Autor Thema: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel  (Gelesen 6769 mal)

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El God

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Wie sieht das eigentlich mit der Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel aus? Bei der üblichen Länge von Spielsitzungen kann man doch gar nicht gewährleisten, dass man aufmerksam bleibt, oder?

Offline scrandy

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #1 am: 6.08.2010 | 01:41 »
1) Viel geht verloren. Verbessert man durch Konzentration und Zuhören.
2) Siehe Lösung für 1) EDIT/Außerdem grundlegende Artikulationsfähigkeit und

Da brauch ich keine RPG-Theorie zu, da reicht GMV.
Wenn du meinst. Hab da jetzt keine Zeit/Lust tiefer drauf einzugehen. Aber das was du schreibst meinte ich nicht. Das hat noch ne ganz andere Ebene, die man auch für die Praxis thematisieren kann.
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Offline Teylen

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #2 am: 6.08.2010 | 08:26 »
Bei der üblichen Länge von Spielsitzungen kann man doch gar nicht gewährleisten, dass man aufmerksam bleibt, oder?
Wieso nicht? Man ist ja nun nicht nur passiv oder so. o_O
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #3 am: 6.08.2010 | 08:43 »
Wenn du meinst. Hab da jetzt keine Zeit/Lust tiefer drauf einzugehen. Aber das was du schreibst meinte ich nicht. Das hat noch ne ganz andere Ebene, die man auch für die Praxis thematisieren kann.

Ja. Ich meine. Und wenn Du keine Zeit/Lust hast, spar Dir doch bitte Deine kryptischen Anmerkungen und stell gefälligst Deine Fragen klarer.

EDIT/ Nur, falls jemand sich wundert. Dieses ganze "Ich würd' so dolle, tiefe Sachen schreiben, wenn ich nur wollte / könnte" ist eines dieser Forenphänomene, die hier echt überhand nehmen. Schreibs, oder enthalte Dich.
« Letzte Änderung: 6.08.2010 | 08:49 von Tearmaster »
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline carthinius

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #4 am: 6.08.2010 | 08:52 »
Nur, falls jemand sich wundert. Dieses ganze "Ich würd' so dolle, tiefe Sachen schreiben, wenn ich nur wollte / könnte" ist eines dieser Forenphänomene, die hier echt überhand nehmen. Schreibs, oder enthalte Dich.
In ähnlicher Richtung geht aber auch dein "Tada! Die Lösung. Ein Satz, fertig. Wer braucht schon Theorie. Wer meint, das ist es nicht, kann mich mal". Das nimmt nämlich auch überhand.
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #5 am: 6.08.2010 | 08:55 »
Zustimmung, wenns generell um Theorie geht, auch wenn ich sie eigentlich für wenig zielführend halte. Aber wenn jemand konkrete Fragen stellt und kontextbezogene, konkrete (mit wissenschaftlichen Ergebnissen unterfütterte) Antworten mit "Das war nicht, was ich gemeint habe, das ist ja soviel tiefer" beantwortet und dann ergänzt "aber ich schweige darüber", dann ist für mich ein Punkt erreicht, wo...

...ach, das hat keinen Wert.
« Letzte Änderung: 6.08.2010 | 09:02 von Tearmaster »
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oliof

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #6 am: 6.08.2010 | 09:17 »
@Tearmaster: Was Du beschreibst, ist für mich der Anfang für Rollenspieltheorie, aber nicht das Ende.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #7 am: 6.08.2010 | 09:20 »
Ich hoffe, daraus Ironie lesen zu können. Aber auch nur, weil ich Pfadfinder bin.

EDIT / Der Anfang liegt für Dich da, wo Proponenten kryptisch raunen und sich dann in noch kryptischeres Schweigen hüllen, weil sie keine Lust haben?
« Letzte Änderung: 6.08.2010 | 09:22 von Tearmaster »
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

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oliof

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #8 am: 6.08.2010 | 10:58 »
Nein, der Anfang liegt darin, auf Basis von GMV miteinander zu reden, was man eigentlich spielen will.

