Autor Thema: Spielvorlieben  (Gelesen 5194 mal)

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El God

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Spielvorlieben
« am: 14.11.2012 | 10:52 »
Angeregt durch die zahlreichen "warum ich XYZ nicht mag" - Threads mal eine etwas andere Frage:

Seid ihr stilistisch im Rollenspiel sehr festgelegt? Oder könnt ihr mit jedem Spiel tendenziell Spaß haben? Ich persönlich denke, dass ich mit fast jedem Rollenspielsystem arbeiten kann und mich auch auf Sachen einlassen kann, die mir auf den ersten Blick nicht zu liegen scheinen - bestes Beispiel ist die aktuelle LOTFP-Kampagne bei Tarin, obwohl ich der OSR vorher sehr kritisch gegenüber eingestellt war.

Wichtigste Voraussetzung für eine gute Rollenspielerfahrung ist dabei meiner Meinung nach eine Gruppe, die das, was angeboten wird, auch spielen WILL. Das heißt, wenn angekündigt ist "Wir spielen eine Oldschool-Sandbox", dann wird genau das gespielt, ohne dass jemand die Dramaqueen herausholt, unnötiges PvP beginnt oder anfängt, hochdetaillierte Regeln zu fordern. Wenn feststeht "Wir spielen Drama Baby, Yeah!", dann lässt man Powergamer-Ambitionen zu Hause und baut mit den anderen Spielern eine anspruchsvolle Story und wenn es darum geht "Wir machen eine lange Kampagne mit Intrigen und einer detailliert vorbereiteten Welt", dann fügt man sich in den Plot und spielt das, was angeboten wird, und killt nicht wahllos NSC oder lässt SCs über die Klinge springen.

Wichtig ist auch, dass der SL sein Handwerk beherrscht und tatsächlich das bietet, was abgesprochen war und nicht etwa bei Vampire (sorry, diesem kleinen Seitenhieb kann ich nicht widerstehen) die Superhelden hochleben lässt. Widersprüche im Konzept zeigen sich imho recht früh - wer versucht, Hack and Slay mit Story zu kombinieren, wird über Kurz oder Lang unbefriedigende Kompromisse eingehen müssen. Deshalb erscheint es mir sinnvoller, reinere Stile zu praktizieren, die von den entsprechenden Systemen auch mitgetragen werden, statt Dinge aufeinanderzupropfen, die nicht zueinander passen können, z.B. kompetetives Rollenspiel und Realismus oder eine Sandbox und charakterbezogenes Drama.

An diesen Reibungspunkten entstehen dann oft falsche Vorstellungen, wie Rollenspiel zu laufen hat - wer sich auf Sandbox einstellt und zu viel Drama abbekommt, findet Drama über kurz oder lang komplett doof, wer taktisch-kompetitiv oder storybetont spielen will und sich mit Erbsenzählereien aufhalten muss, schreibt wütende Rants zum Thema "Erwin und die Hartwurst".

tl;dr:
Rollenspiel funktioniert, wenn die Gruppe ein gemeinsames Konzept davon hat, wie das Ergebnis aussehen soll. Dabei gibt es Konzepte, die gut funktionieren, Mischstile werfen Probleme auf und führen zu Unzufriedenheit. Könntet ihr mit jedem Stil Spaß haben, wenn ihr euch drauf einlasst?

Offline La Cipolla

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #1 am: 14.11.2012 | 10:56 »
Ist ein gutes Thema.

Ich dachte eigentlich immer, dass ich sehr offen wäre, aber in einer Savage-Worlds-Gruppe, die sehr regelkonform und streng mit Plot-Point-Kampagne und taktischem Miniaturenkampf gespielt hat, habe ich mich dann doch etwas unwohl gefühlt bzw. gelangweilt.

Außerdem, auch wenn das nicht GANZ dasselbe Thema ist, muss halt die Chemie stimmen. Wenn der SL unbedingt großes Drama will und es nicht abkann, wenn die Spieler auf eine Art reagieren, die er nicht geplant hat, kann ich damit auch nicht wirklich viel anfangen.

Zitat
Dabei gibt es Konzepte, die gut funktionieren, Mischstile werfen Probleme auf und führen zu Unzufriedenheit
Nö, gar nicht. Wenn alle Vampire-Superhelden wollen, wo ist das Problem?

