Zustimmung: Wobei man auch im Vorfeld eigentlich auch mit der Gruppe gemeinsam besprechen kann, was man spielen will und was geht und was nicht. Man muss gar nicht in die Situation kommen, dass ein SL sagen muss: Nein, erlaube ich nicht. Wenn allgemeiner Konsens herrscht oder Kompromisse gefunden werden, muss er das gar nicht.
@Teylen: Dein Smartphone 0,00 €-Beispiel ist mir unklar. Du sagst, dass ich wenn ich ein "Ja" vom SL bekomme, ich mich freue, dass er meine Idee aufgegriffen hat. Das wird dann, wenn es von einem "aber" begleitet wird dem Spieler madig gemacht, weil er sich dann denkt "Na toll, ich habe gedacht mein SL erlaubt das, aber jetzt wirft er mir doch Steine in den Weg".
Beispiel:
SL: "Unten im Theatersaal rotten sich die Schergen des Kardinals zusammen."
Spieler: "Ist da ein Vorhang, an dem ich mich runterschwingen kann?"
SL: "Ja..."
Gedanke Spieler: "Super, da kann ich jetzt eine stylische Aktion drauf aufbauen, toll dass der SL da auf mich eingegangen ist."
SL: "...aber der sieht ziemlich staubig und mottenzerfressen aus. Der könnte abreißen, wenn du dich mit deinem vollen Gewicht dranhängst. Würfel mal Panache + Schwingen um zu sehen, ob er hält."
Gedanke Spieler: "Na, toll, das war's mit meiner stylischen Aktion. Jetzt geht das bestimmt in die Hose."
Hmmm: Bei Betrachtung des Beispieles... ja, in der Tat, es könnte sein, dass ein "Aber" den kreativen Enthusiasmus des Spielers wieder ein wenig bremst. Folgende Situation ist aber genauso denkbar:
SL: "Unten im Theatersaal rotten sich die Schergen des Kardinals zusammen."
Spieler: "Ist da ein Vorhang, an dem ich mich runterschwingen kann?"
SL: "Ja..."
Gedanke Spieler: "Super, da kann ich jetzt eine stylische Aktion drauf aufbauen, toll dass der SL da auf mich eingegangen ist."
SL: "...aber der sieht ziemlich staubig und mottenzerfressen aus. Der könnte abreißen, wenn du dich mit deinem vollen Gewicht dranhängst. Würfel mal Panache + Schwingen um zu sehen, ob er hält."
Gedanke Spieler: "Ui, jetzt wird es spannend. Egal wie's ausgeht, cool ist's auf jeden Fall."
Diese Reaktion kann ich mir genauso vorstellen - es ist nicht gesagt, dass das so empfunden werden muss. An einem "Ja, aber" ist nichts hinterhältiges, wenn man nicht versucht, den Spieler explizit reinzulegen. Das ist allgemein falsches SL-Verhalten und das wird nicht dadurch bedingt, dass "ja" oder "nein" gesagt wurde. "Ja"s können missbraucht werden, aber "Neins" können das auch. Nochmal das Beispiel (sorry, der Beitrag wird etwas lang, aber ich will da lieber mit Beispielen arbeiten):
SL: "Unten im Theatersaal rotten sich die Schergen des Kardinals zusammen."
Spieler: "Ist da ein Vorhang, an dem ich mich runterschwingen kann?"
SL: "Ja..."
Gedanke Spieler: "Super, da kann ich jetzt eine stylische Aktion drauf aufbauen, toll dass der SL da auf mich eingegangen ist."
SL: "...aber der sieht ziemlich staubig und mottenzerfressen aus. Außerdem sind Löcher drin. Der trägt dein Gewicht bestimmt nicht und du würdest auch gar nicht genug Schwung bekommen, um die Schergen des Kardinals zu erreichen."
Gedanke Spieler: "Na klasse... hmm okay, ich versuche was anderes"
Spieler: "Hängen da Seile von der Bühnenaufhängung, an denen ich runter in den Saal klettern könnte?"
SL: "Ja..."
Gedanke Spieler: "Ahhh, sehr gut."
SL:"...aber vor der Seilwindenkonstruktion stehen ein Haufen Fässer und Gerümpel. Du würdest mehr als eine Runde brauchen, die da durchzuwühlen und die Seile zu erreichen."
Gedanke Spieler: "Wieder nichts... okay weiter."
Spieler: "Gibt es eine Leiter nach unten?"
SL: "Ja..."
Gedanke Spieler: "Jetzt aber."
SL: "...aber die ist genauso morsch und brüchig. Als du den Fuß auf die erste Sprosse setzen willst, bricht sie in sich zusammen. Du schaffst es gerade so, dich auf die Brüstung zu retten."
