Autor Thema: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle  (Gelesen 6235 mal)

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Offline ComStar

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[Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« am: 15.03.2010 | 13:47 »
Gestern war es nun endlich soweit ein Gruppe tapferer Ritter der heiligen Mutter Kirche stellte sich zum allerersten mal den untoten Horden auf dem fernen Planeten Necropolis.

Die Lanze bestand aus:
Sir Theodas (1. Ritter des ORDO VERBI BAENEDICTI)
Sir Lucas (Sturmtruppe des ORDO TEMPLI NOVI)
Sir Samson (Infanterie Ritter des ORDO HASTAE SANCT)
Sir Zerfanja (Sanitäter des ORDO LAZARI SANCTI)
Sir Joe (Sturmtruppe des ORDO LAZARI SANCTI)

Die Spieler hatten alle schonmal das Vergüngen Savage Worlds anzutesten (Deadlands und Necessary Evil), waren also keine kompletten Frischlinge, was das System angeht. Als Abenteuer wurde das Prometheus Games Onesheet "Heulender Schneesturm" ausgewählt [SPOILERWARNUNG]. Nachdem das Rollen verteilen und Charakterbauen abgeschlossen war, ging es auch schon los.

Der 1. Ritter erhielt vom einem Boten seiner Prezeptorei den dringlichen Auftrag schnellst möglich zum Neu-Burnham-Reliquiar aufzubrechen, welches vor wenigen Studen von Rephaim Truppen überrant und nun systematisch zerstört wurde. Auftrag der Lanze war es die sterblichen Überreste von St. Attarib zu bergen und in Sicherheit zu bringen. Zur Unterstützung wurde eine Lanze bestehend aus 10 Servienten mitgeschickt, jeder bekam soviel Munition wie er tragen konnte(?), weitere Ressourcen waren wegen einer Großoffensive in Gamma nicht Verfügbar.

Der 1. Ritter ließ seine Truppen in voller Gefechtsmontur zusammentreten und nach einer kurzen Einsatzbesprechung waren sie auch schon auf dem Weg. Der Plan sah vor mittels zwei Cherub-Kampfhelikoptern bis etwa fünf Kilometer an das Reliquiar heran zu fliegen und den Rest durch den Wald zu marschieren. Nachdem das Reliquiar befreit bzw. St.Attarib geborgen war wollte das Team sich wieder von den Cherubs abholen lassen.
Die Marschformation wurde schnell mittels Figuren auf der Battlemap veranschaulicht. Sir Samson und Sir Lucas waren die Vorhut und hielten ausschau nach Fallen, Sir Joe  deckte mit zwei Servienten den Rücken der Gruppe. Sir Zerfanja und Sir Theodas blieben in der Mitte des Troß und wurden seitlich von den restlichen Servienten flankiert.
Eine verpatze Wahrnehmungsprobe ließ den Trupp eine Leichenmiene übersehen, welche sogleich versuchte den 1. Ritter zu packen. Der Angriff mißlang Gott sei dank. Der 1. Ritter gab den Befehl sich leise zu verhalten, da die Truppe keine weitere Aufmerksamkeit erregen wollte. So zogen er und Sir Zerfanja ihre Schwerter und erschlugen die Leichenmiene, bevor sie doch noch jemanden berühren und somit sprengen konnte.
Nach dieser unangenehmen Begegnung befahl Sir Theodas die Formation aufzulockern und nach weiteren Fallen ausschau zu halten, doch der weitere Marsch durch den Wald blieb ereignislos.
Etwa eine Stunde später erreichte die Gruppe den Waldrand und konnte die Ruinen des Reliquiars erkennen. Hinter den Trümmern waren bereits Wachzombies in Stellung gegangen, hatten die Lanze wohl aber scheinbar noch nicht entdeckt. Die Ritter beschlossen das Überraschungsmoment für sich zu nutzen und verteilen sich am Waldrand. Das Reliquiar lag in der Mitte einer Lichtung und der Weg über das freie ungeschützte Gelände erschien in Anbetracht der bewaffnetten und gut gedeckten Zombies zu gefährlich.
Zwei gezielte Schüsse aus den Granatwerfern der Sturmtruppen auf die Stellungen der Zombies schafften es deren Reihen ein wenig zu lichten, doch dann wurde es ernst. Sir Theodas befahl auf die verbleibenden Zombies vorzurücken. Die hälfte der Servienten gab Unterstützungsfeuer auf die Zombies ab, während der Rest stürmte. Zwei Runden später waren die Ritter und ihre Servienten an die rettende Überreste einer Mauer gelang und gingen dahinter in Deckung. Die restlichen Servienten und der Sanitäter Sir Zerfanja hielten die Stellung am Waldrand und bewachten die zurück gelassene Ausrüstung (die zu schwer für das Vorstürmen gewesen wäre). Sir Samson umging heldenhaft die feindlichen Stellungen und schlug sich mit seinem Schwert eine Breche durch die feindlichen Reihen. Der Kampf dauerte relativ lange, da die Zombies Deckung hatten und die Schusswaffen der Ritter und ihrer Servienten leider kaum Schaden anrichteten. Durch geschicktes Nutzen von Deckung und Würfelpech des Spielleiters wurde allerdings auch keiner der SCs oder Servienten verletzt.
Nach ca 1,5-2 Stunden Schlacht waren die Zombies besieg. Die für SW doch relativ lange Dauer des Kampfes führe ich zum einen auf die relative geringe Erfahrung der Spieler mit dem System zurück (Es musste vieles noch nachgeschlagen werden), zum anderen auf den Umstand, dass einfach relativ viele Einheiten bewegt und koordiniert werden mussten. Ich denke mit etwas mehr Übung und Routine läuft das in Zukunft sicher flüssiger.