Offline Merlin Emrys

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #9 am: 6.08.2010 | 11:04 »
Wie sieht das eigentlich mit der Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel aus? Bei der üblichen Länge von Spielsitzungen kann man doch gar nicht gewährleisten, dass man aufmerksam bleibt, oder?
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Persönlichkeitsmerkmale sind eins davon, Übung ein anderes - man kann durchaus trainieren, acht Stunden am Stück recht konzentriert bei einer Sache zu bleiben, mit einer Unterbrechnung zwecks Mittagessen. Die Phase, bis man soweit ist, ist ziemlich lästig (sie erfordert Disziplin und oft genug, wenn (bzw. weil) die nicht reicht, Druck von außen), weswegen es heute praktisch nicht mehr gemacht wird, aber möglich ist das schon.
Und auch, wenn man als Spielleiter einigermaßen auf lange Aufmerksamkeitsspannen trainierte Spieler hat, ist es sinnvoll, sich auf Aufmerksamkeitsschwankungen von vorneherein einzustellen. Ich denke, da kann man vielleicht vom alten Film oder dem noch älteren Theater lernen, die beide ja die "Spannungskurve" oft auch zugunsten von "Entspannungsmomenten" unterbrechen. Wichtig ist dabei, daß diese Momente nicht zu weit von der eigentlichen Kurve wegführen und keine Eigendynamik entwickeln; sie sind explizit nur dazu da, daß die Zuhörer sich mal wieder bewegen (Lachen ist gut!), die Muskeln und Nerven entspannen und beruhigen, um danach wieder zur Spannungskurve zurückzukommen. Das dürfen ganz kurze Intermezzi sein, manchmal reichen wohl schon dreißig Sekunden, aber sie müssen halt an der richtigen Stelle kommen und, was noch wichtiger ist, sofort wieder verschwinden.

Es erfordert allerdings entweder eine sehr gute Intuition oder eine regelrecht Ausbildung, sowas überhaupt hinzubekommen. Und im freien Spiel, wo ja Vorausplanung ganz schwierig ist, wird man als Spieler außer in glücklichen Momenten schlicht darauf verzichten müssen, weil nur ein echter Meister der Improvisation (und wer hat den schon zum Spielleiter) dergleichen aus dem Stand an der richtigen Stelle aus dem Hut zaubert.  

Offline Teylen

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #10 am: 6.08.2010 | 11:13 »
Es erfordert allerdings entweder eine sehr gute Intuition oder eine regelrecht Ausbildung, sowas überhaupt hinzubekommen.
Naja, manchen wurde das vielleicht auch als Faehigkeit mehr oder weniger angeboren.
Nun und imho ist es auch nicht zu selten das es normale Menschen einfach so einmal machen.

In dem sie sich, just als Beispiel, die Herr der Ringe Triologie, Star Wars oder aehnliches am Stueck ansehen. Vielleicht einen vier Stunden langen Film oder die Staffelbox einer Serie, vielleicht auch die ganze Serie sowie die Filme [Haben wir seinerzeit mit Neon Genesis Evangelion getan].
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El God

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #11 am: 6.08.2010 | 12:05 »
Ich empfinde es gerade als schwieriger, sich konzentriert aktiv am Spiel zu beteiligen als passiv zuzuschauen. Und zumindest die Leut, mit denen ich zusammen den HDR-Marathon gemacht habe, meinten hinterher: Boah, das mach ich nicht wieder, ich bin ab Mitte Teil II in den totalen Dämmerzustand gefallen und habe mich nur noch berieseln lassen (ging mir genauso).

Offline Oberkampf

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #12 am: 6.08.2010 | 13:01 »
Was die Länge und Strukturierung von Spielsitzungen unter dem gesichtspunkt der Aufmerksamkeit angeht:

Mich wundert ein Bisschen, dass sowas nach meinem Eindruck in vielen Rollenspielratgebern mit ein paar Nebensätzen abgehandelt wird. Sollte doch ein viel wichtigeres Thema sein: nicht wenige Abenteuer folgen einem (klassischen?) Aufbau, der die dramatischsten, packensten Momente ans Ende setzt. Genau das funktioniert aber im Rollenspiel oft nicht. Wenn man von der 6 - 10 Stunden Rollenspielrunde ausgeht, die viele immer noch spielen, dann ist das eine völlige Fehlplanung, und selbst das 3 - 4 Stunden Spiel ist dafür ungeeignet, da es eher abends anfängt. Wenn der Endkampf  um 23 h beginnt, findet er erstmal gegen die eigene Müdigkeit statt, und nicht gegen den Endgegner. Gleiches gilt für den Schlussdialog: unterdrücktes Gähnen macht ihn nicht lebendiger.

Meiner Meinung nach wird viel zu wenig über Cliffhangertechniken aufgrund von Spielermüdigkeit geschrieben.
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El God

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #13 am: 6.08.2010 | 13:15 »
Ich denke, das Thema verdient einen eigenen Thread.