Gedanke Spieler: "Wie soll ich überhaupt was machen, wir sind doch in einem Theater, Mensch. Okay, dann eben das Offensichtliche..."
Spieler: "Ich laufe den Weg zurück, den wir gekommen sind, die Treppen runter hinten durch den Logenbereich."
SL: "Als du in den Flur läufst, tritt dir der Kardinal entgegen und zwirbelt seinen Schnurrbart. 'Ich habe schon auf dich gewartet...'"
Gedanke Spieler: "Zu der Begegnung wollte der SL mich bestimmt hinführen..."
Ab dem letzten Gedanken ist es auch wieder eine Sache persönlicher Vorlieben. Der Spieler kann sich weiter denken: "Hey... na gut, der Encounter mit dem Kardinal ist okay. Wird sicher spannend." ODER "Na spitze... ich glaube der SL will mich für dumm verkaufen. Egal was ich ihm an Input gebe, es läuft ja doch so, wie er es geplant hat."
Die Beispiele könnten u.U. ein wenig extrem sein, aber ich will bewusst vermeiden in irgendeine Richtung zu werten. Trotzdem halte ich es im letzten Beispiel für möglich, dass der SL seinen Spieler mit einem "Ja, aber..." in die eigene Richtung lenken wollte. Das wäre ein "verarschendes 'Ja, aber'", wie du es beschreibst. Der Spieler erwartet etwas, was der SL mit dem "Aber" wieder entkräftet. Nach dem Motto: "Ja, ich nehme deine Idee auf, aber es ist eine doofe Idee, also leg' ich dir unmöglich zu überwindende Steine in den Weg."
Die Herangehensweise, die hier angestrebt wird ist: "Ja, ich nehme deine Idee auf, aber ich will es trotzdem spannend halten, also leg' ich dir fair umgehbare Steine in den Weg." Das ist auch nicht okay, da würde ich dir zustimmen, denn die Intention des SL war in diesem Fall ein "Nein", dass er aber aus diplomatischen (oder sadistischen) Gründen nicht gesagt hat - oder vielleicht glaubte er, die Spannung dadurch zu erhöhen.
Um den Kreis zu schließen, noch ein Blick auf die Situation, basierend auf "Nein":
SL: "Unten im Theatersaal rotten sich die Schergen des Kardinals zusammen."
Spieler: "Ist da ein Vorhang, an dem ich mich runterschwingen kann?"
SL: "Nein."
Gedanke Spieler: "Na klasse... hmm okay, ich versuche was anderes"
Spieler: "Hängen da Seile von der Bühnenaufhängung, an denen ich runter in den Saal klettern könnte?"
SL: "Nein."
Gedanke Spieler: "Wieder nichts... okay weiter."
Spieler: "Gibt es eine Leiter nach unten?"
SL: "Nein."
Gedanke Spieler: "Wie soll ich überhaupt was machen, wir sind doch in einem Theater, Mensch. Da muss doch ein Vorhang rumhängen. Okay, dann eben das Offensichtliche..."
Spieler: "Ich laufe den Weg zurück, den wir gekommen sind, die Treppen runter hinten durch den Logenbereich."
SL: "Als du in den Flur läufst, tritt dir der Kardinal entgegen und zwirbelt seinen Schnurrbart. 'Ich habe schon auf dich gewartet...'"
Gedanke Spieler: "Zu der Begegnung wollte der SL mich bestimmt hinführen..."
Hier kommt, finde ich, das Gefühl gegängelt zu werden in ähnlichem Maße auf, wie im Beispiel davor. Es wurde nur nicht soviel Lärm darum gemacht. Insofern finde ich das Smartphone-für-0-Euro-Beispiel nicht so gelungen. Klar, ein SL kann ein "Ja, aber" benutzen, um den Spieler aufs Glatteis zu führen. Aber allein aus deinen Ausführungen ergibt sich Folgendes: Bei einem "Ja, aber" hat der Spieler wenigstens kurzzeitig das Gefühl, dass die Idee aufgenommen wird und kann auch mit den Komplikationen des "Aber" eventuell leben. Bei einem "Nein" entwickelt sich das Gefühl, das die Idee aufgenommen wurde erst gar nicht.
Im schlechtesten Falle ist es also, wenn wir wirklich von einem SL ausgehen, der das "Ja, aber..." verquer anwendet, falsche Hoffnung gegen gar keine Hoffnung (sehr bildlich gesprochen) oder falsche Zustimmung gegen gar keine Zustimmung.
Und was da wohl vorzuziehen ist, ist sehr subjektiv (ganze Beziehungskisten brechen bei dieser Frage). Ich denke, dass die böse Fee ein Extrem ist - ich behaupte der betreffende SL würde, wenn er "Nein" benutzen würde da zum gleichen Ergebnis kommen können. Für seinen Leitstil wäre das "Nein" wahrscheinlich angemessener.