsequenzen weiterzuspielen (Abwälzen des moralischen Problems bei negativen Konsequenzen auf den Regelmechanismus und den Zufallseinfluß darin).

Der Charakter existiert dabei NICHT, sondern ist nur das Avatar des Spielers in der Spielwelt, vermittels dessen Fakten in der Spielwelt geschaffen werden - auch Fakten, die den Charakter betreffen können.

Bei Spielen wie Houses of the Blooded ist es EINGEBAUT und jeder Spieler weiß dies auch VORHER, daß man die SCs der anderen Spieler ÄNDERN kann, ihnen Dinge zuschreiben kann, die nie im ursprünglichen Charakterkonzept angelegt waren. - Da weiß man, was man für ein Spiel spielt, noch bevor man es zu spielen beginnt. - Das halte ich für fair.

HotB ist aber (neben manchen/wenigen anderen Spielen) eine Ausnahme in der Form, daß die "Selbstbestimmung" die ein Spieler über seinen Charakter hat durch einen Player-vs.-Player-Mechanismus z.T. ausgehebelt wird.

Im Beispiel des Eingangsbeitrages ging es NICHT darum irgendwelchen Leuten ZUZUSEHEN, wie DEREN Charaktere bzw. wie DIESE LEUTE mit erschütternden Erkenntnissen, daß sie menschenverachtende Folterer, Quäler, Mörder usw. sind (ein zu entdeckender FAKT in der Spielwelt), sondern daß dies EINEM SELBST PASSIERT - vermittels des Vehikels Spielercharakter.

Manche Spieler mögen es, wenn sie sich selbst und ihre psychischen Nehmerqualitäten auf diese Art ausloten können.

Andere Spieler macht so etwas KEINEN SPASS, sondern es macht sie FERTIG.

Es geht NICHT um die Charaktere, sondern darum, daß hier der Spielleiter den Spielern etwas AUFZWINGT mit einem "Na komm schon! Du willst es doch auch!", und den Spielern einfach die FAKTEN über ihre EIGENEN Charaktere vorsetzt.

Das ist NICHT fair.

Ja, ich weiß schon. Ihr seid alle so eiskalte Hunde, daß ihr es LIEBT, wenn man es Euch "hart besorgt", und ihr seit alle so "reif", daß ihr eben mit solchem "erwachsenen Stoff" umgehen könnt.

Bitteschön.

Macht nur.

Aber NICHT MIT MIR.

Und das ist einfach MEINE MEINUNG dazu.

Da erschafft man sich also einen Zwergen-Prospektor, dem der Spielleiter unterjubelt, daß er ein kinderschändender Vivisektions-"arzt" in einem Elfen-Konzentrationslager war, bevor eine "magische Erinnerungslücke" ihn überkam. Und dieser Zwergen-Prospektor geht dann fröhlich mit seinem Paladin-Kumpel (eigentlich Massenvergewaltiger und brutaler Militärrichter), seinem Zauberer-Kumpel (Experte in Psycho-Folter und verantwortlich für das Entvölkern ganzer Landstriche, die ehemals von Halblingen bewohnt waren, bis "Progrom-Peter" mit seinen Hass-Magier-Trupps ankam), und seinem Priester-Kumpel (ehemals "Reichsverwalter" von Elfenlanden, die heim ins Reich geholt wurden - bekannt für seine Arbeitslager, in denen Priester jederzeit bereit standen, um die Sterbenden zu heilen, da "der Tod noch zu gut für sie ist", wie es dort immer hieß) auf Abenteuer aus, erkundet Dungeons, befreit fremde Landstriche von gemeingefährlichen Monstern und rettet Jungfrauen vor bösen Drachen. Dieser Zwerg wurde als jovialer, netter, hilfsbereiter Charakter gespielt, der sich stets loyal, mitfühlend und rührend besorgt um die Schwächsten in dieser harten Fantasy-Welt im Spiel dargestellt hat.

Und nun kommt der Spielleiter, und sagt dem Spieler dieses Zwergen die obige "Hintergrundenthüllung".

