Autor Thema: Militärsetting: WotB oder doch lieber Revised?  (Gelesen 2421 mal)

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Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Zur Vorgeschichte:
Unsere Gruppe spielt normalerweise Sundered Skies. In drei Wochen werden wir aber einmal eine von mir fabrizierte Conversion playtesten. Es ist eine Umsetzung eines Tabletop-Settings, von daher kann es in dem Setting auch mal zu größeren Extra-Ansammlungen kommen und magische Heilung ist nicht..
Außerdem sind Playtests immer eine gute Gelegenheit, mal was Neues auszuprobieren. ;)

Meine Frage:
Würde sich nicht ggf. eher die Revised-Schadensregel anbieten?
Würde das das Ganze bei vielen Extras nicht unter Anderem beschleunigen?
(Und das Talent "Keine Gnade" fiele weg, weil es dann beim Schaden ja eine reguläre Stärke-Probe ist, auf die eh Bennies eingesetzt werden dürften..?)

Und wie verträgt sich das Revised-Schadenssystem mit der Tabelle für "Außer Gefecht" aus der GE S.129?

Könnt ihr, die ihr die Revised-Regeln mal in der Praxis erlebt habt was zu den Unterschieden, den Vor- und den Nachteilen der verschiedenen Systeme und der Kompatibilität mit den verschiedenen Tabellen für Außer Gefecht / Knockout schreiben?

Zu was würdet ihr uns raten?
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MarCazm

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Re: Militärsetting: WotB oder doch lieber Revised?
« Antwort #1 am: 6.03.2010 | 14:10 »
Könnt ihr, die ihr die Revised-Regeln mal in der Praxis erlebt habt was zu den Unterschieden, den Vor- und den Nachteilen der verschiedenen Systeme und der Kompatibilität mit den verschiedenen Tabellen für Außer Gefecht / Knockout schreiben?

Revised Regeln sind in der Art tödlich, dass wenn man mit 4+ Wunden Incapacitated geht immer zum Tod führt. Das ist seit der SWEX ja nicht mehr so. Da kann man selbst nach 20 Erhöhungen auf den Schaden immer noch stehen bleiben. Genauso gut könnte man aber auch mit nur einer Wunde auf Incap sterben, was bei der Rev nich so war.
Es liegt an eurem Geschmack, wollt ihr das eure Charaktere bei einer festen Wundenmenge feste Konsequenzen abbekommen oder lieber freier in den Auswirkungen sein wollt?

Offline Zornhau

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Re: Militärsetting: WotB oder doch lieber Revised?
« Antwort #2 am: 6.03.2010 | 14:18 »
Es ist immer die Frage, WAS FÜR EIN Militärsetting das sein soll?

Bei einem harten, brutalen Militärsetting wie Necropolis, da darf es schon mal härter zur Sache gehen. Bei einem eher heroischen Kriegsfilm-inspirierten Settng (The Big Red One und ähnliche Kriegs-Romantik), da sind zumindest die Hauptfiguren außerordentlich schadensresistent.

Wenn die Grundausrichtung des Militärsettings geklärt ist, dann kann man weiter überlegen, in welchem Technikumfeld das Ganze stattfinden soll.

Bei einem Fantasy/Mittelalter-Setting kommt es OFT zum Einsatz von Nahkampfwaffen - hier wirkt sich der zusätzliche Würfel bei Extras-Horden zur Nahkampfschadensbestimmung nach WotB-System SPÜRBAR verlangsamend aus. Da hat das Revised System den Vorteil, daß man nur EINEN Würfel für den Treffer, und nur EINEN Würfel für den Schaden pro Extra, der getroffen hat, würfeln muß - außer man verwendet auch noch das Revised System für Zusatzschaden bei Steigerungen, da dieses ja +1W6 Schaden verursacht, während - so meine Empfehlung, wenn es SCHNELL gehen soll - das 1st Ed. System nur +2 Schaden pro Steigerung bewirkt.

