Autor Thema: Wohnzimmer-Linux mit SSD  (Gelesen 2043 mal)

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Pyromancer

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Wohnzimmer-Linux mit SSD
« am: 8.04.2010 | 13:37 »
Ich liebäugle momentan mit einem neuen Rechner, wohnzimmertauglich, klein, lautlos, am besten ohne bewegliche Teile. Dienen soll das Ganze zur Internet-Betrachtung, Textverarbeitung, Internet-Radio, Filme schauen und ab und zu ein bisschen Grafik-Bearbeitung (Photos/Scans nachbearbeiten, Inkscape, nichts Großes).
Ins Auge gesprungen ist mir dabei der Fit-PC2. Das Teil ist zwar etwas teuer, aber schick, und hat den Infraroteingang für die Fernbedienung. ;)
Etwas Bedenken hab ich nur wegen der SSD; denen wird ja nachgesagt, dass sie nicht allzu viele Schreibzyklen überstehen. Als reiner Datenspeicher seh ich da keine Probleme, aber eine Systemplatte hat ja schon ein paar Schreibzugriffe mehr, gerade mit Swap-Partition, temporären Dateien etc. Hat da jemand schon Erfahrung oder Tipps mit einem System, das nur eine SSD hat? Im Internet findet man auch "Tricks" und Parametereinstellungen für Linux (ich plane, das ganze mit Ubuntu bzw. Mint zu betreiben), wo die andere Hälfte dann meint: Nö, bringt nichts, etc.
Ich bin da noch etwas unschlüssig.

Und kennt jemand Alternativen zum Fit-PC?

Offline Markus

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Re: Wohnzimmer-Linux mit SSD
« Antwort #1 am: 8.04.2010 | 13:47 »
So wie ich's sehe musst du kein SSD-Laufwerk nehmen. Du schreibst zwar "keine beweglichen Teile", aber vielleicht magst du das noch etwas weiter ausführen.
Ansonsten wäre mir der für die Breite der von dir genannten Anwendungen zu schwach. Manchmal sollen auch Dinge gleichzeitig laufen, Bild und Video-Dateien werden immer größer, DVD-Laufwerk hat er auch keins ...
Ich nehme mal an, du hast einen leistungsstärkeren Desktop-Rechner. In dem Fall würde ich mir überlegen, den einfach passend aufzurüsten bzw. zu verkabeln.

Pyromancer

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Re: Wohnzimmer-Linux mit SSD
« Antwort #2 am: 8.04.2010 | 14:05 »
So wie ich's sehe musst du kein SSD-Laufwerk nehmen. Du schreibst zwar "keine beweglichen Teile", aber vielleicht magst du das noch etwas weiter ausführen.
Klar, wenn mein Misstrauen gegen SSD nicht ausgeräumt wird, dann nehm ich als Alternative eine normale Festplatte. Nur wäre so ein Rechner halt nicht mehr völlig lautlos.

Zitat
Ansonsten wäre mir der für die Breite der von dir genannten Anwendungen zu schwach. Manchmal sollen auch Dinge gleichzeitig laufen, Bild und Video-Dateien werden immer größer, DVD-Laufwerk hat er auch keins ...
Zu schwach, um Film + zwei Popel-Anwendungen (Internet, Open Office) gleichzeitig laufen zu lassen? Hm, ich werd wohl alt.

Offline Woodman

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Re: Wohnzimmer-Linux mit SSD
« Antwort #3 am: 8.04.2010 | 14:27 »
Guck dir mal den Resourcenverbrauch eines aktuellen Browsers und von Open Office an, besonders OO ist ein wahrerer Resourcenfresser, da würde ich für so ein System definitiv eine eher schlanke Alternative wählen, zb. Abiword statt Writer und wenn mans denn brauch Gnumeric statt Calc. Was SSDs angeht muss ich nochmal n Kumpel fragen, der hat zu Weihnachten die Platte in seinem Laptop durch ne SSD ersetzt, das einzige was ich dazu gerade weiß, ist das eine optimierte Formatierung da einen erheblichen Geschwindigkeitszuwachs brachte (Schreib/Lesegeschwindiskeit fast verdoppelt).

Offline Markus

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Re: Wohnzimmer-Linux mit SSD
« Antwort #4 am: 8.04.2010 | 14:37 »
Mehrere Anwendungen geht sicher, ich kann's halt nur überhaupt nicht ab, wenn er weniger responsiv wird. Und das _könnte_ passieren. Außerdem ist er halt AFAICT nicht aufrüstbar.

