Thema: [Spielerlebnisse] September 2011

[Jiba]

Wie gewohnt. Ich mache direkt den Anfang:

Dienstag der 6. September: Sehr schönes "Fiasco" mit bis dato von diesem Spiel unberührter Gruppe. Das Playset war "The Jeresy Side" und Coen-mäßig bis dorthinaus: Ein Rabbi, der etwas mit der 18-Jährigen Tochter eines kreuzkatholischen Iren hat, der wiederum mit einer Staatsanwältin befreundet ist - dumm, dass die aber jüngst einen Fall gegen einen brutalen Mörder vergeigt hat, der sich als Bruder ihres irischen Freundes herausstellte. Der Bruder arbeitete dabei aber für den Verlobten der 18-Jährigen, seines Zeichens gutbetuchter jüdischer Wall-Street-Broker und Serienkiller. Das Problem an dem Ganzen war eine Todesliste mit Opfern, die über eine falsch zugestellte gebrauchte Tora zuerst dem Rabbi und dann seinem Betthäschen in die Hände fiel. Besonders an diesem Abend fand ich aber zum Einen, dass es ein richtiges Happy-End gab, bei dem alle bis auf den Rabbi mit phänomenalen Ergebnissen im Aftermath abschnitten - der Rabbi wurde nach der Affäre mit dem Mädchen in ein Provinznest versetzt. Zum Anderen hatte ich schöne theoretische Gespräche über das Spiel und den Aufbau von Playsets - einer meiner Kumpels pflichtet mir bei, dass historische Playsets das Problem haben, eventuell nicht genug Stoff zu liefern, weil man die zu spielende Zeit genau kennen muss, damit sie ihr Flair entfaltet. Er erhöhte außerdem um irreale Playsets wie "Dragonslayers" oder "The Fallout", bei denen er befürchtete, dass die Sets selbst nur schwerlich den Stil eines echten Fiasco-Movies einfangen könnten - schien mir auch plausibel, denn was "Fiasco" vor allem ausmacht, ist, dass das Setup ein enger Closed Circle ist, ohne viele Möglichkeiten, den Konflikten aus dem Weg zu gehen. Insgesamt war der ganze Abend ein echter Erfolg, auch wenn wir am Ende etwas hetzen mussten!

[The Man Who Would Not Die!]

Am vergangenen Mittwoch ging das von mir geleitete Changeling: The Lost Abenteuer zu Ende. Der Freehold (und ganz Straßburg) sind gerettet, die Charaktere sind ihren persönlichen Zielen ein bisschen näher gekommen, und die Spieler haben gelernt, dass von Wahnsinnigen hinterlassene Aufzeichnungen nicht nur aus wichtigen Hinweisen bestehen, sondern teilweise einfach keinen Sinn ergeben. ("Und was hatte jetzt das I AM THE WALRUS zu bedeuten?")
Angefangen haben wir mit der Runde bereits im April, aber geschafft haben wir nur ca. zehn Sessions. (Mit wochenlangen Verletzungspausen dazwischen.) Mir hat das Leiten wirklich Spass gemacht, und ich könnte gleich mit dem Sequel weitermachen. Das wird zwar nicht geschehen, aber immerhin haben wir dieses Abenteuer abschliessen können.

Ist zwar (aufgrund des Formats, nicht allgemein) mehr Brett-/Miniaturenspiel als Rollenspiel, soll aber erwähnt werden: Am darauf folgenden Donnerstag war DnD Lair Assault angesagt: alle (drei) von mir gewürfelten Angriffe gingen daneben, die wichtigen Skillchecks ebenso, und der Rest hat auch nicht wirklich funktioniert ... mein Dwarf/Battlemind hat die gespielten 8 Runden hauptsächlich damit verbracht, dumm in der Gegend rumzulaufen und einen Heiltrank zu ziehen, damit uns der Cleric nicht abnippelt. Da ist mehr drinnen.