Nicht vergessen: Der Schaden, den EXTRAS nach WotB austeilen ist ca. um +2 Punkte HÖHER als der nach dem Revised System - dafür ist der Schaden durch Wildcards niedriger (bei Revised wird ja bei der Stärkeprobe noch der Wild Die eingesetzt, so daß krass niedrige Schadenswürfe kaum vorkommen und die auch per Bennie wiederholt werden können).

Nach aktuellem Nahkampfschadenssystem kann man also bis zu DREI UNTERSCHIEDLICHE, explodierende Würfel pro Extra würfeln (bei Treffer mit Raise), wo es beim Revised bis zu ZWEI Würfel plus festem Zuschlag sind, und bei der 1st Ed. EIN Würfel plus festem Zuschlag und "variablem" Zuschlag von +2 pro Steigerung.

Bei 1000+ Figuren in der Kampfszene rate ich zur 1st Ed. - Das geht VIEL schneller als das WotB-System, was wir mit 500+ Figuren als spürbar langsamer empfunden haben.

Ist das Setting aber KEIN mittelalterliches Setting, sondern ein modernes Setting mit viel mehr Schußwaffeneinsatz, dann kommt man um z.T. viele und viele unterschiedliche Würfeltypen je nach Bewaffnung nicht herum. 4W10, 2W8 + W6, 2W6+1, 1W10 + W6, 4W8 usw. - Dafür wirkt sich das Nahkampfschadenssystem so gut wie überhaupt nicht mehr verlangsamend aus (aber der Durchschnittsschaden ist bei WotB immer noch höher als beim Revised System).

Dann kommt es natürlich noch auf das Setting an: Bei Necropolis SOLLEN die modernen Schußwaffen absichtsvoll nicht gut gegen die Rephaim wirken, so daß die Ordensritter mit dem Schwert in den Nahkampf gehen MÜSSEN. Und hier ist dann das WotB-System mit zwei explodierenden Würfeln (bis zu dreien bei Steigerung) schon nicht verkehrt.

Die Incapacitation-Regeln sind erst einmal UNABHÄNGIG davon zu sehen. - Das Nahkampfschadenssystem bewirkt nur eine unterschiedliche Häufigkeit bei gleichbleibender Rüstung und Robustheit der Beteiligten, diese Außer Gefecht zu setzen.

Was dann passiert, ist wieder eine Frage, ob man mehr grim&gritty spielen möchte (Revised Incapacitation Regeln: Bei 2+Wunden BLEIBT man aus dem Kampf, und bei 4+ Wunden ist man Mortally Wounded!) oder eher heroisch (SW:EX-Regelung: Bei Steigerung auf dem Konstitutionswurf ist man nur Shaken und kann gleich weiterkämpfen - EGAL wie viele Wunden einen umgehauen haben!).

Soll ein Gegner, den es Außer Gefecht gesetzt hat, auch WIRKLICH aus dem Kampf herausfallen, dann ist die Revised Ed. Regel empfehlenswert. Sollen die HELDEN jedoch auch bei einem direkten Treffer durch einen Schwebepanzer für 64 Punkte Schaden noch nach einer Steigerung beim Konstitutionswurf sich den Staub abklopfen können, und sagen können "Ich bin OK. Es war nur eine Fleischwunde."?

Einen Rat kann ich erst geben, wenn ich weiß, was für ein SETTING das konkret sein soll, und wenn ich weiß, wie gritty/heroisch ihr das bespielen wollt, und wenn ich grobe Anhaltspunkte für die Dimensionierung der Kampfszenen habe (einige Dutzend im Skirmish-Modell, ein paar weniger Hundert, weit über Tausend Beteiligte - Sollen auch MASSENKAMPFE mit Zehntausenden vorkommen?).

Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Re: Militärsetting: WotB oder doch lieber Revised?
« Antwort #3 am: 6.03.2010 | 16:26 »
Aaaaaaalsooo...

