Autor Thema: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis  (Gelesen 13865 mal)

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Achamanian

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[DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« am: 11.03.2010 | 18:28 »
Ich poste das hier mal in den Diaries - es geht um eine DSA-Runde, das Problem, von dem ich berichte, ist aber eher allgemeinerer Natur, nun aber wiederum nicht so allgemein, dass es für den Theoriebereich passen würde. Insofern fällt meine Schilderung hier etwas kanpp und problemorientiert aus, und Diskussion ist erwünscht.

Die Gruppe: DSA-Runde in langjährig bestehender Konstellation (ich glaube, so um die 5 Jahre), in der 7G-Kampagne (mit einigen kleineren Änderungen). Und weil diese Fragen immer mal wieder auftaucht: 27 bis 34 Jahre alt, 3m, 1w.
Der Spielstil: Anfangs streng nach Abenteuer plotorientiert, inzwischen wechselnd zwischen plotorientierten, stark vorgeskripteten Sequenzen und freiem Ausspielen der Konsequenzen des Handelns der SC. Wechselnde Spielleiter, je nach denen wechselt auch der Stil (ich als SL beackere mehr das Feld des freien Spiels).
Die Charaktere: Jeweils mehrere wechselnd, in der hier relevanten Situation: Eine Hexe (mein SC, Gesellschaftscharakter), Eine Borongeweihte, Eien Kor-Geweihte. Ein NSC-Korgeweihter als kampfstarke Begleitung.

Das Geschehen (ich war hier Spieler):
Die genannten Charaktere befinden sich gerade auf einer Recherchemission in Fasar. Sie werden von einem Borongeweihten angesprochen, der offenbar wichtige Informationen für sie hat, sie ihnen aber aufgrund seines Schweigegelübdes nicht aussprechen kann und ihnen stattdessen irgendwo in der Stadt etwas zeigen will. Auf dem Weg sieht unsere Gruppe zufällig die "Gegengruppe" der "Blutigen Sieben", die sich auch gerade in der Stadt aufhält. Wir beschließen, die Gunst der Stunde zu nutzen, einer Gegnerin aufzulauern und sie Gefangenzunehmen. Die Sache wird etwas haarig, wir töten die Gegnerin beinahe und müssen dann fliehen. In der befreundeten Magierakademie beraten wir uns. Wir wissen, dass unsere zahlenmäßig überlegenen und brandgefährlichen Feinde draußen in der Stadt unterwegs sind und uns wahrscheinlich suchen. Andererseits ist uns auch klar, dass wir uns nicht ewig in der Magierakademie verkriechen können. Also beschließen wir, lieber schnell zu handeln, während unsere überrumpelten Feinde sich noch sammeln müssen, und brechen sogleich mit dem Boroni an den Ort auf, zu dem er uns so dringend führen will. Der SL weist uns darauf hin, dass das nun aber ein verdammtes Risiko sei.
Auf dem Weg durch die Stadt geraten wir in ein religiöses Fest, dichtes Gedränge. Meine Hexe trägt ein magisches Artefakt (das 4. Zeichen), das sie vor Gefahr warnt und sich nun leise zu melden beginnt. Ich schaue mich nach Bedrohungen um, kann aber im Gedränge nichts erkennen. Bevor ich Gelegenheit habe, einen Zauber zum Aufspüren eventueller Zauberkundiger in der Menge zu wirken, erklärt mir der SL, dass ich einen Stich am Hals verspüre. Als ich mich umdrehe, kann ich den Täter nicht mehr sehen, er ist in der Menge verschwunden.
Ich vermute natürlich sofort Gift, und als der SL was von Juckreiz sagt, weiß ich als Spieler (ebenso wie meine in Giften bewanderte Hexe), dass es sich wohl um Kukris handeln wird - ein Gift, dass für meinen Charakter mit absoluter Gewissheit innerhalb kurzer Zeit tödlich wirkt, sollte die magische Heilung scheitern.
Meine Hexe macht sich an die Heilung, da der zauber aber um die Giftstufe (12) erschwert ist, scheitert sie beim ersten Mal. Die beiden Folgeversuche sind wegen des Misslingens zusätzlich erschwert und misslingen ebenfalls. Nach langen Berechnungen wird festgestellt, dass ein Hochgeschwindigkeitsbesenflug zur Magierakadamie mindestens eine Minute dauern würde, und es ist klar, dass meine Hexe bis dahin längst tot wäre. Schließlich erklärt der SL mir, dass ich eine Zahl auf W20 nennen kann, sollte ich anschließend genau die würfeln, befindet sich in der Menge tatsächlich ein Zauberkundiger oder Geweihter, der auf unsere Rufe reagiert und meinen Charakter retten kann. Ich verfehle die Zahl und meine Hexe stirbt.
Derweil wurde auch die Borongeweihte (die SC, nicht der NSC) mit Kukris vergiftet. Sie setzt dem Übeltäter nach und streckt ihn in einiger Entfernung am Fluss nieder, er löst sich im wasser zu ekligem Schleim auf - und da er offensichtlich ein Paktierer ist, gehen wir davon aus, dass es sich um eine dämonische Nebelleib-Variante handelt und er überlegt hat. Die Borongeweihte kann nun die Giftwirkung bei sich selbst durch ein Schlaf-Wunder stoppen - sie weiß aber nicht, dass derweil meine hexe stirbt und könnte ohnehin nicht beiden helfen. Der NSC-Borongeweihte bleibt bei unserer SC-Boroni, um ihren Schlaf zu bewachen, und kriegt ebenfalls nichts vom Ableben meiner Hexe mit.