Offline GIGiovanni

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #2 am: 14.11.2012 | 11:06 »
Ich finde nicht das Setting oder den Plot als superwichtig sondern an erster Stelle stehen die Mitspieler, damit steht oder fällt alles.

was habe ich vom einen super System und Setting, wenn mit den Mitspielern nicht klappt?

Als eine meiner Erinnerungen, wir waren im Fantasy-Setting Midgard in einer Stadt zum ausrüsten, irgendwie sind wir dort hängen geblieben, alle haben reichlich Spaß und am dritten Spielabend fragte der SL dann nur mal, ob wir lieber in der Stadt weiterspielen würden oder den Plot beginnen sollten-ihm wäre es egal er hat bei bei dem Spaß- wir drei Spieler habe uns kurz angeschaut und uns für die Stadt entschieden.


Also mein Vorliebe ist, es Spaß am Spiel zu haben, egal wie oder wo   

Offline Blanchett

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #3 am: 14.11.2012 | 11:07 »
Als ich damals mit Rollenspiel angefangen habe (2001) war ich recht offen für Systeme und Gruppen. Hauptsache Rollenspiel.
Mittlerweile bin ich recht wählerisch geworden, schaue mir erst das System und / oder Gruppe an bevor ich mich entscheide.
zB auf Con´s muss mich ein System schon total umhauen vom Lesen auf der Ausschreibungstafel das ich direkt sage ich spiele mit. Mein Freund kann das nicht wirklich nachvollziehen "So lernst du ja auch nix neues kennen"
Recht hat er schon irgendwie. Aber so erspar ich mir auch ne Menge Enttäuschungen und Frust

alexandro

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #4 am: 14.11.2012 | 11:16 »
Ich kann mit fast jeder Runde Spaß haben, vorausgesetzt dass keine Hipster mitspielen. >;D

Shield Warden

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #5 am: 14.11.2012 | 11:19 »
Bei uns in der Runde wird selten eine Diskussionsrunde vor neuen Kampagnen / Spielrunden eingelegt, um uns über den Spielstil zu einigen, da wir eh ungefähr alle das Gleiche wollen. Prinzipiell kann ich aber mit einer Handvoll Spielstilen ganz gut umgehen. Wenn ich weiß, was Sache ist, komm ich mit Hack & Slay Dungeoncrawling genauso gut klar, wie mit politischem Intrigenspiel. Letzteres und das klassische "Entdeckungsabenteuerspiel" liegen mir allerdings bei Weitem besser und haben auch eine höhere Garantie, mich länger an den Tisch zu fesseln. Ersteres ist eher für Zwischendurch geeignet.

Woran ich wirklich überhaupt keinen Spaß habe, sind stundenlange "taktisch-strategische" Kämpfe, am Besten noch mit Minis und einer Battlemap. Wenn ich sowas will, spiel ich Fire Emblem auf dem Gameboy (was Niemanden diskreditieren soll, der diesen Spielstil mag).
« Letzte Änderung: 14.11.2012 | 11:22 von Shieldkröte »

Offline GIGiovanni

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #6 am: 14.11.2012 | 11:24 »
Ich kann mit fast jeder Runde Spaß haben, vorausgesetzt dass keine Hipster mitspielen. >;D

was ist ein Hipster, bitte?

danke schon mal
« Letzte Änderung: 14.11.2012 | 13:48 von GIGiovanni »

Offline Dr. Shoggoth

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #7 am: 14.11.2012 | 11:28 »
Gerade bei One Shots kann ich bei jeder Gruppe Spaß haben. Bei längeren Kampagnen aber irgendwann nicht mehr, wenn der Spielstil nicht passt. (Aktuell geht mir 'fantastischer Realismus' gegen den Strich)
Als wir fürher noch eine recht geringe Zahl Spieler waren und im Grunde immer die gleichen dabei waren, hat sich der gemeinsame Spielstil irgendwie von selbst eingestellt. Erst seit die Leute auch außerhalb der festen Gruppe mal rumschnuppern, haben sich Präferenzen aufgebaut.
Ein grobes Festlegen des Spielstils macht auf jeden Fall Sinn, sollte aber nicht zu ausführlich sein, damit man nicht zu stark eingeschränkt wird.
Wer leitet für mich die Orpheuskampagne?

alexandro

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #8 am: 14.11.2012 | 11:56 »
wassist ein Hipster, bitte?

danke schon mal

Ein Spieler, der bereits vor Spielbeginn glaubt, er habe Spielstil, Genre und Setting vollständig verstanden und nur noch "ironisch" (d.h. formelhaft) sein überlegenes Wissen abspult (und sich über Spieler lustig macht, welche unbelastet ans Spiel herangehen). Kurz: ein Spieler der beim Spiel nicht dazulernen will.

