Autor Thema: Britannien im "Dunklen Zeitalter"  (Gelesen 7046 mal)

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Offline Terrorbeagle

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Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« am: 14.10.2011 | 09:48 »
Da meine bestehende Großstory-Runde ihre Halbwertszeit überschritten hat und sich die Kampagne mit zügigen Schritten dem Ende entgegen geht, bin ich dabei, eine mögliche Nachfolgerunde im Geiste zu planen.
Meine Idee war, die Runde im finsteren Mittelalter anzusiedeln und meine Version der Artus-Sage als Hintergrund für Intrigen und Abenteuer zu verwenden. Das Ziel ist eine eher unromantische, sich authentisch anfühlende Geschichte, bei der die Spieler die Rolle von "Rittern der Tafelrunde" (wohl eher: Warlords, Stammeschampions und dergleichen) schlüpfen und langfristig die Geschicke des Landes mittragen. Gemäß meines üblichen Stils wird das ganze dann gehörig entkitscht und wird viel Blut und Schlamm beinhalten. Es ist gewollt, dass sich die Spieler Charaktere wie Gawain, Lamorak oder Sagramor krallen und daraus eigenständige Figuren formen, die irgendwann dann den Kern für Volksmärchen und Erzählungen bieten könnten.
Ich bin mir noch nicht sicher, was für einen Rahmen ich dafür setze - entweder einen eher historischen, oder, was ich auch sehr reizend finde, das ganze mit der WoD zu kombinieren und eine schöne Werwolf: Dark Ages Kampagne daraus zu drechseln. In jedem Fall wird es um Machtkämpfe, Mord und Totschlag gehen, mit ein paar Sprengseln Feenmystizismus zur Auflockerung. In wie fern Christianisierung und entsprechende Religionskonflikte mit in das Setting hineinspielen, weiß ich nicht, wobei es mich reizt, einfach mal so zur Abgrenzung zr gängigen Darstellung in den letzten 30 oder so Jahren die Christianisierung als eine halbwegs positive Erfahrung und allgemeine Verbesserung der Lebensqualität darzustellen.

Ich suche daher gut zugängliche Informationen, die ein eher rustikales Lebensgefühl vermitteln und in der Zeit angeseidelt sind. Also sprich die zwischen dem Ende der römischen Herrschaft und der Etablierung der Angelsächsischen Fürstentümer angesiedelt sind. Der Kern besteht nicht daraus, ein historisch authentisches Setting zu schaffen (ist mir ehrlich gesagt vom Arbeitsaufwand nicht verhältnismäßig, insbesondere weil meine Spieler das eh weder wahrnehmen noch wertschätzen würden) sondern ein pseudo-autentisches oder zu Mindest gradlinig plausibles Lebensgefühl und Ästhetik der Zeit einzufangen.  Dabei hätte ich besonderes Interesse an Comics, weil ich die ganz gut auch an meine Spieler weitergeben könnte und mir dabei helfen, das ganze auch zu visualisieren. 
Der Kern meiner Überlegungen besteht zur Zeit aus Cornwells Warlord-Trilogie, aber das würde ich gerne verbreitern. Insbesondere hätte ich ein gesteigertes Interesse an der gälisch-keltischen Götterwelt, weil ich davon echt gar keine Ahnung habe. Das muß nicht gut recherchiert sein, sollte aber anschaulich daher kommen.
Ich spiele zudem mit dem Gedanken eines Crossovers mit dem ganzen Nibelungenkomplex, gerade wenn man so etwas wie ein Europa-übergreifendes Diplomatienetzwerk berücksichtigen will.
 Andere gute Ideen sind natürlich auch überaus willkommen, also was man im arturianischen Zeitalter (wenn man das so nennen mag) als Plots oder Ideen einfangen könnte, oder wie man klassische Bestandteile der Sage in ein 'realistisches' Gewand wickelt und entromantisiert, wäre zusätzlich sehr willkommen.

Nur so als Anmerkung: Pendragon ist mir von den Regeln her zu sperrig und vom Hintergrund her entschieden zu verkitscht und zu "neumodisch". Selbst wenn historische Autenzität nur ein tertiäres Ziel ist, will ich zu Mindest die Ästhetik der Zeit einfangen und daran scheitert Pendragon.  Sollte ich keine Werewolf-Runde daraus formen, wird es vom Regelwerk wohl auf Hârnmaster vom Regelwerk her hinauslaufen.
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #1 am: 14.10.2011 | 09:52 »
GURPS Camelot wäre ne gute Quelle
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #2 am: 14.10.2011 | 09:57 »
Wäre es, wenn man es auftreiben könnte. Ist meines Erachtens (noch?) nicht im Warehouse 23 zu finden und eine Tote Baum Kopie von dem Buch aufzutreiben stelle ich mir gerade schwer und teuer vor...
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #4 am: 14.10.2011 | 10:07 »
Super Danke!
Würde ich tatsächlich jedes Mal, wenn ich sinnbildlich Lehrgeld bezahlen würde, tatsächlich Geld verteilen, wäre ich arm.

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #5 am: 14.10.2011 | 10:11 »
GURPS Camelot hätte ich auch vorgeschlagen.
Du musst bei der Artus-Legende bedenken, dass sie in der bekannten Form ein romantisiertes Idealbild des Hochmittelalters darstellt. D.h. Du müsstest eigentlich das komplette "Setting" entkernen (Keine mittelalterlichen Ritter samt Ritterehre. Keine Minne. Die Sachsen sind keine Barbaren. usw.).
Es gibt übrigens um 1000 eine Analogie des Sachsenüberfalls in Britannien. Da sind die Dänen im großen Stil eingefallen.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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Offline Boba Fett

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #6 am: 14.10.2011 | 10:18 »
Kelten in Cornwall oder Wales könnte auch noch ein Punkt sein.
"Nebel von Avalon" von Bradley befasst sich mit dem Thema.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kelten
http://de.wikipedia.org/wiki/Inselkelten
http://de.wikipedia.org/wiki/Keltische_Mythologie
http://de.wikipedia.org/wiki/Keltische_Sprachen

Vielleicht
La-Tène-Kultur

Wikipedia Stichhwort Túatha Dé Danann würde ich mal suchen, um etwas über die vorchristliche Glaubens-Kultur zu recherchieren.
(auch wenn das irische Kultur ist)

Anonsten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ambrosius_Aurelianus
« Letzte Änderung: 14.10.2011 | 10:33 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Wyrδ

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #7 am: 14.10.2011 | 10:20 »
Das klingt alles sehr gut. Mein Bruder hate einmal eine Dark Age Kampagne geleitet aber ohne Camelot, dafür mit stärkerem Bezug auf die ganz frühen angelsächsischen und romano-keltischen Königreiche, also eher die historisch weitgehend korrekte Variante.

Das "Camelot" von GURPS ließe sich schon besorgen, aber es ist mehr die höfische und ritterlich-idealisierte Atmosphäre der Romanerzählungen aus dem Hochmittelalter, die dort transportiert wird. Für eine pseudo-authentische Atmosphäre, die so richtig dreckig, speckig und gemein ist  >;D eignet sich HârnMaster IMO besser. Aber das ist nur meine Meinung.

Die gälisch-keltische Götterwelt würde ich knicken. Das ist zu der Zeit bereits weitestgehend passé, auch wenn das einige nicht wahr haben wollen. Die Druiden sind schon seit mehr als einem halben Jahrtausend nicht mehr existent. Die Forschung ist heute kaum mehr in der Lage die Götterfiguren von damals mit Leben, bzw. Inhalt zu füllen. Zudem bitte beachten, dass du dich auch geografisch nicht im gälisch-keltischen Raum aufhältst.  ;) Das wäre dann also durch und durch Fantasy. Ein wenig Folklore, Naturreligion und Herd-, Feld-, Wald- und Wiesengeister würden es tun und letzteres ist nach meinem Empfinden eine sehr schöne Möglichkeit der Elfendarstellung.

Soviel erst einmal. Ich schaue noch nach etwas Quellenmaterial. Das meiste habe ich leider in Büchern, was ich nicht einfach so hier hineinstellen kann.



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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #8 am: 14.10.2011 | 10:26 »
G Camelot enthält auch Material zum historischen Arthur er ist IIRC Romane, brit -römer .