Aber mal unabhängig davon: ich stelle mir vor (berichtige mich bitte), dass das Ding im Wohnzimmer steht, Bildschirm und Infrarot-Tastatur hat und normalerweise der "Fernseher" ist. Ab und zu willst du vielleicht mal im Wohnzimmer was machen, vor allem Surfen, deshalb ein normales Betriebssystem. Soweit richtig?

In dem Fall würde ich mir überlegen, wenn du den Bildschirm ohnehin verkabeln musst, ob es nicht attraktiver ist, einen normalen Rechner in den Nebenraum zu stellen. Den kannst du eine Weile aufrüsten, der hat ein DVD-Laufwerk und - mir persönlich wichtig - vor den kannst du dich auch setzen, ohne jedesmal Dateien verschieben zu müssen, Lesezeichen zu synchronisieren etc. Zusätzlicher Festplattenplatz ist auch im Nachhinein kein Problem. Die Kosten sind in etwa gleich hoch.
Die super-leisen Mini-Rechner sind IMO nur attraktiv wenn man (a) zuhause wirklich dauerhaft nur minimale Computer-Anforderungen hat und/oder (b) extrem geräuschempfindlich ist.

Ach ja: Wo soll der Drucker hin? Wie kommen DVDs ins System?

Nachtrag: Ja, Abiword statt OpenOffice wäre für diesen Rechner nicht verkehrt. Vielleicht auch gleich Xubuntu. Muss nicht sein, aber mehr Luft nach oben kann nicht schaden.

Offline Woodman

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Re: Wohnzimmer-Linux mit SSD
« Antwort #5 am: 8.04.2010 | 15:14 »
Zitat
Ach ja: Wo soll der Drucker hin? Wie kommen DVDs ins System?
Ins Netzwerk? Kann man doch alles prima freigeben und das Netzwerk muss man eh einrichten wenn man damit surfen will und ich glaube auch nicht das diese Gerät einen Desktop Rechner ersetzen soll, es soll nur Komfort im Wohnzimmer bringen.

Pyromancer

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Re: Wohnzimmer-Linux mit SSD
« Antwort #6 am: 8.04.2010 | 16:15 »
Das Ganze soll schon meinen "richtigen" Rechner ersetzen, mein Schreibtisch steht im Wohnzimmer.

Als Fernseher soll er auch nicht dienen, sondern nur als Radio. Zusätzlichen Speichen hätte ich bei Bedarf per NAS oder USB-Platte bereitgestellt, und auch das DVD-Laufwerk wird bei Bedarf (~alle zwei Wochen oder so) per USB angeschlossen.

Schwachpunkt ist dabei wirklich noch der Drucker, der momentan auf einem Beistell-Wägelchen lustig in der Gegend herumsteht und auch nur bei Bedarf angeschlossen wird, weil er eben auch im Standby ziemlich viel Strom zieht. Daran wird sich wohl auch nichts ändern, außer, dass ich mir bei Gelegenheit ein schickes Spitzendeckchen kaufe, zum drauflegen. ;)

Gegen den Rechner im Nebenraum spricht, dass der geeignete Nebenraum sich maximal weit vom Arbeitsplatz entfernt befindet, und auch die Fernbedienung dann nicht mehr funktioniert.

Offline Markus

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Re: Wohnzimmer-Linux mit SSD
« Antwort #7 am: 8.04.2010 | 18:44 »
Vorneweg: ich bin kein Radiohörer und sehr unempfindlich gegen Lärm. That said:

iPad?
Netbook mit SSD?
Haben in etwa die gleiche Leistungsfähigkeit, sind aber mobil. Dann kannst du auch den Drucker in den Nebenraum stellen & bei Bedarf mit dem Ding kurz rübergehen. Ist auch schöner, dann hast du keinen Kabelsalat im Wohnzimmer (weil einen Bildschirm braucht's ja doch).

Oder eben einen richtigen Rechner. Im Eigenbau (was für Linux-User echt kein Problem ist) kostet der auch nur 300 Euro _mit_ Festplatte, ist 1,5 bis 2 mal so leistungsfähig*. Wenn du noch was drauflegst und einen energiesparenden Prozessor nimmst kriegst du den auch ziemlich leise. Und kannst ihn erweitern.

Der Fit PC2 ist aus meiner Sicht "worst of both worlds", den würde ich allenfalls meinen Eltern empfehlen, die etwa 2x/Woche das Internet anschmeißen, mal was einkaufen, alle Monate mal ein Office-Dokument und nie irgendwelche Filme oder Streams. Das aber auch nur, weil meine Mutter unheimlich drauf steht, wenn sich die Dinge sauber aufräumen lassen. (FWIW, sie haben einen billigen Laptop, weil man mit dem auch auf der Couch surfen kann.)