Das Setting ist das vom Tabletop Wargods of Ægyptus, also Fantasy-Ägypten.
Ein paar mehr Sätze hab ich hier und im Folgepost schonmal dazu verloren.
Als Schusswaffen haben wir Schleudern, Bögen (hauptsächlich), Wurfspeere und -Keulen und ähnliche Späße in der Größenordnung, im Nahkampf hauptsächlich einhändig zu führende Speere, Schilde, Schwerter bzw. Kophesh, Handäxte, Hämmer usw.
Streitwagen etc. könnten ebenfalls eine Rolle spielen, aber noch nicht bei dem angepeilten Probeabenteuer.
Die SCs in besagtem Probeabenteuer, um das Setting mal näher kennenzulernen sind die Offiziere einer Armee und von daher schon einen Tacken kompetenter und schlicht heroischer als 08/15-Soldaten.

In den Skies hatte wir schon Kämpfe mit rund drei Dutzend Beteiligten (geschätzt; Kämpfe mit dem Massenkampfsystem klammere ich mal aus), aber nun wollen wir uns auch an mehr herantasten, also von 50 Beteiligten an aufwärts.
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Das ist bestimmt nix, was nicht auch mit dem für uns gewohnten WotB schnell ginge, aber vielleicht wäre das Revised-System ja noch einen Tacken schneller?
(Das System aus der 1.st Ed. kam beim Überlegen nicht so toll an, also stehen für uns eigentlich bloß Rev. oder WotB zur Auswahl.)

Das Ganze soll schon etwas heroischer sein, da finden wir die "Außer Gefecht"-Tabelle aus der GE, die eben die Möglichkeit bietet, sich auch nach hohem Schaden ggf. nochmal aufzurappeln, schon ganz gut und würden sie lieber beibehalten als je nach Wundenanzahl ggf. direkt hinüber zu sein, wie es ja in der Revised der Fall sein kann.
Zur Erinnerung: Magische Heilung gibt es auch so gut wie nicht. (In der Vorlage ist die nicht vorgesehen und in der Conversion hab ich die erst ab Veteranenrang eingeplant, was für das angedachte Probeabenteuer aber völlig unerheblich ist.)

Ach ja, falls es noch von Bedeutung sein sollte:
Das Setting gibt es her, dass es auch öfter Mal zum Kampf mit Untoten kommen kann, die - wie z.B. in Necropolis auch - zusätzlich zu den normalen Untoteneigenschaften aus der GE auch noch Durchdringungsschaden halbieren und zudem furchtlos sind..

Jetzt hab ich was zur Bewaffnung im Setting geschrieben, zur mutmaßlichen Anzahl von im Kampf beteiligten Personen und dazu, wie lebensgefährlich wir es denn gerne hätten.
Kann ich sonst noch was schreiben, was es leichter macht, eine Empfehlung abzugeben? :)
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MarCazm

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Re: Militärsetting: WotB oder doch lieber Revised?
« Antwort #4 am: 6.03.2010 | 16:41 »
Die einzige Frage, die sich dabei stellt ist, nachdem die gewünschte Knockout Tabelle fest steht, die Sache mit dem Schaden bzw. dem Nahkampfschaden.
Sollen die Spieler von Haus aus Bennies auf ihren Nahkampfschadenswurf ausgeben und den Wild Die mit werfen können, also Revised mit Str+x als Schaden oder gleiches Recht für alle gelten, so dass auch Extras dasselbe Schadenspotential bekommen wie Wild Cards?

Offline Zornhau

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Re: Militärsetting: WotB oder doch lieber Revised?
« Antwort #5 am: 6.03.2010 | 16:46 »
Nehmt die SW:EX-Incapacitation-Regelung (ist auch die Standard-Regel in SW-GE).

Nehmt die Revised-Nahkampfschadensregel.

Kann ich die Conversion mal sehen?

Wie anders ist sie verglichen mit dieser hier (Achtung! Link zur Files-Sektion der UK-SW-Yahoo-Group. Da ist VIEL Material zu Wargods of AEgyptus vorhanden.):  http://games.groups.yahoo.com/group/aegyptvs_sw/files/

Offline Zornhau

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Re: Militärsetting: WotB oder doch lieber Revised?
« Antwort #6 am: 6.03.2010 | 16:51 »
Sollen die Spieler von Haus aus Bennies auf ihren Nahkampfschadenswurf ausgeben und den Wild Die mit werfen können, also Revised mit Str+x als Schaden
Das entspricht der normalen, unveränderten Anwendung der Revised Schadensregelung. Und genau das würde ich hier empfehlen.

oder gleiches Recht für alle gelten, so dass auch Extras dasselbe Schadenspotential bekommen wie Wild Cards?
Kann ich NICHT empfehlen. - Es GILT doch "gleiches Recht für alle" auch in der Revised Ed.! ALLE machen eine Stärkeprobe plus waffenabhängigen Zuschlag. - Daß die Extras keinen Wild Die haben und keine Bennies macht das Ganze ja nicht irgendwie "unfair", sondern es stellt die übliche höhere Kompetenz der Wildcards auch beim Nahkampfschaden heraus.