Die Druiden sollen in der Völkerwandrung untergegangen sein.
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Offline Wyrδ

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #9 am: 14.10.2011 | 10:42 »
Hier einmal eine Karte von Britannien im ca 500, was ungefähr die von dir anvisierte Zeit wäre.



Du findest im Osten und Südosten die Königreiche der Sachsen (Cantware, Suth Seaxe und East Seaxe) und Angeln (East Engle, Dere und Beornicas). Der Rest ist britisch. Die Briten bitte an Wales orientieren, auch sprachlich (die ersten Kapitel aus dem Mabinogion bieten schöne Bespiele für Namen). Ich würde aber noch die britischen Königreiche Rheged und Gododdin zufügen. Die Pikten waren jedoch keine Gälen, bitte nicht in die Irre führen lassen. Die Karte ist ungenau, aber genau das könnte reizvoll sein, denn welcher Mensch in den britischen Dark Ages hatte schon eine genaue Karte vor Augen.  ;)


@ Schwerttänzer

Die Druiden kannst du schon in der ersten Hälfte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts abhaken.
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Offline Terrorbeagle

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #10 am: 14.10.2011 | 11:05 »
GURPS Camelot hätte ich auch vorgeschlagen.
Du musst bei der Artus-Legende bedenken, dass sie in der bekannten Form ein romantisiertes Idealbild des Hochmittelalters darstellt. D.h. Du müsstest eigentlich das komplette "Setting" entkernen (Keine mittelalterlichen Ritter samt Ritterehre. Keine Minne. Die Sachsen sind keine Barbaren. usw.).

Naja, die Sachsen werden kein Latein sprechen. Und möglicherweise bärtig sein. Das sind natürlich Barbaren, im klasssichen Sinn. Nackbrüstige Hünen mit Fellendenschürzen und großen Doppeläxten hingegen werden eher selten sein.
Es ist ja der Sinn der Angelegenheit, eben nicht die Bilder des Hochmittelalters (wobei das ja sogar noch spannend wäre; das Problem ist eher das Bild der Neuzeit/Gegenwart des hochmittelalterlichen Bilds des Frühen Mittelalters, aber ich schweife ab) wiederzugeben - sondern eben ein erkennbar anderes Lebensgefühl und Ästhetik zu vermitteln. Ich möchte, dass das ganze Geschehen halbwegs Hand und Fuß hat, aber vor allem dass es sich anders anfühlt und spielt als das 'normale' Mittelalterbild. Ein wesentlicher Teil davon wird es sein, dass Städte, insbesondere römische Städte einen gewissen Wow-Effekt haben sollten (und wenn ich dazu eine warum-auch-immer funktionsfähige Therme irgendwo auftauchen lassen muß).  

Die gälisch-keltische Götterwelt würde ich knicken. Das ist zu der Zeit bereits weitestgehend passé, auch wenn das einige nicht wahr haben wollen. Die Druiden sind schon seit mehr als einem halben Jahrtausend nicht mehr existent. Die Forschung ist heute kaum mehr in der Lage die Götterfiguren von damals mit Leben, bzw. Inhalt zu füllen. Zudem bitte beachten, dass du dich auch geografisch nicht im gälisch-keltischen Raum aufhältst.  ;) Das wäre dann also durch und durch Fantasy. Ein wenig Folklore, Naturreligion und Herd-, Feld-, Wald- und Wiesengeister würden es tun und letzteres ist nach meinem Empfinden eine sehr schöne Möglichkeit der Elfendarstellung.

Huh. Ich hatte im Kopf das Britannien von Irland her im 5. und 6. Jahrhundert gerade durch das Wirken von Columban und co. christianisiert wurde. Wobei sich das natürlich auch auf die späteren angelsächsischen Siedlungsgebiete beziehen kann.
Wobei gerade die Christianisierung und die Figuren wie Merlin und die verschiedenen Zauberinnen in den mir bekannteren "jüngeren" Darstellungen der Artussage (sprich: Cornwell's Warlord und Zimmer Bradley Nebel) mit den Anhängern der alten Religion gleichgesetzt werden, dass es meines Erachtens ein Teil der spezifischen Klischees und Eigenheiten gehört und so nicht gut  vom Rest zu trennen ist, selbst wenn es historisch keinen Sinn macht, die Flitzpiepen als "Druiden" (oder gar Druidinnen) herumlaufen zu lassen. Für mich gehört das ein klein wenig zum Artus-Mythos dazu, wie auch ein wichtiges Schwert als Zeichen des Hochkönigtums (ob mit oder ohne Stein, oder Frau aus einem See, die das Ding verteilt ist dabei nur begrenzt wichtig), die Suche nach einem immens wichtigen Kelch, Kessel oder dergleichen (ich überlege sogar, ob ich das nicht mit ein paar Lloyd Alexander Konnotationen versehe und einen Kessel, der aus toten Kriegern so eine Art Zombies machen kann, einbaue), oder der fortwährende Kampf gegen Angeln, Sachsen und Jüten im Süden und Südwesten der Inseln. Das ist natürlich ein reiner Topos, aber ich bin mir nicht sicher, ob es ein Topos ist, auf den zu verichten nicht den Erwartungshaltungen gegenüber dem Szenario abträglich ist.
Abgesehen davon hatte ich mich auf Merlin als strippenziehenden Manipulator mit fragwürdiger Moral gefreut.  Oder alternativ als SC, der ständig für viel, viel weiser und älter gehalten wird als er ist.

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Offline Woodman

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #11 am: 14.10.2011 | 11:25 »
vielleicht lohnt noch ein Blich in GURPS Middle Ages 1, das behandelt ja die Geschichte Englands im Mittelalter, so beim durchblättern fängt die Timeline bei 410 an.
Und hat Hârnmaster selbst da keine Quellenbücher zu bieten? Hârn selbst soll doch eher an am europäischen Mittelalter orientiert sein vom Setting, da müssten sich doch Informationen zu den Lebensumständen und so finden.

Offline Grimnir

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #12 am: 14.10.2011 | 11:29 »
Den Ansatz, König Artus der ganzen mittelalterlichen Heldenepik zu entkleiden und als nachrömischen Heerführer zu beschreiben, betreibt Hellen Hollick in ihrer Trilogie Pendragon's Banner. Das kann vielleicht als Inspiration dienen.

In der Spätantike soll es zu einem kurzfristigen Wiederaufleben des Druidenglaubens gekommen sein: http://de.wikipedia.org/wiki/Druide Diese Annahme ist Grundlage für die Albumreihe Die Druiden von Istin, Jigourel und Lamontagne, auch eine schöne Inspiration.

Die keltische Götterwelt würde ich keinesfalls knicken, weil Du ja irgendwas brauchst, und die Quellen über die vorchristliche Religion im spätantiken Britannien sowas von mager sind, dass man einfach selbst extrapolieren muss. Und ein keltisch-römischer religiöser Synkretismus, gerade mit starken keltischen Anteilen, ist bestimmt nicht falsch. Walisische Sagenbücher wie das Mabinogion sind da vielleicht hilfreich.

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #13 am: 14.10.2011 | 11:33 »
Diese Bücher von Bernard Cornwell sind eventuell etwas für das Setting.

The Winter King, 1995 dt. Der Winterkönig, 1996
Enemy of God, 1996 dt. Der Schattenfürst, 1997
Excalibur, 1997 dt. Arthurs letzter Schwur, 2000

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #14 am: 14.10.2011 | 11:40 »
Der Kern meiner Überlegungen besteht zur Zeit aus Cornwells Warlord-Trilogie

Ich glaube doch, dass er das kennt  ;)
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #15 am: 14.10.2011 | 11:48 »
Abgesehen davon hatte ich mich auf Merlin als strippenziehenden Manipulator mit fragwürdiger Moral gefreut.

Du könntest natürlich noch einen Schritt weiter gehen, und aus ihm einen Schwindler machen, der mit Taschenspielereien, Cold Reading und so weiter den Bauerntölpeln (und Königstölpeln) magische Kräfte vorgaukelt... oder der zumindest seine eigenen bescheidenen Zauberkräfte damit ein wenig aufmöbelt.
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Offline Terrorbeagle

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #16 am: 14.10.2011 | 11:53 »
Cornwell's Warlord Trilogie (und dessen Fortsetzung/Spin-off/Andere-Geschichte-Gleicher-Charakter-Erzählung zur Zeit von Alfred des Großen) habe ich gelesen und war Teil der Inspiraton für das Szenario.