Fazit: Alle logischen Möglichkeiten, den SC zu retten, waren erschöpft, insofern war der Charaktertod tatsächlich erstmal "okay" bzw. unvermeidlich.

Trotzdem bin ich als Spieler natürlich unzufrieden, obwohl ich mich eigentlich durchaus ganz gut auch von lange gespielten Charakteren trennen kann. Zum einen hat das natürlich mit der wenig spektakulären Todesart zu tun, aber selbst die hatte ihren "Sinn" - so ist der Gruppe mal klar geworden, dass sie es da mit echt fiesen Gegnern zu tun haben. und auch, dass die bösartigste Gifte einsetzen, passte hervorragend. Schließlich hat uns der SL ja auch gewarnt, dass die Sache gefährlich wird.

Dazu kommt, dass ich dem leitenden SL gerade vorher gepredigt hatte, er solle Situationen doch endlich mal konsequent durchziehen, unsere Handlungen mit Konsequenzen quittieren und nicht dauernd beschließen, dass Gegner sich aus unerfindlichen Gründen zurückziehen, sobald einer von uns unter 10 LP hat. Also konnte ich jetzt schlecht meckern, nachdem er an einem gewissen Punkt genau das gemacht hat.

Um entsprechende Spekulationen gleich voran zu entkräften: Der SL wollte mir ganz sicher nicht eins dafür auswischen, dass ich an seinem Stil rumgemäkelt habe, von wegen: "Der beschwert sich immer über mein Railroading, nah dann soll er mal sehen, wie es ihm schmeckt, wenn ich freies Spiel mit ernsten Konsequenzen leite!" Das wars definitiv nicht, der SL war vielmehr am Ende deutlich zerknirschter als ich und hat sich, so wie er geguckt hat, richtig Vorwürfe gemacht. Nein, ich glaube wirklich, dass er sich meine Spielerwünsche nach mehr Risiko, mehr Freiheit und logischen Konsequenzen zu Herzen genommen hat.

So, und nach den langen Erklärungen letztlich zu meinem Problem mit der Situation:

1. Der NSC musste nicht würfeln, um sich zu verbergen oder um meine Hexe mit seiner Giftnadel zu treffen. Bzw.: der SL meinte später, er hätte ihm einfach eine fifty-fifty-Chance für die ganze Operation gegeben und einen Wurf gemacht.
2. Vor allem: meine Hexe hatte keine Chance, die Bedrohung in letzter sekunde zu entdecken und ihr zu entgehen, obwohl sie durch ihr Artefakt gewarnt war. Obwohl ich nach Feinden Ausschau gehalten habe, habe ich in der Szene keinen einzigen Würfelwurf zugestanden gekriegt, bevor dann der Piekser am Hals kam ...
3. Anschließend fing der SL dann an, im Regelbuch zu blättern, um sich offenbar ERSTMALIG die Wirkung des Gifts anzusehen, das der Attentäter verwendet hat (dass er Kukris benutzt, stand wohl im Aventeuer).
4. Offenbar ist der SL auch erstmal davon ausgegangen, dass wir der Sache mit Heilmagie beikommen können - er hat sich anscheinend weder den KLARUM PURUM noch den HEXENSPEICHEL vorher angesehen, um festzustellen, dass ersterer um die Giftstufe erschwert (und damit kaum noch zu schaffen) ist und das letzterer die Giftwirkung nicht stoppt, gegen ein Gift, dass sehr lange oder bis zum Tode wirkt also völlig nutzlos ist.
5. So richtig klar war nicht, warum unsere Feinde uns so ohne weiteres orten konnten.

Punkt 1 und 2 finde ich ehrlich gesagt schwer verzeihlich, insbesondere, wenn das Leben eines SC daran hängt. Dass die Sache so ernst war, war dem SL aber offenbar wegen mangelnder Regelkenntnis nicht klar. Über Punkt 3 und 4 kann man sich streiten: Schließlich ist es durchaus logisch, dass unsere Feinde versuchen, uns zu vergiften, und dabei auch sehr schwere Geschütze auffahren. Daran ändert sich eigentlich dadurch nichts, dass der SL vorher überprüft, wie schwer diese Geschütze nun ganz genau sind. Punkt 5 kann ich schwer beurteilen, ich weiß nicht, ob unsere Feinde Mittel hatten, uns sofort zu finden - ich hatte aber den Eindruck, dass der SL einfach beschlossen hat, dass ein Meuchler in der Menge ist.

Einerseits hatte ich also die Warnung des SL, dass es jetzt ernst wird. Andererseits hatte ich eine konkrete Gefahrensituation, in der mein Charakter keine Möglichkeit hatte, den Schaden von sich abzuwenden, und in der letztlich alles an einer gelungenen Heilzauber-Probe hing. Letzteres erscheint mir für gelungenes Spiel eher kontraproduktiv, erstmal durchaus unabhängig davon, was jetzt logisch ist - wenn ein lebensbedrohlicher Konflikt einsetzt, sollten die Charaktere in irgendeiner Weise handlungsfähig sein, um ihr Schicksal zu beeinflussen. Ich konnte das Schicksal meiner Hexe jedoch nur durch einen einzigen Zauberwurf beeinflussen, bei dessen Misslingen war ihr Tod besiegelt.