Offline K!aus

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #14 am: 6.08.2010 | 13:27 »
Meiner Meinung nach wird viel zu wenig über Cliffhangertechniken aufgrund von Spielermüdigkeit geschrieben.

Ich benutze das sehr gerne, gerade wenn - wie du schreibst - ein großer Kampf absehbar ist, aber die Zeit schon sehr fortgeschritten (Leute müde oder müssen zum Zug) ist.

Außerdem habe ich den Eindruck, dass bei der nächsten Session die Leute viel schneller bei der Sache sind, wenn der Abend mit "Würfelt mal Ini!" beginnt.
IIRC habe ich dazu auch einen Artikel gelesen, der aussagt, dass ein Abend möglichst mit einem Würfelwurf beginnen solle. Denn das bedeute Dramaturgie und ein Spannungselement - und schon würden die Leute eher den Fokus finden als mit dem üblichen Gerede: "So ... we were in the woods."

Gruß,
Klaus.
GURPS Deathwatch
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Mein biete Thread - schau doch mal rein. :)

Offline Merlin Emrys

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #15 am: 6.08.2010 | 13:36 »
Naja, manchen wurde das vielleicht auch als Faehigkeit mehr oder weniger angeboren.
Das ist dann die erwähnte "gute Intuition".

Zum "Filmabend" würde ich sagen, daß es ein Fall ist, in dem viele erleichternde Faktoren zusammen die Leistung erst ermöglichen.  Erleichternd ist unter anderem, daß die Motivation die Aufmerksamkeit unterstützt, die Aufgabe ihrerseits vermutlich auf Aufmerksamkeitshascherei hin optimiert wurde, und die verlangte Konzentation über die Dauer hin niedrig sein kann. Letzteres gilt vor allem, wenn die "Lösung" bereits bekannt ist, d.h. man die Filme schon einmal gesehen hat. Auf eine Rollenspielsitzung übertragbar ist leider aber nur der erste dieser Punkte, der zweite nur in glücklichen Fällen (guter Spielleitung) und der dritte üblicherweise gar nicht.

Ich denke, das Thema verdient einen eigenen Thread.
Ich stimme zu. Ist es möglich, Beitrag #67 und die Beiträge ab #76 in eigenen eigenen Thread zu verwandeln, oder sollen wir einen neuen aufmachen?
« Letzte Änderung: 6.08.2010 | 13:39 von Merlin Emrys »

El God

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #16 am: 6.08.2010 | 13:41 »
Und die #69 der Vollständigkeit halber bitte auch!

oliof

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RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #17 am: 6.08.2010 | 13:47 »
Ich habe Merli's Beitrag gemeldet, damit die Moderation dann mal abspaltet.

Offline Boba Fett

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #18 am: 6.08.2010 | 13:48 »
Ich habe Merli's Beitrag gemeldet, damit die Moderation dann mal abspaltet.
done!
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

El God

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #19 am: 6.08.2010 | 13:52 »
Supidanke!

Hat sich schon mal jemand Gedanken darum gemacht, wie man eine Spielrunde optimal in die tägliche Zeit-Leistungs-Kurve einfügen könnte?

Offline Zornhau

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #20 am: 6.08.2010 | 14:38 »
Hat sich schon mal jemand Gedanken darum gemacht, wie man eine Spielrunde optimal in die tägliche Zeit-Leistungs-Kurve einfügen könnte?
Ja. - Und es aufgrund GRUNDSÄTZLICHER Aussichtslosigkeit als nicht hilfreich ad acta gelegt.

Meine Feststellung: Jeder hat ANDERE "Hochaufmerksamkeitszeiten" in seinem regelmäßigen Tagesablauf. Jeder hat von der TAGESFORM abhängiges Aufmerksamkeitsvermögen.

In einer Gruppe mit 6 Leuten, ein Spielleiter und 5 Spieler, ist es schon überhaupt NICHT zu gewährleisten, daß wirklich ALLE in der Gruppe gleichermaßen fit, ausgeschlafen, ausgeruht, spielfreudig, findig, spritzig, achtsam, etc. sind.

Meine eigenen "guten Tageszeiten" zum Spielen liegen etwa von 23 Uhr bis 4 Uhr morgens. Da sind andere schon eingeschlafen. - Spieler, bei denen schon um 18 Uhr (auch Samstags) aufgrund von Job- und Familienbelastung keine Power mehr da ist, die sind um 21 Uhr einfach nicht mehr fit.

Aber: WAS SOLL'S?