In der Spätantike soll es zu einem kurzfristigen Wiederaufleben des Druidenglaubens gekommen sein: http://de.wikipedia.org/wiki/Druide Diese Annahme ist Grundlage für die Albumreihe Die Druiden von Istin, Jigourel und Lamontagne, auch eine schöne Inspiration.
Jo, genau so was wollte ich haben. Ein Comic kann ich meinen Spielern auch in die Hand drücken und erwarten, dass sie das lesen, was bei einem Buch eher unwahrscheinlich ist. Vielen Dank.  :d

Die keltische Götterwelt würde ich keinesfalls knicken, weil Du ja irgendwas brauchst, und die Quellen über die vorchristliche Religion im spätantiken Britannien sowas von mager sind, dass man einfach selbst extrapolieren muss. Und ein keltisch-römischer religiöser Synkretismus, gerade mit starken keltischen Anteilen, ist bestimmt nicht falsch. Walisische Sagenbücher wie das Mabinogion sind da vielleicht hilfreich.

Ist natürlich eine lustige Idee: Die Römischen Geschichtsschreiber und Autoren hatten ja immer eine Tendenz, die Götter fremder Völker mit den eigenen gleichzusetzen. Wenn man den romanisierten Briten zudichtet, dass sie diese Tendenz teilweise übernommen haben, dann kann man vermutlich ein paar Stilelemente dazudichten, die nicht völlig unvertraut sind und die zu Mindest halbwegs ins Setting passen.


Du könntest natürlich noch einen Schritt weiter gehen, und aus ihm einen Schwindler machen, der mit Taschenspielereien, Cold Reading und so weiter den Bauerntölpeln (und Königstölpeln) magische Kräfte vorgaukelt... oder der zumindest seine eigenen bescheidenen Zauberkräfte damit ein wenig aufmöbelt.
Das hängt etwas davon ab, ob ich magische Kräfte oder dergleichen in dem Setting drin haben will oder nicht. Sollte dem so sein, dann wäre Merlin natürlich präestiniert dafür, auch welche zu haben. Zu Mindest so was wie das 2. Gesicht oder dergleichen. Sollte ich der ursprünglichen Überlegung folgen und das ganze als Werewolf:Dark Ages Kampagne aufziehen, wird der gute Merlin ein mächtiger Theurge (und Artus sein Kinfolk Sprachrohr und Marionette für die Normalsterblichen). Wobei ich gedanklich etwas von dem Ansatz wegkomme.
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #17 am: 14.10.2011 | 12:56 »
Columban & Co haben Angelsachsen bekehrt, die ihrem heidnisch-germanischen Glauben anhingen, den sie vom Kontinent mitgebracht haben, aber keine Kelten der späten La-Téne-Kulturstufe. Da sind ein paar Jahrhunderte dazwischen, in denen sich auch in Britannien sehr viel getan hat. Aber die Historie muss sich ja nicht zwangsläufig in deinem Setting so wiederfinden.  ;)
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #18 am: 15.10.2011 | 10:51 »
Also nach längerer Überelgung wird es wohl auf ein pseudo-historisches Setting mit menschlichen Protagonisten und wenig oder zu Mindest subtiler Magie hinauslaufen. Die Charaktere werden Ritter (im weitesten Sinne) sein, die den Aufstieg Artus vom jungen Tunichtgut zum Hochkönig mitverfolgen (und beeinflussen) können, um dann im letzten Akt mitanzusehen wie das aufgebaute Reich ohne die zusammenhaltende Führungsfigur kollabiert. Die Spieler können sich aus den gegebenen Figuren der Artus-Sage einen Charakter aussuchen (wobei es da bessere und schlechtere Wahlmöglichkeiten gibt - die verschiedenenen Könige etwa sind relativ schlechtes Spielercharaktermaterial), nur die Großen 10 oder so (Uther, Artus, Merlin, Guinevra, Lancelot, Mordred, Gawain, König Lot, König Pellinore und Bischof Bedivere) werden zwangsweise als NSC gehandelt, wie auch die meisten übrig gebliebenen "großen Ritter". Es kann sein, dass Morgana auch zum Fest-NSC wird, aber erst mal wollte ich sie freihalten, um ein paar Frauenrollen ausser "als Mann verkleidete Dame" (Galahad wird genau das) oder "Burgfräulein No. 36" anbieten zu können.
Ziel der Kampagne ist dabei, Figuren zu spielen, die ein bis zwei Generationen später schon als Larger Than Life Heroen wahrgenommen werden und die tatsächlich aber auch schon zu Lebzeiten herausragende Individuen sind.

Religiöse Konflikte werden wohl eine Rolle spielen, auch wenn das ein eher anachronistisches Szenario darstellt. Dabei werde ich wohl den goldenen Mittelweg versuchen und alle Religionsgemeinschaften als gleichsam engstirnig, intolerant, großmütig und weise (zur gleichen Zeit) darzustellen. Es wird nette und bescheuerte Christen geben, wie es auch nette und bescheuerte Heiden geben wird. Merlin und Bedivere werden die jeweiligen Führungsfiguren ihrer jeweiligen Gemeinden darstellen und dementsprechend miteinander rivalisieren.

Ich werde mich grob an der Pendragon-Kampagne orientieren, um so etwas wie einen sehr grobmaschigen Metaplot zu spinnen, der aber primär von den jeweiligen Königen und ihren Motiven vorangetrieben werden. Dabei bin ich mir aber noch nicht sicher, in wie fern ich die Mitspieler in die Ausgestaltung der Ereignisse und der handelnden Personen mit einbinde und sozusagen ein Metaspiel für die Ausgestaltung des Metaplots mit einbaue. Das wird dann vermutlich auf das Versteigern von Plotautorität hinauslaufen. Wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob meine Spieler da Bock drauf haben.
Grob gesagt wird die Kampagne einem 5 Akte Modell folgen, an deren Ende vermutlich der Untergang des Hochkönigtums und die Vollendung der sächsischen Invasion stehen. Jeder Akt wird ungefäh einen Zaitraum von 6 bis 10 Jahren einnehmen, so dass es eher unwahrscheinlich ist, dass die Spieler die Kampagne mit den selben Charakteren beenden mit denen sie sie begonnen haben. Daher werden dynasitsche Übelgeungen durchaus eine Rolle spielen.

Ich habe noch ein paar Probleme mit den Formen des Rittertums. Auf der einen Seite gehören die "Ritter der Tafelrunde" fest zum Genrekanon dazu, auf der anderen Seite passen sie so gar nicht in die Zeit. Ich werde wohl Ritter durch kleinere Warlords, Stammeschampions und Hauptleute darstellen, wobei ich Artus als möglichem militärischem Genie auch durchaus die Aushebung einer kleinen Kavaleriegarde mit so neumodischem Krams wie Steigbügel zudichten werde, die als Schocktruppen oder dergleichen fungieren könnte. Diese Dopplung sollte reichen, um das klassische Ritterbild genug einfangen zu können um zu eklären, waeum das Motiv in späterer Dichtung wiederholt wird.

Magie ist so eine Sache, bei der ich mir nach wie vor sehr, sehr unschlüssig bin. Was es auf keinen Fall geben wird ist sehr offensichtliche Magie mit Feuerbällen und dergleichen, aber sehr subtile magische Formen sollten auftauchen. Ich weiß nur noch nicht, ob sie auch in Spielerhand auftauchen können oder sollten. Was es auf jeden Fall geben wird, sind Orakel und Propheterie, bei der eine mögliche Zukunft vorhergesagt werden kann, sowie Flüche.

Als Regelwerk wird wohl Harnmaster herhalten, wobei ich da mit ein paar Hausregeln herangehen muß, um die Charaktere etwas aufzubohren und das Spiel zu vereinfachen.

Ich werde wohl im Rahmen der nächsten paar Tage meine Hirnsturmergebnisse zu  den großen NSC und dem groben Verlauf des Metaplots ersinnen und hier rein stellen.
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #19 am: 15.10.2011 | 11:30 »
  um ein paar Frauenrollen ausser "als Mann verkleidete Dame" (Galahad wird genau das) oder "Burgfräulein No. 36" anbieten zu können.
Warum sollten sie?