Letztlich finde ich den Tod des Charakters für die Gruppe wie gesagt gar nicht so übel, weil es einfach ein schockierendes Ereignis war, das das gesamte Bedrohungsgefühl deutlich verstärkt hat. Trotzdem war es für den Charakter selbst natürlich ein blöder Abgang, und die Situation am Spieltisch war grausig, weil alle das nun durchziehen mussten, aber alle es natürlich auch bescheuert fanden. Das Problem lag aber eigentlich nicht in der durchaus dramatischen Situation selbst (SC stirbt unweigerlich an Vergiftung), sondern darin, dass sie durch eine schlecht durchdachte und regeltechnisch nicht ordentlich durchgeführte Entscheidung des SL entstanden war und dann nicht mehr aufzuhalten. Ich glaube, wenn meine Hexe in einem Kampf oder nach einem misslungenen Ausweichen von der Giftnadel erwischt worden wäre, wäre das Ganze schon nicht mehr so schrecklich ärgerlich gewesen ...

Wie seht ihr das?

Offline Markus

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #1 am: 11.03.2010 | 18:50 »
Genau so.
Hilft jetzt nicht weiter, also schwafelig: War ein SL-Fehler. Wenn er mit den Blutigen Sieben hantiert und Kukris einsetzen lässt (steht im AB) _muss_ er die Regellage gut kennen. Das ist unabhängig von den 7G, in dem Moment, wo ich Meuchelmörder (oder unbalancierte Encounter) einsetze muss ich mir Gedanken machen, wie die Spieler da raus kommen können. Wenn deine Hexe dann den Wahrnehmungswurf, den Gefahreninstinkt-Wurf, (oder den Ausweichen-Wurf) und die Zauberprobe vergeigt darf das auch mal tödlich enden, wenn der NSC seine Attacke schafft.

Offline Tourist

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #2 am: 11.03.2010 | 19:02 »
Für mich liegt der Knackpunkt, wie auch schon von dir geschrieben darin dass der SL dich keine Gefahreninstinkt? Probe oder ein anderes Probenvehikel benutzt hat.
Wenn das ein Blasrohrschuss war wirds natürlich wieder schwieriger das mit einer Probe abzudecken, keine Ahnung kenne die Regeln nicht besonders.

Die Attackeprobe ist natürlich auch Pflicht.

Hart darf es sein, aber fair sollte es schon zugehen.

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #3 am: 11.03.2010 | 19:11 »
Die Punkte 1 und 2 sind echt fies und mies. Da würde ich mich auch aufregen.
Mangelnde Regelkenntnis, ist so eine Sache. Bei DSA sehe ich soetwas auch einem SL ein Stückweit nach. Wenn man allerdings asl SL selbst der Mitspieler ist, der die Verwendung diese Regelkomplexes an den Spieltisch bringt, so hat man da meiner Meinung nach, auch eine gewisse Bringschuld.

War das eure erste wirkliche Berührung mit Gift? Was ich an Optonen eurerseits nämlich einwenig vermisst habe, sind Sache wie der Einsatz eines Antidots, Heilkunde Gift oder von Heiltränken und dem Balsam um das Zeitfenster zur Lebensrettung zu verbreitern.

Sylandryl
« Letzte Änderung: 11.03.2010 | 19:14 von Sylandryl Sternensinger »
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Offline Tourist

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #4 am: 11.03.2010 | 19:19 »
Was ich noch sagen wollte.

Die Geschichte mit dem SL zusammen aufarbeiten, Schlüsse draus ziehen. weiterspielen.
Es ist nur ein Spiel, Fehler passieren.


...natürlich könnte man über einen RetCon nachdenken aber viele mögen das nicht.

Achamanian

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #5 am: 11.03.2010 | 19:22 »

War das eure erste wirkliche Berührung mit Gift? Was ich an Optonen eurerseits nämlich einwenig vermisst habe, sind Sache wie der Einsatz eines Antidots, Heilkunde Gift oder von Heiltränken und dem Balsam um das Zeitfenster zur Lebensrettung zu verbreitern.

Sylandryl

Nein, tatsächlich hatte ich Kukris 3 Sitzungen zuvor als SL zum Einsatz gebracht, da war allerdings eine kompetente Magierin mit einem hohen Klarum-Purum-Wert dabei, deshalb war das keine wilde Sache ... Ansonsten: Heilkunde-Gift-Probe taugt erstmal nur zur Diagnose, für den Versuch, die Giftwirkung aufrechtzuerhalten, braucht es die "richtigen Kräuter" (typisch schwammig DSA also) und mindestens eine Spielrunde. Bis dahin war meine Hexe längst tot. Verzögerung wäre mittels Hexenspeichel sogar noch besser gegangen als mit dem Balsam, bloß, dass sie sinnlos gewesen wäre, da die Giftwirkung bis zum Tod anhält und die ASP deshalb besser in zunehmend hoffnungslose Klarum-Purum-Proben investiert waren. Antidots oder Heiltränke hatten wir keine dabei, das war zugegebenermaßen auch etwas leichtsinnig von Spielerseite, denn solche hätten wir in der Magierakademie natürlich gut erwerben können. Wobei ich es jetzt nicht im Kopf habe, aber um ein Antidot zu erwischen, das gegen Stufe 12 wirkt, muss man auch schon entweder viel Glück haben oder Unsummen für eine bestötigte Qualität hinblättern (die unsere Charaktere nicht haben).
Die Möglichkeiten waren also tatsächlich erschöpft.

Achamanian

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #6 am: 11.03.2010 | 19:25 »
Was ich noch sagen wollte.