An dieser Stellen mussten wir gestern auch das Abenteuer aufgrund der späten Stunde unterbrechen. Die Meinungen zu dem Ganzen waren durchaus gemicht, dennoch sind wir uns einig die Runde auf jeden Fall noch weiter spielen zu wollen.

Haupt Kritikpunkt war, dass es sehr wenig bis garkein Rollenspiel gab und die Schlacht sich anfühlte wie eine Runde Doom oder Descent. Dem kann man vielleicht entgegen halten, dass das Ganze nur ein recht kurzer auf den Kampf fokussierter Ausflug nach Necropolis war und die Spieler sich noch nicht so 100%ig in ihre Chars und das Setting eingefunden haben. Desweiteren scheint gerade während der Schlacht die "Depersonalisierung" noch verstärkt zu werden, da jeder Spieler noch zwei NSCs steuerte, zu denen garkeine Bindung bestand. Wir haben unsere Servienten Namen gegeben und hoffen ihnen so auch ein wenig Persönlichkeit einhauchen zu können.
Für den nächsten Spieleabend steht an in die Krypta des Reliquiars herabzusteigen um die Gebeine von St. Attarib zu bergen. Um das Charakterspiel ein wenig zu forcieren haben wir beschlossen, den Servienten den Befehl zu geben das Gelände oben zu bewachen, während wir alleine (evtl. von 1-2 Servienten für den 1. Ritter begleitet) herabsteigen.
Wir sind sehr gespannt, wie es weiter geht und wenn ihr wollt, halte ich euch gerne auf dem Laufenden.

Gruß Com

Offline Sammuell

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #1 am: 15.03.2010 | 14:55 »
Ich war der Spieler von Sir Samson und ich wollte noch hinzufügend ein paar Dinge erwähnen (nebenbei bemerkt: Hallo Tanelorn, nach Jahren des Lesens schreib ich sogar mal etwas)

Meine Erwartungen an den Abend waren relativ Hoch. Zum einen weil ich mal einen neuen Spielstil ausprobieren wollte und zum anderen weil ich gehofft habe das geheiligte Licht des Savages zu erkennen.

Anschienend ist es aber doch nicht meine Religion.

Die Charaktererschaffung ging. Die klare Stufenausrichtung von SW ist nicht so ganz mein Ding, aber nachdem ich wusste was ich wollte konnte ich immerhin etwas bauen was dem ähnelte. Davon abgesehen bin ich froh das wir auf Fortgeschritten angefangen haben, als Anfänger hätten wir kaum etwas außer unseren Grundfertigkeiten gekonnt und personalisieren über Edges wie es bei SW ja benutzt wird wäre auch kaum vorhanden gewesen. Aber soweit Prima: ich kann vorstürmen, waffen schnell ziehen, dinge mit einem Schwert durchbohren, dinge mit einer MPi erschießen und dank Beidhändig das beides gleichzeitig (wobei die offenen Fragen am Ende der Runde waren ob man eine MP im Nahkampf und Einhändig benutzen kann). Nur auf den verbesserten Rock'n'Roll muss ich noch warten, dann bin ich vollends mit meinem Charakter zufrieden. Wenn man sich etwas auskennt ist die Charaktererschaffung bei SW doch eine Prima sache. Einen haufen Werte abzuschreiben ist nicht umbedingt FFF, aber unvermeidbar.

Und mit der üblichen Verspätung nach Outplay-Gesprächen und Charaktererschaffung begann dann die Runde.
Im ersten Moment war ich von der Regeltiefe etwas überrollt. Meine Gruppe spielt von den meisten Systemen eher eine art Themenparkversion, bei der man nur die Grundregeln benutzt und den Rest erst einbindet wenn man merkt das eine Regel für das Balancing wichtig ist oder wenn etwas offensichtlich verkehrt läuft ("Also, du trägst drei Panzerfäuste, einen schweren Kampfanzug, Kochgeschirr, Grundausrüstung mit dem Gewicht von dreißig Kilo und hast gerade einen Sprinten-Weltrekord aufgestellt?")
Viele Dinge werden auch Pi mal Daumen geregelt ("Ihr wollt dem Überläufer deckung geben? Pro Erfolg den ihr habt bekommen die die auf ihn Schießen einen abgezogen..")
Der Kampf ging entsprechend träge voran, weil es einen haufen Modifikatoren und Sonderregeln gab, was sich aber hoffentlich gibt wenn man die Regeln kennt, oder zumindestens sich die wichtigsten rausgesucht hat. Niederhalten, was nach dem was ich im Forum gelesen hatte ja das A und O in Necropolis ist schien gegen Zombies die leichte Deckung hatten erstaunlich ineffektiv zu sein, was mich etwas verwundert hatte. Zugegebenermaßen gingen die würfe vom Spielleiter dessen Zombies nur geschossen haben und gelegentlich etwas gelaufen sind recht fix.
Im Nachhinein sind mir auch zwei Fehler aufgefallen die ich gemacht habe: ich habe einmal als multiple Aktion zwei Schwerthiebe angesagt (mit einem laufen dazwischen) und zum zweiten habe ich die +2 vergessen als ich den Herzbrecher benutzt habe.