Weibliche Kriegerinnen und Kriegerköniginnen waren den Kelten nichts fremdes.


Zitat
Ich habe noch ein paar Probleme mit den Formen des Rittertums.
Arthurs men nennt Gurps camelot, , seine Kampfgefährten , Teil seines inneren Zirkels.
Anführer, Elite, Offiziere etc seiner Kerntruppe der berittenen Kampfgefährten
, die Belisarius Saga von Flint hat einige solcher Charaktere.
 
Zitat
so neumodischem Krams wie Steigbügel zudichten werde
, wozu, braucht es nicht.
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #20 am: 15.10.2011 | 11:42 »
Warum sollten sie?

Weibliche Kriegerinnen und Kriegerköniginnen waren den Kelten nichts fremdes.

Ehrlich? Mirt fällt da nur Boudicca ein, und die schien mir eine antike Version von Jeanne d'Arc im Sinne einer Jahrhundertgestalt zu sein. Eine Jahrhundertgestalt ist natürlich völlig in Ordnung für einen SC, aber mir war nicht vertraut, dass es tatsächlich eine Art "Kelten-Amazonen" gab.

 
Arthurs men nennt Gurps camelot, , seine Kampfgefährten , Teil seines inneren Zirkels.
Anführer, Elite, Offiziere etc seiner Kerntruppe der berittenen Kampfgefährten
, die Belisarius Saga von Flint hat einige solcher Charaktere.

Ein Register von arturianischen Figuren ist nicht so schwer zu finden, insbesondere wenn man eh nur grob an ihrer Rolle in den klassischen Versatzstücken der Legende interessiert ist. "Ritter" können so etwas wie erfolgreiche Hauptmänner, Leibwächter, Vertraute des Königs, kleinere bewaffnete Landbesitzer, professionelle (Reiter-)krieger oder schlicht echt gute Kämpfer oder Angehörige der Oberschicht sein. Die Tafelrunde will ich schon irgendwie einbauen, wobei das Ding bei mir wohl ehere ein gemeinschaftliches Winterliches Gelage beim König wird, dass dann von bestochenen Barden idealistisch überhöht wird.

Die Steigbügel sind ein bloßes Gimmick. Klar, brauchen tut man sie nicht, aber sie ergeben in dem Kontext ("eine furchtbare neue Waffe: Reiterei!") Sinn und es ist ja nicht so, als ob sie wirklich stören würden.

[/quote]
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #21 am: 15.10.2011 | 12:04 »
Ehrlich? Mirt fällt da nur Boudicca ein, und die schien mir eine antike Version von Jeanne d'Arc im Sinne einer Jahrhundertgestalt zu sein.
da dürfte es mehr gegeben haben

Zitat
. Die Tafelrunde will ich schon irgendwie einbauen,
das Ding war ne keltische Tradition




Zitat
eine furchtbare neue Waffe: Reiterei!")
welche? Kataphrakten etc gab es schon lange, Schockkav haben die Makedonen eingesetzt, also mich würde er stören.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #22 am: 15.10.2011 | 13:08 »
welche? Kataphrakten etc gab es schon lange, Schockkav haben die Makedonen eingesetzt, also mich würde er stören.

Naja je nach dem wann es in der Spielzeit losgehen soll, können Kataphrakten schon ein- zweihundert Jahre nicht mehr in Britannien aufgetaucht sein.
Für ein Volksaufgebot um 600n. Chr. dürfte eine organisierte Truppe schwerer Reiter was ziemlich furchteinflößendes sein.
Zitat
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #23 am: 15.10.2011 | 13:38 »
da dürfte es mehr gegeben haben
Die einzige andere, die mir einfällt, wäre Cartimandua (Briganten, erstes Jh. n Chr.). Tacitus behauptet zwar, dass es "den Kelten" egal ist, welches Geschlecht der Anführer hat, stützt sich dabei aber nur auf diese beiden Beispiele. Dazu kommt dann noch, dass ihr Wahrscheinlich so um 500 AD spielen werdet, da ist es eher unwahrscheinlich, dass man die Antiken Quellen so einfach übertragen kann, zumal die Römer sehr schnell aus einer Stammesführerin eine Horde keltischer Kriegeramazonen gemacht haben.
Die Christianisierung lief schon vor 300 n. Chr. an, im 6. Jh. dürfte zumindest die südliche Hälfte der Insel gut Christianisiert gewesen sein.

das Ding war ne keltische Tradition
"Die Kelten" gab es nicht, gibt es nicht und wird es nie geben. Es gibt Berichte von Römern, die erzählen, dass sich die Gallier im Kreis um ihre Anführer bzw. Helden gesetzt haben. In Fled Bricrenn, einer mittelalterlichen irischen Erzählung, könnte man die Sitzordnung auch entsprechend interpretieren. Mehr keltisches gibt's zu dem Thema eher nicht (wobei die irische Erzählung höchst wahrscheinlich starken christlichen Einflüssen unterliegt). Dazu kommt, dass die erste Erwähnung der table ronde aus Frankreich stammt (Roman de Brut, ca. 1155).

Ich habe hier ein bisschen Material zur Arthurianischen Literatur (mit Fokus auf den Inseln), wenn's dich interessiert, kann ich's dir mal zukommen lassen.
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #24 am: 15.10.2011 | 13:43 »
Zitat
Zitat von: Schwerttänzer am Heute um 11:30
Warum sollten sie?

Weibliche Kriegerinnen und Kriegerköniginnen waren den Kelten nichts fremdes.
Nicht nur dennen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ethelfleda
Bei den Angeln und Sachsen waren die woll auch etwas offen bedeutender
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #25 am: 16.10.2011 | 08:48 »
Einzelne Stammesführerinnen und Kriegsheldinnen erfüllen schon eine passable Vorbildsfunkion für SCs, und das ist für ein Setting was was Geplante auch völlig ausreichend. Da ist es dann egal, ob es 2 oder 200 waren. Ungewöhnlich wären sie so oder so.

welche? Kataphrakten etc gab es schon lange, Schockkav haben die Makedonen eingesetzt, also mich würde er [der Steigbügel] stören.
Du hast aber auch glaube ich wesentlich mehr Interesse an historischen Abläufen und dementsprechend auch mehr Ahnung als meine vorgesehene Spielerbasis. In dem Rahmen ist die Frage der Plausibilität wichtiger als die der Genauigkeit und das Argument, dass 'neumodische' Steigbügel einen wichtigen taktischen Vorteil bieten ist eine auch für wenig interessierte Laien nachvollziehbare Kausalkette.
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #26 am: 20.10.2011 | 19:48 »
Ich bastele auch an einer Kampagne, die im "Dunklen Zeitalter" Britanniens spielt, und versuche dabei, nah an der authentische Geschichte zu bleiben.  Von daher kann ich nur denen Recht geben, die dafür plädieren, den ganzen Ritter-&-Tafelrunde-Kitsch aus dem Fenster zu werfen.  Das ist eine Idealisierung des Hochmittelalters und gehört ebensowenig in die Zeit von König Artus wie das Internet in die Reformationszeit ;)

Meine Kampagne hat aber auch Ähnlichkeiten mit einer EDO-Welt.  Ich habe sogar Elben und Zwerge!  Bevor hier ein Aufschrei losgeht - diese "Elben" und "Zwerge" sind bloß Menschenvölker mit elben- und zwergenähnlichen Kulturen.  Die "Elben" sind Nachfahren einer untergegangenen Hochkultur auf den vorkeltischen Britischen Inseln; sie sehen ihren Lebenszweck darin, die Welt zu hüten und mit schönen Dingen zu bereichern, streben nach Harmonie mit der Natur und all sowas.  Die "Zwerge" leben in den Bergen, befassen sich mit der Gewinnung und Verarbeitung von Metallen, tragen Bärte, kämpfen bevorzugt mit Äxten, fahren Harley-Davidson und hören Heavy Metal.  (Na gut, die letzen beiden Punkte nicht, weil noch nicht erfunden - würde aber prima zu ihnen passen.)

