Autor Thema: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin  (Gelesen 57319 mal)

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Offline Blechpirat

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #25 am: 30.08.2011 | 10:08 »
Ich hab ja das Gefühl, dass JollyOrc denkt, dass er mit der Aufteilung des Diaries in drei Teile auch drei Fate-Chips als Belohnung bekommt.... und wenn er so weiterschreibt, könnte das klappen ;)

Offline JollyOrc

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Edinburgh Blues - Teil 3
« Antwort #26 am: 30.08.2011 | 11:03 »
Ok, zuerst müssen wir aber den Merlin überzeugen. Ihm klar machen, dass wir es ernst meinen, dass wir tatsächlich liefern können, und dass ihm diese “Gefallen” auch wirklich etwas wert sind. MacGregor ist eigentlich dafür die beste Option, schließlich kennt er den alten Knacker schon eine Weile. Die beiden sind ganz offensichtlich nicht die besten Freunde (Schotten und Engländer halt), aber sie arbeiten wohl schon länger zusammen.

Länger. Also, schon so hundert Jahre oder so. Und dabei sieht MacGregor nicht mal älter aus als ich! Verfluchte Fingerwackler, so langsam wird mir klar, was Sandra meinte. Wie alt ist sie eigentlich wirklich? Und kann man das, was die da haben als Pille kriegen? Ich bin zu gut, um an Altersschwäche zu sterben!

Noch ziehrt sich MacGregor allerdings etwas. So sehr er dem englischen Bastard eins auswischen will, natürlich will er auch etwas dafür sehen. Ich versuche ihn sanft in Richtung Manske Senior zu schubsen, und erwähne das mit den dreißig Jahren und dem Sex-Vampir. Sex Sells!

Oder auch nicht.

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Irgendwie bekommen wir ihn schließlich trotzdem rum, und er dann den Merlin. Verfluchte Scheiße, dieser Plan scheint tatsächlich zu funktionieren. Vorausgesetzt Syltvanas geht auf die Wette ein, aber warum sollte er das nicht tun? Wie gesagt, er ist doch völlig wettverrückt, richtig?

Also wieder auf in dieses Nevernever-Dingens und von dort nehmen wir die Abkürzung nach Haithabu. Trotz dieses Algententakel-Dingens, diese Art zu Reisen schlägt zumindest immer noch RyanAir.

Syltvanas Hort, später Nachmittag

Syltvanas empfängt uns in seinem Horst. Hort? Egal. Zum Glück keine Tropfsteinhöhle mit Fackeln, sondern eher eine Art Junggesellenbungalow das mir verdächtig nach einer (teuren aber geschmacklosen) Variante von Hugh Hefners Bude ausschaut. Deckenhohe Fenster, schicker Flachbildfernseher, Liegelandschaft, Kaminfeuer, Wohnzimmerbar.

MacGregor übernimmt die Verhandlungen, wie geplant. Zunächst scheint er etwas eingeschüchtert von Syltvanas zu sein, und hey, ich kanns ihm nicht verübeln. Aber er fängt sich, und erklärt die Wette. Und man glaubt es kaum, aber dieser Schotte kann verdammt gut lügen, er schafft es tatsächlich, Syltvanas die Wette schmackhaft zu machen.

Ich sagte es ja: Narrensicher.

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Und da fährt uns Syltvanas in die Parade. Einen, nein, gar zwei Gefallen als sein eigener Einsatz? Gibt’s nicht. Wie wärs mit Drachenfeuer stattdessen? Verflucht, MacGregor schaut schon ganz begierig.

Die Verhandlungen gehen weiter, aber irgendwie scheinen alle das Ziel aus den Augen verloren zu haben. Klar, für die Fingerwackler hier scheint die Sache mit dem Drachenfeuer ungefähr so verlockend zu sein, wie für mich die neueste Ausgabe von Guns’n’Babes Monthly. Und Syltvanas verfolgt natürlich mehr als nur ein Ziel. Offenbar ist er sauer, dass er noch keinen treuen Lakaien hat, während die kleine Melanie ja fröhlich mit diesem anderen Drachen flirtet.

Ich sag Euch, mein Plan hat sich langsam in einen brennenden Haufen Exkremente verwandelt, und irgend jemand hat schon den Ventilator angeworfen. Eigentlich kanns mir ja egal sein ob die Manske frei kommt, oder ob Boris jetzt in den Rat aufgenommen oder einfach nur einen Kopf kürzer gemacht wird. Aber die beiden sind mein Ticket um mich häufiger in Edinburgh herumzudrücken....

“Hey, Syltvanas - Du willst einen Botschafter? Gib den Beiden ihre Gefallen, und Du kriegst mich.”

Sicherlich nicht die klügste Idee die ich je hatte, aber heißt es nicht, dass Drachen Ihre Leute mit Macht und Langlebigkeit ausstatten? Genau das, was ich brauche, um die Sache mit Sandra richtig angehen zu können.

Syltvanas schaut mich an und schnippt mit den Fingern. Um uns herum scheint die Zeit stillzustehen. Edeltraut ist mitten in der Bewegung erstarrt, und MacGregor steht mit offenen Mund da und sieht ziemlich dämlich dabei aus.

Garantiert nicht die klügste Idee die ich je hatte!

Wir verhandeln. Was kann ich ihm bieten, was will ich, was hat er davon. Abstriche werden gemacht. Wir werden uns einig. Und dann erinnere ich mich an diesen Science Fiction Roman den ich vor Jahren mal gelesen hab, “Trau keinem Drachen.”:

“Gut” brummt Syltvanas, “fangen wir mit einem Vertrauensbeweis an: Bring mir diese Sandra, dann beginnt unser Pakt.”

Scheiße!

Edinburgh, ein paar Tage später

Als ich wieder einen klaren Gedanken fassen kann, sind wir schon zurück in Edinburgh. Mein perfekter Plan liegt zwar nicht vollkommen in Trümmern, aber statt zwei offenen Gefallen, können wir dem Merlin nur zwei Mal Hilfe gegen den Roten Hof der Vampire bieten. Niemals wird er sich darauf einlassen!

Was bleibt uns, als es dennoch irgendwie zu versuchen?

Natürlich sieht der Merlin, dass Syltvanas Hilfe in diesem verfluchten Krieg wirklich hilfreich sein könnte. Ich meine, bei unserem ersten Besuch hier, haben wir all die Verletzten gesehen, der Weiße Rat steht mit dem Rücken an der Wand. Aber der englische Bastard will mehr, und formal ist er im Recht - das ist nicht das, was wir versprochen hatten.

Was folgt ist zäh. Zäher als zu lang gebratenes Steak von einem uralten Bullen. Was uns rettet, ist die Tatsache, dass wir bei Syltvanas Wiedererweckung dabei waren. Ohne, dass die alte Echse es verhindern konnte, waren wir geistig mit ihm verbunden. Und Boris hatte dabei etwas über Syltvanas gelernt: Den kompletten verdammten Namen dieses schuppigen Mistkerls.

Gut, dass solche Viecher keinen Personalausweis haben ist mir klar, aber erst als Edeltraut mir erklärt, dass es für die Übernatürlichen die Sache mit dem echten Namen eine große Sache ist. Wir wissen also Syltvanas Rumpelstilzchen sozusagen. Yippijayay Schweinebacke!

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Und verdammt, so wie Merlins Augen glänzen, als wir ihm den Vorschlag machen, ist mir klar, dass wir die verfluchte Goldmine getroffen haben.

Der Rest ist schon fast Routine. Um sicherzugehen führe ich Edeltrauts Mutti durch ein altes Abflussrohr aus der Festung des Weißen Rates heraus, keine Magie und all das, right?

Syltvanas fragt bei der Wettauflösung natürlich sofort nach Sandra, aber damit kann er mich mal. Sag ich ihm natürlich nicht, bin ja nicht vollkommen blöd.