Die Geschichte mit dem SL zusammen aufarbeiten, Schlüsse draus ziehen. weiterspielen.
Es ist nur ein Spiel, Fehler passieren.


...natürlich könnte man über einen RetCon nachdenken aber viele mögen das nicht.

Nee, auf keinen Fall RetCon, sowas hasse ich wie die Pest!
Mit deinem Schluss hast du natürlich recht, so werden wir es auch machen. Da ich noch einen anderen Charakter habe, muss ich mir nun auch nicht gleich wen neuen erschaffen und irgendwie in die Gruppe zwängen, deshalb ist die Katastrophe nicht so groß. Trotzdem schade: Die Hexe hatte ich auch schon bald zwei Jahre gespielt, sie hatte eine Erzfeindin (die sie nun überlebt hat) und war in einen Haufen interessante Reibereien zwischen den SC verwickelt ...

Offline Markus

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #7 am: 11.03.2010 | 20:04 »
Antidots oder Heiltränke hatten wir keine dabei, das war zugegebenermaßen auch etwas leichtsinnig von Spielerseite, denn solche hätten wir in der Magierakademie natürlich gut erwerben können. Wobei ich es jetzt nicht im Kopf habe, aber um ein Antidot zu erwischen, das gegen Stufe 12 wirkt, muss man auch schon entweder viel Glück haben oder Unsummen für eine bestötigte Qualität hinblättern (die unsere Charaktere nicht haben).
Die Möglichkeiten waren also tatsächlich erschöpft.
Äh, bist du sicher, ihr seid fit genug für die Kampagne? Also konkret gegen die Blutigen Sieben, ihr seid zu wenige und ihr habt scheinbar keine Ressourcen. Das kann IMO nur funktionieren, wenn ihr Level-/Power-mäßig ansonsten deutlich über der Vorgabe liegt.
In diesem Fall wäre es nämlich möglich, dass du doch schuld bist, weil die Kampagne (bspw. die momentane Situation in der Kampagne) von den SCs, so wie sie sind eventuell nicht ohne viel Meistergüte überstanden werden kann. Dann geht das natürlich leicht schief, wenn man die Stützräder entfernt.

Offline Herr der Nacht

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #8 am: 11.03.2010 | 20:34 »
Meine Meinung: Hinnehmen und neuen SC generieren.

Egal ob der SL da jetzt die Herausforderung etwas übertrieben hat oder einen Wurf vergaß, wenn die SCs nicht sterben können bzw nur durch Style und Spielerwille, werden Herausforderungen zur Farce.

Wie du selbst schon schriebst, du hast dem SL gesagt er soll konsequenter werden. Wenn du jetzt darum bittest dass der SC irgendwelche Sonderbehandlungen bekommt, zwingst du ihm ja förmlich den Märchenonkel und Handwedler auf, was wiederum inkonsequent wäre ;)

Einer unserer Kampagnen-SCs ist letztens bei einem nichttödlichen Arenakampf durch Kopf-Ab gestorben (ich glaube es waren 40 TP auf den Kopf bei 20 LE ;) Dabei hatte ein Spieler den SC gespielt, ein anderer eben den NSC und sich etwas überschätzt. Ich habe das so als SL hingenommen obwohl der Spieler natürlich erst mal platt war und auf das kleingedruckte hingewiesen (Kommentar zu Kampagnenbeginn: "Es wird offen gewürfelt, wo der Würfel hinfällt bleibt er liegen, egal bei wem, egal bei was") Letztendlich hat der Spieler sich einen neuen SC gebastelt, die durchschnittlichen AP der anderen Spielercharaktere bekommen und sein alter SC eine würdige Beerdigung.

So würde ich es dir auch empfehlen bzw eurer Runde. Ein Charaktertod ist auch in einer Kampagne kein Beinbruch, es ist schade weil man an dem SC hängt, aber das sollte nicht gamistisch mit einem AP 0 Grünohr bestraft werden. =)

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #9 am: 11.03.2010 | 20:44 »

So, und nach den langen Erklärungen letztlich zu meinem Problem mit der Situation:

1. Der NSC musste nicht würfeln, um sich zu verbergen oder um meine Hexe mit seiner Giftnadel zu treffen. Bzw.: der SL meinte später, er hätte ihm einfach eine fifty-fifty-Chance für die ganze Operation gegeben und einen Wurf gemacht.
2. Vor allem: meine Hexe hatte keine Chance, die Bedrohung in letzter sekunde zu entdecken und ihr zu entgehen, obwohl sie durch ihr Artefakt gewarnt war. Obwohl ich nach Feinden Ausschau gehalten habe, habe ich in der Szene keinen einzigen Würfelwurf zugestanden gekriegt, bevor dann der Piekser am Hals kam ...
5. So richtig klar war nicht, warum unsere Feinde uns so ohne weiteres orten konnten.
Klassisches Hand Borons Problem

Die Super NSC Ninjas der Autoren und SLs, die unsichtbar, unaufhaltbar und allwissend agieren.

Der SL sollte lernen seine NSC nach deren Wissen, Fertigkeiten und Möglichkeiten agieren zu lassen.

