Autor Thema: [The Riddel of Steel] Die verlorene Tocher  (Gelesen 1466 mal)

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Offline Joerg.D

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[The Riddel of Steel] Die verlorene Tocher
« am: 15.03.2010 | 13:55 »
Am Sonntag hatte ich  das außerordentliche  Vergnügen eine Runde the Riddel of Steel zu spielen. Der SL ist ein alter Kumpel von mir, mit dem ich früher mal gespielt habe, der jetzt aber in Seatel bei den bösen Jungs von Kleinweich arbeitet.

Er hatte ein fertiges Abenteuer in der Riddermark vorbereitet und ich übernahm die Rolle von Boran, einem alternden Roherim Recken, der Eowin zu diensten sein sollte.

Der Plot war nicht sehr vielschichtig aufgebaut, einer der Fürsten hatte eine junge Maid geraubt und benutzte diese als Druckmittel im Ringen um die Macht. Die Gruppe bestand aus einem guten Mix alter Recken und junger Hitzköpfe.

Wir haben die Maid recht schnell gefunden, doch diese wollte sich partout nicht von uns befreien lasse und es kam zum ersten Kampf. Junge ich bin immer wieder fasziniert, wie dreckig dieses Kampfsystem ist. Der SL verstand es hervorragend, den Kampf aufgrund der Würfe zu beschreiben und das auf und abwogen der Gewalt in Szene zu setzen. Wir hatten aufgrund unser taktischen Raffinessen relativ deutlich gesiegt und die Maid mitgeschleppt.

Diese weinte sich jetzt die Seele aus dem Leib, weil wir ihre Bewacher verletzt hatten. Dies könnten nichts dafür, dass sie ihren Herren zu diensten sein müssten.

Nun gut es war uns älteren egal, doch die beiden jüngeren Knappen waren verunsichert, was zu interessanten Konflikten in der Gruppe führte. Wir älteren wollten nur den Auftrag ausführen, die Jüngeren wissen, was hinter der Geschichte steckt.

Nach 2 Tagen auf der Flucht holte uns ein großer Verfolgertrupp ein und wir schafften es gerade noch in einer Ruine Deckung zu finden. Der Anführer unserer Verfolger war ein echter Knaller, ich mag Charaktere die in Grauzonen angelegt sind. Er kam zu uns und bot und bei einem Essen ganz ehrenhaft an, dass wir freies Geleit hätten wenn wir ihm die junge Dame aushändigen würden. Er hätte Verständnis dafür, dass wir unseren Auftrag nur ausführen würden.

Aber er würde nicht zögern uns alle zu töten, wenn wir die Maid nicht rausgeben würden.

Es entbrannte eine heftige Diskussion und kam fast zu einem Handgemenge in der Gruppe, als die Gegner angriffen. Da wir verschanzt waren nutzt ihnen die Übermacht nichts, denn nur einer der Angreifer könnte zur Zeit über einen schmalen Grad laufen und wurde von zwei unserer Leute erwartet.

Die Geschichte verzögerte sich also und wir konnte weiter standhalten, während die Maid wiederholt versuchte zu fliehen und von uns deshalb gebunden wurde. In der Nacht schlug sich unser bester Läufer durch die Reihen der Gegner und machte sich auf den Weg um unseren Herren zu benachrichtigen.

Er erreichte einen Außenposten unserer Truppen und diese machten sich auf den Weg um uns frei zu kämpfen.

Leider hatte der gute Mann etwas getrödelt und die wiederholten Angriffe der Gegner zeigten ihre Wirkung, ich war schwer verletzt, ein Kamerad dem Tode nahe und das schon am Vormittag. Einer meiner Mitspieler sprach mich an: Jörg, Telefon und verstand nicht, was er von mir wollte. Irgendjemand wollte einen Vornamen von mir wissen oder so und ich raffte nicht, was er von mir wollte. Ich habe dann ihn wohl einfach angegrunzt, das ich keine Zeit habe und aufgelegt.

Welcher Idiot ruft eigentlich Sonntags zur bessten Rollenspieler Zeit bei mir an? Trottel!

Egal, ich war schon wieder komplett im Plot. Und es ging weiter. Ich brachte mit meinem 2ten alten Kameraden einen Kellerarum zum Einsturz und begrub da drinne die Maid und einen schwer verletzen jungen Kameraden. Dann ergaben wir uns dem Gegner.

Der war verblüfft, nur die zwei alten Recken dort anzufinden und glaubte unsere Lüge, dass wir die andren in der Nacht rausgeschmuggelt hatten. Dann ließ er uns versorgen und zu seinem Herren bringen, damit dieser über uns richtet.

Der Plot wurde ab hier zweigeteilt gespielt, ohne das ich auch nur im geringsten das Gefühl gehabt hätte, es gäbe zu wenig für mich zu tun. Der SL sprang ständig zwischen den Gruppen und hielt uns immer beschäftigt.

Wir wurden zum Anführer der Gegner gebracht, der uns erwartungsgemäß hinrichten lassen wollte. Doch die Fronten veränderten sich, als ein Emmisär meines Fürsten kam und dem Manne über die Gefangennahme seiner Truppen berichtete. Der Emmisär war unser junger Freund, der Läufer und er log, das sich die Balken bogen, denn die Schlacht war noch nicht zu Ende. Aber er erkaufte uns damit Zeit.

Nach dem Ausgang der Schlacht in der unser Fürst nicht siegte, waren wir bereits wieder auf freien Fuß und machten uns auf den Weg, die verschütteten Opfer zu befreien.