Das ist natürlich nicht wirklich historisch, aber solche Völker kommen durchaus in der walisischen Artustradition vor.
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #27 am: 21.10.2011 | 11:02 »
Ich bin gerade am Überlegen, ob ich nicht schlicht festlege, dass fast alles Übernatürliche von vorneherein falsch, schlecht und unmenschlich ist und Magie in der Regel einen verderbenden und negativen Einfluss hat. Dementsprechend würde ich die Elfen, Feen und dergleichen als relativ unmenschliche und gefährliche Gestalten aufziehen, die primär als Antagonisten auftreten werden, genau wie Magier, Hexen und dergleichen mehr. Elfen/Feen wären in dem Zusammenhang eine Art Herscherkaste, ein Spiegelbild (oder besser Zerrbild) der menschlichen Aristokraten, wobei Zwerge, Goblins, Kobolde und der gleichen mehr als Diener und Sklaven der hohen Herrscher auftreten. Die heidnischen Götter sind entweder besonders mächtige Elfen oderstellen dabei eine eigene, besonders mächtige Feenart dar. Bei den Göttern der Sachsen wäre es dann genauso, nur dass sie in ihren Reihen die mächtigen Trolle und Riesen als Dienerschaft haben, und es paralell zur rein weltlichen Invasion noch eine mystisch/spirituelle Eroberung gibt, die gleichzeitig in der "Feenwelt" stattfindet.

Und ja, die Spielercharaktere könnten durchaus einen Gott töten. Wobei es dafür vermutlich der richtigen Waffen bedarf (silber, kaltes Eisen oder so).
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #28 am: 21.10.2011 | 11:19 »
Bevor hier ein Aufschrei losgeht - diese "Elben" und "Zwerge" sind bloß Menschenvölker mit elben- und zwergenähnlichen Kulturen.  Die "Elben" sind Nachfahren einer untergegangenen Hochkultur auf den vorkeltischen Britischen Inseln; sie sehen ihren Lebenszweck darin, die Welt zu hüten und mit schönen Dingen zu bereichern, streben nach Harmonie mit der Natur und all sowas.
Du schreibst, König Artus und die Tafelrunde sei eine Idealisierung des Hochmittelalters.

Aber sind deine Elben nicht viel stärker Romantisierung und Idealisierung als es König Artus je sein könnte?

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #29 am: 21.10.2011 | 12:06 »
Ich bin gerade am Überlegen, ob ich nicht schlicht festlege, dass fast alles Übernatürliche von vorneherein falsch, schlecht und unmenschlich ist und Magie in der Regel einen verderbenden und negativen Einfluss hat. Dementsprechend würde ich die Elfen, Feen und dergleichen als relativ unmenschliche und gefährliche Gestalten aufziehen, die primär als Antagonisten auftreten werden, genau wie Magier, Hexen und dergleichen mehr. Elfen/Feen wären in dem Zusammenhang eine Art Herscherkaste, ein Spiegelbild (oder besser Zerrbild) der menschlichen Aristokraten, wobei Zwerge, Goblins, Kobolde und der gleichen mehr als Diener und Sklaven der hohen Herrscher auftreten. Die heidnischen Götter sind entweder besonders mächtige Elfen oderstellen dabei eine eigene, besonders mächtige Feenart dar. Bei den Göttern der Sachsen wäre es dann genauso, nur dass sie in ihren Reihen die mächtigen Trolle und Riesen als Dienerschaft haben, und es paralell zur rein weltlichen Invasion noch eine mystisch/spirituelle Eroberung gibt, die gleichzeitig in der "Feenwelt" stattfindet.

Und ja, die Spielercharaktere könnten durchaus einen Gott töten. Wobei es dafür vermutlich der richtigen Waffen bedarf (silber, kaltes Eisen oder so).

Klingt gut!  :d
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #30 am: 21.10.2011 | 13:01 »
So, Plot:

Wir beginnen mit einem Prolog: Der Tod des Hochkönigs (Anno 478) sorgt für die Einführung der Charaktere und zur Bestimmung der Grundstimmung. Die Spielercharaktere gehören zum Gefolge Uther Pendragons König von Logres und Hochkönig der Briten, eines einst großen und mächtigen Manns, der jedoch den Herbst seines Lebens erreicht hat und nach dem Tod seiner legitimen Söhne ohne Erbe darsteht.
Wie jeden Sommer zieht Krieg aus, und Uther sammelt sein Heer, um die große Hauptstadt Londinium zu entsatzen, die von Sachsen und Angeln unter Hengist und Horsa belagert wird. Hengist und Horsa sind mächtige Warlords (Hengist ist Angel, Horsa ist Sachse) und ihr zeitweiliges Bündnis ist hochgefährlich: Bis zu diese Sommer war es möglich, die beiden großen Kriegsherren durch Bestechungsgelder gegeneinander auszuspielen.
Umso wichtiger ist, dass Uther seine Heerführer versammelt, denn ein Sieg über das vereinte Heer der Invasoren würde für Jahre Frieden an der Front bringen.
In der Tat kommt es zur Schlacht, die Briten sind siegreich, Uther hingegen wird durch einen Pfeil schwer verwundet, die Wunde infiziert sich und der alte König liegt im Sterben. Um den sich anbahnenden Machtkampf wissend schickt der relativ junge Priester Bedivere, effektiv das Sprachrohr und Vertreter des greisen aber hochrespektierten Bischofs Cadoc die Spielercharaktere aus, um Uthers illegitime Kinder in Sicherheit zu bringen, damit Uthers einziger lebender Sohn Artus den Thron von Logres besteigen kann, wenn er das Mannesalter erreicht hat. Die SCs brechen daher auf, um Artus (9) und Morgana (11) nach Broceliande (in der Bretagne) zu bringen, wo der verbündete König Ban o' Benoic ihnen Asyl gewähren würde.

Also: Einführung in die britonische Politik und Bündnisfolgen, Betonung der Wichtigkeit der Rolle des Hochkönigs, Einführung von zwei der essentiellen NSCs (drei, wenn ich irgendwo noch Merlin einbauen kann, vier wenn man den kurzen Gastauftritt von Uther mitzählt), nämlich Artus und Bedivere des Settings, eine große Schlacht und eine hoffentlich abenteuerliche Passage aus dem Heerlager bei Londinium zur Küste und dann über den Kanal in die Bretagne.
« Letzte Änderung: 21.10.2011 | 13:05 von Terrorbeagle »
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #31 am: 21.10.2011 | 15:21 »
Eine kleine Übung in Geographie und Gesellschaftskunde:

Die Arthurianische Welt besteht aus Albion, Hibernia und Aremorica (oder, kurz gesagt: den britischen Inseln und der heutigen Bretagne im Nordwesten Frankreichs). Der Hauptteil der Handlung wird sich allerdings aller Voraussicht nach in Albion (der Insel, die man normalerweise mit dem modernen vereinigten Königreich asoziiert.
Die Inseln werden von einigen größeren Königreichen beherrscht,  die sich wiederrum selbst aus anderen, kleineren Vasallenkönigreichen zusammensetzen. Der Königstitel ist daher eher ein Etikett, keine absolute Herrschaftsgabe, während andere Titel oftmals paralell geführt werden. Insbesondere lateinische Titel wie Dux (Bellorum), Princeps oder gar Caesar werden von den Briten gerne verwendet, vor allem im romanisierten Süden. Diese Titel bedeuten für sich relativ wenig, sondern werden von einflussreichen Stammesführern und Häuptlingen, teilweise von Kriegsherren oder dergleichen geführt.

Der Hochkönig kann in Krisenzeiten ausgerufgen werden und gilt dann als oberster Herrscher aller Briten, wobei das primär ein Ehrentitel ist. Der Titel des Pendragon geht oft, aber nicht immer mit dem des Hochkönigs einher, ist aber spiritueller Natur: Der Hochkönig wird "vom Volk" (also den Landbesitzern) ausgerufen und verschworen; der Pendragon geht in einer Zeremonie eine Hochzeit mit dem Land selbst ein und wird somit dessen Personifizierung. Dank der voranschreitenden Christianisierung ist das Ritual inzwischen allerdings reichlich ausgehöhl und dient mehr zur Beibehaltung der Tradition als als tatsächliche theologische Praxis. Weder der Titel des Hochkönigs noch der des Pendragons sind erblich.

