Indie-Spiele sind weder nur eine Publikationsform noch ein inhaltliches Kriterium. Es ist eine gewisse kulturelle Strömung innerhalb der Gamerschaft, die ihren Ausdruck in gewissen Publikationsformen und gewissen Spielformen findet. Sie ist also anders als die klassischen Strömungen weniger auf gewisse Spiele (D&D, DSA, WoD, Savage Worlds) beschränkt und ähnelt beispielweise der Old School Rennaisance, auch wenn es zwischen den beiden Strömungen vielfach höchst unterschiedliche Setzungen gibt.
Themen (nicht unbedingt geordnet):
- Klein- und Kleinstspiele. Von RPG-Poems aufwärts.
- Betrachtung des Rollenspiels als produzierende Tätigkeit aller Spielenden
- Betonung des individuellen Spieldesigners
- Gleichberechtigung SL/Spieler. Auflösung einer feststehenden SL-Rolle.
- "Gespielt wird am Tisch!", Spielvorbereitung/Chargen in der Gruppe, Aufbereitung von Regeln zur spontanen Benutzung
- Erzählrechte, "Conflict Resolution", "Meta-Regeln"
- Minimal-Settings, Quasi-Settings, gelegentlich Non-Genre-Settings.
- Arbeit mit bewusst neuartigen Spielmaterialien und Mechanismen
- "Alles ist regelbar", z.B. Ritual Discourse
- Ablehnung von "realistischen" Regeln
- Auflösung der Abstufungen in Spiel, Kampagne, Abenteur wegen Kleinform.
- Gelegentlich emotionale und Beziehungsprobleme der Protagonisten im Vordergrund oder als alleiniges Thema
- Inkorporation von Improvisationstheater o.ä.; Play Unsafe
- Ausprägte "Positiv-Kultur": Say yes (or roll dice), Fanpost