Autor Thema: Method Acting unterteilt  (Gelesen 5603 mal)

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Offline GIGiovanni

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Method Acting unterteilt
« am: 27.10.2012 | 18:44 »
ich habe die Diskursion in zum diesem Thmea gelesen und selber teilig ich sehe dies andres:



ich unterteile Method Acting in zwei Bereiche

1) besagtes "sinnloses" Spiel wie von alexandro aufgeführt

Beispiel: In unserer Runde haben wir einen Spieler, der seine Charaktere gerne als "Gruppenclown" spielt. Das ist prinzipiell OK, denn es lockert das Spiel auf. Bei Beginn einer neuen Runde machte er sich einen Charakter, der (auf den ersten Blick) deutlich ernster angelegt wirkte. Daher entschloss ich mich, selber mal einen "Clown" zu versuchen. Leider erwies sich der Charakter des Mitspielers dann doch als ziemlich clownesque, und zwei "Chaos-Charaktere", die ständig irgendwelche sinnlosen Aktionen brachten, sorgten dafür dass die Gruppe bald nichts Sinnvolles mehr auf die Reihe brachte. Das nervte eine Großteil der Spieler (inklusive mich, weshalb ich mich entschied meinen Charakter etwas produktiver zu spielen).



sinnlos ist für mich hier gleich nervig. Diese Clownverhalten ist sicherlich mal richtig lustig und witzig, aber auf Dauer einfach  nur nervig.  

2) angemessene Intime- Reaktion auf Verhalten in der Gruppe,
auch hier ein Beispiel, gesagter Schurkenspieler + ein Priester. Der Schurke will oder bricht in eine Kirche des Priesters ein. Ich finde es da normal ,dass der Priester ihm damit  aller Macht versucht ihm daran zu  hindern, bzw. als Täter entlarvt.

 Diese Art zu Spielen finde ich richtig und klar es ist eine vom meinen Arten zu spielen.

Und wie steht ihr dazu?


Was haltet Ihr von dieser Unterteilung
« Letzte Änderung: 28.10.2012 | 02:18 von GIGiovanni »

ErikErikson

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Re: Method Actoring unterteilt
« Antwort #1 am: 27.10.2012 | 18:47 »
Was ist jetzt genau der Unterschied zwischen 1 und 2?

In beiden Fällen macht der SC doch dasselbe, er geht den Schurken hart an. oder versteh ich da was nicht? Für Punkt 1 fehlt schlicht das Beispiel. Wäre toll, wenn du das anhand der Priester/Schurken Situation bringen könntest.

Offline GIGiovanni

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Re: Method Actoring unterteilt
« Antwort #2 am: 27.10.2012 | 18:57 »
Was ist jetzt genau der Unterschied zwischen 1 und 2?

In beiden Fällen macht der SC doch dasselbe, er geht den Schurken hart an. oder versteh ich da was nicht? Für Punkt 1 fehlt schlicht das Beispiel. Wäre toll, wenn du das anhand der Priester/Schurken Situation bringen könntest.

sorry von alexandro Thema falsche Stelle kopiert, berichtigt.
es war das Clownverhaltensbeispiel gemeint

Der Schurke macht sich andauert über das Keuchheitsgelübte des Priesters lustig


Offline Bad Horse

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Re: Method Actoring unterteilt
« Antwort #3 am: 27.10.2012 | 19:01 »
Sehe das wie Erik. Der Priesterspieler in Beispiel 2 kann genauso unschön sein wie in Beispiel 1 - kommt halt drauf an, was die Gruppe in der Richtung vorher ausgemacht hat.

Ich würde aber auch in zwei Typen unterscheiden:

1.) MethodActing-Primat: "Hoppla, jetzt komm ich" - der spielt seinen Charakter ohne Rücksicht darauf, wie sehr er zum Spielspaß der anderen Mitspieler beiträgt. Konflikte auf der Metaebene werden mit "Mein Char ist halt so" oder "Der kann doch da nicht anders" - also mit Argumenten auf der Spielebene - abgebügelt.


2.) MethodActor-Troupe: Ist grundsätzlich an einem Miteinander interessiert; möchte zwar seinen Charakter spielen, ist sich aber klar darüber, dass er da nicht der einzige ist. Kompromißbereit, solange sich sein Charakter nicht in eine unplausible Richtung verbiegen muss. Drückt auch mal vorher auf die Notbremse, wenn er absehen kann, dass sich in Ingame-Konflikt zwischen zwei Chars anbahnt.
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ErikErikson

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Re: Method Actoring unterteilt
« Antwort #4 am: 27.10.2012 | 19:01 »
Ist mir nur bedingt klarer. Das ist eigentlich kein Beispiel von Alexandro. Wie wird jetzt Punkt 1 definiert? Über das clowneske?