Und hey, morgen bekommt Boris dann endlich seine eigene Schwarzkutte, und danach gibt es bestimmt noch eine Party. Und eines weiß ich: Sandra lässt sich keine Party entgehen...
« Letzte Änderung: 29.01.2012 | 13:07 von JollyOrc »
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Blechpirat

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #27 am: 30.08.2011 | 13:21 »
 :d

Ich finds übrigens großartig, wie viel Detail du so schilderst, dass ich nie erwähnt habe. So muss das - finde ich - laufen: Kopfkino eben. Übrigens hatte ich das gleiche Bild im Kopf, auch wenn meine Beschreibung nur aus den Worten "Bungalow" und "Luxus" bestand. Bei mir gabs im Kopf übrigens noch große, französische Fenster, die bis zu Boden reichen und eine Vertiefung in der Mitte des Raumes... ;)
« Letzte Änderung: 30.08.2011 | 13:37 von Blechpirat »

Offline Timberwere

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #28 am: 30.08.2011 | 14:12 »
Sehr sehr cool auch dieser Teil, JollyOrc.

Ich habe es in den anderen Postings dieses Threads nicht so explizit gefunden, aber du spielst offensichtlich einen Vanilla-Söldnertyp, richtig?
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Blechpirat

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #29 am: 30.08.2011 | 14:20 »
Ja. Dazu gibt es einen Beschwörer, der jetzt zum echten Wizard wurde, eine Polizistin mit einigen übernatürlichen Fähigkeiten und neuerdings Erdmagie, eine drachenblütige Chemiestudentin, die jetzt bei der Polizei arbeitet und - ganz neu - einen schottischen Zauberer.

Offline JollyOrc

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #30 am: 30.08.2011 | 14:20 »
Ich habe es in den anderen Postings dieses Threads nicht so explizit gefunden, aber du spielst offensichtlich einen Vanilla-Söldnertyp, richtig?

Genau. Jan Hirt ist quasi die normalsterbliche Variante von Kincaid, nur leider fast ohne jegliche Nahkampffertigkeiten. Jetzt hat er auch endlich mal selbst Lore, und muss nicht mehr immer so doof aus der Wäsche gucken, wenn von Übernatürlichem die Rede ist :)
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline First Orko

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #31 am: 30.08.2011 | 14:33 »
und - ganz neu - einen schottischen Zauberer.

Danke, für das Erwähnen der korrekten Nationalität!
Jollyorc, hast du das gelesen?! (Wobei ich geneigt bin zu glauben, dass Jan Ayden tatsächlich mit voller Absicht wiederholt als Ire titulieren würde, nur um ihn zu ärgern ;))

Ansonste: Volle Zustimmung, klasse Diary - macht echt Spass zu lesen!
Abgesehen davon hat die Runde echt gut gerockt, für das erste "richtige" Mal Fate war das schon klasse - auch wenn objektiv gesehen zu Anfang nicht viel passiert ist. Aber die Vermittlung zwischen dem BigBoss des White Councils und dem Drachen war echt groß - auch wenn ich da gefühlt ne Zeitlang deutlich mehr im Spotlight stand. Kein Plan, wie die anderen das so auffassen...


Ich hab ja das Gefühl, dass JollyOrc denkt, dass er mit der Aufteilung des Diaries in drei Teile auch drei Fate-Chips als Belohnung bekommt.... und wenn er so weiterschreibt, könnte das klappen ;)

Also zwei sollten schon drin sein, 1 fürs Diary an sich und +1 für Quali/Länge, mMn.
« Letzte Änderung: 30.08.2011 | 14:51 von Orko »
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Timberwere

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #32 am: 30.08.2011 | 15:11 »
Ja. Dazu gibt es einen Beschwörer, der jetzt zum echten Wizard wurde, eine Polizistin mit einigen übernatürlichen Fähigkeiten und neuerdings Erdmagie, eine drachenblütige Chemiestudentin, die jetzt bei der Polizei arbeitet und - ganz neu - einen schottischen Zauberer.

Hehe. In unseren "Miami Files" hat sich mein Urban Fantasy Autor, ebenfalls einziger Plain Vanilla Mortal unter lauter übernatürlichen Mitstreitern, jetzt auch mal den ersten Punkt Lore geholt, um wenigstens in der Theorie ein bisschen mitreden zu können. :)
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
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Offline JollyOrc

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #33 am: 30.08.2011 | 15:24 »
Also zwei sollten schon drin sein, 1 fürs Diary an sich und +1 für Quali/Länge, mMn.

ich hab mal alle drei Posts überarbeitet - Füllwörter entfernt, Schotten und Iren vertauscht, off-topic- und Regelbemerkungen eingebaut - Karsten wollte ja was für seine Webseite haben  ;)

Teil 1, Teil 2 und Teil 3
« Letzte Änderung: 30.08.2011 | 15:26 von JollyOrc »
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Blanchett

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #34 am: 30.08.2011 | 23:11 »
super klasse...

Wann gehts weiter? Will mehr davon

Offline Blechpirat

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #35 am: 31.08.2011 | 15:10 »
Ich hab das Diary noch mal - mit meinen eigenen Anmerkungen versehen - auf der FATE-Seite gepostet.

super klasse...

Wann gehts weiter? Will mehr davon
Wir spielen so im Takt von 4-6 Wochen. Deshalb kann es etwas dauern, bis es weitergeht.

Nice. Jetzt fehlt nur noch der Bericht mit dem persönlichen Drama :)
Du solltest jetzt auch zufrieden sein... ;)

Offline Gorai

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #36 am: 2.09.2011 | 10:38 »
Moin!

Diesmal kein offizieller Polizeibericht aus meinen Fingern, sondern Teil 1 aus den persönlichen Aufzeichnungen der Hauptkommissarin Edeltraut Manske junior.

Liebe Grüße

Alyne

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02.09.2011

Endlich Ruhe und Zeit zum Schreiben...
Die Sonne scheint und kein Stress, nette Gesellschaft in Form von Jan Hirt, der meiner Einladung nach Hawaii folgte.
Alleine hätte ich diese Reise bestimmt nicht angetreten. Ich hasse fliegen!

Als mein neuer Chef in Wiesbaden mir den Urlaubantrag vorgestern unterschrieb, sagte er er möchte mich bei meiner Rückkehr
in den Dienst braungebrannt und in besserer Laune sehen.
Die etwas längere Debatte davor hätte er sich aber auch sparen können, schließlich habe ich sowohl noch beim LKA in Berlin
als auch hier in Wiesbaden und Standort Berlin jede Menge Überstunden aufgetürmt, vom Urlaub der letzten 3 Jahren ganz zu schweigen.

Aber eigentlich sollte ich mich ja nicht aufregen, sondern ich wollte eigentlich über die letzten Geschehnisse der  vergangenen Tage rekapitulieren.

Angefangen hat es ja damit, das am letzten Freitag Abend bei meiner Rückkehr aus Wiesbaden ein unfrankierter und absenderloser
Brief bei mir im Postkasten lag.
Der Weisse Rat hat sich endlich persönlich bei mir  gemeldet.
Es ging dabei nicht um eine Ein- sondern eine Vorladung.
Zu Mindest haben sie mir geschrieben, um welche „Vorfälle“ es sich handelt. ...
Prag? Als Treffpunkt?
Seltsam. Mein Gefühl sagt mir, es steckt mehr dahinter. Ausserdem gilt zwar Prag als sichere Stadt, es ist dennoch für mich unbekanntes Terrain.
 Da benötige ich lieber Rückendeckung. Meine  Bestellung neu entwickelter Kugeln sind immerhin eingetroffen.
18 Kugeln sollten erst einmal reichen.
Vielleicht mag mich ja Jan Hirt begleiten.
Ein Wochenende kann ich derzeit realtiv schnell verlängern, da zur Zeit wenig zu tun ist.
Nun Berichte raussuchen und den Drucker anschmeissen...