Hier machte der SL einen Schnitt und übersprang die Szene, da wir um 17:30 mit dem spielen aufhören wollten um Fußball zu gucken. Wir sprangen zur großen Endszene und dem Endkampf, der von diversen Reiberein innerhalb unserer Truppe begleitet wurde. Zwei Männer unserer Truppe starben und der Rest war schwer verletzt als es zu den letzten Szenen kam und wir um 17:25 Uhr den HSV anschauen konnten (hätten wir doch weiter gespielt!!)

Fazit:
Eine der besten Runden die ich je gespielt habe, zu vergleichen mit einer Runde beim Dirk auf dem Großen, die zu meinen großen Favoriten zählt. Bloß das wir mehr gekämpft haben und die SLC aktiver waren. Der SL war eine Wucht, er hat seine SLC überragend gespielt und darauf geachtet, das ein kein simples Gut-Böse Schema gab. Seine Beschreibungen waren von einer solchen Qualität, dass ich wahrhaftiges Kopfkino gehabt habe und so tief in meiner Rolle war wie schon lange nicht mehr. Dabei hat mich auch das Würfel nicht gestört, weil es zur Bildung meiner Fiktion beigetragen hat und so gut beschreiben wurde, dass es eine Freude war.

Wichtig war auch,  dass der SL ein gutes Gefühl für das Schneiden der Szenen hatte und sein Abenteuer wie auf den Punkt gebracht zum Finale führte. Ich kenne nur wenig SL, die so etwas wirklich können.

Egal was wir Spieler gemacht haben, der SL ist darauf eingegangen und hat die Würfel entscheiden lassen, wenn ihm ertwas wichtig war, dann hat er nicht in unsere Charaktere eingegriffen, sondern ingame Lösungen gefunden uns zu beeinflussen.

Schade das der SL am Freitag wieder in die USA fliegt, für eine regelmäßige Runde bei ihm würde ich echt alles liegen lassen.
« Letzte Änderung: 15.03.2010 | 15:16 von Joerg.D »
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Offline Darius

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Re: [The Riddel of Steel] Die verlohrene Tocher
« Antwort #1 am: 15.03.2010 | 14:01 »
Scheint echt ziemlich gut gewesen zu sein. Ich habe ja TRoS auf dem Treffen mal angespielt und muss sagen, dass das Kampfsystem schon was für sich hat. :D

Würde ich gerne mal wieder spielen. Schade, dass Hamburg so weit wech is.  ;)

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Lord Varys

Offline Markus

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Re: [The Riddel of Steel] Die verlohrene Tocher
« Antwort #2 am: 15.03.2010 | 14:22 »
Ist das mit Riddel und Seatel ein Insiderwitz?
Ansonsten sehr schöner Bericht. Was mich wundert ist, dass bei so vielen Kämpfen zwischendrin kein SC gestorben ist. War das glückliche Fügung oder hat die SL da was gedreht?

ChristophDolge

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Re: [The Riddel of Steel] Die verlohrene Tocher
« Antwort #3 am: 15.03.2010 | 14:26 »
Ich dachte, bei RoS stirbt es sich nicht so furchtbar schnell....

Offline Yvo

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Re: [The Riddel of Steel] Die verlohrene Tocher
« Antwort #4 am: 15.03.2010 | 14:31 »
@Dolge: Doch... ...und wenn man nicht stirbt, dann ist man wenigstens halb verkrüppelt!  ;)

Aber mit ´ner guten Rüstung und der richtigen Taktik geht es wohl...

Außerdem: Es ist IMMER ein Fehler, sich den HSV anzusehen.  ;)
Butt-Kicker  100%, Storyteller 83%, Method Actor 75%, Specialist 75%, Tactician 67%, Power Gamer 50%, Casual Gamer 33%...

Offline Joerg.D

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Re: [The Riddel of Steel] Die verlorene Tocher
« Antwort #5 am: 15.03.2010 | 15:21 »
Also man kann bei dem System schon recht schnell sterben, aber wenn man sich die Regeln mal vernünftig durchliest, dann erkennst man, das Taktik der Weg zum Überleben ist. Man hat richtig gute Optionen die man einsetzen kann um als Gruppe zu überleben.

Wie sich das wirklich langfristig auswirkt, weiß ich nicht ich habe da immer nur Kurzkampagnen oder One Shots gespielt.
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Offline Markus

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Re: [The Riddel of Steel] Die verlorene Tocher
« Antwort #6 am: 15.03.2010 | 16:02 »
das Taktik der Weg zum Überleben ist. Man hat richtig gute Optionen die man einsetzen kann um als Gruppe zu überleben.
Meinst du damit Terrain, Überraschung, Überzahl und Dergleichen oder was anderes?

Offline Joerg.D

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Re: [The Riddel of Steel] Die verlorene Tocher
« Antwort #7 am: 15.03.2010 | 16:10 »
Ja, das Terrain so wählen, das man leicht in Überzahlsituationen kommt oder sonstige Bonis abgreift. Überraschungsangriffe sind auch prima, aber kamen bei uns nicht so oft vor.

Aber auch die Zusammenstellung der Gruppe ist recht wichtig. Zwei Leute mit Speeren und ein super schwer gerüsteter Kämpfer der vorne Blockt und mit Axt und Schild standhält waren bei uns sehr effektiv.
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Offline Joerg.D

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Re: [The Riddel of Steel] Die verlorene Tocher
« Antwort #8 am: 15.03.2010 | 18:00 »
Würde ich gerne mal wieder spielen. Schade, dass Hamburg so weit wech is.  ;)

Ja, von mir 100 KM gen Süden. Aber HH ist immer eine Reise wert.
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