Betreibe ich beim Rollenspielhobby einen "Hochleistungssport", in welchem ich die Ausübenden genau zur "Wettkampfzeit" maximal fit in den Ring schicken muß?

Also ich nicht.

Und wenn ein oder auch mehrere Spieler mal nicht so fit sind, so ist dies KEIN HINDERNIS für einen tollen Spieleabend. - War es noch nie!

(Ich nehme hier bewußt alkoholisierte Spieler aus, denn die können einem einen Spieleabend wirklich versauen.)

Aufmerksamkeit im Rollenspiel DARF, ja sie SOLL fluktuieren.

Ich will die Spieler nicht ständig wie Kampfmittelbeseitiger mit maximaler Achtsamkeit und Adrenalinterror am Tisch sitzen haben. - Das gäbe auch in den meisten Runden die Spannungssituation des Spielgeschehens nicht her.

Wenn interessante Szenen aufkommen, dann steigt der Lautstärkepegel, die Achtsamkeit, usw. am Tisch. - Wenn sich nur einer oder wenige Charaktere in ihrem Rampenlicht sonnen, während der Rest zuschauen kann, dann DÜRFEN sich die anderen zurücklehnen und sich entspannen (oder auch mal wegnicken).

Sobald es allen an den Kragen gehen könnte, oder sobald ENTSCHEIDENDE Dinge passieren, werden alle eh von selbst ihre Reserven mobilisieren.

So läuft das, wann man 10+-Stunden-Spielsitzungen spielt - aber auch bei 3-Stunden-Spielsitzungen (gerade wochentags) ist hier kein Unterschied.

Aufmerksamkeit im Rollenspiel ist WICHTIG.

Aber man braucht sie nur PUNKTUELL - eben dann, wenn es ENTSCHEIDEND wird.

Und niemand braucht wirklich in JEDER Minute Spielzeit entscheidende Aktionen, maximale Aufmerksamkeit, volle Leistung.

Offline Boba Fett

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #21 am: 6.08.2010 | 14:42 »
Supidanke!

Hat sich schon mal jemand Gedanken darum gemacht, wie man eine Spielrunde optimal in die tägliche Zeit-Leistungs-Kurve einfügen könnte?
Ich hab irgendwann (2003) mal ein Diagramm gebastelt, wie ich mit der Aufmerksamkeitskurve umgehe.
ist irgendwo in einem uralten thread...

PS grad gefunden, siehe unten

[gelöscht durch Administrator]
« Letzte Änderung: 6.08.2010 | 14:45 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Uga

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #22 am: 6.08.2010 | 14:57 »
Meine Feststellung: Jeder hat ANDERE "Hochaufmerksamkeitszeiten" in seinem regelmäßigen Tagesablauf. Jeder hat von der TAGESFORM abhängiges Aufmerksamkeitsvermögen.

Ist das nicht ein alter Hut ? Lerchen und Eulen ...

Offline Zornhau

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #23 am: 6.08.2010 | 14:58 »
Ich hab irgendwann (2003) mal ein Diagramm gebastelt, wie ich mit der Aufmerksamkeitskurve umgehe.
Das sieht nach einem sehr ... kybernetischen Menschenbild aus.

Was tust Du, wenn ein Spieler sich NICHT an die vor Dir vorgeplante Spannungsverlaufskurve hält? - Was, wenn er noch eine wirklich SPANNENDE Idee mit hoher Achtsamkeitsanforderung kurz vor dem von Dir geplanten "Ruhebereich" hat? Was, wenn die Mehrzahl der Spieler während des vorgeplanten Hochspannungsbereichs eher mäßig engagiert sind und sie das Geschehen nicht so mitreißt, wie Du das vorgeplottet hast?

Also ICH könnte nur allein bei mir als Spieler am Beginn einer Spielsitzung NICHT sagen, wann und wie sehr ich im Spiel Aufmerksamkeit aufbringen werde. - Und als Spielleiter könnte ich das für eine ganze GRUPPE schon gleich überhaupt nicht "vorplotten".

El God

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #24 am: 6.08.2010 | 15:03 »
Also ich weiß, dass ich sehr zuverlässig Aufmerksamkeit generieren kann, wenn ich Flags anspiele. Da bei der Gruppengenerierung darauf geachtet wird, dass die Gruppe auch Gemeinsamkeiten z.T. auch einheitliche Motivationen mitbringt, kann man auch der gesamten Gruppe den Ball zuwerfen.

Offline Zornhau

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #25 am: 6.08.2010 | 15:20 »
Ist das nicht ein alter Hut ?
NATÜRLICH ist das ein alter Hut.