Wenn das MEIN Zwergen-Prospektor-Charakter wäre, dann kommt die Ohrfeige genauso "angekündigt" und "vorgewarnt" wie ich von dieser VERGEWALTIGUNG MEINES STELLVERTRETERS in der Spielwelt, und damit dieser Vergewaltigung meines Engagements in das gemeinsame Spiel "vorgewarnt" wurde. - Ansatzlos und hart und erschütternd!

Bei HotB kann sich der SPIELER gegen das ungewollte Verändern, Verbiegen, ja bis hin zum Nicht-mehr-spielbar-Machen seines Charakters NACH DEN REGELN noch in gewissem Maße WEHREN. - Wenn man die Regeln akzeptiert, dann eben auch die Konsequenz, daß der Charakter so entstellt wurde, daß man solch einen Charakter nicht mehr spielen mag oder gar nicht mehr spielen KANN. - Das ist dann Resultat eines Konflikts, bei dem der Charakter zwar nicht stirbt, aber FÜR DEN SPIELER durchaus GESTORBEN ist. Das ist so ähnlich wie körperliche Konflikte, bei denen halt der Charakter einen Arm verliert, ein Auge verliert oder umkommt. Das will man als Spieler auch nicht, aber man hatte die Regeln akzeptiert und akzeptiert die Konsequenzen und geht damit um, wenn sie den Charakter aus dem Spiel bringen bzw. er nicht mehr FÜR DIESEN SPIELEN spielenswert erscheint.

Im Eingangsbeitrag jedoch haben die Spieler KEINE CHANCE. Sie sind hilflos, wehrlos, und somit OPFER dessen, was der Spielleiter in all seiner "Erwachsenheit", all seiner "Reife", all seiner "Künstlerisch Hochwertiges Rollenspiel"-Einstellung ihnen gegen ihren Willen ANTUT.

Für solche "Spielchen ohne Einwilligung" habe ICH nichts übrig. Da wird mir zu sehr der WILLE eines Einzelnen AUFGEZWUNGEN.

Und weil es auch noch für die Spieler UNABSEHBAR war, ist es sogar ein BESCHEISSEN der Spieler. Ein VERTRAUENSBRUCH!

Und einer in einer Intensität, daß dies sogar das Regelbrechen anderer Bescheißer in den Schatten stellt. - Daher auch die Vehemenz meiner Reaktion darauf.

Bin ich bei Würfeldreher und anderen Bescheißern schon wirklich WÜTEND ob des VERTRAUENSBRUCHS, so ist dies noch eine ganze Spur übler. Und da ist eine spontan erfolgte Ohrfeige nur der Anfang. - Denn mit solch einem Spielleiter würde ich auch sonst NIE WIEDER etwas zu tun haben wollen.



ChristophDolge

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #62 am: 17.12.2009 | 15:57 »
Warum diese Polemik?

Edit: Zum besseren Verständnis - warum nicht sagen "Mir wär' das nix." und dann schnell raus aus dem ekligen Thema?
« Letzte Änderung: 17.12.2009 | 15:59 von Don Dolge »

Offline Teylen

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #63 am: 17.12.2009 | 15:59 »
Vielleicht wuerde helfen zu wissen welches System es ist?
Ich denke das es Chutulu, o/nWoD oder auch entsprechende SR Spieler eher mit sich machen lassen wuerden als D&D'ler oder MERS'ler..

Ansonsten koennte man den Spielern vielleicht einfach sagen das sie ihre Vergangenheit nur bis zum Jahr X beschreiben duerfen und das davor selbst geschrieben wird? Oder erinnern sie sich auch an eine "falsche" Kindheit / Jugend?
Weil ich vermute es wuerde nicht fuer prall gefunden wenn es so heisst die X Woerter koennt ihr nun aus der Char Story streichen ^^;

@sir_paul
Der wo der rabiate Protest gegen die erweiterte Vergangheit - noch nicht mal veraenderte - kommt? Wobei ich das ignorieren auch noch fuer eine valide/normale Reaktion halte. ^^;
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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #64 am: 17.12.2009 | 16:00 »
Zornhau mach doch mal nicht so riesige Wellen ;) Charaktere hin oder her hier gehts um ne ganz klare Setting Sache die man einfach mal kurz mit seinen Spielern besprechen sollte und fertig....
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ChristophDolge