Am Sonntag vor unsere Abreise nach Prag:
Frühstück bei mir
Mein Vater weiß noch nichts über die Vorladung und ich werde ihn vor meiner Abreise nicht einweihen.
Er hat ja die Wohnung unter mir, seit dem das Haus abgebrannt ist.
Jan kommt demnächst vorbei, aber besonders wach klang er am Telefon eben nicht.
Ein Kaffee alá McMasters sollte auf jeden Fall wachmachen. Jeden!
...Der Familiensage nach sogar Tote...
Ein wenig später erklärt sich Jan bereit uns nach Prag zu begleiten, wenn zuerst etwas zögerlich.
Boris war bereits am Packen, als ich in anrief. Er bekam ebenfalls ein vergleichbares Schreiben.

Gegen Abend in Prag
am alten Turm der Universität zu Prag
Pünktlich standen wir drei (Boris, Jan und ich) am Turm und warteten, als ein Mann an uns vorbei lief.
Mein Instinkt sagte mir, leider zu spät, nicht menschlich.
4 weitere dieser humanoiden Wesen suchten Ärger und sie bekamen welchen. Warum kann ich bloss nicht meine Klappe halten?
Sprachen die vier nicht etwa...Ertruskisch? ...
Sekunden später erschien ein Magier aus Schottland Ayden McGregor auf der Bildfläche und half uns aus der Patsche.
Er ist tatsächlich unsere Begleitung nach Edinburgh und nimmt anscheinend die Sache ernst.
Leider war unser Weg nach Schottland durch heran rückende Vampire versperrt gewesen.
Wir suchten Schutz in einer nahe liegenden Katholischen Kirche.
Boris stand wie unter Drogen und wollte hinaus zur dieser Horde Roter Vampire, wie mir Ayden bestätigte.
Der Speichel der Roten Vampire macht süchtig und Boris war in dem Kampf davor damit in Berührung gekommen.
Eine andere Abhängige wurde seitens der Vampire des sogenannten Roten Hofs zu unserer Zuflucht geschickt, um uns, vor allen Boris heraus zu locken.
Jan, unser 2-schneidiges Schwert bat mich um 5 Minuten Zeit, für ein Ablenkungsmanöver.
Ich rief es Mr. McGregor sowie Boris zu, aber nach circa 2 Minuten konnte ich Boris nicht aufhalten.
Der Einfluß der Droge und der dazugehörige Ruf der Vampir-Adligen waren derartig stark.
Auch Mr. McGregor verschwand von Bildfläche.
Auch wenn er arrogant scheint, dieser Schotte, er hält sein Wort: Sein Schutzzauber auf Boris war sehr effektiv.
Ich schoß und konnte anschliessend mit "Terra ad limum"  diese Adlige gehörig ins Schlittern bringen.
Einige Kampfrunden später kam es einige Strassen weiter zu einer Explosion, vermutlich von Jan gelegt.
Die Zeit reichte, um dieses weibliche Wesen endgültig zu erledigen und unsere Flucht zu ermöglichen.

Zeitlos im NeverNever
Es war nicht mein erster Aufenthalt im Nevernever. Die Zeit verläuft anders hier. Prag existiert auch hier, aber hier leben Menschen und Feenwesen unterschiedlicher Epochen nebeneinander.
Wir verlassen Prag, gehen ungefähr eine halbe Stunde, während sich die Landschaften verändern. Wir durchqueren die Lowlands und anschliessend die Highlands.
Mr. McGregor führte uns zu einem Fluß, über dem eigentlich eine Brücke stehen sollte.
Ich untersuchte die Basis der Brückenüberreste und musste leider feststellen, das etwas Schweres, Großes von oben die Brücke zerschlagen hatte.
Der ausführende Druck kam von oben...
Ich roch Salz in der Luft, wie an der Nordsee, wie damals auf Sylt.... Oder in Lübeck?
Während ich die Brückenüberreste noch analysierte, schlug das Feenwesen zu und zog Mr. McGregor unter Wasser.
Nach einem kurzen, effektiven, gemeinsamen Kampf konnte das Kelpi zerstört werden.  
Ich nahm ganz automatisch schon Proben, als der Herr Schottische Magier auf mich klitschnass zutrat und um eine Probe bat.
Er erzählte nebenbei, das dieses Wesen mit Blutmagie beschworen worden war und er auch eine Probe benötigte.
Ich fragte mich damals, und bei meiner Abreise aus Schottland, ob unsere moderne Technik das Blut nachweisen könnte.
...Entweder war die Probe zu alt und/oder unsere heutige Technik ist für derartige Untersuchungen noch nicht ausgerichtet.....
Ich habe heute per Email bereits die Analysenergebnisse erhalten und es handelt sich schlichtweg um Braunalgen, Riesenalgen der Gattung Macrocystis pyrifera.
...Nicht ohne Grund heißt mein zweiter Spitzname: Spuki Manske, aber mein Vater trug diesen Namen auch dienstlich.
Alle waren nach diesen Vorfall glücklicherweise am Leben und fast alle unverletzt.
Auf der anderen Seite der Brücke schnippte unser Herr Magier McGregor einfach mit den Fingern und reinigte ohne Aufforderung unsere Kleidung und Ausrüstung.
Hinter einer Wegbiegung verstand ich ihn und hätte vermutlich an seiner Stelle ähnlich reagiert, wenn man seine Möglichkeiten besitzt. ...
An einem großen Findling befand sich der Eingang in die Einrichtung des Weißen Rates unter Edinburgh.
Hinter dem Eingang standen an jeder Seite jeweils ein versehrter Warden, neben ihnen jeweils ein steinerner Hund.
   


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« Letzte Änderung: 2.09.2011 | 10:49 von Alyne »
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Aber...
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Offline Gorai

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #37 am: 2.09.2011 | 14:03 »
So Teil 2, ich bin schneller mit Schreiben fertig geworden als gedacht.

Die Fotos von Teil 1 stammen aus meinem Urlaub 2000 in Schottland.

Nun viel Spass beim Lesen und kommentieren.

...Ich bin dann mal weg.....


Alyne

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03.09.2011
Eine Nacht mehr über die Ereignisse in Edinburgh und Haddeby, Kreis Schleswig- Flensburg geschlafen. ... geschlafen ist wohl das falsche Wort, gewälzt und mehrfach wieder hoch gerissen...
Es waren an sich keine körperlich schweren Gegebenheiten. Der potentielle Kampf gegen die Roten Vampire in Kairo wäre meiner Ansicht für mich angenehmer gewesen.
Aber wir befanden uns ja aus anderen Gründen hier unter Edinburgh.
Der Merlin, gebürtig Mr. Langly ist der Richter und die offizielle Leitung des Weißen Rates.
Er ist Engländer und ein brillianter Politiker. Er scheint alt zu sein und gilt als einer der mächtigsten und ältesten Mitglieder seiner Zunft.
Ein Vorgespräch mit ihm und meine Stimmung war deutlich im Keller.
Nach dem anschließenden Gespräch mit Klaus, dem Spielzeugmacher, meinem engsten vertrauten Magier nach meiner Mutter und einem ausgiebigen Kampftraining am Sandsack ging es mir etwas besser.
...Der Sandsack hat noch einige Dellen mehr bekommen....
Meine Mutter saß wirklich böse in der Scheiße, wirklich das passende Wort. Jans Ausdrucksweise in der Deutschen Sprache färbt auf mich ab.
...wenn das meine Eltern wüßten...,
Die Anklage lautete Kollaboration mit dem Feind, das heißt laut meinem Untersuchungsunterlagen mit den weißen Vampiren, namentlich Familie Raith.
Am nächsten Morgen besuchten wir meine Mutter im Gefängnis, von der Einrichtung her luxeriöser, aber deutlich noch als Hausarrest zu erkennen.
Wenn man absieht, das ihr der Tod drohen würde, zeigte sie mehr Disziplin als ich. ....
Ich liebe meine Mutter, aber wenn man bedenkt, das ich sie seit Monaten nicht mehr sprechen konnte und ich in der Zwischenzeit jemand zu reden gebraucht hätte, der sich mit gewissen Dingen auskennt.....
...und nicht mit Boris, meinem Vater oder Jan....
Es kam einfach über mich, Dinge zu erzählen, die mir auch den Kopf kosten könnte,.....
...Ich bin halt ein Kind beider Welten....