Das Rollenspiel.. beschränkte sich darauf das mein Charakter vorgestürmt ist obwohl der Befehl dazu recht vage war und vereinzelten Kommentaren. Die Battlemap inspiriert etwas dazu, den irgendwie scheint es so das wenn man unnütze Beschreibungen herauslasen kann, die manchmal langweilig sind ("ich gehe zum Auto, sehe ich Zombie #3?") viele auch die netten Beschreibungen herauslasen ("Ich springe an dem Zombie vorbei, reiße meinen Herzbrecher vom Rücken und ramme ihm dem Zombie in den Torso!") - und irgendwie wollte ich die etwas gelangweilt auf ihren zug wartenden anderen spieler damit dann auch nicht nerven - aber stattdessen war es eben viel: "treffer, shaken, daneben, daneben, niederhalten, regeln nachlesen, nicht geschafft, granatenschablone auslegen, treffer, shaken, erledigt..." Während ich nicht jedes mal detailiert wissen muss wie hübsch Steinsplitter von der Wand abprallen wenn namenloser Soldat #18 ganz knapp an namenlosen Zombie #5 auf dem anderen Ende des Schlachtfeldes vorbeigeschossen hat, würde ich es mir wünschen das zu mindestens bei Wildcards da mehr passiert. Während die Battlemap dafür ein paar Taktiken erlaubt hat die normalerweiße schwer möglich gewesen wären ("Ich greife den Zombie ganz links bei dem umgestürtzen LKW an und arbeite mich dann die Deckung ausnutzend von der Seite durch die Gegnermassen" funktioniert besser wenn man es vor sich hat) hat sie mich noch nicht überzeugt.  Das habe ich in der nachbesprechung auch erwähnt und wir haben uns vorgenommen das nächste mal eben doch mehr Beschreibungen einzubringen (das die Battlemap ein wenig zu dem Spielstil motiviert heißt ja nicht das sie daran schuld ist) - und auch mehr Rollenspiel zwischen den Kämpfen, die Einsatzbesprechung bestand eben nur aus ein paar gewechselten Worten mit anschließenden Kampf, gefolgt von einem Kampf.

Bennies wurden zwar in der Runde vom SL keine vergeben (und nach meiner Einschätzung auch keine verdient), aber dafür haben die Spieler sie ohne bedenken ausgegeben.

Ein Spieler hat nebenbei in einem Buch geblättert und gelegentlich seinen Zug gemacht und der Rest war auch nicht besonders dabei wenn sie gerade nicht dran waren - FFF ist von der vorstellung her für mich doch etwas anderes. Gibt sich hoffentlich wenn wir das System intus haben und die Kämpfe schneller gehen.

Eine letzte Sache die mich an dem System stört (neben der Stufenorientierung) ist das Schadenssystem, bei dem auf einmal mehr als zwei (oder auch nur ein) Würfel geworfen wird und auf einmal nicht mehr der höchste genommen wird sondern man zusammenzählt.


Toll an dem Abend war aber.. Servienten mit Servierten zu betiteln, ein paar dumme Witze über Kirchendiener mit zweifelhaften sexuellen Präferenzen zu machen, den namenlosen NPC namen zu geben, mit einem Freakroll einem Zombie 44 Schaden zuzufügen, das Popcorn.
Hat mich alles noch nicht so ganz von SW überzeugt - aber vielleicht wird der nächste Abend ja besser.

Anmerkung zu dem was Zornhau geschrieben hat während ich noch an dem hier getippt habe:
Ich denke bisher nicht das es geholfen hätte die Servitoren besser auszuspielen. Während man sicher für die Leute ein paar nette Hintergründe machen könnte, wäre es vielleicht als erstes sinnvoll gewesen wenn die Ritter wenigstens Hintergründe gehabt hätten. Wie schon oben geschrieben hat mein Charakter einen Befehl zum Vorrücken etwas weitsinnig ausgelegt um mit blanken Schwert und mit der MP im anschlag vorzustürmen, viel mehr möglichkeiten zum Charakterspiel (außer vielleicht ein paar Kampfschreie) sind mir aber bisher für ihn noch nicht eingefallen. Schade fand ich es auch das meine zwei drei "Prima, mehr Nahrung für meinen kalten Stahl"-kommentare keine erwiederungen kamen - ein zögerliches "Nicht so voreilig", ein heraufschaukelndes "Ich erwische sicher mehr als du" oder auch ein ergänzendes "Und gleich wird es Fleisch regnen" (mit Raketenwerfer-lade mimik) wären ganz nett gewesen.

Die Idee ein anderes Szenario zu probieren ist gut. Geiselbefreieung (oder vielelicht ein Propagandaeinsatz) find ich sehr gut - werde ich unserem Spielleiter weitergeben.

Offline Scorpio

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #2 am: 15.03.2010 | 15:02 »
Naja, ich kann die Punkte schon verstehen Zornhau.

Deine Tipps zum Ausschmücken einer Militärkampagne und den NSCs darin sind gut, aber das Settingbuch hilft einem eigentlich überhaupt nicht dabei. Militärkampagnen sind in Deutschland eine SEHR unübliche Sache und ich hätte mir da auch mehr Tipps im Buch gewünscht, damit es mehr Farbe bekommt und nicht nur wie ein erzählerisches Tabletop wirkt.