Unter den "Königen" steht die Schicht der reichen Landbesitzer, gerne als Lords, Pennaths oder Barone bezeichnet. AufGrund der Heterogenität der Titelvergabe finden sich hier natürlich auch diverse Kleinstkönige, Möchtegernherzöge und dergleichen, wobei bescheidendere Titel durchaus auch mit bescheidenderen Gütern (oder wenigsten bescheidenderen Landbesitzern einhergeht). So kann es durchaus passieren, dass ein heruntergekommenes Torfstecherdorf im Sumpf von einem "Prinzen" regiert wird, der aus einer großen Holzhalle mit fauligem Reeddach seine Untertanen schikaniert. Neben dem Privatbesitz  verschiedener Lords gibt es zudem bereits realtiv große Anwesen im Kirchenbesitz, insbesondere um Klöster herum. Viele Klöster entstanden in eher unwegsamen oder verwilderten Gegenden und bei den älteren entwickelten sich mit der Zeit kleinere Dörfer und Gemeinden von Pächtern um diese Dörfer herum.

Landbesitz ist das Maß an Macht und Einfluss, da Landbesitz tatsächlich Vermögen und regelmäßige Einkünfte verspricht. Je kleiner der Landbesitz, desto ärmer und unwichtiger ist eine Familie auch, über Pächter, die kein eigenes Land besitzen sondern eben pachten müßen und dafür Abgaben zahlen, bis hin zu den verarmten Landlosen, die als Wander- und Gastarbeiter ihr dasein fristen müssen.

Ganz unten in dieser Gesellschaft stehen die Sklaven, für gewöhnlich Kriegsgefangene, die als unfreie ihr Dasein fristen. Sklaven sind sowohl besitz- als auch rechtslos, aber nicht sonderlich weit verbreitet - Der Unterhalt lohnt sich kaum, so dass Kriegsgefangene - vor allem Männer - eher als Sklaven verkauft werden, als im eigenen Haushalt behalten.

Eine Sonderrolle nehmen dabei Barden und Krieger ein:
Barden hingegen dienen als Sendboten, Herolde und neutrale Vermittler und Beobachter zwischen den vereinzelten Herrschern, genießen fast überall freies Geleit und Gastrecht und hohes Ansehen. Sie sind zu gleichen Teilen Diplmaten und Intellektuelle, aber auch ein wichtiges Propagandamittel, um Gegenspieler zu schmähen oder sich selbst in ein besseres Licht zu rücken: Man bezahlt einfach einen Barden, damit dieser ein entsprechendes Lied verfasst, das dann hoffentlich weitergetragen wird und den gewünschten Effekt nach sich zieht. Wegen dieses Propaganda-Effekts ist auch den meisten Herrschern sehr daran gelegen, keine Barden zu verärgern.
Krieger sind wie Land ein Zeichen von Macht und Status, aber vor allem auch so ziemlich die einzige Möglichkeit, diese Macht auch auszuüben, oder sich vor Übergriffen zu schützen. Krieger werden von Landbesitzern unterhalten und ausgestattet. Anders als die einfachen kleinen Landbesitzer die mehr oder weniger zwangsweise zur Miliz herangezogen werden, sind die professionellen Krieger in der Tat professionell und bilden dementsprechend das Rückgrat von Heeren und Armeen. Kriegertum bietet in der Tat eine der wenigen Möglichkeiten für sozialen Aufstieg, zum einen weil ein erfolgreicher Krieger zum Hauptmann eines eigenen Kriegstrupps werden kann und zum anderen weil ein Fürst in der Regel daran interessiert ist, sich die Loyalität seiner Krieger durch Großzügigkeit und Geschenke zuzusichern. Und mit genug Wohlstand durch derartige Geschenke und Plünderungen, einer eigenen Bande von Bewaffneten und etwas Glück kann man durchaus selbst zum Herr irgendwo werden, entweder as Belohnung oder weil man sich Land und Halle mit Gewalt aneignet.

Es gibt keinerlei Form von übergeordneter Rechtsstaatlichkeit. Effektiv sind die meisten Fürsten Autokraten, die in ihrem Herrschaftsanspruch eigentlich nur von der Opportunität ihrer Entscheidungen und ggf. dem Urteil ihrer Nachbarn unterliegen. Für das einfachere Volk gibt es Schwurgerichte, Duelle und Gottesurteile, wobei letztere von der Kirche bekämpft werden (schliesslich soll man Gott nicht in Versuchung führen). Duelle gelten als eine gute Möglichkeit, um Streitigkeiten zwischen Adeligen zu schlichten (wer gewinnt, hat recht), weswegen fast jeder Fürst der etwas auf sich hält, einen Champion beschäftigt, einen Krieger der sich besonders im Zweikampf hervortut und so bei Streitigkeiten als würdiger Vertreter auftreten kann.

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #32 am: 21.10.2011 | 15:22 »
Albion wird von sechs großen Königreichen dominiert,  wobei es weitaus mehr werden wenn man die besetzten Gebiete der irischen Invasoren im Nordwesten und die Gebiete unter sächsischer, anglischer und jütischer Herrschaft im Westen und Südwesten mitzählt.

Logres ist das größte und reichste der Königreiche, gelegen im Süden Albions. Allerdings ist es auch das Land, dass bisher am stärksten von der Invasion der Angeln und Sachsen betroffen ist, weswegen das Land nicht nur Scheibchenweise schrumpft, sondern gleichzeitig einen wesentlichen Teil der eigenen Ressourcen für die Kriegsführung ausgeben muß.  Seit der Zeit Vortigern des Verräters etstammten alle Hochkönige aus der Linie des Königtums von Logres. Uther Pendragon ist nicht nur Hochkönig, sondern auch König von Logres, der Titel, den Artus erben kann. Trotz seiner Größe verfügt Logres nur noch über ein einziges Vasallenreich, Cameliard, was auch der starken Zentralmacht unter dem resoluten und mächtigen König Uther zu verdanken ist. Die alten römischen Städte hingegen sind relativ autonom und halten weitaus stärker an römischen Traditionen fest (oder dem, was die Bevölkerung dieser Städte für römische Traditionen hält). In den Städten und den zugänglicheren Teilen des Landes ist Logres ein christliches Königreich, aber in der Nähe derSachsengrenze im Osten und in den  unwegsameren Regionen herrscht der alte Glaube und das Druidentum noch immer.


Dumnonia oder Cornwall ist das kleinste der britischen Königreiche, aber dank des jahrhundertealten und nach wie vor rege praktizierten Zinnbergbaus ist das Land auf der kleinen Landzunge extrem wohlhabend. Dies führt dazu, dass die Adeligen und Krieger Dumnonias in der Regel besser ausgestattet sind als ihre Kampfgenossen und Gegner, und dass es sich die Fürsten leisten können, entweder Schutzgelder zu zahlen, oder irische Söldner anzuheuern, die für sie in die Schlacht ziehen oder für sie die schroffen Küsten ihres Landes bewachen. Die Oberschicht in Dumnonia hält strenger als andere an den römischen Traditionen fest, und das Land ist weitestgehend christianisiert.

Cambria im Westen umfasst grob das Land des modernen Wales. Cambria ist ein wildes und raues Land, dass unwegsam und nur recht spärlich bewohnt ist, aber zu Mindest die Küsten sind bewohnt. Die Cambrier gelten als wortkarg und verschlossen. Das Königreich besteht aus fün Vasallenreichen, deren Herrscherhäuser alle miteinander durch ein komplexes Netz aus Verwandschaft, Ehen und Bündnissen miteinander und dem Herrscherhaus des Landes, dem Galis Clan vebunden sind. Diese fünf Vasallenreiche sind Estregales, Escavalon, Sugales, Gomeret, und Ynys Mon. Die Täler und Wälder Cambrias und die Verschlossenheit der Bevölkerung haben dazu geführt, dass Cambria bisher für die meisten Mönche und Missionare eher verschlossen geblieben ist, und hier sowohl die einfache Bevölkerung als auch die Oberschicht eher dazu neigt, dem alten Glauben zu folgen. Cambria ist gleichzeitig die Heimstatt des Merlins und mit Ynis Mon das spirituelle Zentrum des Druidentums.