Nach einer weiteren Analyse der vorliegenden Daten kamen wir zum Schluß, das wir die Wettlust von Syltanus nutzen könnten, dem Merlin
dazu bewegen könnten, meine Mum zu rehabilitieren.
Entweder weder verlieren Boris und ich unseren Goldschatz an Syltanus und vor dem weißen Rat unsere Köpfe oder es gelingt uns, meine Mama ohne Magie aus ihrem Gefängnis zu befreien.
Es folgten Gespräche mit dem Merlin, um ihn zu überzeugen, das zwei uneingeschränkte Gefallen von Syltanus reichen, um meine Mutter frei zu sprechen,
sowie Boris als vollwertiges Mitglied der Magier und des Rates zu akzeptieren .
Nach zähen Verhandlungen gibt der Merlin uns die Erlaubnis zu Verhandlungen mit dem Drachen.
Syltanus reagierte auf die Wette positiv, verkleinerte aber seinen Einsatz auf Gefallen gegen die Roten Vampire, mit denen sich der weiße Rat anscheinend seit geraumer Zeit herumschlug.
Keine guten Vorausetzungen für neue Verhandlungen mit dem Merlin, aber er ging letztendlich darauf noch ein.
Ich glaube, Boris sprach mit Mr. Langly über "Namen"?
Jan Hirt befreite meine Mutter, ohne Magie einzusetzen und führte sie über Luftschächte und Rohrleitungen aus der Anlage heraus.
Wette gewonnen!
Meine Mutter war frei und mit allen Rechten als Warden und Mitglied des Weißen Rates wieder hergestellt.
Boris wurde ebenfalls Mitglied im Weißen Rat.
Ja, es gab eine recht große Feierlichkeit um beide, aber ich hielt mich dennoch im Hintergrund.
Die Auswahl an guten Single Malt Whisky war groß und dadurch mein Abend dementsprechend kurz. Ich trinke selten Alkohol.
Bei meiner Abreise reichte ich den Schottischen Magier Ayden McGregor seinen Beutel mit den Worten sowie eine meiner Visitenkarten mit den Worten "Technik oder Magie?
Falls Sie mich erreichen wollen..." und lächelte ihn an.
Ich kann ihn und seine Gepflogenheiten nicht einordnen, aber ich schätze ihn derzeit neutral bis positiv ein.
Seit dem Gespräch im Hausarrest hatte ich meine Mutter nicht gesprochen, aber eine gewisse Wut und noch mehr Frust ihr Gegenüber war noch nicht abgeflaut.
Ich reichte ihr damals eine Dokumententasche mit allen aktuellen Dienstberichten sowie eine Kopie des Schreibens an Georg.
Meine Worte ihr gegenüber lauteten:"Deswegen war ich eigentlich hier. Vielleicht interessieren sich Deine direkten Vorgesetzten ja mehr dafür.
Für eine weitere Zusammenarbeit, falls überhaupt erwünscht... Du weißt ja, wie man mich am Besten erreichen kann...... Ich bin dann mal weg...."
« Letzte Änderung: 4.09.2011 | 18:20 von Alyne »
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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #38 am: 2.09.2011 | 14:12 »
super... freue mich schon auf die Fortsetzung...
Auch wenn ich dann jetzt erstmal ein paar Wochen warten muss

Offline Blechpirat

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #39 am: 2.09.2011 | 14:24 »
\o/

hey, noch ein Diary! Cool! Ich bin der besteste SL der Welt ;)

Offline Gorai

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« Antwort #40 am: 2.09.2011 | 14:34 »
\o/

hey, noch ein Diary! Cool! Ich bin der besteste SL der Welt ;)

Deine Leitung ist doch klasse und ich hatte bereits ja vorgewarnt, dass da noch etwas kommen würde.... ::)

Wir tun etwas für unsere Fate- Chips ;) 8)... oder? ::)


@Blanchett: Danke! 8)

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Black Betty - Teil 1
« Antwort #41 am: 12.09.2011 | 12:05 »
dann wollen wir mal wieder... Teil 1 von... err.. zwei bis drei denke ich :)


whoa, black Betty (bam-A-lam)
whoa, black Betty (bam-A-lam)


Blue Lagoon Beach Hotel, Hawaii

Zwei Wochen Hawaii, herrlich. Zeit in der Sonne zu sitzen, endlich in Ruhe die Guns’n’Babes der letzten Monate lesen, Cocktails und viel Muße, die Erfahrungen der letzten Wochen in neue Munitions- und Waffenskizzen münden zu lassen. Und das Ganze auf Edeltrauts Kosten, als Schmerzensgeld für die Sache in Prag. Sie wohnt zwei Zimmer weiter, keine Ahnung wie sie selbst die Zeit hier verbringt...

Wie gesagt: Herrlich.

Dass ich mich damit erstmal auch von Sandra fernhalten kann, ist ein schöner Nebeneffekt. Ich brauche da erst einmal Abstand, klaren Kopf und all das...

unter Edinburgh, einen Monat später

So sieht also ein Gala Dinner unter Zauberern aus. Langley, pardon, der Merlin erklärt all den anderen Leuten des Weißen Rates, was denn so alles an Beschlüssen und Entscheidungen in den letzten Monaten gefällt wurde. Eigentlich dürfte ich wohl gar nicht hier sein, aber da am Ende Boris feierlich den anderen Ratsmitgliedern vorgestellt werden soll, wird da eine Ausnahme “für enge Freunde” gemacht. Naja, für so einen alten Söldner wie Boris bin ich wohl tatsächlich ein enger Freund.

Ich frag mich, was das über mich aussagt...

Die Veranstaltung geht schon eine ganze Weile, und würde Edeltraut mir nicht aus dem Lateingemurmel des Merlins übersetzen, würde ich gar nichts von dem erzählten hier verstehen. Nicht, dass ich so viel mehr verstehe: “bahnbrechende Fortschritte auf dem Gebiet der ektoplastischen Transmutation”.... was immer die damit meinen. Bald scheint es aber zu Ende zu sein - irgendwelche Diener zünden schon die Spiritusbrenner der Warmhalteplatten an. Ich vermute, Langley hält sich die Ernennung von Boris als Bonbon für den Schluß auf, und dann gibt es hoffentlich endlich was zu futtern.

Auf einen Wink des Merlins hin steht eine Frau in Warden-Mantel auf und kommt auf unseren Tisch zu. 173 Zentimeter ungarische Schönheit - es ist Sandra! Verdammt, warum hat sie mir nicht erzählt, dass sie zu den Polizeiheinis dieses Clubs gehört? Leicht frostig bedeutet sie Boris aufzustehen, und dann sieht sie mich. Und meine frische Bräune, die der von Edeltraut in nichts nachsteht. Verdammt!

Langley scheint nicht sonderlich viel Interesse an einer glanzvollen Einführung von Boris zu haben, was Edeltraut mir da leise übersetzt klingt eher beiläufig gelangweilt. Und er scheint sich irgendwie verschluckt zu haben, zumindest fängt er an zu stottern...