3 ist wenn improvisiert wurde verzeihlich.
4 lag ihm der SC Bogen vor?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #10 am: 11.03.2010 | 20:46 »
Antidots oder Heiltränke hatten wir keine dabei, das war zugegebenermaßen auch etwas leichtsinnig von Spielerseite, denn solche hätten wir in der Magierakademie natürlich gut erwerben können.
Das war jetzt euer Fehler
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Achamanian

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #11 am: 11.03.2010 | 21:30 »
Äh, bist du sicher, ihr seid fit genug für die Kampagne? Also konkret gegen die Blutigen Sieben, ihr seid zu wenige und ihr habt scheinbar keine Ressourcen. Das kann IMO nur funktionieren, wenn ihr Level-/Power-mäßig ansonsten deutlich über der Vorgabe liegt.
In diesem Fall wäre es nämlich möglich, dass du doch schuld bist, weil die Kampagne (bspw. die momentane Situation in der Kampagne) von den SCs, so wie sie sind eventuell nicht ohne viel Meistergüte überstanden werden kann. Dann geht das natürlich leicht schief, wenn man die Stützräder entfernt.

Wir spielen die Kampagne sehr anders - pro Person mit 2-3 Charakteren, die in wechselnden Konstellationen zu Abenteuer unterschiedlichen Herausforderungsgrads bespielen. Dabei versucht der SL natürlich schon, Charakterkonstellationen und Missionen so abzustimmen, dass das nicht zu hart wird.
Das mit den blutigen Sieben war auch so eine Sache: Ich als Teil-Sl wusste sehr genau, mit wem wir uns da anlegen, die anderen beiden Spieler hatten nur ein sehr vages Bild von unseren Gegnern und wollten es eben mal drauf ankommen lassen. das Vorgehen passt durchaus zu unseren Charakteren, die es sich bisher meistens leisten konnten, auch recht spontan mal gegen menschliche Gegner loszurockern, da die Kämpfer sich immerhin allesamt so zwischen 14- und 18000 AP bewegen, einer der Magier sogar, wenn ich mich nicht irre, um die 20000. Nur war die Konstellation in dem speziellen Falle eben etwas schwächer und vor allem nicht auf solche Attacken vorbereitet.

@HdN:
Zitat
Wie du selbst schon schriebst, du hast dem SL gesagt er soll konsequenter werden. Wenn du jetzt darum bittest dass der SC irgendwelche Sonderbehandlungen bekommt, zwingst du ihm ja förmlich den Märchenonkel und Handwedler auf, was wiederum inkonsequent wäre

Ich habe ja auch klar geschrieben, dass ich das nicht gemacht habe und auch nicht tun würde. Im Gegenteil saß ich ja, als das Ergebnis langsam klar wurde, noch immer am Tisch und hab gesagt: "So, dann würfeln wir das jetzt weiter durch. Dritter Klarum-Purum-Wurf, ich schaff's bei 4-4-7."
Trotzdem fand ich das ganze so interessant, dass ich mal andere Meinungen dazu einholen wollte. Immerhin war es eine Verknüpfung aus SL-Verhalten, dass ich gar nicht mag (NSC, die wichtige Sachen einfach so schaffen, keine Möglichkeit, als SC in bestimmte Abläufe einzugreifen, sondern einfach gesagt kriegen: "Du spürst einen Nadelstich am Hals") und Sachen, die ich an sich richtig finde (Gegner so ausspielen, dass sie ihre Möglichkeiten nutzen, auch wenn das tödlich für die SC enden kann).
Zitat
So würde ich es dir auch empfehlen bzw eurer Runde. Ein Charaktertod ist auch in einer Kampagne kein Beinbruch, es ist schade weil man an dem SC hängt, aber das sollte nicht gamistisch mit einem AP 0 Grünohr bestraft werden. =)

In der Beziehung gibt es gar kein Problem, denn wie gesagt: Die Hexe war nur einer von 2 Charakteren, sogar der neuere. Mein Ritter erfreut sich nach wie vor bester Gesundheit.

@Schwerttänzer:
Zitat
3 ist wenn improvisiert wurde verzeihlich.
4 lag ihm der SC Bogen vor?

3 wäre verzeihlich, nur hatte der SL ja die Begegnung mit den B7 geplant, dann sollte er auch (in etwa) wissen, wie die Gifte wirken, die sie zum Einsatz bringen können.
Bei 4 - nein, den Bogen hatte er nicht. Allerdings wusste er, dass meine Hexe den klarum Purum beherrscht (weil sie ihn schon mal in einer wichtigen Lage mit viel Glück geschafft hat), und er machte den Eindruck, dass er davon ausgeht, dass das jetzt eigentlich kein Problem für meinen SC wäre und mich halt nur am Ende die Hälfte meiner Astral- und Lebensenergie gekostet haben wird oder so. Und so etwas sollte ein SL nicht einfach ohne nachzuprüfen mutmaßen, finde ich.

Wie gesagt, richtig war an der Sache, dass unsere Gegner zur Abwechslung mal ernst gemacht haben und die Botschaft auch angekommen ist. Ärgerlich finde ich eben nur, bis zu welchem Punkt praktisch ohne Eingriffsmöglichkeit vom SL erzählt wurde - und der Punkt, an dem wir dann eingreifen konnten, war schon zu spät, um noch eine halbwegs reelle Chance auf Rettung meines SC zu haben. ich hatte den Eindruck, dass der SL eben gerne erstmal die bedrohliche, unüberschaubare Szene schildern wollte und dass der Nadelstich in seinem Kopf fester Teil der Szene war und sich deshalb nicht abwenden ließ.

Ach ja, es war ein Stich, den ein mit Illusionsmagie getarnter Magier mit einer Nadel beigebracht hat - also eine Person, die ich durchaus hätte entdecken können. Ich hatte bereits dem SL gegenüber erwähnt, dass ich gleich mal einen Odem Arcanum mache ... dann kam Gerede von anderen Spielern dazwischen, und als nächstes wurde meine Hexe gepiekst. Und an dem Punkt fand ichs eben ärgerlich. Wäre mein Charakter nicht dabei draufgegangen, würde ich mir wohl nicht groß den Kopf drüber zerbrechen ...