* kann nie schaden. Ich hatte mal 3 Jahre ein Aldi-Laptop mit Xubuntu und es _nervt_ auf die Dauer einfach unheimlich, wenn man auf dauernd auf den Ressourcenverbrauch schielen muss bevor man noch ein PDF aufmacht, ein OO-Dokument oder 10 Tabs im Browser lädt.

Offline Bombshell

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Re: Wohnzimmer-Linux mit SSD
« Antwort #8 am: 8.04.2010 | 19:20 »
Hallo,

so richtig neue Argumente gegen SSD habe ich nicht, aber mich würde allein der Preis abschrecken. Für die 128 GB große SSD kriegt man ja fast wieder einen Fit-PC. Da gehe ich lieber das Risiko ein, etwas Schreibgeräusche zu haben und bezahle weniger und richte mir stattdessen noch ein Backup ein.

Auch finde ich die RAM-Ausstattung und den Prozessor etwas dünn. Klar ist das alles sehr sparsam, aber Rennen gewinnt man damit nicht. Muss man aber auch nicht.

Darf man fragen womit du grad arbeitest?

MfG

Stefan
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Offline Woodman

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Re: Wohnzimmer-Linux mit SSD
« Antwort #9 am: 9.04.2010 | 01:06 »
Also als Desktop wäre mir der kleine auch zu schwachbrüstig, bzw. eher die Resourcen zu Knapp und nur Umständlich erweiterbar oder garnicht erweiterbar, als HTPC find ich den aber durchaus geeignet, weil der alle dafür relevanten Sachen an Bord hat und ich die Daten eh übers Netz zuführen würde.

Pyromancer

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Re: Wohnzimmer-Linux mit SSD
« Antwort #10 am: 9.04.2010 | 10:44 »
Momentan hab ich einen Athlon 4200+ Duo mit 2GB Hauptspeicher, der im Normalbetrieb so bei 5-10% Prozessorlast läuft. Den will ich auch bloss der Optik wegen loswerden, nicht, weil er zu rechenschwach ist.

Na, je länger ich darüber nachdenke, desto eher neige ich dazu, die SSD erstmal wegzulassen und mich weiter nach preiswerten, lüfterlosen Klein-PCs umzuschauen. ;)

Offline Markus

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Re: Wohnzimmer-Linux mit SSD
« Antwort #11 am: 9.04.2010 | 11:02 »
Zitat
Athlon 4200+ Duo mit 2GB
Gute Sache. Aber für einen lüfterlosen muss du entweder downgraden (was ich mit Nachdruck nicht empfehlen würde) oder richtig viel Geld ausgeben. Die meisten dieser Alle kleinen leisen Rechner im unteren Preissegment sind deswegen so leise, weil sie leistungsschwächere Komponenten aus Notebooks verbauen. Weniger Leistung = weniger Hitze. Der Rest wird über die Metallhülle an die Umgebung abgegeben, unter Umständen auch nicht ideal.

Zur Optik: es gibt mittlerweile auch für nicht-Apple Geräte ansprechende Gehäuse, die nicht mal teuer sind.

Offline Woodman

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Re: Wohnzimmer-Linux mit SSD
« Antwort #12 am: 9.04.2010 | 11:31 »
@Markus
Ich weiß nicht was du für Ansprüche stellst, aber nach dem was der Pyromancer hier so schreibt würde er mit der Rechenpower von den aktuellen Dualcore Atoms auch auskommen, und wenn das Teil auf nem µATX oder Mini-ITX Board sitzt kann man da auch ganz normalen RAM einbauen, sowie ne ordentliche Festplatte anschließen, da wird dann nur das Lüfterlose Netzteil und eine schönes Gehäuse etwas teuer, Video Dekodierung übernimmt da ja mittlerweile fast immer die Grafikkarte, und andere Rechenintensive Anwendungen wie Zocken, oder komplexe Berechnungen scheinen ihn nicht zu interessieren.

Offline Dr.Boomslang

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Re: Wohnzimmer-Linux mit SSD
« Antwort #13 am: 9.04.2010 | 13:32 »
Als reiner Datenspeicher seh ich da keine Probleme, aber eine Systemplatte hat ja schon ein paar Schreibzugriffe mehr, gerade mit Swap-Partition, temporären Dateien etc. Hat da jemand schon Erfahrung oder Tipps mit einem System, das nur eine SSD hat?
Die Systempartition hat in erster Linie viele Lesezugriffe und durch die hohe Leserate bzw. eigentlich die sehr geringe Zugriffszeit der SSD kann das schon einen spürbaren unterschied zur normalen Platte ausmachen, gerade beim hochfahren.
Swap und sämtliche Cashes würde ich nicht auf SSD machen, aber wenn du genug RAM hast ist das kein Problem, zur Not kann man RAM-Drives benutzen.