Willst du nicht mal einen allgemeinen Leitfaden oder generische Tipps zum Spielen von Militärkampagnen schreiben, basierend auf den Tipps von oben?

Würde mich sehr interessieren. :)
DORP - Wir kochen mit Äther!

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Offline Heretic

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #3 am: 15.03.2010 | 16:25 »
Liegt an der Spielerschaft. Nicht jeder kann Necropolis mögen.
Und dann denken die Spieler halt, dass sie SW nicht mögen, dabei mögen sie halt Necropolis nicht. Kann passieren.
ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
kirilow (IRC): Ich denke mir aber, dass Du gerne ein Misanthrop wärst.
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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #4 am: 15.03.2010 | 16:42 »
Wird hier nicht ein bisschen viel hinein gelesen, bzw. interpretiert?

Sorry, aber ich mag sowohl SW (sonst würde ich es ja wohl kaum supporten) als auch Necropolis, bzw. bin bereit es weiter zu "erforschen" und neugierig darauf.
Wir haben bewusst dieses Onesheet gewählt und die Einsatzbesprechung kurz gehalten um gleich in die Action einzusteigen. Nach dem Charakterbau hatten wir nurnoch 2-3 Std zum spielen wollte aber nicht darauf verzichten. Der SL hat sich kurz das Onesheet durchgelesen und los gings.

Klar hätte es mehr Rollenspiel geben können, aber und da sind sich die Spieler im Großen und Ganzen einig anbetracht der spontanität und der Fremdartigkeit des (militär)settings erfordert es ein bisschen Eingewöhnungszeit. Man muss erstmal warm mit dem Setting werden. Sonst würden wir es wohl kaum weiter spielen wollen.

Vielleicht schaffen wir es dann auch endlich Necropolis RICHTIG zu spielen. *scnr*

Nicht jeder der nicht sofort 100% begeistert von SW ist, bzw. alles unkritisch hinnimmt oder die selben RICHTIGEN Erfahrungen macht wie die Gurus, findet es schlecht ;-)

Gruß Com

Offline Heretic

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #5 am: 15.03.2010 | 19:42 »
Naja, das sag ich ja nicht.
Aber letztens hatte sich jemand mal zu Wort gemeldet, und sich darüber beklagt, dass Necropolis so militärisch und kampflastig geprägt sei, und dass "zuwenig Rollenspiel" vorkomme, da musst ich schon mächtig den Kopf schütteln.

Mir kommts langsam echt so vor, dass Deutschlands Rollenspieler nur dann Rollenspiel betreiben können, wenn ihnen das Regelwerk den Arsch zucruncht, und sie vor lauten Werten kaum aus den Augen schauen können und sie erstmal 3 Mal würfeln wollen(!), dann noch n Wert querrechnen wollen, bevor dann die Fertigkeitsprobe entschieden ist, und dass sie Wertangaben wie "Schreinern & Zimmern +5, Spezialisierungen: Stechbeitel, Drechselbank"
einfach brauchen, weil sie ohne das keine lebensnahen Charaktere ausgestalten können.

Sorry, aber das brodelte schon seit mehreren Wochen, wenn ich mir so die Kommentare und Diskussionen zu und über Savage Worlds so durchlesen durfte.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #6 am: 15.03.2010 | 20:55 »
Space 2063
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Der längste Tag
Die Sharp Serie
The lost Regiment(I bus time with blood, use it well)

Wenn ihr euren (N)SCs keine Persönlichkeit verleiht und nicht versteht und umsetzt das Kampf Rollenspiel ist,  und eine militärisch(im engen oder breiten Sinn) nicht nur Kampf ist wird das nichts.

Warum kämpfst du?
Was bedeuten dir die anderen Mitglieder deiner Einheit?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Sammuell

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #7 am: 15.03.2010 | 21:16 »
Also konkret fürs nächste mal: Neues Abenteuer. (Und nebenbeibemerkt, nein, ich bin kein DSA-Fan, weiß nicht wie es mit den anderen steht. Deckt sich einfach schlecht mit meiner Buttkicker-Rp-Mentalität)

Hab jetzt an die Cthulhutech gruppe meiner Stammrunde (also nicht die von Comstar) zurückgedacht, die eigentlich auch viele leicht Call of Duty inspirierte Kampfeinsätze enthielt und bei der es um eine SpecOps gruppe ging.

Am ersten Abend hatten wir dreieinhalb kämpfe (synchrones Wachposten snipern war eher eine kurze szene, ebenso der obligatorische anfangsflashback) - viele Kämpfe für unseren durchschnittlichen Abend, von dennen besonders viele noch nicht einmal dynamisch waren (dafür abwechslungsreich) und die etwa den halben Abend in anspruch genommen haben.