Powys, auch einfach als der Norden bezeichnet, wird von Cambria und Logres im Süden (die Grenzen verwischen und sind alles andere als eindeutig) und dem Hadrianswall im Norden begrenzt. Der Norden gilt als etwas herber und rauer Landstrich, und die Männer des Nordens sehen sich selbst als eine Art Elite an - insbesondere weil sie weitaus weniger bereitwillig römische Traditionen übernommen haben und stärker ihren eigenen Traditionen treu geblieben sind. Das Reich wird vom mächtigen Orkney-Clan unter König Lot regiert, der in seiner Jugend ein Reich für sich selbst zwischen Hadrians- und Antoniuswall erkämpfte und es nach sich selbst benannte -Lothian. Je weiter man nach Norden kommt, desto augenscheinlicher werden die piktischen und traditionell britischen Einflüsse und desto seltener werden Zeichen und Insignien römischer Herkunft oder des christlichen Glaubens.

Noch weiter im Norden liegen die Länder der Pikten, die insbeosndere von den romanisierten Briten als Wilde und Barbaren wahrgenommen werden und wie auch die Sachsen eher als fremdländische Bedrohung angesehen werden. Während Überfälle und Scharmützel zwischen den Männern von Powys und den Pikten alles andere als selten sind, so haben doch einige der Adeligen des Nordens - allen voran der herrschende Orkney-Clan piktische Vorfahren. Für die meisten Briten ist das Piktenland aber ein ferner Mythos voller unnachvollziehbarer Riten und merkwürdiger fremder Stämme.

Dàl Riada liegt an der Küste des Nordwestens, gegenüber des nördlichsten Teils Irland. Das Reich ist ziemlich jung und wurde vor erst 70 Jahren von irischen Plünderern und Piraten gegründet, die am alten Glauben festhielten und von der voranschreitenden Christianisierung Irlands nach Osten flohen. In Dàl Riada herrscht nun eine irisch-stämmige und irsch-sprechende Minderheit über die kymrisch-britische Bevölkerung, und das Land ist berühmt-berüchtigt dafür, dass die Boote der Irischen Piraten von hier aus losziehen, um die Küsten zu plündern. Die Iren von Dàl Riada sind bei den Nordleuten verhasst, werden aber gleichzeitig immer wieder von allen Seiten als Söldner angeheuert. Die einfache Bevölkerung des Landes ist in weiten Teilen christianisiert, während die neuen Herrscher mit großer Sturheit am alten Glauben festhalten und sehr brutal gegen Missionare oder christliche Versammlungen vorgehen können. Diese Radikalisierung ist schliesslich nicht unbedingt selten bei dahinschwindenden Bewegungen.

Die Verlorenen Lande, oder Sachsenlande im Osten sind nicht weniger zersplittert oder zerstritten als die Reiche der Briten. Auch wenn die Briten alle Neuankömmlinge als Sachsen bezeichnen, handelt es sich doch um vier unterschiedliche Völker - Angeln, Sachsen, Jüten und Friesen - die nur lose miteinander verbunden sind, keine einheitliche Kultur oder Sprache haben und fast genausooft mit einander im Streit liegen wie mit der Urbevölkerung der Inseln. Anders als die irischen Invasoren im Westen scheinen die Sachsen allerdings weniger daran interessiert zu sein, zu herrschen und mehr daran, zu siedeln, weshalb nicht bloß die Führungsschicht in den besetzten Gebieten wechselte, sondern ganze Familien übersetzten und die Urbevölkerung versklavte oder vertrieb, wobei nur ein kleiner Teil der britischen Bevölerung assimiliert wurde.
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Offline WeepingElf

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #33 am: 21.10.2011 | 22:01 »
Na das hört sich gut recherchiert und stimmig an.  Wie viel Fantasy soll denn drin sein?  Gibt es die Feen & Co. wirklich, oder nur in der Vorstellung der Menschen jener Zeit?
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Offline Terrorbeagle

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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #34 am: 22.10.2011 | 19:55 »
Jau, wenn der Text erfolgreich vortäuschen kann, gut recherchiert und wohl überlegt zu sein, dann ist das eigentlich schon die halbe Miete...

Ich will eigentlich schon übernatürliche Wesen und ein paar magische Versatzstücke einbauen, aber diese eher selten und sporadisch verwenden. Die Fantasy-Elemente sollen dabei aber eher mystisch und dementsprechend stets etwas unerklärlich bleiben.

Magie in Form von Zaubersprüchen und Ritualen wird es sowohl in der völlig unwirksamen Volksaberglaubeversion geben, als Scharlatanerie und Volksbetrug, allerdings auch in einer sehr ernsten, sehr gefärlichen Version, bei der

Echte  Magie ist eigentlich immer schädlich für Anwender und Ziel und selbst mit besten Intentionen kommt fast nie etwas gutes heraus, wenn man sich mit Hexen, Zauberern und dergleichen einläßt. Das gilt doppelt für alle Wesen, die noch nicht mal Menschen sind, wie Feen und ihre Diener. Goblins stehlen Säuglinge aus den Wiegen (und fressen sie), Elfen locken Wanderer in Sümpfe oder in die ewigen Nebel (wo die Sterblichen für immer verloren sind), Quellnymphen verführen ahnungslose Männer und ertränken sie. Die meisten Feenwesen tun dies mit großer Beiläufigkeit, mit nicht mehr Interesse am Leben der Sterblichen als ein Kind, dass mit einer Lupe Ameisen versenkt am Schicksal der Ameise Anteil hat. 
« Letzte Änderung: 22.10.2011 | 20:04 von Terrorbeagle »
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #35 am: 23.10.2011 | 02:24 »
Jau, wenn der Text erfolgreich vortäuschen kann, gut recherchiert und wohl überlegt zu sein, dann ist das eigentlich schon die halbe Miete...
Solange deine Spieler weder Keltologie noch Geschichte mit Fokus auf Britannien im Frühmittelalter studieren, dürften sie das meiste für richtig halten.
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #36 am: 23.10.2011 | 15:58 »
Jau, wenn der Text erfolgreich vortäuschen kann, gut recherchiert und wohl überlegt zu sein, dann ist das eigentlich schon die halbe Miete...

Ich habe jedenfalls darin nichts gefunden, was mir fehlerhaft vorkommt (ich bin zwar kein Keltologe und kein professioneller Historiker, aber ich habe mich im Hinblick auf mein Projekt recht ausführlich mit der Geschichte Britanniens auseinandergesetzt).  Das sieht nicht nur gut recherchiert aus, das ist es!

Zitat
Ich will eigentlich schon übernatürliche Wesen und ein paar magische Versatzstücke einbauen, aber diese eher selten und sporadisch verwenden. Die Fantasy-Elemente sollen dabei aber eher mystisch und dementsprechend stets etwas unerklärlich bleiben.

Magie in Form von Zaubersprüchen und Ritualen wird es sowohl in der völlig unwirksamen Volksaberglaubeversion geben, als Scharlatanerie und Volksbetrug, allerdings auch in einer sehr ernsten, sehr gefärlichen Version, bei der

Echte  Magie ist eigentlich immer schädlich für Anwender und Ziel und selbst mit besten Intentionen kommt fast nie etwas gutes heraus, wenn man sich mit Hexen, Zauberern und dergleichen einläßt. Das gilt doppelt für alle Wesen, die noch nicht mal Menschen sind, wie Feen und ihre Diener. Goblins stehlen Säuglinge aus den Wiegen (und fressen sie), Elfen locken Wanderer in Sümpfe oder in die ewigen Nebel (wo die Sterblichen für immer verloren sind), Quellnymphen verführen ahnungslose Männer und ertränken sie. Die meisten Feenwesen tun dies mit großer Beiläufigkeit, mit nicht mehr Interesse am Leben der Sterblichen als ein Kind, dass mit einer Lupe Ameisen versenkt am Schicksal der Ameise Anteil hat.  

Ja, das ist alles stimmig und macht Sinn.  Für die Feen sind wir Menschen genauso kleine Würmchen wie für uns Fliegen und Regenwürmer.  Sie spielen mit Menschen, und wenn sie ihnen auf den Pinsel gehen, machen sie sie einfach tot.

Vor ein paar Monaten gab es hier mal einen Thread zum Thema "Sommerwiesen, Feen usw." oder so ähnlich, wo allerlei Ideen zum Thema Feen besprochen wurden.  Danach solltest Du vielleicht mal suchen.