Boris merkt als erster, was wirklich los ist. “Der Merlin wird mental angegriffen!” brüllt er, während er anscheinend versucht einen Schutzzauber über den alten Kerl zu legen. Mann, löst das einen Aufruhr aus. McGregor, Melanie, Edeltraut, ach, der ganze Saal stürmt los um irgendwie in Aktion zu kommen. Nur dieser Schreiberling links vor dem Podium sieht überraschend ruhig aus - jede Wette, dass der hinter diesem Angriff steckt!

Zu blöd, dass ich auf Edeltraut gehört hatte, und nicht mal einen Derringer dabeihabe. Muss halt der Brotkorb herhalten. Geflochtetenes Silber, flach, mit harter Kante - das Ding hat eine überraschend stabile Flugbahn und trifft den Schreiberling hart an der Schläfe. Leider hat in dem ganzen Tohuwabohu niemand meinen Meisterwurf gesehen, andererseits ist das wohl nicht ganz so verkehrt - wer weiß, wie wichtig der Kerl hier ist?

Auf jeden Fall geht jetzt die Post ab. Hektisch fliehende Leute, aus dem Boden wachsen Tentakel, anscheinend ist der ganze Hohe Rat Opfer dieses magischen Angriffs. Hab ich mich beschwert, dass das hier langweilig sei? Ich nehme alles zurück, gebt mir verdammt nochmal meine Langeweile wieder! Der Kerl entkommt leider im Getümmel, aber ich kann mir wenigstens den blutverschmierten Brotkorb sichern.

Fürs erste halte ich mich eh lieber im Hintergrund. Boris und Ayden haben den Merlin in einen Nebenraum gebracht - wenn ich das Gebrüll von dem arroganten Schotten richtig verstanden habe, ist der besonders geschützt. Edeltraut, Melanie und Sandra sind im Clinch mit dem Tentakelwesen. Einer der Tentakel hat schon Edeltraut fest im Griff...

“Haut auf die Spitzen, da sind sie empfindlich!” brülle ich den Ladies zu. Und bevor die Damen die Hentai-Anspielung mitbekommen, stürze ich zum Buffet um mich am Besteckset dort zu bedienen. Da muss doch irgendwas als Waffe brauchbar sein?

Meine Überlegung wird jäh unterbrochen als einer der schwarzen Tentakel plötzlich vor meinem Gesicht auftaucht. Ohne lange zu zögern greife ich nach der Warmhalteplatte und dresche damit auf das widerliche Ding ein. Es stinkt nach verbranntem Schleim, doch endlich lässt das Vieh von mir ab. Hinter mir geht es zunehmend hektischer zu: Aus einem der Tentakel ist ein greinender und schleimiger Babykopf gewachsen, Sandra und Edeltraut fuchteln mit ausgewachsenen Schwertern herum, durch die Tür zum Nebenraum erkenne ich, dass der Merlin gerade zusammenklappt.

Zeit für gröbere Geschütze: Nachdem ich gesehen habe, wie effektiv Melanies Feuerangriffe hier wirken lege ich nach: Zwei der scharfkantigen Bunsenbrenner fliegen dem Babykopftentakel an die Stirn und setzen ihm hart zu. Hart genug um Sandra und Edeltraut eine Lücke für eigene Angriffe zu bieten. Jepp, ich fühl mich immer mehr wie in einem Japan-Horror-Film. Und dann seh ich auch noch Ayden und Boris irgendwelchen Voodoo gegen das Vieh veranstalten - eindrucksvoll, für mich allerdings absolut undurchschaubar was da läuft. (Später wird Boris mir erklären, dass wir es mit einer Art Gehirnwäsche-Dämon aus den äußeren Dimensionen zu tun hatten. Ganz schlimmes Voodoo....)

Ein kräftiger Schlag auf die Brust macht mir klar, dass ich mich mal lieber auf meine eigene Situation hätte konzentrieren sollen: Ein dicker, schleimiger Tentakel wirft mich quer über das Buffet. Verdammt tut das weh!

Doch Glück im Unglück - ich komme direkt neben einem dicken Tranchiermesser zu liegen - yeeha! Gerade rechtzeitig um es auf den Babykopf zu werfen, der gerade versucht Sandra abzuschlabbern...

Und damit scheint das... das... das Was-auch-immer besiegt. Mit einem kreischenden Geräusch zieht es sich durch die wabernde Öffnung im Fußboden zurück und wir haben wieder Ruhe. Mühsam rappele ich mich auf und helfe auch Sandra auf die Füße. Der Blick den sie mir zuwirft, die besorgte Frage ob es mir gutgeht sind Balsam. Ich schaue an mir herunter, mache mit beiden Händen eine abwsichende Geste und murmele nur “Es … hat mich vollgeschleimt.”

Das Labor des Weißen Rates, einige Stunden später

Ok, den blutigen Brotkorb einzusammeln war eine Weltidee von mir. Melanie gelingt es tatsächlich das Blut daran mit dem Blutritual das damals den Kelpie beschworen hat in Verbindung zu bringen. Dieses Blutritual, das von einem Magier und einem dieser Vampire des Roten Hofes abgehalten wurde... Ich kann diese Blutsauger allmählich immer weniger leiden...

Und natürlich: Meine Beschreibung des Schreiberlings passt auf Merlins persönlichen Sekretär Peabody wie Arsch auf Eimer. Das niemand den Kerl finden kann natürlich auch.

Boris schmiert etwas von dem Blut auf ein Pendel und verkündet nach kurzer Konzentration, dass Peabody entweder in einem Schutzkreis, oder im Nevernever sei.

Vampire, ungastliches Terrain, ein abtrünniger Magier des Weißen Rates - ich glaube, das ist das Zeichen für mich, all mein neues Spielzeug einzupacken. Black Betty wartet sicherlich ungeduldig auf ihren ersten Einsatz...

Im Nevernever

Ich hasse diese Gegend. Ständig wechselt die Farbe des Himmels, immer wenn ich mich irgendwo mal abstützen will, ruft irgendwer was von “giftig!”, “verflucht!” oder “das frisst Dich gleich!”.

Aber tatsächlich, dieses Pendel von Boris schlägt tatsächlich aus, irgendwo hier ist das Arschloch, das diesen Tentakeldämon auf uns gehetzt hat. Und ich bin nicht der einzige, der sich schon auf die Begegnung freut: Alle haben sich in Schale (also Rüstung der einen oder anderen Art) geworfen und mit Waffen (also, Schwerter, Pistolen und Amulette) eingedeckt.

Edeltraut mustert misstrauisch meine Betty, kann sie das schwarze Konglomerat aus Kunststoff, Karbonverkleidung und Röhren doch so gar nicht einordnen. Hah, da seht ihr mal, wie sich das anfühlt, wenn man keine Ahnung hat!

Das Pendel führt uns auf jeden Fall querfeldein durch ein Gebiet, dass ich viel lieber meiden würde, aber was hilfts? Auf einer Anhöhe bleibt Sandra plötzlich derart abrupt stehen, dass ich beinahe in sie hineinlaufe. “Irgendwas ist hier seltsam...” fängt sie an, doch dann sehe ich es auch: zwei Dutzend Findlinge richten sich auf und bilden einen weitläufigen Kreis um uns herum. Verdammt, sind in dieser Scheißgegend sogar die Felsen gegen einen?

Bevor ich noch eine Handgranate werfen kann, pulverisiert Ayden einen der Steine mit einer Handbewegung. Ich fühle mich etwas deklassiert, aber viel mehr Sorgen macht mir die Tatsache, dass die Steine sich immer noch bewegen und den Kreis um uns immer enger ziehen..