Bonuspunkte gibt es, wenn er das gespielte Genre (z.B. Dungeoncrawl oder Superhelden) eigentlich total dämlich/kindisch findet, und nur mitspielt, um zu zeigen, dass er diese Art des "niveaulosen" Spiels auch darstellen kann, bevor er wieder zu seiner Emo-Angsty-Theatergruppe zurückkehrt.

ErikErikson

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #9 am: 14.11.2012 | 11:57 »
Der Hipster ist quasi der neue Munchkin, nur besser gekleidet.

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #10 am: 14.11.2012 | 12:01 »
Ich finde nicht das Setting oder den Plot als superwichtig sondern an erster Stelle stehen die Mitspieler, damit steht oder fällt alles.

was habe ich vom einen super System und Setting, wenn mit den Mitspielern nicht klappt?
Das würde ich so unterschreiben. Meine Erfahrung sagt, dass auch das schlechteste System und das merkwürdigste Setting Spaß machen können, wenn man die richtigen Mitspieler hat.

Offline Jiba

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #11 am: 14.11.2012 | 12:05 »
@alexandro: Das ist ein A****loch, kein Hipster. Hipster sind Rollenspieler, die die gesamte Forge-Denke so in sich aufgenommen haben, dass sie nur noch Indie-Games mit möglichst verschwurbelten Mechaniken spielen und immer nur mit dem neuesten System oder Setting aus dieser Richtung ankommen, weil alles andere ja sowas von veraltet ist und sie ja SW oder FATE cool fanden, bevor alle anderen damit ankamen und überhaupt.

@topic: Ich probiere eigentlich sehr gerne unterschiedliche Sachen aus. Wenn die Mitspieler wirklich stimmen sogar ungeliebte Spielstile oder Settings (bei mir wäre das Hard-SciFi oder GRUPSiger Klein-Klein-Simulationismus). Aber ich merke irgendwie auch, dass ich, jetzt wo ich meinen präferierten Spielstil gefunden habe, ein kritischerer Spieler bin und eigentlich schon gezielt auf meinen NAR-Kick hinarbeite, was manchmal auch für die Gruppe befremdlich ist. Die ganz klassische Verteilung SL (allmächtig) <-> Spieler (steuern nur SC) brauche ich eigentlich nicht mehr... das gibt mir nichts; ich möchte mitgestalten.  :)

Edit: Was ich mag: Drama, moralische Konflikte, gemeinsames Gestalten und Beleben der Spielwelt... Genre ist da fast egal, solange diese Komponenten vorhanden sind.
« Letzte Änderung: 14.11.2012 | 13:06 von Hank Scorpio »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline sindar

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #12 am: 14.11.2012 | 12:41 »
Ich kann besser beschreiben, was ich nicht mag, als was ich mag: Drama, Moralkonflikte, Horror. Da mein Gedaechntis in letzter Zeit sehr nachgelassen hat, tue ich mich auch mit dem neu Lernen komplizierter Regeln schwer.

Grundsaetzlich bevorzuge ich eher leichtherziges, actionlastiges Spiel. Entdeckungen, Krimiartiges (in Maßen; "ß" aus oberem Post kopiert, %$£&^ englische Tastatur! >:() oder Raetselloesen passen auch. Ich stoere mich nicht sonderlich an Stimmungspielern oder Method Actors (kurzzeitig kann ich  da sogar mitspielen), aber laenger am Stueck machen moechte ich sowas nicht.
Wichtig ist mir Schwarz-Weiss-Malerei. Ich muss eine klare Seite haben, auf der ich stehe. Ausserdem sollen meine Helden richtig was reissen koennen. Ich mag keine Wuerstchen spielen. Hilflosigkeit habe ich im RL genug.

Die Mitspieler sind bei mir uebrigens auch ein sehr wichtiger Punkt. Wenn die Chemie in der Gruppe stimmt, geht manches, was ich sonst verabscheute.
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Offline Wyrδ

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #13 am: 14.11.2012 | 13:01 »
Also zunächst einmal muss die Chemie zwischen den beteiligten Spielern und dem SL stimmen. Mit Menschen, die mir unsympathisch sind, klappt's nicht, das habe ich schon festgestellt.

