Session 2 – Teil 3Bevor sie in See stechen bekommen sie von ihrem Halbblinden Seher eine Prophezeiung, sie würden sich zur Insel des Todes aufmachen und sie hätten einen Verräter und das ein Toter wiederauferstehen wird. Der Seher war bis dato nicht so richig in Erscheinung getreten und ich hatte das Gefühl, dass eine Warnung nicht verkehrt sein kann.
So, die Charaktere fahren dann mit Alrik Olafson, und 5 Gefolgsleuten von Chordias zur Echseninsel, welches auch zufälligerweise die Pirateninsel sein soll. Auf der Überfahrt mit dem kleinen Boot will eine Seeschlange mit ihnen spielen, sie können durch gute Würfe der Gefahr entfliehen und erreichen den Strand.
Auf der Insel angekommen entdecken sie schnell alte Steinskulpturen und Gebilde, alle mit Jade verziert. Chordias fässt gegen den Willen seiner Schwester ein Jadestück an, obwohl ich an dem Tag mindestens 3 Mal die Geschichte hab fallen lassen, das die Echsen sich lieber umbringen als Jade anzufassen. Warum dies so ist, wird ihnen schnell klar: Die Jadestücke vereinen sich zu einem 3 m großen
Golem!
Am nächsten Tag hab ich mit dem entsprechenden Spieler geskypet und er meinte recht trocken, daß er die Warnungen schon beachtet hat, aber es wäre nicht das "naheliegenste" gewesen, daß sich ein Jadegolem zusammenbaut! Recht hat er und ich sah diese Konfrontation auch nicht als fair an, weswegen ich die Spieler sich mittels Erzählen hätte retten lassen. Allerdings kam es gar nicht soweit, keiner wirklich in Todesgefahr geriet.
Dieser Wächter, gebaut nach Vorbild eines altgüldenländischen Soldaten, schlägt sofort auf Chordias ein und nur mit Mühe überlebt er den Angriff schwerverletzt. Die Gruppe flieht in den Wald, doch auch hier gibt es kein Entkommen, den hängen sie den Golem ab, setzt er sich neu aus anderen Jadestücken zusammen. Man beschließt sich zu trennen und später am Boot wiederzutreffen.
Kletterhacken-Oswin (aka
Kletterhacken-Boril) kommt in der Mitte der Insel zu einer Art Pyramide und versucht sich dort zu verstecken. Doch darin trifft er unvermittelt .....
Eisenfaust !Und um das ganze Drama loszutreten, blickt ihm dieser ins Gesicht just in dem Moment, als er den Norbarden erschlagen will und sagt überrascht: "Du?"
Damit ist eines klar: Eisenfaust kennt unseren Kletterhacken-Oswin (aka Kletterhacken-Boril)!Im dramaturgisch richtigen Augenblick schlägt der Golem mit seiner überdimensionierten Waffe zu und treibt die beiden auseinander, bevor es zu einem Dialog kommen kann, der hier noch viel zu früh gewesen wäre.
Ich weiß, man sollte es nicht tun, aber ich hatte eine bestimmte Szene im Kopf, und ich habe dramaturgisch darauf hingelenkt. Ja, ja, böser Dimmel!
Zu diesem Zeitpunkt hab ich schon ein paar Biere intus und der schwäbische Whiskey wurde auch schon verköstigt. So angeheizt hole ich nun vollkommen die Dramakeule raus! Jetzt kriegen sie die volle Soap Packung!Der Verräter Alrik rauscht in der Zwischenzeit mit dem Boot ab, doch lasse ich durch Zufall ein paar Piraten in der Nähe auftauchen, die den totgeglaubten
Assaf zu ihrem Boss auf der Plantageninsel bringen sollten. Nachdem diese erschlagen waren und man mit deren Boot vor dem Golem und Eisenfaust geflohen war, erzählt er, wie er vom Boroni an die Al'Anfaner verkauft worden war.
In der Siedlung wieder angekommen halten die Charaktere Kriegsrat. Die Erkenntnisse und Informatioen müssen erstmal richtig zusammengefügt werden. Auch unsere Mitspielerin bringt die Infos endlich ein, die ihr Charakter
Keke von den Sklavern erhalten hat. Ich helfe ein wenig beim ordnen, damit die Spieler nicht zu sehr in eine falsche Richtung abgleiten.
Kletterhacken-Oswin (aka
Kletterhacken-Boril) gesteht, dass er unter falschen Namen hierkam, sein Name sein
"Boril Dagoneff" und gehöre damit zu der Sippe, die Eisenfaust auszulöschen versucht. Unser
Kletterhacken-Boril kam ins Südmeer um seinen Bruder
Mikail zu finden, der seit vielen Jahren verschwunden ist. Mit Hilfe der anderen rekonstruieren sie, das der Boroni im Wasserturm sowohl mit Mikail als auch mit Eisenfaust in Kontakt stand.
Kletterhacken-Boril will also noch zu diesem um mehr herauszufinden.