Allmählich verstehe ich jedoch, wieso Sandra in ihrer Wardenuniform von den Braunkutten so gefürchtet wird. Blitzschnell fasst sie sich und zieht einen Schutzkreis um uns, der die Findlinge zum Stehen bringt. Und damit wir nicht blind zwischen den 3 Meter hohen Blöcken eingeschlossen sind, hebt Ayden tatsächlich die komplette verdammte Erdsäule an auf der wir stehen! So sind wir zwar immer noch irgendwie gefangen, aber können wenigstens etwas tun.

Sandra hält sich plötzlich an mir fest, nicht fest genug, um mir das Blut im Arm abzudrücken, aber nicht weit davon entfernt. “Nicht jetzt Schatz”, entfährt es mir überrascht, doch als ich meinen Kopf zu ihr drehe, erkenne ich, dass es ihr um etwas ganz anderes geht. Den unfokussierten leicht leeren Blick kenne ich schon von Melanie und Boris: Sandra hat dieses ominöse dritte Auge geöffnet und schaut damit durch die Gegend.

Nach einigen Sekunden schaut sie mich direkt an, und zeigt auf einen Hügel: “Da sind sie, Peabody und... noch jemand.”

Noch ehe sie zuende gesprochen hat, habe ich das Scharfschützengewehr im Anschlag und visiere die Mistkerle durch das Fernrohr an. Jepp, der eine ist definitiv der Schreiberling, und der andere ist so ein eleganter Schnösel. Ich schaue fragend zu Sandra rüber, aber die scheint nur noch Augen für den Schnösel zu haben. Und das ist definitiv keine Mordlust in ihrem Blick...
« Letzte Änderung: 29.01.2012 | 13:08 von JollyOrc »
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Blechpirat

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #42 am: 12.09.2011 | 13:36 »
Großartig!

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #43 am: 12.09.2011 | 13:42 »
Mit Cliffhanger. Großes Kino!
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Offline Xemides

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #44 am: 12.09.2011 | 14:04 »
Alter Streber, ich schreibe auch schon daran.
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Offline Blanchett

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #45 am: 12.09.2011 | 15:38 »
super klasse.... Will auch so mitreissend schreiben können...

Offline JollyOrc

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Black Betty - Teil 2
« Antwort #46 am: 12.09.2011 | 16:35 »
...eher unverhohlene Bewunderung. Entschieden bewege ich den Lauf einige Millimeter nach rechts, von Peabody auf den Schnösel, atme ruhig durch, lege den Finger an den Druckpunkt und..

..klick.

Klick? Warum “klick”?

Verfluchte Scheiße, reicht es nicht, dass im Nevernever eh schon alles gefährlich ist, müssen da auch noch meine Waffen versagen? Betty könnte funktionieren, aber dafür sind wir schlicht noch zu weit weg. Für weitere Flüche bleibt allerdings keine Zeit. Die Melanie hat sich schon in die Luft geschwungen und greift den Schnösel (wahrscheinlich so ein Vampir) an, während gleichzeitig ein riesiger Feuerball auf uns zufliegt. Ohne nachzudenken werfe ich mich schützend über Sandra. Wie dämlich-romantisch von mir...

Würde Ayden jetzt nicht noch rechtzeitig vor dem Einschlag des Feuerballs die Steine zu einer Kuppel verschmelzen, wäre das aber wohl aber meine letzte sinnlose Aktion gewesen. So fühlen wir uns alle nur wie die Pizza im Steinofen. “Mir war eh zu kalt”, kommentiert Ayden das ganze während er die Steine wieder zur Seite fallen lässt.

Auf jeden Fall haben wir keine Zeit zu verlieren, und laufen los, Peabody und diesem Mistvampir entgegen. Allerdings verschwinden beide durch ein Tor zurück in unsere Welt bevor ich Betty im Anschlag habe.

Verdammt!

Im Nevernever - vor einem Tor

Einfach draufloszustürmen ist sicherlich eine dumme Idee. Wer weiss, wer oder was da auf der anderen Seite auf uns wartet. Wahrscheinlich zwei Dutzend bis an die Zähne bewaffnete Vampire..

Aber Moment, ich hab da doch die Zweiliterflasche Weihwasser. Und die kleine Blendgranate. Wenn ich jetzt noch das Wasser um die Granate verteilt anbringen könnte. “Wer von Euch hat Kondome dabei?” Die Geschwindigkeit mit der Edeltraut und Sandra mir ohne zu Zögern jeweils zwei Folienpacks entgegenhalten sollte mich ernsthaft beunruhigen...

Kurze Zeit später ist die heilige Handgranate fertig. Keine Ahnung ob sie wirklich funktionieren wird, aber hey, in der Not soll man nicht wählerisch sein. Derartig vorbereitet überlegen wir, wo genau denn das Portal hier enden würde. Also, die anderen überlegen, während ich wieder einmal keine Ahnung habe. Gut, die meisten anderen auch nicht, wer treibt sich schon länger im Nevernever herum?

Melanie erkennt schließlich Teile der Landschaft wieder. Die Gegend hier ist rund um Prag (Verdammt!), auf dem wahrscheinlich direkt auf dem Hradschin. Ayden hat daraufhin die (zugegebenermaßen brilliante) Idee, das Portal in das Innere der Seilbahn zu öffnen - von da könne man ja prima auf das Tal herunterschauen...

Gesagt getan, doch statt einen Überblick auf eine Horde roter Vampire steht da plötzlich so ein Diskothekenbesitzer in weißem Anzug und Tanzschuhen vor uns. Nach einem Fehlversuch auf Tschechisch heißt er uns gleich darauf in fließendem Deutsch willkommen, hilft Sandra mit einer galanten Handbewegung durch das Portal und ist überhaupt bemüht freundlich.

Bastard.

Ich trete selbst durchs Portal, helfe Edeltraut zurück in unsere Welt (was Du kannst, kann ich auch, Anzugheini!) und mustere den Bastard misstrauisch.

Prag, der Burgberg

Er stellt sich als mit irgend so einem tschechisch klingenden Namen vor, der hiesige Vertreter des Weißen Hofes (“noch mehr Vampire, allerdings formal auf unserer Seite, jedenfalls momentan”, zischt Ayden mir zu). Es wäre ihm eine Ehre, uns hilfreich zur Seite zu stehen, allerdings sei Prag eigentlich fest in der Hand des Roten Hofes. Obwohl ich ihn liebend gerne mal mit Betty bekannt machen will, steigen wir doch in sein Auto.

Mannomann, was für ein Karre. Panzerglas der Sicherheitsstufe 5, verstärkte Türen, Munitionsdepots unter den Sitzen, und eine Klimaanlage, die auch einen Flammenwerfer auf Null runterkühlen kann. Wen interessiert da die Minibar? (Sandra natürlich. Und sie stößt mit diesem Widerling sogar an..)

Prag - Großraumdisko “Luxurious Skin”

Die Dämmerung setzt ein während wir durch Prag zu seiner Diskothek fahren. Netter Schuppen, viele Bodyguards und sonstige Menschen mit mehr oder weniger auffällig versteckten Handfeuerwaffen. Die Schlange geht fast einmal ums Gebäude herum, aber dank einmal kann ich mich auch wie ein Star fühlen: Unsere Stretch-Limo hält direkt vor dem Eingang, und wir werden an der Schlange vorbei hineineskortiert. Meine Hardware erntet mehr als einige Blicke, aber ich fürchte, die halten mich eher für einen Schauspieler auf Promo-Tour.

Soll mir recht sein.

Unser Gastgeber führt uns rauf in die VIP-Lounge, scharwenzelt dabei die ganze Zeit um Sandra herum. Wenigstens rückt er auch mit ein paar sinnvollen Informationen raus. Wie schlimm es wirklich um Prag steht (ganz schlimm), wie der hiesige Obervampir heisst (“Vulkov”), und warum ausgerechnet wir hier am besten ganz schnell wieder verschwinden sollten (Die Schnecke, die Boris letztes Mal hier kaltgemacht hat? Jepp, Vulkovs Frau.), und und und.