Ich mag eine Mischung aus Action (das heißt in der Regel Kampf, aber darunter fällt auch mehr) und Story. Drama darf sein, sollte aber nicht zu dick aufgetragen werden. Zudem stehe ich auf richtige Kampagnen mit Intrigen, in denen sowohl SC als auch wichtige NSC eine Entwicklung durchlaufen. Allerdings muss ich nicht immer alles haben und deshalb macht mich mehr als nur ein Spielstil glücklich. Ich denke, es ist eher so, dass es die Abwechslung macht.
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Offline ArneBab

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #14 am: 14.11.2012 | 13:32 »
Mit einer tollen Runde kann ich eigentlich fast alles spielen - zumindest ging mir das bisher so. Wobei tolle Runde heißt, dass sich die Leute gegenseitig wertschätzen und respektieren.

Aus einer Mail, die ich vor einiger Zeit geschrieben habe:
Zitat von: mir selbst
Vor 10 Jahren hätte ich hier ein langes Traktat darüber gehalten, wie sinnlos ARS ist. Aber irgendwann habe ich gelernt, dass auch ARSler gute Rollenspieler sind. Und spätestens als ich in Heidelberg in einer klassischen DnD-Runde saß und viel Spaß hatte, habe ich gemerkt, dass die Variation der Personen viel größer ist als die Variation der Spielstile.

Was ich nicht mehr spielen würde, ist eine Verräter-Rolle. Das habe ich einmal gemacht und habe kein Interesse daran, es nochmal zu machen.

Was mir wenig Spaß macht ist, wenn die Charaktere vor allem gegeneinander arbeiten oder mir jemand vorschreibt, was ich zu fühlen habe (SL oder Spieler) - abgesehen von regeltechnischem, das damit Teil meines Charakters ist.

Langjährige Kampagnen habe ich bisher allerdings immer nur in Stilen gespielt, die mir zusagen: Viel Story, eine entweder intensive und/oder lockere Stimmung und größtenteils so handeln, wie es die Charaktere tun würden.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Taschenschieber

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #15 am: 14.11.2012 | 13:46 »
Ich habe mehrere Stile, die ich relativ gerne spiele: Mal bin ich Plotspieler, mal bin ich eher Buttkicker. Allgemein mag ich cinematisches Spiel recht gerne, kann drauf aber auch verzichten. Ich spiele aber auch gerne taktisch mit Battlemat etc.

Darüber hinaus kann ich mit fast allem Spaß haben, außer zu heftigem Railroading (wobei mir ordentliches RR in einem Oneshot auch nicht viel ausmacht, solange dadurch möglichst viele spannende Szenen in kurzer Zeit passieren - nur in Kampagnen möchte ich halt mehr) und rules-heavy-Systemen, die ich nicht auf Anhieb überblicke und in die ich mich eigentlich nie wirklich einarbeiten mag. Ich habe aber auch nichts dagegen, dass andere Leute gerne die 7G mit DSA4.1 spielen wollen, solange ich nicht mitspielen muss.

Mit anderen Leuten tausche ich mich schon gerne über meinen Spielstil aus, solange das für beide Seiten Erkenntnisgewinn bringt (zum Beispiel neue Ideen, was man noch tun könnte, oder Stilfragen, über die man noch nie so richtig nachgedacht hat).

Offline GIGiovanni

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #16 am: 14.11.2012 | 13:55 »
Das würde ich so unterschreiben. Meine Erfahrung sagt, dass auch das schlechteste System und das merkwürdigste Setting Spaß machen können, wenn man die richtigen Mitspieler hat.

Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Die richtigen Leute und das System ist egal 

Taschenschieber

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #17 am: 14.11.2012 | 14:02 »
Auch mit den perfekten Mitspielern gibt es Dinge, die ich einfach nicht machen will. Muss aber jeder selber wissen.