Offline carthinius

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #12 am: 12.03.2010 | 00:04 »
Wie gesagt, richtig war an der Sache, dass unsere Gegner zur Abwechslung mal ernst gemacht haben und die Botschaft auch angekommen ist. Ärgerlich finde ich eben nur, bis zu welchem Punkt praktisch ohne Eingriffsmöglichkeit vom SL erzählt wurde - und der Punkt, an dem wir dann eingreifen konnten, war schon zu spät, um noch eine halbwegs reelle Chance auf Rettung meines SC zu haben. ich hatte den Eindruck, dass der SL eben gerne erstmal die bedrohliche, unüberschaubare Szene schildern wollte und dass der Nadelstich in seinem Kopf fester Teil der Szene war und sich deshalb nicht abwenden ließ.

Ach ja, es war ein Stich, den ein mit Illusionsmagie getarnter Magier mit einer Nadel beigebracht hat - also eine Person, die ich durchaus hätte entdecken können. Ich hatte bereits dem SL gegenüber erwähnt, dass ich gleich mal einen Odem Arcanum mache ... dann kam Gerede von anderen Spielern dazwischen, und als nächstes wurde meine Hexe gepiekst. Und an dem Punkt fand ichs eben ärgerlich. Wäre mein Charakter nicht dabei draufgegangen, würde ich mir wohl nicht groß den Kopf drüber zerbrechen ...
Das sind genau die Punkte, weswegen für mich ein Redcon absolut legitim gewesen wäre - der SL verursacht durch "Märchenonkelei" bzw. aktives Optionenrauben gegenüber dem Spieler eine Situation, in der dann wiederum harte Regeln angewandt werden. Nee, das geht so nicht! Wenn er nicht würfeln muss, um mich zu vergiften, muss ich auch nicht würfeln, um mich gegen das Gift zu retten. So einfach wär das. Wenn ihm das nicht passt, soll er halt fair spielen, dann kann er auch Fairplay erwarten. Wenn er mich ohne Ausweichmöglichkeiten in die Fallgrube wirft und sagt "und jetzt würfel mal, ob die allen Spießen ausweichen kannst", obwohl ich VORHER eine Möglichkeit gehabt haben müsste, überhaupt nicht in die Fallgrube zu geraten, dann würde ich ihm auch einen Vogel zeigen!

Ich finde erstaunlich, wie viele hier sagen "passt schon" und weitermachen würden!  wtf?
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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #13 am: 12.03.2010 | 00:19 »
Ich hätte gekotzt.

Die Gegenseite muss keinen Wurf machen, du wirst gar nicht erst zu einem Wurf aufgefordert, und auf einmal bist du tot. Wie soll das bitteschön legitim sein? Sorry, ich glaube ich rege mich über den Tod deiner Hexe grad mehr auf als du selber.
Railroading an sich ist ja schon schlimm, aber Railroading in den unausweichlichen Charaktertod, das würde ich persönlich nehmen.

Ist mal wieder ein Paradebeispiel für etwas, das ich gerade heute/gestern in einem anderen Thread angemahnt habe: Spieler sollen nicht die Fehler des SL ausbaden müssen.

Zitat
Wenn er nicht würfeln muss, um mich zu vergiften, muss ich auch nicht würfeln, um mich gegen das Gift zu retten.

Sehr schön gesagt. Dieses Argument ist mir in meinem Rochus gerade gar nicht eingefallen. Dabei hab ich das schonmal selber am Spieltisch angewandt (weiß die konkrete Situation nicht mehr, aber es hat gezogen).
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #14 am: 12.03.2010 | 00:28 »
Punkt 1 und 2 halte ich für nicht fair. Es gehört zu so einer Situation dazu, dass der Angreifer würfeln muss und dass der Verteidiger die Chance erhält, den Angriff rechtzeitig aufzudecken. Ich denke, so etwas macht man ein Mal als SL falsch und dann nie wieder (Jedenfalls ist es mir mal so passiert. Da war der Spieler aber mächtig sauer auf mich und seitdem habe ich mir das hinter die Ohren geschrieben, so etwas nicht zu vergessen). Punkt 3 ist schlechte Vorbereitung, aber kein Kardinalfehler. Zu Punkt 4 würde man als ARS-nase sicherlich sagen: "Der SL muss sich nicht den Kopf der Spieler zerbrechen". Und Punkt 5: da gibt es viele regelkonforme Möglichkeiten und gerade bei einer hochstufigen Gegnergruppe kann man davon ausgehen, dass sie auf solche Möglichkeiten zurückgreifen kann, ohne das im Voraus bis ins Kleinste vordefiniert zu haben. Vielleicht erklärt der SL ja nach dem Abenteuer, wie das vonstatten ging.
Ansonsten würde ich einfach sagen: Da waren die Helden zu sorglos! Aber vermutlich steht spätestens jetzt ein extrem potentes Antidot ganz oben auf der Einkaufsliste.

Gruß
Chris
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Was wäre das Internet ohne Rechthaber? - Verdammt leer!
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Rollenspiel wird am besten genossen ohne Stock im Hintern.

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #15 am: 12.03.2010 | 00:35 »
Da waren die Helden zu sorglos!