EDIT: Hier ist er.
« Letzte Änderung: 23.10.2011 | 16:00 von WeepingElf »
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #37 am: 24.10.2011 | 08:39 »
Magie in Form von Zaubersprüchen und Ritualen wird es sowohl in der völlig unwirksamen Volksaberglaubeversion geben, als Scharlatanerie und Volksbetrug, allerdings auch in einer sehr ernsten, sehr gefärlichen Version

Hier wird die Regelseite eine Menge EInfluss haben. Ich habe mir unter "dreckiger, echter" Magie immer eine Verknüpfung zu etwas wie SchiP aus Warhammer o.Ä. vorgestellt. Etwas, das man mal einsetzt, um sein Ziel zue rreichen, das einen aber ins Unglück stürzt (bzw. was einem Glück "raubt").

Man müsste nur feststellen, auf welche Weise Hexen und Zauberer ihre SchiP wieder auffüllen, denn sie zaubern ja häufiger...
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #38 am: 24.10.2011 | 23:06 »
Ich habe jedenfalls darin nichts gefunden, was mir fehlerhaft vorkommt (ich bin zwar kein Keltologe und kein professioneller Historiker, aber ich habe mich im Hinblick auf mein Projekt recht ausführlich mit der Geschichte Britanniens auseinandergesetzt).  Das sieht nicht nur gut recherchiert aus, das ist es!

Na ja, es ist eine Menge Cornwell und Teile des Pendragon Hintergrunds drin verwurstet, dazu ein wenig Grundwissen über Feudal- und Machtstrukturen.
Und eine Menge ist auch einfach ausgedachter Unsinn, wobei das bei einem Rollenspiel nicht schlimm sein muß - das ganze ist ja nur Kulisse für die eigentliche Handlung im Vordergrund, also das was die Spieler machen. Und da sind die üblichen Dramen, Begierden und persönlichen Eitelkeiten, die in fast jedem Setting auftreten und durchexerziert werden können.

Hier wird die Regelseite eine Menge EInfluss haben. Ich habe mir unter "dreckiger, echter" Magie immer eine Verknüpfung zu etwas wie SchiP aus Warhammer o.Ä. vorgestellt. Etwas, das man mal einsetzt, um sein Ziel zue rreichen, das einen aber ins Unglück stürzt (bzw. was einem Glück "raubt").

Man müsste nur feststellen, auf welche Weise Hexen und Zauberer ihre SchiP wieder auffüllen, denn sie zaubern ja häufiger...

Es gibt drei Arten von Magie, die ich so ungefähr im Kopf habe, dass sie auftauchen sollten: "Damit X lebt, muß Y sterben" - effektiv ein Opfer, um einen Heilzauber zu sprechen (und um ein Ziel von ernstzunehmenden Leiden zu befreien, muß das Opfer ein Mensch sein, bevorzugt ein Blutverwandter des Ziels). Dazu gehört auch sowas wie "Blut macht fruchtbar" (wiederrum Opfer, um die Fruchtbarkeit von personen oder Land zu erkaufen oder Bathory-artige lebensverlängernde Maßnahmen. Die andere Art sind Flüche aller Art.
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #39 am: 25.10.2011 | 11:27 »
Vielleicht hilft es ja die Rule of Three anzuwenden: "Alles was Du tust, fällt dreifach auf Dich zurück!"?

Ein dunkles-helles Machtsystem wie es sicherlich bei einer Star Wars Verregelung gibt?

Nachtrag: Oder vielleicht besser noch eine Regel für Nachhall magischer Handlungen wie in Mage: the Ascension...da heißt das Resonanz. Wenn jemand seine Magie immer für lichte und heilende Zwecke einsetzt, dann ist er irgendwann auch von einem entsprechenden Hauch umweht was ihm wiederum Boni aber auch Mali auf bestimmte Handlungen geben kann. In erster Linie ist es aber eine gesellschaftliche Stigmatisierung. Viel deutlicher natürlich noch bei Todesmagie oder Flüchen...
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #40 am: 25.10.2011 | 21:56 »
Ich will ja explizit keine irgendwie moralisch integeren Magieformen. Es sei denn, man bezeichnet sowas wie "ich opfere ein Kind, damit Warlord Gwent nucht dem Wundfieber erliegt" als moralisch integer oder vertretbar (immerhin ist der Warlord eine mächtige Stütze des Reiches, und das Kind nur ein Kind...).

Wobei: bei meinen jetzigen Überlegungen, ein modifiziertes Harnmaster Regelwerk zu verwenden, böte sich die Möglichkeit, über Psi-Kräfte übernatürliche Fähigkeiten ins Spiel zu integrieren, die sozusagen "natürlich" und relativ neutral sind, im Gegensatz zu den "unnatürlichen" Kräften der Zauberei. Ich weiß allerdings nicht, ob ich die Dinger verwenden will. Wenn wird es eh ein Glücksspiel.

Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob ich überhaupt Regeln für Magie brauche, weil so was wie Spielermagier eigentlich nicht vorgesehen sind. Ähnlich wie in Pendragon, dass zu mindest ein grobes Vorbild für diese Kampagne darstellt, gehe ich recht explizit davon aus, dass die SCs "Ritter" im Dienste des Pendragon sind.  Durch betont weiche Regeln für Magie kann ich das ganze unerklärlicher, diffuser und dementsprechend mysteriöser gestalten. Normalerweise bin ich nun wirklich kein Freund derartig blafaseliger Reglungen, aber im Kontext dieses Spiels ist Magie auch eher als ein Grusel- oder Horrorelement gedacht und weniger als ein Instrument für Spieler.
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Re: Britannien im "Dunklen Zeitalter"
« Antwort #41 am: 26.10.2011 | 17:09 »
Ich will ja explizit keine irgendwie moralisch integeren Magieformen. Es sei denn, man bezeichnet sowas wie "ich opfere ein Kind, damit Warlord Gwent nucht dem Wundfieber erliegt" als moralisch integer oder vertretbar (immerhin ist der Warlord eine mächtige Stütze des Reiches, und das Kind nur ein Kind...).

Na, moralisch integer würde ich das nicht nennen, aber die alten Briten mögen darüber anders gedacht haben.  Die Idee, dass Magie für die Seele gefährlich ist und immer mehr oder weniger großen Frevel beinhaltet, passt hier sicher ganz gut, das war ja die vorherrschende Haltung in der Christenheit.

Zitat
Wobei: bei meinen jetzigen Überlegungen, ein modifiziertes Harnmaster Regelwerk zu verwenden, böte sich die Möglichkeit, über Psi-Kräfte übernatürliche Fähigkeiten ins Spiel zu integrieren, die sozusagen "natürlich" und relativ neutral sind, im Gegensatz zu den "unnatürlichen" Kräften der Zauberei. Ich weiß allerdings nicht, ob ich die Dinger verwenden will. Wenn wird es eh ein Glücksspiel.

Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob ich überhaupt Regeln für Magie brauche, weil so was wie Spielermagier eigentlich nicht vorgesehen sind. Ähnlich wie in Pendragon, dass zu mindest ein grobes Vorbild für diese Kampagne darstellt, gehe ich recht explizit davon aus, dass die SCs "Ritter" im Dienste des Pendragon sind.  Durch betont weiche Regeln für Magie kann ich das ganze unerklärlicher, diffuser und dementsprechend mysteriöser gestalten. Normalerweise bin ich nun wirklich kein Freund derartig blafaseliger Reglungen, aber im Kontext dieses Spiels ist Magie auch eher als ein Grusel- oder Horrorelement gedacht und weniger als ein Instrument für Spieler.

Wenn man keine Magier-SCs zulassen will, kann man evtl. auf Magieregeln verzichten, obwohl dann Magie in den Bereich "Spielleiterwillkür" fällt.  Andererseits werden die SCs, wenn sie keine Magier sind, die Magie eh nicht verstehen, also kann man den Spielern im Grunde genommen irgendeinen spontan zusammengebastelten Kram vorsetzen und die Frage "Wie macht dieser NSC das?" mit "Das ist Magie, das durchschaut ihr nicht" abbügeln.  Aber wenn man nicht in Willkür ausarten, sondern eine "Linie" reinkriegen will, sind Magieregeln vielleicht doch bedenkenswert.
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