BH-Defi würd ich jetzt mal so unterschreiben. Mit Typ 1 würd ich eher nicht spielen, mit Typ 2 gern. Zwar macht auch typ 2 hin und wieder Mühe, aber welcher Spieler macht das nicht...
« Letzte Änderung: 27.10.2012 | 19:03 von ErikErikson »

Eulenspiegel

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Re: Method Actoring unterteilt
« Antwort #5 am: 27.10.2012 | 19:02 »
Das sind halt unterschiedliche Genres:
1) Der erste Method Actor passt gut in ein Genre wie Paranoia, PP&P oder Scheibenwelt.

2) Der zweite Method Actor passt eher in ernste Genre, wo es um Drama geht.

Ich persönlich würde aber zwischen Spielertyp und bevorzugtem Genre unterscheiden. Die beiden Sachen haben a priori erstmal nichts miteinander zu tun.

Offline tartex

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Re: Method Actoring unterteilt
« Antwort #6 am: 27.10.2012 | 19:04 »
Der Clown kann auch Buttkicker sein. Muss man über mehrere Charaktere sehen, ob sich das hält.

Unabhängig davon:

Meine Negativbeispiel: der Immersion-Porn-Actor
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Kumpel von Raven c.s. McCracken

Offline GIGiovanni

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Re: Method Actoring unterteilt
« Antwort #7 am: 27.10.2012 | 19:11 »
Der Clown kann auch Buttkicker sein. Muss man über mehrere Charaktere sehen, ob sich das hält.

Unabhängig davon:

Meine Negativbeispiel: der Immersion-Porn-Actor

Ich glaube es gibt keinen reinrassigen Spieler, klar der Clown auch Buttkicker sein.

Immersion-Porn-Actor ist ein Spieler, bei dem alle Chars gleich sind oder gleich reagieren ?

Offline GIGiovanni

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Re: Method Actoring unterteilt
« Antwort #8 am: 27.10.2012 | 19:19 »
Das sind halt unterschiedliche Genres:
1) Der erste Method Actor passt gut in ein Genre wie Paranoia, PP&P oder Scheibenwelt.

2) Der zweite Method Actor passt eher in ernste Genre, wo es um Drama geht.

Ich persönlich würde aber zwischen Spielertyp und bevorzugtem Genre unterscheiden. Die beiden Sachen haben a priori erstmal nichts miteinander zu tun.

Bei Rollenspiel wie Paranoia würde ich mich über eine solches Verhalten auch nicht aufregen, da nimmt man das Spiel auch nicht bierernst, unser Rekord steht bei drei char an einem Spielabend (Clonen sind eingerechnet)

nein ich meinte Clownverhalten  in wie du sagt bei ernsten Spielen. Perfektes Beispiel sind viele Malk-Chars bei Vampire. Nur sind Gesitesstörungen nicht lustig sondern, gefährlich, subtil, Horror etc.




Offline Funktionalist

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Re: Method Actoring unterteilt
« Antwort #9 am: 27.10.2012 | 22:21 »
meinten sie vielleicht Method Acting?

alexandro

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Re: Method Actoring unterteilt
« Antwort #10 am: 27.10.2012 | 23:41 »
Da du schon wieder das Beispiel falsch verstehst (ich korrigiere auf 4-), hier eine Präzisierung:
Clownesque (auch bekannt als unterhaltsam/eigenwillig) ist absolut NICHT mit "sinnlos" gleichzusetzen. Die Aktionen des Spielers hatten durchaus Sinn und waren auch (weitgehend) mit der Gruppe zu vereinbaren, nur hatte der Charakter halt einen "unkonventionellen" Stil (gepuderter Höfling, der im Hintergrund ständig irgendwelche "get-rich-quick" Schemes am Kochen hatte und auch ständig auf einen gewissen Komfort und einer gewissen Präsenz bestand).

Was das zweite Beispiel angeht:
Warum bricht der Schurkenspieler in die Kirche des Priesters ein? Wenn es einfach eine sinnlose Spaßaktion war, wayne. Wenn es irgendwie wichtig war, hat der Priester dann andere Vorschläge gemacht, wie man das ohne Einbruch lösen kann? Ich denke da lässt sich ein Kompromiss finden.