Offline GIGiovanni

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #18 am: 14.11.2012 | 14:06 »
Auch mit den perfekten Mitspielern gibt es Dinge, die ich einfach nicht machen will. Muss aber jeder selber wissen.

stimmt, dies macht man dann mal den Anderen zu Liebe, da sie dies ja auch für einen selber machen

Offline Teylen

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #19 am: 14.11.2012 | 14:20 »
Normalerweise spiele ich so das ich den Eindruck habe das alle Beteiligten Spaß haben, nun und so wie es mir selbst Spaß macht.
Dafür brauche ich mir den Kopf nicht mit "Oh ich bin <Schublade>" zu vernageln oder den Spielleiter oder die Gruppe anzupesten nur weil sie vielleicht nicht meiner Erwartung entspricht (So ein Hinriss wie "Oh, die Spielen ja Vampire so wie ich es nicht mag - das ist bestimmt bösartig gemeint").

Ich finde es auch leicht anmaßend das man der Gruppe vorschreibt das die doch einmal genau analysieren soll was sie den "WILL". Nun und dann ein Profil aufbaut das sich ließt als könnte man es als gute Inspiration für eine Bullshit-Bingo Karte für Rollenspiel Diskussionen benutzen.

Wobei es Themen oder auch Ankündigungen hinsichtlich des Spielstil, Setting oder was auch immer gibt, die vielleicht gerade nicht meinen Vorlieben entsprechen und wo ich dann eher nicht drauf einsteige. Nun und mindestens einen Bereich den ich mittlerweile fast vollkommen meide.
Wobei ich dann immerhin normalerweise nicht zu den Betroffenen hingehe und ihnen stecke wie schlecht ich es finde oder so Ansichten entwickele wie das alle die es dennoch spielen gestört sind.

Wichtig ist auch, dass der SL sein Handwerk beherrscht und tatsächlich das bietet, was abgesprochen war und nicht etwa bei Vampire (sorry, diesem kleinen Seitenhieb kann ich nicht widerstehen) die Superhelden hochleben lässt. Widersprüche im Konzept zeigen sich imho recht früh - wer versucht, Hack and Slay mit Story zu kombinieren, wird über Kurz oder Lang unbefriedigende Kompromisse eingehen müssen.
Klasse, erst so Pseudo-Tolerant tun und bei der ersten Gelegenheit dann doch wieder gegen Spielvorlieben pesten die dem eigenen Gusto nicht entsprechen. Nun und gleich danach Intoleranz verbreiten von wegen was denn nun überhaupt nicht geht respektive doch total unbefriedigend zu sein hat weil es nicht der Lehre der "reinen Stile" entspricht.  :puke:

Insofern, mal wieder ein typischer Rant gegen andere Spielvorlieben.
In dem Fall einerseits die bösen Vampire STs und die noch viel böseren Leute die einfach Mischstile spielen.
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Offline tartex

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #20 am: 14.11.2012 | 14:20 »
was ist ein Hipster, bitte?

Der Typ, der dem Spielleiter hier Herrschaft und Spiel kaputt macht: Zero Charisma
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Offline gunware

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #21 am: 14.11.2012 | 14:25 »
Was ich mag? Neverending Story in einer in sich geschlossenen fortlaufenden Welt mit mehreren "meets". Was ich damit meine?
Es soll eine Welt sein, die auch ohne Charas funktionieren würde. (Böse Zungen könnten behaupten, dass es aus SL Sicht Barbiespiel auf Weltebene im Gegensatz zu Charaebene ist).
Es soll eine Welt sein, in der die Zeit voranschreitet und es ist wichtig. (One-Shots sind viel weniger interessant als langjährigen Kampagnen.)
Es sollen mehrere "meets" enthalten sein (Cyberpunk meets Fantasy; Supers meets Fantasy meets Real meets Cyberpunk meets Wild West meets Science-Fiction; Fantasy meets Science-Fiction, usw.) Das heißt nicht, dass ich "reinere" Genre nicht mag, aber dann sollte die Welt nicht nur durch RPG sondern auch durch andere Medien "bereisbar" sein. (Bücher, Filme, Serien.)
Die Regel sollten das Uhrwerk der Welt nachahmen, nicht die Story kontrollieren.
Die Regel sollten auch Barbiespiel ermöglichen und sollten weitgehen sowohl für Charas auch als für NPC gelten.

Die Wichtigkeit geht von oben (ganz wichtig) nach unten (weniger wichtig als die vorherigen Punkte). Wobei mit Mitspielern als einer außenstehenden Ressource sowieso alles hält oder fällt.