Am Sonntag wurde dann Das Icarus-Projekt aus dem Cthulhu-Abenteuerband Aus Äonen gespielt. Ob wir wirklich Call of Cthulhu gespielt haben, na ja, darüber könnte man streiten. Nachdem der Spielleiter nicht mehr dazu gekommen ist, die vorgefertigten Charaktere auszudrucken hatten wir keine Blätter vor uns liegen ... und haben am ganzen Abend keinen einzigen Würfel geworfen. (Wobei auch kaum Situationen auftraten, bei denen das nötig war.) Vielleicht ein bisschen ungewohnt, hat aber Spass gemacht.

[Gorbag]

Wir hatten am Samstag einen Abend Mage Live in Koblenz. DeR Hauptplot wurde an dem Abend weniger verfolgt dafür hatten wir ein paar schöne persönliche Plots, die meisten gingen darum das einige Spieler einsitzen durften weil man mit einem Flower Power Bulli auf ein Militärgelände eingedrungen ist. Ein spaßiger Abend wenn auch die Spielerzahl nicht so groß war wie gewöhnlich.

Die Woche davor hatten wir eine Runde Dresden Files. Unsere Truppe aus Abiturienten war auf Klassenfahrt in die USA. Dort wurden wir von einer White Court Jungfer angefallen und konnten sie mit teurer Unterstützun durch die Summerlady doch noch retten. Außerdem wurden einige unserer Kammeraden gekidnappt und es musste ein Befreiungsschlag gegen ein Lagerhaus mit seltsamen Wachen führen. Die Runde hatte einige schöne Gastauftritte an bekannten Roman NSCs und hat richtig Spaß gemacht.

[Steffen]

Gestern hatten wir ein Fiasko in Gangster London. Eine Bordellbesitzerin, ein jüdischer Gangsterboss, seine ungezogene Tochter und ein naiver Umweltschützer haben eine wirklich coole Mischung ergeben!

[Chrischie]

Ich hatte gestern eine absolut geile Runde SW:Deadlands. Wir sind jetzt in die neue Kampagne gestartet und die Gruppe ist auf vier Leute angewachsen und alles war schön harmonisch mit drei Stunden intensiven Spiel von 20:30 bis 23:30. Jetzt muss ich das Dairy schreiben. 

[Oberkampf]

Außerhalb der Reihe Dresden Files geleitet, und zwar zum ersten Mal mit vorbereitetem Abenteuer und ohne Zeitdruck. 

Earthdawn gespielt, nicht nur geleitet. Leider konnten wir das Abenteuer (es war eine der sehr nützlichen Red-Brick Abenteuerskizzen) nicht abschließen.
Lernerfahrung 1: Menschliche Veteranenkämpfer sind des SL Freude. Sie bringen nur Zirkel 1 LP-Prämie, halten aber ewig viel aus und kosten Ressourcen.
Lernerfahrung 2: Krieger hält viel aus, teilt viel aus - aber Zauberkundige sind der Schlüssel zum Sieg.

[Phantar]

Nachdem ichs nun in einer festen Runde ein paar Mal gespielt habe, habe ich gestern zum ersten Mal "Dresden Files" geleitert.

Kurzzusammenfassung:
- Eine New Age-Okkultismus-Tante (Pure Mortal!) mit ihrem eigenen Wahrsagerladen (Ad Astra)
- Ein Heavy-Metal-Werwolf, der stilecht einen japanischen Zen-Garten als sein Revier "markiert"
- ein ausgebrannter Ex-Cop, der wirklich "zu alt für diesen Scheiß" wird (Minor Talent)
- und als Bösewicht ein Rastafari-Dämonenbeschwörer, der seinem ersten Opfer mit Edding einen Penis auf die Stirn gemalt hat

Außerdem: Wie durchbrechen Drei Nicht-Magier einen Bannkreis? Ein Holzdielenboden und eine Stichsäge können da von Vorteil sein...

War alles in allem ein recht lustiger Abend

[asri]

Gestern (beim Göttinger Rollenspieltreffen) hab ich erstmals Dresden Files gespielt (Neutral Grounds - das folgende enthält hoffentlich so gut wie keine Spoiler). Wir haben viel gelacht, und ich kam erst viel später nach Hause, als ich eigentlich vor hatte. Vorher hatte ich noch überlegt, ob ich überhaupt hingehe, weil ich ziemlich ausgelaugt war.