Problematisch wird es, wenn ein Charakter generelle Aktionen eines anderen Charakters kontrollieren oder beschränken möchte (z.B. wenn der Priester dem Dieb jedwede Art von Einbruch oder Diebstahl verbietet). Das kommt idR nicht so gut und ich stehe da tendentiell eher auf der Seite des Spielers, der durch den anderen in seinen Möglichkeiten beschränkt wurde.

Offline GIGiovanni

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Re: Method Actoring unterteilt
« Antwort #11 am: 28.10.2012 | 02:38 »
Da du schon wieder das Beispiel falsch verstehst (ich korrigiere auf 4-), hier eine Präzisierung:
Clownesque (auch bekannt als unterhaltsam/eigenwillig) ist absolut NICHT mit "sinnlos" gleichzusetzen. Die Aktionen des Spielers hatten durchaus Sinn und waren auch (weitgehend) mit der Gruppe zu vereinbaren, nur hatte der Charakter halt einen "unkonventionellen" Stil (gepuderter Höfling, der im Hintergrund ständig irgendwelche "get-rich-quick" Schemes am Kochen hatte und auch ständig auf einen gewissen Komfort und einer gewissen Präsenz bestand).

Was das zweite Beispiel angeht:
Warum bricht der Schurkenspieler in die Kirche des Priesters ein? Wenn es einfach eine sinnlose Spaßaktion war, wayne. Wenn es irgendwie wichtig war, hat der Priester dann andere Vorschläge gemacht, wie man das ohne Einbruch lösen kann? Ich denke da lässt sich ein Kompromiss finden.

Problematisch wird es, wenn ein Charakter generelle Aktionen eines anderen Charakters kontrollieren oder beschränken möchte (z.B. wenn der Priester dem Dieb jedwede Art von Einbruch oder Diebstahl verbietet). Das kommt idR nicht so gut und ich stehe da tendentiell eher auf der Seite des Spielers, der durch den anderen in seinen Möglichkeiten beschränkt wurde.

Du hast geschrieben Gruppenclown, siehe unten: 

Beispiel: In unserer Runde haben wir einen Spieler, der seine Charaktere gerne als "Gruppenclown" spielt.

unter Gruppenclown verstehe ich sinnfreies Verhalten und Dein Beispiel mit dem Höfling ist für mich generell erst mal sinnfreies Verhalten.

Als Spieler des Priesters oder anders Gesetztestreuen würde ich dem anderen Spieler out-time sagen, er soll dies ohne mein Wissen und ohne meinen Char durchziehen und sich nicht erwischen lassen. Zudem spiele ich deswegen selten Priester etc. 

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Online Maarzan

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Re: Method Actoring unterteilt
« Antwort #12 am: 28.10.2012 | 07:52 »
Der Fehler ist bei solchen Gruppen entweder schon vorher gemacht worden - warum spielen solche Charaktere zusammen? oder sie sind beabsichtigt oder wenigstens egal. Dann muss man aber auch annehmen, dass die daraus entstehenden Konflikte im Spiel gewollt sind.

Also entweder ein Fehler des SL bei ungenügender Moderation/Vorgaben bzw. eines der beiden, der sich über diese hinweggesetzt hat, aber dann toleriert wurde und das jetzt ausnutzt.
Oder ein Fehler des SL der jetzt Herausforderungen ansetzt, welche nachträglich solche ursprünglich nicht vorgesehenen Konflikte erzwingt.

Im zweiten Fall ist es aber ein Fehler des Diebes, der jetzt nachträglich am Konsens nachbessern will, um sich InGame-Probleme auf der Metaebene auf Kosten des Mitspielers aus dem Weg zu schaffen.
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alexandro

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Re: Method Acting unterteilt
« Antwort #13 am: 28.10.2012 | 11:20 »
Zitat
Im zweiten Fall ist es aber ein Fehler des Diebes, der jetzt nachträglich am Konsens nachbessern will, um sich InGame-Probleme auf der Metaebene auf Kosten des Mitspielers aus dem Weg zu schaffen.