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #65 am: 17.12.2009 | 16:02 »
Andererseits verstehe ich das Ganze schon fast wieder - wenn sowas unangekündigt kommt, ist es echt ein dicker Hund. Aber wenn ich ein Setting spiele, bei dem vorher klar ist, dass ich einen Charakter mit Gedächtnislücken spiele, erwarte ich quasi schon von vorn herein, dass irgendwie sowas kommt.

alexandro

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #66 am: 17.12.2009 | 16:04 »
@OP:
Ganz klares "Jein".

Das Problem ist IMO nicht der Eingriff in den Charakter: dadurch dass die Spieler eine andere Vorgeschichte vorgesetzt bekommen wird ja ihr bisheriges (und zukünftiges) Rollenspiel nicht entwertet oder benachteiligt. Ein Spieler der einen pazifistischen Mönch spielt kann das auch weiterhin tuen, selbst nachdem er herausfindet dass der Charakter vorher ein Fantasy-KZ geleitet hat. Die Abgrenzung ("Das habe ich zwar gemacht, aber so bin ich nicht!") fällt sogar noch leichter, weil der Eingriff von SL-Seite erfolgte.

Viel gravierender finde ich folgendes: die Spieler haben viel Zeit und Energie darauf verwendet das (gute) Imperium vor den Angriffen der (bösen) Barbarenhorden zu beschützen. Jetzt kommt heraus, dass sie auf das falsche Pferd gesetzt haben und die Barbaren in Wirklichkeit die Guten (oder zumindest in ihrem Handeln gerechtfertigt) sind.
Hat man sich darauf geeinigt, dass "nichts ist, wie es scheint", dann ist das super (da haben die Spieler dann halt den Background-Check ihres Arbeitgebers verschlafen und bekommen jetzt die Quittung). Hat man sich dagegen (implizit) auf good-vs.-evil-Fantasy geeinigt, so ist das Mist und alles worauf die Charaktere bis jetzt hingearbeitet haben (und worauf sich die Spieler gefreut haben) wird mit einen "Handstreich" entwertet, weil plötzlich das Genre des Spiels wechselt und auf einmal neue Regeln gelten.

Offline sir_paul

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #67 am: 17.12.2009 | 16:07 »
Wobei ich das ignorieren auch noch fuer eine valide/normale Reaktion halte. ^^;

Wobei hier wirklich zwischen Charakter und Spieler unterschieden werden muss. Mein Charakter mag das ja ignorieren oder wegdiskutieren. Ich als Spieler spiele plötzlich das letzte A...loch, wenn mir das als Spieler aber missfällt verliere ich den Spass am Charakter und an der Kampagne.

Immer unter der Vorraussetzung das das Kampagnenkonzept vorher nicht kommuniziert wurde.

Offline Sequenzer

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #68 am: 17.12.2009 | 16:08 »
Ja Gedächtnisslücke das wär was wenn die SCs an der Geschichte beteiligt gewesen waren... Aber es ist Geschichte/BG die schon etwas weeeiter zurück liegt die man wohl nach und nach herausfindet, das hat nicht wirklich was direktes mit den SCs zu tun....

Es ist ja auch nix anderes wie wenn unserer kindes Kinder mal irgendwann rausfinden das die Nazis abscheuliche Dinge getan haben. Aber das ist für die auch zuweit weg um da noch groß irgendwelche Schuldgefühle zu entwickeln*vermut* Wenn wir mal nicht davon ausgehn das 90% als extrem labil einstufen muß
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Offline Zornhau

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #69 am: 17.12.2009 | 16:09 »
Warum diese Polemik?
Weil hier kein Konsens erzielbar sein KANN. Weil es hier um die persönliche Glaubwürdigkeit derjenigen geht, die sich über die Gefühle ihrer Mitspieler erheben und diesen ihren Willen aufzuzwingen sich im Rechte glauben.