Aber noch nicht genug Drama,
Keke erzählt mehr von den Personen der Plantageninsel, auch von Sklavenaufseher
Omjaid ibn Nareb, der früher selbst ein Sklave gewesen war, doch dann der Favorit der Grandin wurde und damit aufstieg. Der Name sagte ihr nichts, doch als sie die Info weitergibt, kommen die ersten Verdachtsmomente:
"Franks Magier heißt doch Yali ibn Omjaid und er sucht seinen vermissten Vater hier! Das ist doch kein Zufall!"Nein, natürlich nicht, dass ist
Drama! Besser wäre es natürlich noch gewesen, wenn Frank, der Spieler von Yali nicht im letzten Moment abgesagt hätte. Aber sollen ihm die anderen Charaktere das beim nächsten Mal verklickern.
Ich bin jetzt so ziemlich komplett im Dramawahn und als die Spieler zum Wasserturm aufbrechen um den Boroni zu besuchen, treffen sie auf das Schiff eines freien Händlers und sowohl
Assaf als auch
Kletterhacken-Boril erkennen den Mann, der sie als Kinder misshandelt hat.
Beide Spieler haben mir unabhängig fast die identische Vorgeschichte zugesandt und ich dachte, dass wäre eine nette weitere Verknüpfung!
Noch nicht genug Drama? Jetzt hole ich zum Rundumschlag aus, der Boroni wird plötzlich ganz zutraulich, als er
Kletterhacken-Boril erkennt. Er erklärt, das er mit dessen Bruder und Eisenfaust zusammen für den Patriarchen gemordet hat. Er habe beide ausgebildet, doch dann ist Eisenfaust durchgedreht und hat den Governeur und Mikail Dagoneff ermordet! So, alles ausgelegt, jetzt warte ich nur noch auf die Gelegenheit für mein dramatisches Grande Finale, als die bösen Worte an mein Ohr dringen:
"Ich hätte jetzt gedacht, Eisenfaust ist der Bruder von Boril"Ja, natürlich ist er das, du Affe! Aber halt doch deine Fresse! Ich will doch meine Star Wars Szene "Du hast meinen Bruder getötet!" – "NEIN, ich bin dein BRUDER" Resiginiert geb ich auf und höre auf, mir eine Szene zu wünschen. Die Spannung ist raus, der Boroni gibt alles zu: ja, Eisenfaust ist wirklich Mikail Dagoneff, mitterweile vollkommen verrückt! Er sieht den Tod - die vollkommene und absolute Gnade Borons - als einzige Möglichkeit, den Familienfluch zu brechen. Und weil Mikail so gnädig ist, will er gleich noch all seine ehemaligen Kampfgefährten ebenfalls mit dieser Gnade beehren! Deshalb verschanzt sich der Boroni auch mit seinen Männern in dem Turm.
An diesem Punkt brechen wir dann ab. Ist auch erstmal genug für einen Abend.
Fazit:
Es gib diesmal viel dramatischer her und den Spielern wurde nicht langweilig. Die Massnahmen, die wir ergriffen hatten, zeigten Wirkung. Mit mehr Spannung und Drama kommen einfach auch weniger blöde Zwischenkommentare. Auch wenn es nicht komplett glatt lief und ich noch einige Punkt verbessern muss, war die Runde für mich sehr toll, und selbst nach 2 Arbeitstagen schöpfe ich noch immer gute Laune aus der Runde.
Kritische Stimmen gab es auch. Zum einen hab ich in meinem Dramawahn wohl einige Spieler komplett abgehängt, diesmal waren die Informationen zu leicht zu bekommen.
Ihr könnt euch auch nicht entscheiden, das erste mal waren die infos zu schwer zu kriegen!
Ein Spieler murrte etwas von fehlendem Abenteuer. Gestern hab ich mit ihm deshalb telefoniert bin aber noch nicht ganz schlau, was ich dort tun kann. Ich werde das Problem im Auge behalten und da ich gerne mit ihm zocke, hab ich auch mit der Planung einer neuen heldenhafteren und epischeren Kampagne begonnen. Mal sehen wie das ankommt, vielleicht finden wir, was ihn stört.
Ansonsten hab ich 2 sehr begeisterte Spieler und 2, die es ganz gut fanden, wobei man sagen muss, das diese beiden Schwaben sind und so betrachtet, ist das schon ziemlich positiv.
Ich möchte an dieser Stelle nochmals ausdrücklich sagen: Ich danke meinen Spielern, den nicht ich habe mir den ganzen Dramaquatsch ausgedacht, sondern eben SIE SELBST! Ich habe das ganze nur verknüpft!
Wo wir beim Bedanken sind: Ich hab einen Spieler die Plantageninsel selbst zeichen lassen und hab jetzt eine schöne farbige Karte am Flipchart hängen! Auch der Spieler von Chordias ist Feuer und Flamme für die Plantageninsel und möchte für das nächste Mal das Grandenhaus ausarbeiten (in seiner Vorstellung ist es wie die Villa eines Drogenbarons)! So viel Motivation finde ich toll!
Für das nächste Mal nehme ich mir vor, an meinen Action Sequenzen zu arbeiten, die haben mir nicht richtig gerockt, obwohl ich mir das mal auf die Fahne geschrieben hatte. Weiterhin muss ich die Mannschaft von Chordias Schiff genauer unter die Lupe nehmen und eine R-Map davon machen, damit ich die bessern verwenden kann.
Da die Spieler nun langsam wissen, wie der Hase läuft, bin ich gespannt auf das nächste Mal, da muss es dann mal gewaltig krachen!