Das ganze hatte sehr viel exzelentes Rollenspiel - was haben wir da anders gemacht als bei Necropolis.
-Jeder Charakter wurde kurz in einer typischen Szene vorgestellt und anschließend zur neuen Einheit versetzt, was gute möglichkeiten gab
-Einsatzbesprechungen wurden komplett ausgespielt, mit NPCs für die vorgesetzten die den Auftrag übergaben und guten möglichkeiten die Charaktere zu Wort kommen zu lassen
-Nach jedem Einsatz gab es Bar-Nachszenen, die mitgenommenen NPC hatten genug eigene Persönlichkeit
-Dementsprechend gab es Charakterentwicklung über die zeit. Der antiauthoritäre Militärfreak akzeptierte den Anführer über die Zeit, NPC A wollte umbedingt das Monster erwischen das NPC B getötet hatte und entwischt war
-Es gab viele unterschiedliche Kampfszenerien: Mal einen hinterhalt legen, mal eine Geiselnahme mit Bombenentschärfung, mal sich von einem Zivilisten in feindlicher umgebung führen lassen müssen

Im Prinzip bedeutet das für das nächste mal für uns: Am besten das nächste mal nocheinmal von Vorne anfangen, die Charaktere nocheinmal ordentlich vorstellen (kann mir gut vorstellen das Servierten sogar prima sind um den eigenen Charakter ein wenig hervorzuheben. Immerhin tut einem ja keiner der anderen Spieler den gefallen ordentlich beeindruckt von dem ach so coolen dunklen Ritter mit tragischer Hintergrundgeschichte zu sein  ;)), besser erstmal einen Einsatz der mehr als nur "Objekt Sichern und Evakuieren" ist als Mission.

Jetzt muss ich nur noch den SL davon überzeugen das sich das alles auch prima in wenig Zeit vorbereiten lässt.

Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #8 am: 15.03.2010 | 21:17 »
Aber letztens hatte sich jemand mal zu Wort gemeldet, und sich darüber beklagt, dass Necropolis so militärisch und kampflastig geprägt sei, und dass "zuwenig Rollenspiel" vorkomme, da musst ich schon mächtig den Kopf schütteln.
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Offline ComStar

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #9 am: 15.03.2010 | 22:21 »
Vielen Dank für die Erleuchtung!

Ich weiss nicht wieso hier das Element "Militär" immer so aufgebauscht wird!? Ich habe "militär" in meinem letzten Posting bewusst in Klammern gesetztz. Offensichtlich versteht man hier nur die Zornhau'sche Betonungsnotation, also versuche ich es jetzt nochmal.

Also:
CharakterTIEFE zu Erzeugen in einem (militär)SETTING, dass man (also die SPIELER), NOCH nicht perfekt in- und auswendig KENNT, fällt MEINER Meinung nach schwer. SCHWERER als in einem Setting, dass man gut KENNT. Diese SettingUNSICHERHEIT hat mMn auch recht deutlich an der Zurückhaltung gemerkt. Für mich und wohl auch den SL hatte das erste Abenteuer vielmehr den ZWECK die Sieler mit den Settingregeln in kontakt zu bringen. Den Spielern zu VERDEUTLICHEN, zu was sie so alles in der Lage sind und wie? Trotzdem hat es den meisten SPASS gemacht und wir WOLLEN weitermachen, da wir davon AUSGEHEN, dass sich ALLES ANDERE mit der Zeit und mehr SettingKENNTNIS bzw. -SICHERHEIT, -VERTRAUTHEIT einstellt. KEINER hat sich (zumindest nicht bei mir) darüber beklagt, Necropolis sie KEIN Rollenspiel, oder das Setting wäre SCHLECHT o.Ä.

Hoffentlich ists jetzt DEUTLICHER, was ich MEIN(T)E.
« Letzte Änderung: 15.03.2010 | 22:26 von ComStar »

Offline Scorpio

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #10 am: 15.03.2010 | 23:04 »
Klar, es gibt in verschiedenen Epochen und Genres Militär, aber in den allermeisten Rollenspielen sind die Charaktere eine Gruppe von Leuten, die außerhalb bestehender Strukturen stehen, frei umherziehen und kaum Verpflichtungen haben.

Eine Kampagne in einem militärischen Umfeld macht da einiges anderes, wie eine Hierarchie innerhalb der Gruppe entgegen zum fröhlich anarchistisch-demokratischen Treiben von Abenteurern. Das "Du gehst jetzt da hin und machst das!" vom Vorgesetzten statt "Lasst uns mal schauen, was hinter dem nächsten Hügel liegt!" der Abenteuer-Fantasy. Auch das Führen von anderen Figuren oder selbst das Kommando über NSCs haben zu können, ist ungewöhnlich und hebt sowohl Savage Worlds, wie auch Necropolis ja auch hervor.

Das ich mir die Umsetzung von Necropolis etwa so wie Band of Brother denke, hatte ich damals schon in meine Rezi geschrieben. Aber meiner Meinung nach findet sich im Buch keine Hilfe, die mir Ansatzpunkte bietet, WIE ich das umsetzen kann. Spielleitertipps, vorgefertigte NSCs, etc.
Da ich noch nie so etwas in diese Richtung geleitet habe oder nur jemanden kennen würde, der sowas gespielt hat, wäre ich halt für konkretere Hinweise dankbar als "so wie in Serie X".
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Ulisses Spiele Universalredakteur

Offline Miykael

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #11 am: 15.03.2010 | 23:15 »
Guten Tag!