Dies ist an sich bereits verwerflich.

Und deshalb reicht es auch nicht zu schreiben: "ICH finde so etwas NICHT GUT." - Das ginge am eigentlichen Problem vorbei, denn NATÜRLICH finde ich so etwas NICHT GUT - und auch ALLE ANDEREN, außer den potentiellen Zwangsausübern, finden das NICHT GUT!

Das NICHT GUT zu finden, ist eine Selbstverständlichkeit.

Es geht hier eher darum klar darzulegen, WARUM es eben NICHT GUT ist, damit Zwangsausüber oder potentielle Zwangsausüber ERKENNEN können, was sie eigentlich ihren Mitspielern ANTUN bzw. ANZUTUN VORHABEN.

Es geht um die EINSICHT.

ChristophDolge

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #70 am: 17.12.2009 | 16:11 »
Alles unter der Voraussetzung, dass der Verfasser des OP nicht auf die Leute hört, die mehrfach gesagt haben, dass man mindestens das grobe Kampagnenkonzept kommunizieren muss.

Offline sir_paul

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #71 am: 17.12.2009 | 16:11 »
das wär was wenn die SCs an der Geschichte beteiligt gewesen waren... Aber es ist Geschichte/BG die schon etwas weeeiter zurück liegt die man wohl nach und nach herausfindet, das hat nicht wirklich was direktes mit den SCs zu tun....

Ich antworte mal mit einem quote aus dem original Posting das du sicher gelesen hast ;)

Und sie finden heraus, dass sie selbst in ihren früheren Leben eine echt große Menge Dreck am Stecken hatten. Bis hin zu magischen Experimenten an versklavten intelligenten Kraturen und sogar Massenmord.

Offline Lord Verminaard

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #72 am: 17.12.2009 | 16:16 »
Richtig:

"Leute, ich hab eine Kampagnenidee der etwas experimentelleren Sorte. Eure Charaktere sind Angehörige einer Hochkultur, die gerade aufgrund eines magischen Angriffs kollektiv das Gedächtnis verloren hat. Mehr will ich noch nicht verraten, aber es könnte etwas stärkerer Tobak werden. Lust?"

Falsch:

"Leute, ich leite jetzt eine Fantasy-Kampagne, macht mal Charaktere einer Hochkultur im Krieg mit Barbaren."

(Anfang der ersten Sitzung): "Eines morgens wacht ihr auf und könnt euch an nichts erinnern."

Eigentlich nicht so schwer. Das war aber eigentlich auch gar nicht die Frage.
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ChristophDolge

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #73 am: 17.12.2009 | 16:18 »
Exakt.

Zitat
und der Charakter und seine (jetzige) Persönlichkeit wurden dank des Rituals sozusagen von Null an aufgebaut.

(wichtiges fett markiert)

Was das angeht, bzw. wenn ich das richtig verstehe, dann hätte ich damit generell kein großes Problem - denn dann besteht exakt null Bezug zwischen dem Vorleben des Charakters und seiner aktuellen Persönlichkeit. Quasi "die zweite Chance" im Leben.
« Letzte Änderung: 17.12.2009 | 16:20 von Don Dolge »

Offline Tequila

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Re: Zu starker Eingriff in den Charakter?
« Antwort #74 am: 17.12.2009 | 16:23 »
Das NICHT GUT zu finden, ist eine Selbstverständlichkeit.

Ah ja, interessant...

Es geht hier eher darum klar darzulegen, WARUM es eben NICHT GUT ist, damit Zwangsausüber oder potentielle Zwangsausüber ERKENNEN können, was sie eigentlich ihren Mitspielern ANTUN bzw. ANZUTUN VORHABEN.

Es geht um die EINSICHT.

Sorry, aber sprich nur für dich selbst, denn niemand hat es dir aufgetragen, allen anderen aufzuerlegen, was für sie gut ist und was nicht...


Sorry, sooft ich mit dir übereinstimme, aber diesmal hast Du in deinem ZORN echt den HAU weg...