Der WotB-Nahkampfschaden hat schon VIEL ZU SEHR die Gefährlichkeit der Extras ANGEHOBEN und die Wildcards auf das Extra-Niveau herabgestuft. - KEINE gute Regelung für die allermeisten Settings (eigentlich nur für DL:R und da auch nur, wegen der Roten und Blauen Fate-Chips als "Stärkere Bennies").

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Re: Militärsetting: WotB oder doch lieber Revised?
« Antwort #7 am: 6.03.2010 | 16:59 »
Sollen die Spieler von Haus aus Bennies auf ihren Nahkampfschadenswurf ausgeben und den Wild Die mit werfen können, also Revised mit Str+x als Schaden oder gleiches Recht für alle gelten, so dass auch Extras dasselbe Schadenspotential bekommen wie Wild Cards?
Ich hab nichts dagegen, wenn der Schaden, den Wild Cards austeilen im Nahkampf potentiell über dem von Extras liegen (schließlich gibt es ja auch Wild Cards auf Gegnerseite und nicht bloß allein die SCs).

Nehmt die SW:EX-Incapacitation-Regelung (ist auch die Standard-Regel in SW-GE).

Nehmt die Revised-Nahkampfschadensregel.
In die Richtung tendiere ich auch.
Schön, dass ich mit meinen Bauchgefühl wohl gar nicht immer sooo falsch liege. ;)

Ich denke, das werden wir für den Abend so machen.
Danke euch!  :d

Kann ich die Conversion mal sehen?
Wenn sie fertig ist lasse ich sie dir gerne mal zukommen.
Noch ist die ja nicht wirklich fix. Ich schreib in diversen Dokumenten herum und playgetestet ist sie ja auch noch nicht..

Wie anders ist sie verglichen mit dieser hier (Achtung! Link zur Files-Sektion der UK-SW-Yahoo-Group. Da ist VIEL Material zu Wargods of AEgyptus vorhanden.):  http://games.groups.yahoo.com/group/aegyptvs_sw/files/
Ich bin nicht bei Yahoo angemeldet , deswegen komm ich da an nix dran..  :-[
(Um ehrlich zu sein weiß ich auch nicht, ob ich mir eine fertige Konversion anschauen möchte, da mir das selber dran zu basteln, um es unvoreingenommen nach meinen Vorstellungen und Vorlieben fertig zu bekommen grade echte eine sehr große Menge Spaß macht!)
« Letzte Änderung: 6.03.2010 | 17:03 von Darkling »
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Re: Militärsetting: WotB oder doch lieber Revised?
« Antwort #8 am: 6.03.2010 | 17:56 »
Daß die Extras keinen Wild Die haben und keine Bennies macht das Ganze ja nicht irgendwie "unfair", sondern es stellt die übliche höhere Kompetenz der Wildcards auch beim Nahkampfschaden heraus.

Ja natürlich denn der d4 Wild Card ist natürlich Stärker als der d4 Extra... :P
Diese Regelung fand ich immer recht seltsam, daher gehöre ich auch zu denen, die es gut finden, dass WotB GRW Material wurde.

Der WotB-Nahkampfschaden hat schon VIEL ZU SEHR die Gefährlichkeit der Extras ANGEHOBEN und die Wildcards auf das Extra-Niveau herabgestuft.

Eben man hat das Schadenspotential angeglichen! Somit gilt gleiches Recht für alle was den Schaden betrifft. Und dies ist wieder ein Grund warum eine Gruppe vielleicht auch mal einen anderen Weg als den Kampf suchen sollte. ;)