Der einzige Lichtblick: Wir wissen tatsächlich, wo sein Hauptquartier ist - das Bordell, dessen Dach ich vor zwei Monaten leicht beschädigt hatte. Ob Vulkov sich auch an mein Gesicht erinnert?

Der Lackaffe in seinem weißen Anzug versucht immer noch Eindruck auf Sandra zu machen, und schenkt ihr mit großer Geste Champagner ein. Als sie nach dem Glas greifen will, hab ich eine Ahnung.

“Komm, wir sollten gehen.” sag ich, und greife nach ihrem Handgelenk und - uups - werfe dabei das Glas um. “Vielen Dank für die Gastfreundschaft Mister, aber da sie ja keine eigenen Truppen haben, die sie uns leihen könnte-”

Ich hab den Satz noch nicht mal halb zuende, da hören wir Schreie vom Eingang her. Und nein, da sind nicht die Backstreet Boys im Anmarsch, das klingt eher nach Sterben und Verzweiflung.

Scheiße, die wissen schon wo wir sind!

Wir bahnen uns einen Weg zum Hinterausgang, irgend ein Depp (Edeltraut, natürlich - immer an die Zivilisten denken...) zieht noch am Feueralarm, und wir finden uns in einer fliehenden Menge wieder... Zum Glück sind die Sicherheitsvorschriften hierzulande etwas relaxter als in Deutschland, und so sind wir fast die einzigen, die den Hinterausgang auch tatsächlich finden. Der Rest der Menge sucht noch immer nach den Notausgangsschildern.

So zynisch das klingt, das verhindert ein weiteres Massaker: Kaum stecken wir die Nase aus der Tür, da eröffnen schon irgendwelche Bastarde von den Dächern gegenüber aus das Feuer auf uns.

Verdammt nochmal, wir stecken zwischen Pest und Cholera und haben noch ein paar hundert Zivilisten um uns rum laufen. Letzteres hatte ich eigentlich schon glücklich verdrängt, aber Edeltraut erinnert mich nochmal ausdrücklich daran, als ich eine Handgranate zur Ablenkung in die Disko werfen will...

Ayden hat die, ahem, rettende Idee. Er öffnet ein Portal ins Nevernever durch das wir fliehen können. Eine dicke bracke Brühe schwappt uns durch den Riss in der Realität entgegen, aber für Rücksicht auf unsere Nasen ist keine Zeit - wir springen hinein und als Ayden das Portal versiegelt sind wir fürs erste wieder sicher.

Ohne zu tief einzuatmen schaue ich mich um: Wir stehen in einer großen schummrigen Höhle, hüfttief in diesem schmierigen Wasser.

“ok, hier längs” ruft Ayden, und wir stapfen drauflos. Ich hab ein ganz mieses Gefühl bei der Sache, und muss schon zum zweiten Mal heute an diese Müllpresse aus dem ersten Star Wars Film denken. Wie aufs Stichwort ruft Melanie “irgendwas hat mich!” und wird unter Wasser gerissen.

Können wir vielleicht einmal durchs Nevernever gehen, ohne dass uns etwas zu fressen versucht?
« Letzte Änderung: 29.01.2012 | 13:08 von JollyOrc »
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Timberwere

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #47 am: 12.09.2011 | 17:44 »
GANZ großes Kino. Sehr, sehr genial, JollyOrc!
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Blechpirat

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #48 am: 12.09.2011 | 23:02 »
Der rote Vampire heißt Baron Vulkov.
Der weiße Vampir, der euch in die Diskothek gebracht hat, Yukor Tenkom.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich bei meinen Spielern zu bedanken, auch und gerade für die tollen Diaries. Das kann man in FATE-Punkten nicht aufwiegen (was nicht heißt, dass ich es nicht versuchen würde!). Ich bin total geschmeichelt und hoffe, es hat euch am Sonntag gut gefallen. Für die, die nicht dabei waren: Es gab eine Gastspielerin, die sich des NSCs Sandra - der großen Liebe von JollyOrcs Jan - angenommen hat. Sie hatte den Auftrag, Jan in ein Wechselbad der Gefühle zu stürzen und hat das wohl auch erreicht, wenn man dem Diary von JollyOrc trauen mag.

Mit der Gastspielerin wurde es am Tisch recht voll, sechs Spieler sind dann doch deutlich zu viele für mich. Insofern habe ich etwas Grund gehabt, unzufrieden mit mir zu sein. Aber Dank eures Enthusiasmus ist das alles vergessen.

Übrigens: Ihr seid die erste Rollenspielrunde ever, die ich bekocht habe. So lieb hab ich euch! Ich hoffe, dass man dem Essen nicht allzusehr angemerkt hat, dass ich nicht so oft zum Üben kam...

Offline JollyOrc

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Black Betty - Teil 3
« Antwort #49 am: 13.09.2011 | 12:20 »
Kirche unserer Herrin Maria unter der Kette

Wundern ist wahrscheinlich sinnlos - aber wir stehen vor der gleichen Kirche, die uns schon vor zwei Monaten den Hintern gerettet hat. Wir befreien uns von den letzten Tentakelresten und sprinten über den Vorplatz in den rettenden Eingang. Ich zöger nicht lange und erklimme wieder einen der Türme um einmal die Umgebung zu sichern.

Was ich sehe, gefällt mir gar nicht. Überall huschen dunkle Gestalten herum, auf dem Vorplatz spricht jemand auffällig in sein Handy, und das Bordell von Vulkov scheint gut befestigt zu sein.

Verfluchte Scheiße, wie kommen wir hier je wieder raus?

Besser ich bespreche das mit den anderen. Boris beschließt, zumindest den Informanten mit seinem Handy irgendwie stummzustellen. “Dem hex ich das Handy kaputt, dumm nur, dass ich dafür kurz vor die Tür muss - Schwelle und so, hier drin kann ich nicht zaubern...” Eigentlich wollte ich dem Kerl das mit einem gezielten Schuss aus der Hand ballern, aber gut, wenn dieses hexen so einfach und sicher ist - meinetwegen. Was er da mit der Schwelle genau meint, hinterfrage ich lieber später.

Wir öffnen die Tür, Boris macht zwei Schritte raus, wackelt mit den Fingern und murmelt etwas. Der Typ auf dem Platz zuckt zusammen als sein Handy mit lautem Zischen verschmorter Elektrik stirbt. Booyeah!

Dumm nur, dass das wohl das Signal für die beiden Blutsauger war, die sich auf dem Kirchenvordach versteckt hielten. Mit ausgestreckten Klauen fallen sie auf Boris hinunter. Zum Glück haben sie nicht mit mir gerechnet: Zwei gezielte Feuerstöße sorgen dafür, dass sie ganz andere Sorgen haben, als Boris irgendwie ernsthaft zu verletzen. Boris’ hastig errichtete Energieschild erspart ihm jeglichen Kratzer. Und bevor sich die Vamps wieder berappeln, zerre ich meinen alten Kumpel am Kragen wieder in die Kirche hinein.

“Booyeah, das hat sich ja gelohnt. Und jetzt?”

Wir fangen an Pläne zu schmieden. Kann man mit den Roten vielleicht verhandeln? Sprengen wir irgendwas in die Luft? Kommen wir sonstwie hier heraus?

Während Sandra und Edeltraut gerade versuchen mir meinen Plan von “wir verminen die Stadt” auszureden, wird Boris auf eine Nachtspaziergängerin auf dem Kirchplatz aufmerksam. So’n Teeniemädchen, das mit ihrem Fahrrad auf dem Heimweg zu sein scheint. Ayden, Melanie und Boris debattieren kurz, ob die nicht eventuell nur ein Lockvogel sein könne, wie man die Kleine am besten rettet, und so weiter. Bevor ich das ganze überhaupt richtig mitschneide, sind Boris und Ayden schon fast aus der Tür. Verdammt, ist denn hier niemand außer mir Paranoid genug?

