Wieso soll Stimmungsspiel die Reaktion auf die Plotpeitsche sein?
Naja, kommt eben auf die Verwendung des Begriffs an, genauso wie Settembrinis Erstaunen über das Wort "Plotpeitsche". Beides ergibt nur im Kontext gelesen einen Sinn. Das, was Du beschreibst, das Ausspielen einer Szene, die Informationen offenlegt, die erst in späteren Abenteuern wichtig (handlungsrelevant) werden könnten, würde ich persönlich nicht unter Stimmungsrollenspiel verbuchen. Wobei es, zugegebenermaßen, zum Wort Stimmungsspiel schon längere Diskussionen gibt, sich aber trotzdem noch kein Konsens entwickelt zu haben scheint.
Meine persönliche Ansicht ist, dass ein erdrückender Plot ("Plotpeitsche", ich scheue vor dem bösen R-Wort zurück, das immer so lange Diskussionen anstößt) ein Ausweichverhalten provozieren
kann (nicht bei jedem Spieler muss): Da die "spannenden" Sachen eben außerhalb der Spielerreichweite liegen, spielt man stimmungsvolle Tavernenrunden, belanglosen Hofklatsch (ohne handlungsrelevante Hintergrundinformationen), Einkaufsbummel oder Spaziergänge durch den Palastgarten aus. Alles Sachen, wo man als Spieler Gestaltungskraft hat, da sie
nicht plotrelevant sind. Eben Nichtigkeiten um der Nichtigkeiten willen.
Ja, das kann in Maßen ein Setting anschaulicher machen. Aber es kann - zumindest was mich angeht - auch ziemlich nerven, wenn es lange andauert.
Wie gesagt, der Kerngedanke dahinter ist, dass sowas häufiger passiert, wenn der Abenteuerhintergrund nur wenig Spielerbeteiligung (Spielerentscheidungen) zulässt. Kann aber auch sein, dass ich mich täusche