Besonders schön fand ich unsere ziemlich planlosen und nicht ganz ernsten Überlegungen, wie wir eine Gangsterleiche entsorgen könnten. Der Metalhead Werewolf hatte die Leiche zerfleischt und sie anschließend mit etwas mehr Besonnenheit in einen Müllsack gepackt (ok, in zwei Säcke, aber die Leiche war noch am Stück). Aber damit durch die Großstadt laufen? Wir witzelten, man könnte sie ja eine große Mülltonne tun und diese dann wie eine Schubkarre vor sich herschieben. Statt dessen wurde die Leiche in den Kofferraum des Kleinwagens der Halbelfe gequetscht und suppte nach und nach alles zu. Als wir gerade so aus dem flammenden Inferno einer explodierenden Wohnung in einem Appartmentblock fliehen konnten, kam der Vorschlag, doch die Leiche in die Wohnung zu tragen und dort verbrennen zu lassen. Und in einer Auseinandersetzung mit einem Ghoul kam uns die geniale Idee, dem Ghoul die Leiche als Mahlzeit anzubieten. Leider war sie immer noch im Kofferraum, einige hundert Meter weiter weg...

Auch großartig: Mein Zauberlehrling zapfte am Ende des Abenteuers in völliger Selbstüberschätzung Energien an, die seine Fähigkeiten weit überstiegen. Wie gut, dass die Halbelfe von Anfang an eine leere Kaffeetasse mit Herzchen ("I love Mum") dabeihatte, mit der sie mich aufhalten konnte...

Und natürlich das Salz. Aber das würde hier zu weit führen...

[Boni]

Am 22.9. ist nach dreieinhalb Jahren meine 7th Sea-Kampagne zu ende gegangen. Die erste Kampagne, die ich je zum Abschluß gebracht habe. Der Abschluß war gut, aber kein übermäßiger Höhepunkt: Einer der Charaktere opferte sich, um die Oberschurkin zu bezwingen, der böse Plan ist vereitelt.

Und ich stelle die Bücher jetzt glücklich ins Regal und fasse das System erstmal einige Zeit nicht mehr an. Reicht erstmal 

[Daniel]

Gestern ist nach eineinhalb Jahren unsere D&D3.5-Eiswindtal-Kampagne zu Ende gegangen, da unser Spielleiter und ein Mitspieler recht spontan wegziehen. Es war dann zum Ende hin zwar etwas gehetzt, aber immerhin haben wir es geschafft, die Kampagne noch zu einem ordentlichen Ende zu bringen, anstatt sie einfach mittendrin abzubrechen. Zum Schluss gab es dann auch noch einen Kampf gegen einen Eisdrachen, der ziemlich fordernd war.

[Teylen]

Am 18.09 Hunter: The Vigil gespielt, mit leichtem Crossover zu V:tM und zwei verschiedenen Regelsaetzen, mit 13 Spielern und einem Spielleiter - konnte mittlerweile nach zaehlen - es war mal etwas anderes und machte erstaunlich viel Spass ^.^

[Arkam]

Hallo zusammen,

Frostzone: Ein kleines entspanntes Abenteuer bei dem alle Charaktere ihre Fertigkeiten ausreizen konnten. Ich fand es faszinierend wie der Spielleiter alle Charaktere in ein Abenteuer im Rennfahrer Milieu einband obwohl nur ein Charakter eine persönliche Motivation hatte.
Pathfinder: Nachdem ich mir in der Planung Phase, siehe http://tanelorn.net/index.php/topic,68575.0.html , echt sorgen darum gemacht habe wie diese Runde miteinander spielen sollte hat alles prima geklappt. Der Spielleiter hat das eigentliche simple Szenario durch einen schönen Aufbau wirklich aufgewertet. Die Charaktere wurden tatsächlich in Charakter gespielt und sind nicht nur einfach von einem Encounter zum nächsten gezogen.

Gruß Jochen