Ich denke es ist eher der Fehler des Priesterspielers, der sich zu tief in die Charakterrolle "reinsteigert" und seine Probleme mit den Aktionen des Diebes auf die Metaebene verlagert. Aber ohne Details kann man da viel reinlesen.
« Letzte Änderung: 28.10.2012 | 11:31 von alexandro »

Offline CokeBacon

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Re: Method Acting unterteilt
« Antwort #14 am: 28.10.2012 | 12:43 »
Ich denke es ist eher der Fehler des Priesterspielers, der sich zu tief in die Charakterrolle "reinsteigert" und seine Probleme mit den Aktionen des Diebes auf die Metaebene verlagert. Aber ohne Details kann man da viel reinlesen.
Nach GIGiovannis Beispiel will der Dieb jedoch in die Kirche des Priesters einbrechen. Damit liegt die Schuld eindeutig beim Spieler des Diebes, da es innerhalb der Spiellogik doch wohl verständlich ist, dass der Priester es aufgrund eines Codex/einer Glaubensvorschrift oder einfach aufgrund seiner Verbundenheit zur Kirche den Einbruch nicht zulassen will. Der Spieler des Diebes zwingt den Priesterspieler hier eindeutig zu Nachlässigkeit bzw zum Wegsehen, um den Gruppenzusammenhalt der Charaktere zu wahren.

Natürlich könnte die Schuld auch beim Spielleiter liegen. Wenn der SL den Spieler des Diebes zu Anfang überhaupt erst dazu angestiftet oder gezwungen hat in die Kirche einzubrechen, dann forciert er damit eine Eskalation zwischen den beiden unterschiedlichen Charakteren, obwohl die Konsequenz eigentlich klar ist.

alexandro

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Re: Method Acting unterteilt
« Antwort #15 am: 28.10.2012 | 14:22 »
Innerhalb der Spiellogik ist es genauso logisch dass ein Dieb wertvolle Gegenstände aus einer Kirche stehlen will, wie dass der Priester ihn daran hindern will. Ein Dieb der aus Rücksicht auf den Priesterspieler eine Gelegenheit zum Reichtum verstreichen lässt, würde genauso zurückstecken.

Daher sagte ich ja: ohne Kontext (gab es Absprachen in der Gruppe bezüglich solcher Situationen) und Details (wie und warum wurde der Einbruch jetzt genau verübt?) ist diese Angelegenheit schwer zu beurteilen.

Offline Oberkampf

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Re: Method Actoring unterteilt
« Antwort #16 am: 28.10.2012 | 15:19 »

1.) MethodActing-Primat: "Hoppla, jetzt komm ich" - der spielt seinen Charakter ohne Rücksicht darauf, wie sehr er zum Spielspaß der anderen Mitspieler beiträgt. Konflikte auf der Metaebene werden mit "Mein Char ist halt so" oder "Der kann doch da nicht anders" - also mit Argumenten auf der Spielebene - abgebügelt.


2.) MethodActor-Troupe: Ist grundsätzlich an einem Miteinander interessiert; möchte zwar seinen Charakter spielen, ist sich aber klar darüber, dass er da nicht der einzige ist. Kompromißbereit, solange sich sein Charakter nicht in eine unplausible Richtung verbiegen muss. Drückt auch mal vorher auf die Notbremse, wenn er absehen kann, dass sich in Ingame-Konflikt zwischen zwei Chars anbahnt.

Der Punkt ist mMn der eigentliche Knackpunkt. Method Acting ist ok, solange es mit den anderen Spielern der Gruppe vereinbar ist. Das ist selbst dann in Ordnung, wenn ein Charakter einen Comic Relief spielt, der in gruseligen Situationen Witze reißt (übrigens kein untypisches Verhalten bei Angst und auch in anderen Medien mit Vorliebe genutzt). Solange er das nicht dann macht, wenn sein Charakter nicht auf der Bühne steht und er anderen Spielern ihre Gruselszenen zerschießt, ist das völlig ok.

Das sind halt unterschiedliche Genres:
1) Der erste Method Actor passt gut in ein Genre wie Paranoia, PP&P oder Scheibenwelt.

2) Der zweite Method Actor passt eher in ernste Genre, wo es um Drama geht.

Ich persönlich würde aber zwischen Spielertyp und bevorzugtem Genre unterscheiden. Die beiden Sachen haben a priori erstmal nichts miteinander zu tun.

Sehe ich auch als wichtigen Gesichtspunkt an: Bei klar ersichtlichen One Shots würde ich persönlich dem MA sogar noch mehr Freiraum einräumen. Sowas wie Paranoia (was übrigens sehr bitterböse gespielt werden kann, dass einem das Lachen im Hals stecken bleibt) oder einer Zombieapokalypse [insert beliebiges ernstes Horrorrollenspiel], wo man weiß, dass keine lang anhaltende Serie mit den gleichen Charakteren geplant ist, bietet Platz für Tragödien, Dramen und Konflikteskalationen, die in Serienrollenspielen einfach langsamer ablaufen müssen.