Und der ist so alt und es ist so landläufig bekannt, daß sich auch die gängigen Artikel und Bücher zum Thema Rollenspiele damit nicht befassen müssen. - Es ist GRUNDSÄTZLICH nicht hilfreich. Vor allem ist es nicht einmal auf das Hobby Rollenspiele spezifisch zu beziehen, sondern betrifft JEDE gemeinschaftliche Aktivität, die über gemeinsames "Abhängen" hinaus AKTIVES Mitmachen erfordert.

Was mir jedoch bei den bisherigen Beiträgen auffällt: Die Aufmerksamkeitslage der Spieler wird als GEGEBEN angenommen.

Ein Spieler hat halt eine bestimmte Aufmerksamkeit, ein Aufmerksamkeitsprofil, und wenn das nicht zum beabsichtigten Spannungsbogen der Spielrundenplanung paßt, dann ist die Spielsitzung einfach schlecht. Dann hat keiner irgendwelchen Spaß. Dann betreibt man "Schlechterrollenspiel", oder so.

Zumindest diese Folgerung "schwebt" hier im Thread im Raume.


Dabei gibt es doch einfache Möglichkeiten WÄHREND der Spielsitzung Aufmerksamkeit zu WECKEN, die Spannung, die Achtsamkeit, die Anteilsnahme zu fördern.

Das geht einher mit den üblichen sprachlichen und körpersprachlichen Mitteln, die man als Spielleiter sowieso braucht. - Hinzu kommen aber auch noch andere Möglichkeiten, die SEHR gruppen- und individuen-abhängig sind.

So würde z.B. Abdunkeln der Beleuchtung, Plätschermusik, Spiel im Sofa sitzend an einem viel zu kleinen Tisch, auf dem nichts Spielrelevantes liegt, bei der Mehrzahl der Spieler, die ich so kenne, zu einem kollektiven "Sleep-In" führen. Pyjamaparty statt Rollenspiel.

Dagegen sind gute Sitzmöbel, gute Beleuchtung, gute Schreibunterlagen, ein Spieltisch voller Spielmaterialien, Maps, Figuren, Würfel ausgesprochen aufmerksamkeitsfördernd.

Und der Spielleiter kann ja gerade über seine Sprache bestens STEUERN, sauber AKZENTUIEREN, ob und wenn etwas wichtig ist, das die volle Aufmerksamkeit erfordert. - Und, was ich von Geschichtenerzählern abgeschaut habe, man kann auch einfach mal in die Hände klatschen. Gerade dann, wenn man die Plötzlichkeit eines Ereignisses körperlich untermalen möchte. Das zieht SOFORT die Aufmerksamkeit aller auf das Geschehen.

Die Techniken, die Prinzipien Aufmerksamkeit zu wecken, die sind ja allgemein bekannt.

Rollenspielspezifische sind z.B., daß man eine 30cm große Figur auf die Battlemap stellt, auf der 28mm-Figuren der SCs herumstehen. DAS ist tatsächlich etwas, womit Spieler die Spannungslage ihrer SCs klar in Mark und Bein nachfühlen können.

Aufmerksamkeit im Rollenspiel finde ich, wie gesagt, wichtig.

Aber Handy-Bann, Verbot etwas zu Essen und zu Trinken oder gar aufs Klo zu gehen (und was noch so an Vampire-Best-Practices kursieren mag), halte ich für nutzlos und sogar STIMMUNGSVERGIFTEND. Wer sich mit voller Blase einen auf dem Sofa abklemmt, der spielt nicht wirklich "immersiver" oder achtsamer als jemand, der nach einem Klobesuch wieder entspannt am Tisch sitzt.

So wichtig Aufmerksamkeit für die Intensität dessen ist, was gemeinschaftlich gespielt wird - es ist ist NICHTS, wenn nicht allen bewußt ist, daß sie etwas SPIELEN. Sich also eben NICHT unter einen Leistungsdruck setzen lassen, sondern sich entspannt, lässig, freundschaftlich miteinander spielend gegenseitig unterhalten wollen.

