Guten Tag!
Ich war der SL der oben genannten Spielrunde, und ich muss mich jetzt mal einmischen und ein paar Punkte klarstellen, um der Leserschaft einfach einen Überblick zu geben. Das Ganze lief so ab:
Ich selbst habe ein paar mal SW gespielt, vielleicht so 6-7 mal (Necessary Evil und Deadlands) und einmal NE mehr oder weniger gezwungenermaßen geleitet, obwohl ich vom Regelsystem kaum Ahnung hatte.
Jetzt sind ein paar der Spieler an mich herangetreten (da Samuell mich für den regeltreusten Spieler seiner Runde hält) und haben mich gebeten, eine Necropolisrunde möglichst genau nach Originalregeln und mit möglichst wenig Hausregeln zu leiten. Dazu bekam ich leihweise die Settingregeln, von denen ich vorher noch nie etwas gehört hatte und das Ganze 3 oder 4 Tage vor der ersten Spielrunde, die ich leiten sollte.
Nun habe ich erstmals, seit ich in Besitz der Gentlemen Edition von SW bin, ernsthaft in dem Buch gelesen und versucht, mich in die Regeln hineinzuarbeiten. Hinterher habe ich versucht, erstmal alles Wichtige vom Necropolis Setting zu lesen. Ein Problem an der Sache ist, dass ich während der kurzen Zeit, in der ich überhaupt erst das Material zu Verfügung hatte, nebenbei Vorbereitungen für den Semesterbeginn (heute) zu treffen und Bewerbungsmaßnahmen für mein studienbegleitendes Praktikum durchzuführen hatte, was mir aus hoffentlich verständlichen Gründen wichtiger als die Spielrunde gewesen ist. Damit will ich sagen, ich hatte insgesamt also nicht mehr als eine handvoll Stunden Zeit, um mich durch beide Bücher zu lesen und möglichst viel der Regeln in meinen Schädel zu hämmern.
Hiermit will ich nicht entschuldigen, das Samuell das RP zu kurz gekommen ist, ich will den Lesern nur einen Einblick auf die Regelkenntnis geben.
Dann wurde sich zur Spielsitzung getroffen, in der es vorrangig darum gehen sollte, die Erwartungen der einzelnen Spieler an das Spiel zu erläutern, Charaktere zu bauen und einen Einblick in das Setting zu geben. Ich war nicht wirklich darauf vorbereitet (aus Zeitgründen), an diesem Abend schon ein richtiges Abenteuer zu leiten, das vor Rollenspielansätzen, an denen die Spieler aufbauen können, nur so strotzt. Ich bekam dann während bzw. kurz vor der Charaktererschaffung von Samuell die beiden ausgedruckten Seiten des Abenteuers, hatte aber während der Charaktererschaffung aufgrund der Regelunkenntnis mancher (zweier, soweit ich es richtig in Erinnerung habe) Spieler (Achtung, KEIN Vorwurf) keine Gelegenheit, "schon" etwas vorzubereiten, sondern musste bei eben jener unterstützen.
Also gab es nach der Charaktererschaffung einen nahezu unvorbereiteten SL und den Wunsch von Seiten der Spieler, noch eine Runde zu testen. So entschloss ich mich, daraus eine möglichst einfache, taktische Sache ohne kompliziert verstrickte Konflikte zu machen und zu hoffen, dass die Spieler vielleicht von selbst etwas RP machen. Dass einer der Spieler nebenbei ein Buch las (und auch ankündigte, das in der nächsten Runde weiter zu machen, um sich nicht zu langweilen) und generell am Tisch viel OT von allen Seiten gleichermaßen geherrscht hat, hat dies natürlich nicht einfacher gemacht.
Ich gab also dem ersten Ritten inplay den Einsatzbefehl und hoffte, dass durch das Einweisen der Truppe, gegenseitiges Vorstellen (die Chars kannten sich, die Spieler kannten die anderen Chars jedoch nicht) usw etwas RPG zustandekommt, was jedoch nicht der Fall war. Der erste Ritter bekam eine Lanze mit 10 Servienten, die er auf die 5 Spieler UND 5 Chars aufteilte, was mir in diesem unvorbereiteten Fall auch sehr entgegen kam, denn wenn ich diese auch noch hätte ausspielen müssen, wäre ich zugegebenermaßen überfordert gewesen. Und dann haben die Chars generell untereinander wenig bis gar nicht miteinander geredet.
Später im Kampf gab es dann die Situationen, dass ich Shaken der Statisten-(!)-Zombies immer direkt wegwürfeln konnte, allerdings nur 2 Treffer während des gesamten Gefechts gelandet habe (offen gewürfelt), die beide vollständig von Sir Samsons Rüstung geschluckt wurden. Die Spieler haben meist mehrere Minuten pro Spielzug gebraucht, da meist Regelfragen zu klären waren, die einfach noch nicht in einer ungeübten SW-Runde einstudiert sind. Ich habe bewusst meine Spielzüge möglichst kurz gehalten, hatte aufgrund des Überraschungsangriffs mit Granatwerfer eh nur noch 5 von 10 Zombies, die kampffähig waren und war so meist nach wenigen Sekunden fertig.
Insgesamt mein Fazit: Aufgrund der recht kurzen Spielzeit und der sehr unvollkommenen Vorbereitung haben wir nach meiner Meinung etwas angemessenes und durchaus spaßiges Brettspiel gespielt, was sich jedoch bis zum nächsten Mal etwas entwickelt (erstens durch mehr Vorbereitungszeit meinerseits, zweitens durch Ratschläge in diesem Thread). Um einen Einblick in das Setting und Regelwerk zu geben, war der Abend meiner meinung nach durchaus in der Lage, und beim zweiten Anlauf kann das RP zunehmen.
Direkt im Nachhinein an meine Spieler: Ich hab, wie ihr wisst, manchmal nicht so das Talent, um Sachen gescheit zu formulieren. Alles, was oben nach Flame klingt, ist nicht so gemeint.