Ich war der SL der oben genannten Spielrunde, und ich muss mich jetzt mal einmischen und ein paar Punkte klarstellen, um der Leserschaft einfach einen Überblick zu geben. Das Ganze lief so ab:

Ich selbst habe ein paar mal SW gespielt, vielleicht so 6-7 mal (Necessary Evil und Deadlands) und einmal NE mehr oder weniger gezwungenermaßen geleitet, obwohl ich vom Regelsystem kaum Ahnung hatte.
Jetzt sind ein paar der Spieler an mich herangetreten (da Samuell mich für den regeltreusten Spieler seiner Runde hält) und haben mich gebeten, eine Necropolisrunde möglichst genau nach Originalregeln und mit möglichst wenig Hausregeln zu leiten. Dazu bekam ich leihweise die Settingregeln, von denen ich vorher noch nie etwas gehört hatte und das Ganze 3 oder 4 Tage vor der ersten Spielrunde, die ich leiten sollte.

Nun habe ich erstmals, seit ich in Besitz der Gentlemen Edition von SW bin, ernsthaft in dem Buch gelesen und versucht, mich in die Regeln hineinzuarbeiten. Hinterher habe ich versucht, erstmal alles Wichtige vom Necropolis Setting zu lesen. Ein Problem an der Sache ist, dass ich während der kurzen Zeit, in der ich überhaupt erst das Material zu Verfügung hatte, nebenbei Vorbereitungen für den Semesterbeginn (heute) zu treffen und Bewerbungsmaßnahmen für mein studienbegleitendes Praktikum durchzuführen hatte, was mir aus hoffentlich verständlichen Gründen wichtiger als die Spielrunde gewesen ist. Damit will ich sagen, ich hatte insgesamt also nicht mehr als eine handvoll Stunden Zeit, um mich durch beide Bücher zu lesen und möglichst viel der Regeln in meinen Schädel zu hämmern.

Hiermit will ich nicht entschuldigen, das Samuell das RP zu kurz gekommen ist, ich will den Lesern nur einen Einblick auf die Regelkenntnis geben.

Dann wurde sich zur Spielsitzung getroffen, in der es vorrangig darum gehen sollte, die Erwartungen der einzelnen Spieler an das Spiel zu erläutern, Charaktere zu bauen und einen Einblick in das Setting zu geben. Ich war nicht wirklich darauf vorbereitet (aus Zeitgründen), an diesem Abend schon ein richtiges Abenteuer zu leiten, das vor Rollenspielansätzen, an denen die Spieler aufbauen können, nur so strotzt. Ich bekam dann während bzw. kurz vor der Charaktererschaffung von Samuell die beiden ausgedruckten Seiten des Abenteuers, hatte aber während der Charaktererschaffung aufgrund der Regelunkenntnis mancher (zweier, soweit ich es richtig in Erinnerung habe) Spieler (Achtung, KEIN Vorwurf) keine Gelegenheit, "schon" etwas vorzubereiten, sondern musste bei eben jener unterstützen.

Also gab es nach der Charaktererschaffung einen nahezu unvorbereiteten SL und den Wunsch von Seiten der Spieler, noch eine Runde zu testen. So entschloss ich mich, daraus eine möglichst einfache, taktische Sache ohne kompliziert verstrickte Konflikte zu machen und zu hoffen, dass die Spieler vielleicht von selbst etwas RP machen. Dass einer der Spieler nebenbei ein Buch las (und auch ankündigte, das in der nächsten Runde weiter zu machen, um sich nicht zu langweilen) und generell am Tisch viel OT von allen Seiten gleichermaßen geherrscht hat, hat dies natürlich nicht einfacher gemacht.

Ich gab also dem ersten Ritten inplay den Einsatzbefehl und hoffte, dass durch das Einweisen der Truppe, gegenseitiges Vorstellen (die Chars kannten sich, die Spieler kannten die anderen Chars jedoch nicht) usw etwas RPG zustandekommt, was jedoch nicht der Fall war. Der erste Ritter bekam eine Lanze mit 10 Servienten, die er auf die 5 Spieler UND 5 Chars aufteilte, was mir in diesem unvorbereiteten Fall auch sehr entgegen kam, denn wenn ich diese auch noch hätte ausspielen müssen, wäre ich zugegebenermaßen überfordert gewesen. Und dann haben die Chars generell untereinander wenig bis gar nicht miteinander geredet.

Später im Kampf gab es dann die Situationen, dass ich Shaken der Statisten-(!)-Zombies immer direkt wegwürfeln konnte, allerdings nur 2 Treffer während des gesamten Gefechts gelandet habe (offen gewürfelt), die beide vollständig von Sir Samsons Rüstung geschluckt wurden. Die Spieler haben meist mehrere Minuten pro Spielzug gebraucht, da meist Regelfragen zu klären waren, die einfach noch nicht in einer ungeübten SW-Runde einstudiert sind. Ich habe bewusst meine Spielzüge möglichst kurz gehalten, hatte aufgrund des Überraschungsangriffs mit Granatwerfer eh nur noch 5 von 10 Zombies, die kampffähig waren und war so meist nach wenigen Sekunden fertig.

Insgesamt mein Fazit: Aufgrund der recht kurzen Spielzeit und der sehr unvollkommenen Vorbereitung haben wir nach meiner Meinung etwas angemessenes und durchaus spaßiges Brettspiel gespielt, was sich jedoch bis zum nächsten Mal etwas entwickelt (erstens durch mehr Vorbereitungszeit meinerseits, zweitens durch Ratschläge in diesem Thread). Um einen Einblick in das Setting und Regelwerk zu geben, war der Abend meiner meinung nach durchaus in der Lage, und beim zweiten Anlauf kann das RP zunehmen.