Offline carthinius

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #26 am: 6.08.2010 | 15:57 »
Um mal ein zweites Fass aufzumachen: Was ist mit der Spielleiteraufmerksamkeit?
Mir ist es jetzt schon einige Male passiert, dass SLs auf Spielerbemerkungen nicht (oder nur spät/kurz) reagieren oder auch offenbar mit ihrem jeweiligen Arbeitsgebiet so beschäftigt sind, dass sie darüber manchmal Spieleraktionen falsch oder gar nicht wahrnehmen.
Gibt es da "Rezepte"? Kennt ihr sowas auch? Und ist es nicht viel "schlimmer", wenn solche Defizite bei der "wichtigsten" Person am Tisch vorliegen? Kann man da als Spieler überhaupt gegensteuern?
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Offline Dr.Boomslang

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #27 am: 6.08.2010 | 16:13 »
Bei jeder Rollenspieltheorie-Frage frage ich mich zuerst immer: Was ist daran tatsächlich spezifisch fürs Rollenspiel?
Aufmerksamkeit ist sicher eine wichtige Sache im Rollenspiel und aufmerksam zu sein ist notwendig, aber was ist daran spezifisch fürs Rollenspiel? Kann man da nicht erst mal einfach Techniken verwenden die allgemein nutzbar sind, die z.B. auch im Unterricht oder woanders funktionieren?

Das rollenspielspezifische was mich an Aufmerksamkeit interessieren würde, ist auf welchem Element des Spiels die Aufmerksamkeit gerade liegt und wie sie dazwischen wechselt. Die wichtigsten Ebenen wären da wohl die Realität der Spieler am Spieltisch (sollte wenig A. erfordern ?), das Spiel als Organisationsprozess (nach System und Zeitpunkt unterschiedlich transparent) und die Fiktion. Wie die Aufmerksamkeit zwischen diesen Ebenen hin und her geht finde ich die wichtigste Frage.

Offline Teylen

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Re: RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #28 am: 6.08.2010 | 17:39 »
Das ist dann die erwähnte "gute Intuition".
Ich wuerde es eher als Talent bezeichnen.
Da Intuition fuer mich eher etwas mit gedanklichen Eingebungen zu tun hat.

Allgemein finde ich es schwer nachvollziehbar das die Aufmerksamkeit in Rollenspiel, unter der Vorraussetzung das der eigene Charakter in die Szenen involviert ist, faellt respektive fehlt.

Schliesslich kann auf jede Handlungsentwicklung eine eigene Reaktion gefordert werden.
Bei Filmabenden oder Marathons entfaellt die Anforderung einer eigenen Reaktion, abgesehen jender in der Pause einmal aus dem Kino Saal raus und wieder rein zu traben, und ein Aufmerksamkeitsverlust wirkt sich nicht weiterhin negativ aus. Das heisst ob man bei der Schlacht vor Helms Klam einschlaeft, wie es einer aus der Gruppe die sich die HdR Triologie im Kino gab tat, ist irrelevant.

Der soziale Druck beim Rollenspiel sollte ueber dies hinaus motivieren nicht einzuschlafen. Schliesslich beeintraechtigt es das Spielerlebnis der anderen. Beim TV sehen ist es relativ egal, solange man nicht zu laut schnarcht. Naja und wer im RPG wegratzt verpasst noch seine Spotlights @.@
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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #29 am: 8.08.2010 | 10:41 »
@Boomslang:

Aufmerksamkeit grundsätzlich ist nicht spezifisch fürs Rollenspiel. Aufmerksamkeit am Spieltisch während des Rollenspiels schon. Zu deutsch: vieles, was über Aufmerksamkeit geforscht wird, dreht sich um die Frage, wie aufmerksam Menschen in der Schule, am Arbeitsplatz oder während massenkultureller Unterhaltungsformen sind. Diese speziellen Ergebnisse sind nur eingeschränkt fürs RPG nutzbar. Schule findet in einem festen Zeitrahmen statt, der sich seltenst mit dem RPG-Zeitrahmen (später Nachmittag, Abend, Nacht) überschneidet. Selbiges gilt für Arbeit. Bei beidem kommt noch hinzu, dass nicht immer intrinsische Motivation vorliegt. Gängige Unterhaltungskultur wird zwar zum gleichen Zeitpunkt konsumiert, orientiert sich aber an anderen Zeitspannen (ca 2 - 3 h, Rollenspiel 3 - 5 h oder 6 - 8 h). Deswegen finde ich es interessant, sich über die spezifischen Aufmerksamkeitsfragen im Rollenspiel Gedanken zu machen.

@Zornhau:

Das sind doch alles wertvolle Hinweise von Dir gewesen. Wieso behauptest Du dann mit Deinem Eingangspost, es lohne sich nicht, sich um Aufmerksamkeit Gedanken zu machen?