BAM!!

Ayden und Boris zucken zusammen. Sandra und Edeltraut starren mich entsetzt an, als ich die rauchende Desert Eagle wieder wegstecke. Sie beruhigen sich nur ganz langsam, und erst nachdem ich gelassen auf das Teeniemädel zeige. Das “Mädel”, dem ich gerade die Fleischmaske von der Vampirfratze geschossen habe. Nur Melanie grinst leicht und zieht die beiden Helden wieder in die Kirche, bevor schlimmeres passiert. Von draußen hören wir das Wutgeheul dutzender Vampire....

“ok, Zeit für härtere Bandagen.” stimmt Sandra mir endlich zu. “Jan, Lust auf einen romantischen Dachspaziergang?” - “Mit Dir? Immer! Darf ich Betty mitbringen?”

Über den Dächern von Prag.

(cue Black Betty alternativ auch gerne Come with me)

Slow Motion Aufnahme von drei Männern, drei Frauen, in Fächerformation und mit wehenden Mänteln über die Dächer wandernd. Die Gruppe ist bewaffnet mit Schwertern, Zauberstäben, Drachenfeuer und vollautomatischen Pistolen die mit Holzsplittern gespickte Vollmantelgeschosse abfeuern. Explosionen im Hintergrund, zerfetzte schwarzhäutige Vampire des Roten Hofes fliegen durchs Bild. Das Team ist eingespielt, gibt sich gegenseitig Deckung und kämpft sich effizient blutrünstig bis zu Vulkovs Bordell vor.

Mit dem letzten heulenden Schlußakkord des Soundtracks kommen die sechs auf dem Dach der gegenüberliegenden Tankstelle zum stehen.

“Erotic Addiction”, Escort Service und Private Club

Während hinter uns ein bis drei Dachstühle einstürzen, blicken wir vom Dach der Statoil-Tankstelle auf den quaderförmigen Betonbau der Vulkovs Quartier und Haupteinnahmequelle ausmacht. Der Neonschriftzug am Giebel flackert hektisch.

“Vulkov!” schallt mein Ruf über das nächtliche Pflaster.

“He, Vulkov, trau Dich endlich raus, wir haben zu reden!”

Gut, eigentlich haben wir nix zu reden, aber die Vampirschar die sich da unten versammelt ist definitiv ein härteres Kaliber, als die, mit denen wir gerade den Boden aufgewischt haben. Da sollte man aufpassen.

Und da kommt er, Baron Vulkov persönlich, und seine Leibgarde. Jepp, das ist der Wichser, der uns schon im Nevernever aufgelauert hat. Von Peabody ist leider nichts zu sehen - und eigentlich wollen wir ja nur den, damit wir wen haben, dem wir dem Weißen Rat präsentieren können. Tot oder lebendig, das ist uns allen mittlerweile egal...

Ich wiege Black Betty locker in den Händen und warte ab. Boris und Ayden fangen an, Vulkov zu erklären, dass wir ihn umstellt hätten, dass der halbe Weiße Rat hier sei, und er generell so richtig am Arsch sei, wenn er jetzt nicht Peabody rausrückt.

Um die Lüge noch überzeugender zu machen, zücke ich mein Handy und bedanke mich gut hörbar bei meinem nicht vorhandenen Gesprächspartner, dass er die Informationen vom Doppelagenten Peabody bestätigt hat, und wir jetzt auch SWAT-Teams bei Vulkovs Ausweichverstecken hätten. Dazu zeigt Melanie sich in ihrer vollen Drachengestalt, und zeigt so, dass sie einer von Ferrofax Lieblingen ist.

Jepp, das macht Vulkov richtig nervös, und der nackte Peabody, der jetzt gerade aufgeregt aus dem Fenster im 2. Stock protestiert, dass er doch überhaupt kein Doppelagent sei, und Vulkov ihm ganz ganz sicher vertrauen könne, der schubst die Red Court Lakaien endgültig über die Kante. Die Hälfte flieht Hals über Kopf, und Vulkov...

...naja, der Mistkerl geht in die Vorwärtsverteidigung und wirft eine Handgranate auf die Zapfsäulen unter uns!

Ich bin zum Glück, wie immer, bestens vorbereitet: Sandra wirft uns zwei per Magie vom Dach, und dank des Seils, das ich auf dem Weg hierher an die hohe Straßenlaterne gebunden hatte, schwingen wir uns von der Explosion weg auf Peabodys Fenster zu.

Ayden kappt gedankenschnell die Betonverbindungen, die das Dach mit dem Rest der Tankstelle verbinden und er und die anderen surfen auf dem gottverdammten Tankstellendach über die Explosion direkt in Vulkovs Eingangshalle!

Scheiße sind wir gut!

Während die vier unten Vulkov und seine Kumpanen in die Flucht schlagen, stehen Sandra und ich Peabody und dem Tennie-Mädel von vorhin gegenüber - Vulkovs Tochter!

Breit grinsend löse ich endlich die Sicherung der CO²-Kartusche an Bettys Seite, ziele kurz und lasse einen Schwall unter Hochdruck stehendes Weihwasser auf die bald-nicht-mehr-Schönheit los. Die Vampirin reagiert auf das Wasser wie andere auf hochkonzentrierte Säure die jemand vorher angezündet hat. Ihre Fleischmaske löst sich sofort auf, selbst ihr schwarzer Bauch platzt und ergießt einen Schwall faulig-schwarzen Blutes auf den Fußboden.

Die Vampirin kreischt wütend auf und stürzt sich mit ihren Krallen auf uns, prallt aber an Sandras Magieschild ab. Ich spritzte ein weiteres Mal mit dem umgebauten Super Soaker auf das Biest und merke, dass es bald am Ende ist. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Peabody auch schon ziemlich angeschlagen ist.

Vulkovs Tochter dreht sich mit gelbblitzenden Augen direkt zu mir. Noch ist sie nicht fertig, und sie hat mich als Hauptgefahr ausgemacht. Wenn Sandra mich jetzt nicht schützt...

Die nächsten Sekunden spielen sich wie in Zeitlupe ab. Die Vampirin springt direkt auf mich an, Peabody steht im Hintergrund, und Sandra bekommt diesen kalkulierenden Blick. Sie schaut auf mich, auf Peabody, auf die Vampirin, und in einer Millisekunde fällt sie ihre Entscheidung. Anstatt einen weiteren Schild vor mich zu legen, bewegt sie ihre Finger in der mir mittlerweile zu bekannten Art - sie bereitet einen Angriffszauber vor.

Und dann ist die Vampirin plötzlich auf mir und schlägt ihre Krallen schmerzhaft in meine Brust. Ich falle, und bevor ich ohnmächtig werde, sehe ich, wie magisches Feuer aus Sandras Händen strömt und Peabody verschlingt bevor der Verräter des Weißen Rates fliehen kann...

Danach

Ich erwache, als Sandra mit weinenden Augen über mir kniet, mich verzweifelt anfleht, doch endlich aufzuwachen. Hinter ihr treten Edeltraut, Melanie und die anderen in den Raum.

“Mir geht es gut” stoße ich hervor, gefolgt von “bleib weg von mir!”. Sandra stoße ich verbittert von mir weg und stehe selbst auf. Auch Edeltrauts hilfreich dargebotene Hand ignoriere ich. Anderen zu trauen ist dumm, wie konnte ich das vergessen?

Wir entkommen so gerade eben.

Und wir haben genug Beweise für Peabodys Verrat.

Und außer mir weiß niemand, dass Sandra das erste Gesetz der Magie gebrochen hat. Soviel zumindest schulde ich ihr...
« Letzte Änderung: 29.01.2012 | 13:08 von JollyOrc »
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