Zu sorglos? Wenn sie schon aktiv nach Bedrohungen suchen? Was hätten sie denn noch machen sollen, wenn der SL ihnen keinen Wurf erlaubt? Ne Lebensversicherung abschließen?
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
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"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline Elwin

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #16 am: 12.03.2010 | 00:42 »
Zu sorglos? Wenn sie schon aktiv nach Bedrohungen suchen? Was hätten sie denn noch machen sollen, wenn der SL ihnen keinen Wurf erlaubt? Ne Lebensversicherung abschließen?
Der Verzicht auf Heiltränke und Antidot spricht für Sorglosigkeit.
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Offline Psycho-Dad

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #17 am: 12.03.2010 | 00:49 »
Der Verzicht auf Heiltränke und Antidot spricht für Sorglosigkeit.

Du rennst auch alltäglich mit einem Defiblilator und Erste-hilfe-kasten durch deine Wohnung, was ?  ::)

(Hey, Im Haushalt passieren die meisten tödlichen Unfälle!)

Offline Feuersänger

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #18 am: 12.03.2010 | 00:58 »
Ich kenn mich nu mit DSA nicht mehr so im Detail aus, weiß nur noch dass Kukris der "Königsmacher" heisst und iirc schweineteuer ist (ha, hab die Preisliste gefunden). Gibt es bei DSA ein Catch-All-Antidot, das man kaufen kann? Auf besagter Preisliste, die alles von der Gestechrüstung bis zur Hartwurst auflistet, steht jedenfalls nichts.

Ansonsten... allgemein regt man sich gerne auf über paranoide und übervorsichtige Spieler, die ihre Charaktere jedes Mal den Stuhl mit der Lupe absuchen lassen, ehe sie sich hinsetzen, sich absolut wasserdicht ausrüsten um auch nur ja gegen jede Eventualität vorbereitet zu sein, und deswegen ständig mit einem vollbeladenen Planwagen durch die Gegend gondeln... und hier wird auf einmal verlangt, dass die SCs gefälligst hellsehen sollen, dass sie fünf Minuten nach Ankunft in Fasar ein Mittel gegen eine Vergiftung brauchen, gegen deren Durchführung sie nicht die geringste Chance hatten sich zu wehren, mit einem höchst seltenen Gift, das über 2 Kilogramm Gold (pro Dosis?) kostet.

Da sollen also die Spieler selber schuld sein? Sorry, not buying this.
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Zitat von: ErikErikson
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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #19 am: 12.03.2010 | 01:06 »
Vermutlich regt man sich auf, weil man den Spielern nicht mehr derart Hinterfotzig eine reinwürgen kann und die NSC so nurnoch halb so Ninja wirken.. Ich mein, hey, ich benutz auch oft und gerne überraschende angrife aus dem Hinterhalt, aber die chance auf Abwehr und/oder Schadensbegrenzung hab ich immer gelassen, und wenn die Regeln das nicht hergaben, dann gab's 3 mal ein sehr eindringliches "Bist du dir da -GANZ- sicher?" unmitelbar vor der Aktion, die den SC das Leben kostet.

Echt etz, Vergiftet werden ohne chance auf Heilung oder erkennen der Gefahr für SC, die wissen müssten (Medalion), das ihnen übles droht... Ich glaub, ich wär Postwendend aus der Runde verschwunden.
« Letzte Änderung: 12.03.2010 | 01:08 von Psüchö-Däd »

Offline Quaint

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #20 am: 12.03.2010 | 01:43 »
Ich denke man sollte sich hier auch nicht allzu krass ereifern. Klar, da ist einiges nicht so ganz sauber gelaufen, aber ich würde eigentlich schon annehmen, dass der fragliche SL sich in Zukunft bessern wird.
Und in dem konkreten Fall hätte ich ein wenig Handwedelei auch garnicht sooo schlecht gefunden, vorrausgesetzt der SL hat sich da wirklich vertan. Ich meine DSA kann sehr komplex sein und wenn er da nicht alles parat hat, dann ist das zwar sträflich, aber eigentlich kein allzu guter Hintergrund für einen Charaktertod. Aber da Retconnen ausfällt, hätte das direkt am Spieltisch laufen müssen, ungefähr als der OP sagte: "Das würfeln wir jetzt durch". Da mal zu sagen: "Du, hör mal, gar so krass war das nicht gedacht. Tut mir leid, dass ich das nicht so parat hatte. Würfel vielleicht mal noch deine Klarum Purums, aber wenn's nicht passt bist du halt erstmal nur in nem Koma oder so und man kann sich vielleicht noch was ausdenken."
Denn was man wem mit welchen Rettungsmöglichkeiten reindrückt ist ja ein Stück weit auch immer eine Frage der Intention. Und der OP scheint ja der Meinung zu sein, dass der fragliche SL dachte, das würde jetzt eher den SC etwas nerven und Ressourcen fressen. Eine tatsächliche Tötung war dann nie intendiert und das setzt das Ganze dann IMHO doch in ein etwas anderes Licht.

So wie's gelaufen ist: Draus lernen und weitermachen würd' ich sagen.

Ansonsten aber auf jedenfall mal Danke für die Einblicke und den Bericht mit der zusammenhängenden Problemstellung.
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #21 am: 12.03.2010 | 02:09 »
Prinzipiell versteh ich die Unzufriedenheit mit der Situation, finds aber toll, daß Du hier keinen auf wutschäumend machst.

1. Der NSC musste nicht würfeln, um sich zu verbergen oder um meine Hexe mit seiner Giftnadel zu treffen. Bzw.: der SL meinte später, er hätte ihm einfach eine fifty-fifty-Chance für die ganze Operation gegeben und einen Wurf gemacht.