Allgemein:
Gruppenbesonderheiten und individuelle Abweichungen sind natürlich zu berücksichtigen. Genau deswegen lohnt es sich doch, darüber nachzudenken, um Unterschiede bewusst zu machen und Erfahrungen auszutauschen. (Und die Techniken sind auch nicht jedem bekannt, es gibt bestimmt immer noch Abdunkler unter den Spielleitern.)

Glaubt ihr, man sollte Spieler in einer Dämmerphase aktiv anspielen (vielleicht mit ihrem bevorzugten Spielinhalt?), oder besser schlafen lassen und mit den wachen Spielern weiterspielen? Aus meiner Spielersicht sehe ich das so, dass ich persönlich zu 80+% keinen Spaß daran haben werde, im Halbschlaf einen Kampf auszufechten, obwohl ich eigentlich gerne Kämpfe auswürfel. Mir wäre es da lieber, einen Kampf (einsetzen: persönlich wichtiger Spielinhalt) dann zu spielen, wenn ich voll dabei bin, aber vielleicht sehen das andere anders?
 
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #30 am: 9.08.2010 | 05:38 »
Geht tatsächlich der Trend in Richtung Kurz-Sessions (< 12 hrs)? Wie schade. Ich will meine Truppe aufmerksam, aber nicht wach. Ich will, daß Adrenalin sie am Einschlafen hindert, aber Müdigkeit die Grenzen zwischen Bewußtsein und Unterbewußtsein einzureißen beginnt. Dazu muß ein SL natürlich Adrenalin liefern. Stephen King hat über diese Grenze mal ein fabelhaftes Essay geschrieben, eigentlich Pflichtlektüre für Immersionsjunkies. In diesem Zwischenzustand passieren dann auch diese Dinge...

« Letzte Änderung: 9.08.2010 | 05:49 von Tearmaster »
I'm not nice. I'm on medication.

Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Ein

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #31 am: 9.08.2010 | 07:00 »
Zitat
Meiner Meinung nach wird viel zu wenig über Cliffhangertechniken aufgrund von Spielermüdigkeit geschrieben.
Das Thema wurde exzessiv vor 10-15 Jahren zur Hochzeit des cinematischen Spielstils behandelt. Ebenso wie der Aufbau von Abenteuern im Zusammenspiel von Suspense, Surprise und Mystery.

Offline Naldantis

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Re: RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #32 am: 22.08.2010 | 23:08 »
Wieso nicht? Man ist ja nun nicht nur passiv oder so. o_O

Naja, wenn man dann schon einen 12h Tag hinter sich hat und davon auch nicht richtig zum Schlafen kam, dann hat man halt das eine oder andere Tief über den Abend...
...und bei WE-Sessions bleibt man ja auch nicht nüchtern.
 

Offline Naldantis

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Re: RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #33 am: 22.08.2010 | 23:19 »
Übung ein anderes - man kann durchaus trainieren, acht Stunden am Stück recht konzentriert bei einer Sache zu bleiben, mit einer Unterbrechnung zwecks Mittagessen. Die Phase, bis man soweit ist, ist ziemlich lästig (sie erfordert Disziplin und oft genug, wenn (bzw. weil) die nicht reicht, Druck von außen), weswegen es heute praktisch nicht mehr gemacht wird, aber möglich ist das schon.

a) klingt mir das etwas zu gezwungen - ich möchte in meinem Hobby SPASS haben, nicht zum Training gezwungen sein.

b) hat man wie gesagt die 8h manchmal auch vorher schon weg.

Zitat
Und auch, wenn man als Spielleiter einigermaßen auf lange Aufmerksamkeitsspannen trainierte Spieler hat, ist es sinnvoll, sich auf Aufmerksamkeitsschwankungen von vorneherein einzustellen. Ich denke, da kann man vielleicht vom alten Film oder dem noch älteren Theater lernen, die beide ja die "Spannungskurve" oft auch zugunsten von "Entspannungsmomenten" unterbrechen.

Das wäre schön, aber i.d.R. haben die verschiedenen Spieler zu verschiedenen Zeitpunken ihre Müdigkeitsphasen, zum anderen werden sie von unterschiedlichen Szenen wachgerüttelt.

Offline Teylen

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Re: RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #34 am: 22.08.2010 | 23:37 »
Naja, wenn man dann schon einen 12h Tag hinter sich hat und davon auch nicht richtig zum Schlafen kam, dann hat man halt das eine oder andere Tief über den Abend...
Wenn man vor dem Arbeitstag nicht zum schlafen kam ist meine Erfahrung das sich das Müdigkeitsproblem vor allem auf die Arbeit auswirkt und man Abends ein "hoch" bekommt. Zumindest konnte ich feststellen das es mir passiert wenn ich regelmäßig länger arbeite und zu wenig Schlaf bekomme.

