Neulich hat 1of3 (iirc) den hübschen Begriff "Solospiel" geprägt (mir zumindest war er vordem nicht bekannt).
Damit meint er (soweit ich ihn verstanden habe) den Vorgang, wenn sich ein Spieler außerhalb der Gruppensitzungen hinsetzt und sich mit seinem Charakter oder dem Spiel allgemein beschäftigt. Z.B. sich Gedanken zum Hintergrund macht, Ausrüstung aussucht, oder womöglich sogar schon den puren Akt des Quellenbuchlesens. In dem Sinne vielleicht auch, wenn man seine Charakterentwicklung vorausplant ("und wenn ich mal auf Level 12 komme, nehme ich Combat Expertise, dann habe ich AC 45...")
Da würde ich mich gerne noch ein wenig drüber unterhalten.
Erstens, was noch alles Solospiel darstellt.
Zweitens, wie verbreitet Solospiel ist.
Ich selber oute mich hiermit mal als notorischen Solospieler. Das fängt damit an, dass ich gerne meine Charaktere vorausplane, soweit das in dem jeweiligen Spiel überhaupt möglich ist. Geht weiter mit Zeichnungen, die ich mal selber anfertige, mal zusammenklaue. Oder, mal zum Beispiel für Shadowrun, mir nicht einfach Aufschreibe "Lebensstil Oberschicht 3 Monate", sondern mittels Quellenbuch und Google Maps ein passendes Viertel von Seattle aussuche, mir eine Vorstellung davon mache wie das Haus und die Nachbarschaft aussieht, und so weiter.
Das alles interessiert zumindest in meiner Spielgruppe keine Sau. Ich kann mir auch nicht recht vorstellen, dass jemand von meinen Mitspielern Solospiel betreibt, abgesehen vom Steigern / Charakter verbessern. Ich selber bin halt recht immersionistisch orientiert und mache mir gern über solche Sachen Gedanken.
Wie schaut das bei euch aus? Wer betreibt wieviel Solospiel? Ist Solospiel bei euch womöglich die Plattform für alles, was am Spieltisch (z.B. mangels Gruppeninteresses) keinen Platz hat? Oder ist Solospiel ein übersteigerter Auswuchs des Eskapismus?
Damit gebe ich erstmal an die Allgemeinheit weiter.