Grundsätzlich find ich Pauschalwürfe als Ausnahme für komplexe Aktionen okay (Da gibts doch bestimmt auch einen tollen Terminus für, oder?), richte es dann aber immer als Opposed Roll aus.

Zitat
2. Vor allem: meine Hexe hatte keine Chance, die Bedrohung in letzter sekunde zu entdecken und ihr zu entgehen, obwohl sie durch ihr Artefakt gewarnt war. Obwohl ich nach Feinden Ausschau gehalten habe, habe ich in der Szene keinen einzigen Würfelwurf zugestanden gekriegt, bevor dann der Piekser am Hals kam ...

Ich versteh jetzt nicht, wie sie gewarnt war, wenn sies offenkundig eben   n i c h t    war, aber das ist egal. Daß Du keinen Wurf hattest vgl. meine Anmerkung zu 1.

Zitat
3. Anschließend fing der SL dann an, im Regelbuch zu blättern, um sich offenbar ERSTMALIG die Wirkung des Gifts anzusehen, das der Attentäter verwendet hat (dass er Kukris benutzt, stand wohl im Aventeuer).
4. Offenbar ist der SL auch erstmal davon ausgegangen, dass wir der Sache mit Heilmagie beikommen können - er hat sich anscheinend weder den KLARUM PURUM noch den HEXENSPEICHEL vorher angesehen, um festzustellen, dass ersterer um die Giftstufe erschwert (und damit kaum noch zu schaffen) ist und das letzterer die Giftwirkung nicht stoppt, gegen ein Gift, dass sehr lange oder bis zum Tode wirkt also völlig nutzlos ist.

Regel-SNAFU. Ganz ehrlich: Wer einen solchen Moloch spielt (das ist keine inhaltliche Bewertung des Systems), der muß damit rechnen, daß sowas passieren kann. In dieser Konstellation natürlich bitter. Zu eingesetzten Giften sollte man sich als SL aber vorher informieren.

Zitat
5. So richtig klar war nicht, warum unsere Feinde uns so ohne weiteres orten konnten.

Entweder simpler Chancenwurf oder Rule of cool. Ist jetzt halt spannend, den Meuchler zu aktivieren. Kann ich nachvollziehen.

Ansonsten... allgemein regt man sich gerne auf über paranoide und übervorsichtige Spieler, die ihre Charaktere jedes Mal den Stuhl mit der Lupe absuchen lassen, ehe sie sich hinsetzen, sich absolut wasserdicht ausrüsten um auch nur ja gegen jede Eventualität vorbereitet zu sein, und deswegen ständig mit einem vollbeladenen Planwagen durch die Gegend gondeln... und hier wird auf einmal verlangt, dass die SCs gefälligst hellsehen sollen, dass sie fünf Minuten nach Ankunft in Fasar ein Mittel gegen eine Vergiftung brauchen...

Würde ich fast immer so unterschreiben, in diesem Falle nicht, denn laut WikiAventurica (jaja, ich hab mich schlau gemacht)  gilt Fasar "aventurienweit als Zentrum des Meuchlerwesens."  "Zwischen Nomadenzelten, Lehmhütten, Hochstraßen, Aburja  und Palästen ist alles möglich", denn diese Stadt ist "die gefährlichste Stadt Aventuriens außerhalb der Schwarzen Lande, da nackte Gewalt zum Alltag gehört."

Hier sollte etwas Vorsorge-Mentalität in einer High-Stakes-Kampagne schon dazugehören.

Ich glaub, ich wär Postwendend aus der Runde verschwunden.

*Raschel* Und wieder ein Strich auf "Ich-steh-auf-und-geh-Liste". Der eine oder andere hier scheint extrem viel auf den Beinen zu sein.
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #22 am: 12.03.2010 | 02:57 »
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« Letzte Änderung: 12.03.2010 | 02:59 von Psüchö-Däd »

Offline pharyon

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #23 am: 12.03.2010 | 03:18 »
@ Achamanian:
Schade, dass es so gelaufen ist. Den 2. Punkt finde ich sogar bedauernswerter als den 1., da sich dort der SL ja rudimentär wohl Gedanken gemacht hat, die aber leider auf eine simple Änderung der Regeln hinausgelaufen ist (50:50), die im Vorfeld nicht klar war. Im 2. Punkt war alles festgelegt. Ohne Chancen.
Ansonsten sind die Punkte 3 und 4 doofe Fehler, aber nichts, wo man sich groß ärgern muss. Bei Punkt 5 würd ich als Spieler mich zwar auch wundern, aber nichts einwenden, da es manchmal Bereiche gibt, in denen sich erst später oder gar nicht zeigt, wie etwas abgelaufen ist (je nach Interesse der Spieler / Charaktere).

p^^
"Natürlich werden sie ihn foltern - es sind PRAIOS-Geweihte!" (vielen Dank, Kristin ^^)

"Lassen Sie uns die leichten Raumanzüge anziehen - schließlich wollen wir ja nicht ins All." (Danke, Bob Miller und Koloth, Sohn des Rodoth)

Offline Elwin

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Re: [DSA] Charaktertod durch Gift-Unkenntnis
« Antwort #24 am: 12.03.2010 | 09:22 »
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Äh, einen Konflikt mit "Erzfeinden" mitten in der Gezeichneten-Kampagne ist nun wirklich kein "Unfall im Haushalt". ::)
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