Direkt im Nachhinein an meine Spieler: Ich hab, wie ihr wisst, manchmal nicht so das Talent, um Sachen gescheit zu formulieren. Alles, was oben nach Flame klingt, ist nicht so gemeint.

Offline Markus

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #12 am: 16.03.2010 | 08:22 »
Was die Verbreitung von Systemen angeht: Du kommst da aus meiner Sicht von einer Insel der Seeligen. Engel? Ich wär froh gewesen, wenn es früher auch nur eine D&D Runde gegeben hätte.

Militärische Settings:
Ich denke du verkürzt das aus deiner Erfahrung heraus zu sehr. Da fehlt ein wenig die Perspektivenübernahme. Ich versuch mal ein paar Spezifika abszustecken:
- Hierarchie schlägt persönliche Konflikte und Ziele. Bei V:tM sind Intrigen und Streitereien erwünscht und geduldet, solange sie im Rahmen bleiben. Beim Militär nicht so sehr.
- Missionsdenke schleift die Ecken ab. Den Konflikt hat man schon beim Taschenlampenfallenlasser und Zuckerbäckerspieler im Fantasy-RPG, im militärischen Kontext ist die Mission nochmal um einiges prominenter. Dementsprechend triggert sie leicht einen Reflex "gewinnen" zu wollen, für den dann das Charakterspiel hintangestellt wird.
- Kampf steht - zumindest im Regelwerk - im Zentrum. Es ist doch kein Zufall, dass bei DnD mehr reines Dungeoncrawling vorkommt als in anderen Systemen. Omnis determinatio est negatio und wenn Regelwerk und Setting sagen, hier - im Kampf -  ist wichtig, kann es nicht überraschen, wenn die Spieler auch danach handeln.
- Isolation in der Einheit. Viele traditionelle Anknüpfungspunkte für Charakterspiel fallen weg, wenn der Tagesablauf reglementiert ist, Downtime die Ausnahme ist und die kontaktfähigen NSCs auf die Mitglieder der eigenen Einheit reduziert werden.

Das sind alles keine unlösbaren oder zwingend auftretenden Probleme, aber halt besondere Umstände, die in Militärsetting eher vorkommen als anderswo. Und wenn das Regelwerk darauf nicht hinweist darf man sich nicht wundern, wenn es einem Teil der Spielerschaft nicht auf Anhieb gelingt, diese Klippen zu identifizieren und gekonnt zu umschiffen. Das wird nie sicher zu stellen sein, aber es macht halt schon einen Unterschied, wie viel Hilfestellung es dafür gibt.
In diesem Sinne, ja, unbedingt, schreib deine Tipps und Erfahrungen zusammen. Mir würde es völlig reichen, wenn du deine entsprechenden Posts suchst und die relevanten Abschnitte einfach per Copy und Paste in eine PDF wirfst. Organisation und Layout wären nett, aber schon mit einem best-of zur osmotischen Aufnahme wäre viel gewonnen.

Online Ludovico

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #13 am: 16.03.2010 | 11:50 »
Wieso gab es eigentlich kein "Rollenspiel"? - Hatten die Spieler alle brav gehorsame SCs ohne Ecken und Kanten gespielt? Hatte der Spielleiter alle Servienten als extremst loyale Minions mit Kadavergehorsam gespielt?

NSCs bekommen laut Verbündeten-Kapitel im Grundregelwerk Persönlichkeitszüge (und Namen ;)). Und genau entlang dieser Persönlichkeitszüge sollte der Spielleiter die NSCs auch AUSSPIELEN!

Etwas verstehe ich hier nicht: Die Spieler fuehren doch ihre Lanzen an und uebernehmen auch die Mitglieder der Lanze, also das Auswuerfeln im Kampf etc... Wieso soll der SL dann noch die Lanzenmitglieder oder Servienten darstellen? Das ist doch fuer mich eindeutig Spieleraufgabe.

Online Ludovico

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #14 am: 16.03.2010 | 12:32 »
Und wer, wenn nicht der Spielleiter, würde einen Servienten z.B. eben gerade NICHT auf einen Haufen fliehender Zivilisten schießen lassen, weil dieser aus demselben Stadtviertel kommt, wo gerade wieder ein Hungeraufstand die verzweifelten Zivilisten gegen die Kirche aufbegehren läßt?

Hier dachte ich an den Spieler.
Zitat
Der Spieler sagt sich, diese Straße ist mittels Waffengewalt zu sperren, die 10 Servienten mit Maschinenpistolen schießen auf die Menge, sobald diese sich auf 20 Meter nähern sollten. Sie schießen um zu töten, da dies der Befehl des für zivile Unruhen zuständigen Inquisitors ist.

Und dann geht der Spielleiter her, und schaut sich die NSCs an, die da Frauen und Kinder und Greise niederschießen sollen, und die machen das NICHT. Die weigern sich! - Diese VERRÄTER!

Das liesse sich doch ueber einen einfachen Skill-Wurf des leitenden Charakters klarstellen, ob die Servienten nun schiessen oder nicht. Der Spieler kann das nun darstellen.
Zitat
Ob nun im OD&D ein Hireling als Fackelträger sich weigert einen Gang entlang vorauszugehen, weil er dort die Fallen erst einmal auslösen soll, bevor die "feinen Herren" an SCs hinterher kommen, oder ob ein Bootsmann heimlich von der Rum-Ration an Bord des Segelschiffs abzweigt und den ganzen Tag alkoholisiert ist - auch auf Wache - auch bei der Südwest-Passage im Eisfeld!