Kurzum: je länger eine Abenteuerserie angelegt ist, desto mehr müssen die Spieler ihre Vorlieben miteinander abklären und desto mehr müssen sie - notfalls auch durch outgame-Absprache - aufeinander Rücksicht nehmen.
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Re: Method Acting unterteilt
« Antwort #17 am: 28.10.2012 | 16:39 »
Innerhalb der Spiellogik ist es genauso logisch dass ein Dieb wertvolle Gegenstände aus einer Kirche stehlen will, wie dass der Priester ihn daran hindern will. Ein Dieb der aus Rücksicht auf den Priesterspieler eine Gelegenheit zum Reichtum verstreichen lässt, würde genauso zurückstecken.

Daher sagte ich ja: ohne Kontext (gab es Absprachen in der Gruppe bezüglich solcher Situationen) und Details (wie und warum wurde der Einbruch jetzt genau verübt?) ist diese Angelegenheit schwer zu beurteilen.

Ich gehe mal davon aus, dass es keine Absprachen zum Umgang mit den Nischen der anderen Chars gab, sonst ist das ziemlich klar, auch wenn wir diese Absprachen jetzt nicht kennen. 
Ist das Feld aber freigegeben, dann versucht der Dieb eben den Bruch und der Priester das zu verhindern.
Was wir dann hier aber haben ist einen Diebesspieler der auf Metaebene meckert, weil er seiner Idee von dort aus generellen Vorrang eingeräumt wissen will.
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Re: Method Acting unterteilt
« Antwort #18 am: 28.10.2012 | 16:46 »
Wo liest du, dass der Dieb meckert? Das ist ziemlich weit hergeholt.

EDIT: und wenn es keine Absprachen gab, dann ist das Verhalten des Diebes legitim, genau wie die Reaktion des Priesters. Wo keine Grenzen hinsichtlich dessen festgelegt sind, was der Charakter "darf", da kann es auch keinen "Bruch" geben.
« Letzte Änderung: 28.10.2012 | 16:53 von alexandro »

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Re: Method Acting unterteilt
« Antwort #19 am: 28.10.2012 | 16:55 »
Wo liest du, dass der Dieb meckert? Das ist ziemlich weit hergeholt.

Wenn das nicht entsprechend angesprochen worden wäre, hätte es die Diskussion mit der Variante von "Mein Charakter macht das halt so" nie gegeben. Denn der MA hat da keinen Grund es auf die Metaebene zu ziehen. Wenn der Priester-Char es mitbekommt, wird er es eben zu verhindern versuchen. Einfach im Spiel.
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alexandro

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Re: Method Acting unterteilt
« Antwort #20 am: 28.10.2012 | 17:01 »
Oder eben so:
Ich denke es ist eher der Fehler des Priesterspielers, der sich zu tief in die Charakterrolle "reinsteigert" und seine Probleme mit den Aktionen des Diebes auf die Metaebene verlagert.

Verwechseln von Meta und Rolle ist leider häufig bei MAs.

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Re: Method Acting unterteilt
« Antwort #21 am: 28.10.2012 | 17:09 »
Kann ich mir gar nicht vorstellen.
Als MA arbeitet man doch mit dem Kenntnisstand des Chars. Entweder bekommt man nichts mit, oder man reagiert eben entsprechend. Nach MA-Auffassung macht der Dieb auch nichts unpassendes, warum also sollte er (wie auch immer, Beispiel?) auf der Metaebene also zu intervenieren versuchen?
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alexandro

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Re: Method Acting unterteilt
« Antwort #22 am: 28.10.2012 | 17:12 »
Der Dieb ist in dem Beispiel handelt aber genauso wahrscheinlich als MA, wie der Priester. Insofern hätte der Spieler des Diebes ebenfalls keinen Grund, das auf die Metaebene zu ziehen (zumindest nicht bewusst - unbewusst ist das auf beiden Seiten nur schwer zu vermeiden).

Zu behaupten der Dieb würde "wahrscheinlich" über das Verhalten des Priesters meckern, ist ziemlich dummdreist.

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Re: Method Acting unterteilt
« Antwort #23 am: 28.10.2012 | 17:14 »
Dann ist doch alles prima, kein Spielerkonflikt, alles Sahne.

Wie kommt dieses Beispiel dann hier ins Forum?
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ErikErikson

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Re: Method Acting unterteilt
« Antwort #24 am: 28.10.2012 | 17:21 »
Ich denke der Dieb ist schuld.