Nun und dem hinzukommt das ich Rollenspiel weder als Stress keine passiv geprägte Tätigkeit ist wie das ansehen eines Films. Wo für mich ein Konflikt entsteht wenn man normalerweise voraussetzen kann das Spieler kein Problem haben sich einen mehrstündigen Film im Kino oder TV anzusehen ohne die Aufmerksamkeit zu verlieren bzw. einzuschlafen, jedoch beim Rollenspiel dazu nicht in der Lage sind.
Zitat
...und bei WE-Sessions bleibt man ja auch nicht nüchtern.
Ich spiele bisher zumeist die Woche unter, und ich würde nun keinen Anlass sehen mehr zu trinken wenn es Wochenende wäre.
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Offline Merlin Emrys

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Re: RE: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #35 am: 23.08.2010 | 00:11 »
a) klingt mir das etwas zu gezwungen - ich möchte in meinem Hobby SPASS haben, nicht zum Training gezwungen sein.
Ich würde sagen, Du hast mich mißverstanden, aber ich habe mich da auch nicht klar ausgedrückt. Das Training war als Training für den eigenen Beruf gemeint. Und da will man zwar auch Spaß haben, aber im Vordergrund steht er leider trotzdem oft nicht. Und das, was man für den Beruf einübt, kann man dann in seiner Freizeit gleich mal mitnutzen.

b) hat man wie gesagt die 8h manchmal auch vorher schon weg.
Das kann passieren. Aber Konzentration ist ja kein Binärzustand... jedenfalls bei mir nicht. Ich kann 8 Stunden an einem Thema arbeiten und dann auf ein anderes nochmal wieder neu konzentriert sein. 

Das wäre schön, aber i.d.R. haben die verschiedenen Spieler zu verschiedenen Zeitpunken ihre Müdigkeitsphasen, zum anderen werden sie von unterschiedlichen Szenen wachgerüttelt.
Naja, manche Dinge rütteln schon die meisten Spieler wach, und für die andern ist es ja unter Umständen gar nicht nötig, daß alle wach sind. Vor allem aber kann man, indem man auf wechselnde Phasen achtet, den Rhytmus in sehr erheblichen Umfang mitbestimmen. Es ist ja nicht so, als ob der körperliche Rhytmus von den Umständen unabhängig wäre und als Einziges über den Zustand der Person befinden kann. Wenn der Spieler dann noch einigermaßen gutwillig ist und die "Angebote" von Spannungs- und Entspannungsphasen annimmt, sehe ich da nicht so die Probleme mit der Feinabstimmung.

...und bei WE-Sessions bleibt man ja auch nicht nüchtern.
Also, wir bleiben dabei überwiegend nüchter. Ein Bier oder so ist das äußerste. Alles andere lenkt zu sehr ab.

Bargig

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #36 am: 31.08.2010 | 22:34 »
Die Aufmerksamkeit nimmt umgekehrt proportionell mit der Zunahme von Alkohol ab...

Offline Dragon

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Re: [Theorie] Rolle von Aufmerksamkeit im Rollenspiel
« Antwort #37 am: 31.08.2010 | 23:09 »
Zitat
Dagegen sind gute Sitzmöbel, gute Beleuchtung, gute Schreibunterlagen, ein Spieltisch voller Spielmaterialien, Maps, Figuren, Würfel ausgesprochen aufmerksamkeitsfördernd.
klingt gut, ist aber aufgrund der Wohnungsausstattung und Größe nicht immer machbar ;)

Zitat
..und bei WE-Sessions bleibt man ja auch nicht nüchtern.
Doch, zu 95%, weil alle außer mir und meinem Freund wieder nach Hause fahren müssen.
Die restlichen 5% bedeuten, dass sie alle am nächsten Tag nichts vorhaben und bei uns pennen, aber dann spielen wir ab der zweiten Hälfte des Tages meistens Gesellschaftsspiele.

Also wir spielen immer einen ganzen Tag, meistens so ab ca. 12 Uhr Mittags und dann bis ca. 22-23 Uhr. Bis dann alle gegangen sind ist es meistens 0 Uhr oder so.... und ich kann eigentlich sagen, dass diese Aufmerksamkeitssache eher Tagesabhängig als Stundenabhänig ist. Entweder sind die Leute gut drauf oder eben nicht, das hält sich dann aber meistens auch den ganzen Tag über, diese Stimmung.