Das sind alles Charaktere, die vom Spielleiter gespielt werden.

Bei einem Hireling, genauso wie bei Hunden und sonstigen Haustieren, bin ich mittlerweile eher zu der Ansicht gekommen, dass solche Charaktere vom Spieler gespielt werden sollten, denn fuer den SL stellen diese nur eine zusaetzliche Arbeitsbelastung dar.

Ich sehe auch nicht, wie das dem Rollenspiel solcher Charaktere im Wege stehen kann, waere aber dankbar fuer entsprechende Erlaeuterungen.

Pyromancer

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #15 am: 16.03.2010 | 13:14 »
Hier dachte ich an den Spieler.

Das ist aber blöd, weil dann der Spieler mit sich selbst spielen muss:
Spieler 1: Als Anführer "Schießt sie nieder, diese aufständischen Verräter!"
Spieler 1: Als Unterling 1 "Oh nein, oh nein, das sind doch nur Frauen und Kinder, die Hunger haben! Und meine Nachbarn noch dazu! Oh nein, oh nein!"
Spieler 1: Als Anführer ich halte dem Unterling meine Pistole an den Kopf "Schießt endlich, oder ich puste dir die Birne weg!"
Spieler 1: Als Unterling 1 "Oh nein, oh nein, ich schieße nicht!"
Spieler 1: Als Anführer ich drück ab! Zu den anderen "Noch jemand, der einen direkten Befehl verweigern will?"
Spieler 1: Als Unterling 2-5 "Du mordendes Miststück! Wir ballern dich weg!" Sie schießen auf mich.

Irgendwie... wäre das spannender und dramatischer, wenn da nicht nur einer dasäße, der Selbstgespräche führt.

Online Ludovico

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #16 am: 16.03.2010 | 13:39 »
Wenn man etwas gegen Selbstgespraeche hat, koennen immer noch die anderen Spieler einspringen... aber dass der SL diesen zusaetzlichen Klotz am Bein noch tragen soll, verstehe ich nicht.

Pyromancer

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #17 am: 16.03.2010 | 13:42 »
Wenn man etwas gegen Selbstgespraeche hat, koennen immer noch die anderen Spieler einspringen... aber dass der SL diesen zusaetzlichen Klotz am Bein noch tragen soll, verstehe ich nicht.

Für die einen ist es ein Klotz, für die anderen der größte Rollenspiel-Spaß der Welt.

Im Ernst: Das sind die Sachen, die mir als SL richtig Spaß machen. Noch mehr Spaß sogar, als handvoll Pappfiguren auf dem Wohnzimmertisch zu verschieben und mit dem Maßband Entfernungen abzumessen.

Offline Abd al Rahman

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #18 am: 16.03.2010 | 13:49 »
Wenn man etwas gegen Selbstgespraeche hat, koennen immer noch die anderen Spieler einspringen... aber dass der SL diesen zusaetzlichen Klotz am Bein noch tragen soll, verstehe ich nicht.

Charakterspiel von NSC ist kein Klotz am Bein, sondern einer der Eckpfeiler des Rollenspiels.

Offline Scorpio

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #19 am: 16.03.2010 | 14:02 »
Ich denke eher, dass die anderen Spieler dann in der Szene jeweils einen der NSCs verkörpern.
DORP - Wir kochen mit Äther!

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Online Ludovico

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #20 am: 16.03.2010 | 14:09 »
Ich ziehe meinen Spass als SL eher aus anderen Sachen als aus der Darstellung von NSCs, vor allem Sidekicks, Hirelings (nichts anderes sind Servients fuer mich), Haustiere und so. Von daher betrachte ich es als Klotz am Bein, wenn der SL solche Dinge neben den ueblichen NSCs noch darstellen soll.
Es ist ja nicht so, dass man grundsaetzlich als Spielleiter zu wenig Arbeit hat, oder?

Offline Abd al Rahman

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #21 am: 16.03.2010 | 14:13 »
Ok, dann hast Du einen anderen Leitstil als ich. Mir kam nie in den Sinn angeheuerte NSC anders zu behandeln als den Rest. Akzeptiert.

Offline ComStar

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #22 am: 16.03.2010 | 14:14 »
Sorry Leute, aber triftet hier mal wieder vollkommen ab!!!  ::)

Was als Diary anfing ist nun nur noch ein weiterer Vor-/Nachteile von SW im Allgemeinen und Necropolis im Speziellen Grabenkampfthread oder besser gesagt ein "Wie spielt man SW (Necropolis) richtig(er)" - Thread, bzw steuert gerade wegs darauf zu.

Offline ComStar

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #23 am: 16.03.2010 | 14:24 »
Ich hab euch nen neuen Spielplatz aufgemacht, viel Spaß!

Offline Markus

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Re: [Necropolis 2350] Der Abtieg in die Hölle
« Antwort #24 am: 16.03.2010 | 17:16 »
Ich sehe weder im Eingangspost noch in deinen Zwischenposts eine klare Ansage, welche Kommentare/Diskussion von dir erwünscht ist, wenn überhaupt. Magst du das bitte kurz nachholen, damit man weiß, wonach man sich zu richten hat?