Das heißt, wenn es dazu noch Leute gibt, die mit mir beim Spielen Spaß haben, dann bin ich im RPG-Himmel.
« Letzte Änderung: 14.11.2012 | 14:29 von gunware »
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline Jiba

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #22 am: 14.11.2012 | 14:29 »
(Böse Zungen könnten behaupten, dass es aus SL Sicht Barbiespiel auf Weltebene im Gegensatz zu Charaebene ist).

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Offline gunware

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #23 am: 14.11.2012 | 14:41 »
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Offline tartex

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #24 am: 14.11.2012 | 14:44 »
Ich mag Kitchensink mit möglichst vielen Genres, viel Action und dem stetigen Risiko des unwiderruflichen Charaktertods, viel extremen Zufallstwists, dass man sich den Kopf darüber zermartern muss, wie das bloß Sinn ergeben könnte, und soapigen Inner-Party-Konflikten.

Der Spielleiter soll von dem was passiert, genauso überrascht sein, wie die Spieler.
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Eulenspiegel

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #25 am: 14.11.2012 | 14:48 »
Bei One Shots bin ich sehr offen und experementierfreudig.

Bei längeren Kampagnen habe ich dann jedoch Vorlieben und spiele nur bestimmte Sachen. - Wobei ich es sehr angenehm empfinde, wenn längere Kampagnen auch mal durch One Shots unterbrochen werden.

Offline Tarin

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #26 am: 14.11.2012 | 15:09 »
Ich persönlich denke, dass ich mit fast jedem Rollenspielsystem arbeiten kann und mich auch auf Sachen einlassen kann, die mir auf den ersten Blick nicht zu liegen scheinen - bestes Beispiel ist die aktuelle LOTFP-Kampagne bei Tarin, obwohl ich der OSR vorher sehr kritisch gegenüber eingestellt war.

Awwww, das hast du schön gesagt  ~;D

@topic
ich kann vermutlich mit diversen Sachen Spaß haben, aber insbesondere mag ich regelleichtes Spiel mit Konsequenzen von Spielerhandlungen. Witzigerweise trifft das natürlich auf die OSR Ecke zu, aber entsprechend kann ich auch mit diversen Indies zwischendurch Spaß haben. Was mich langweilt (und wo ich entsprechend auch nicht mitspieeln wollen würde), wären Rules Heavy Runden, in denen es mehr auf Stats und Würfelglück, als auf Entscheidungen ankommt. Da langweile ich mich dann, weil ich das Gefühl hab, Mensch ärgere dich nicht zu spielen (leicht überspitzt). Natürlich spiele ich auch mal andere Sachen, wenns die Kumpelrunde ist. Und es gibt noch einen dicken Unterschied zwischen Systemen, die ich spielen und solchen, die ich leiten würde.

Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline Mann ohne Zähne

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #27 am: 14.11.2012 | 15:15 »
Seid ihr stilistisch im Rollenspiel sehr festgelegt? Oder könnt ihr mit jedem Spiel tendenziell Spaß haben?

Ich bin ziemlich festgefahren. Ich liebe regelarme und Freiformspiele. Damit habe ich (hauptsächlich als SL) die schönsten Erfahrungen gemacht.

Mit vielen Indies, die ja meistens sehr fokussiert sind und Prozesse regeln, die im freien oder regelarmen Spiel einfach so entstehen, machte ich durchaus gemischte Erfahrungen. So gemischt, daß ich nicht mehr so spielen will.
Mein DSA: das Aventurien der Erstauflage. KEIN METAPLOT. Das Aventurien eines Andreas Brandhorst und eines Bryan Talbot. Mit einem ordentlichen Schuß Yüce-Schnauzbartaction. Take that, Hartwurstfraktion.
Mein Shadowrun: Erstauflage ist König. 2050er go! Mit FKR/Freeform-Regeln.
Nerd-T-Shirts: https://www.etsy.com/de/shop/MojoJoes

Blog: http://darkwormcolt.wordpress.com

Offline ArneBab

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #28 am: 14.11.2012 | 15:24 »
Nachtrag: Ich mag keinen Charaktertod…
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Offline 1of3

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #29 am: 14.11.2012 | 16:30 »
Hmmm...

ich mag einfache Charakterblätter.
ich mag kewl Powerz.
ich mag würfeln o.ä.
ich mag Genre-Fiktion und Sinn für Dramaturgie.
ich mag es, ohne viel Nachdenken loszuspielen.
ich mag es, meinen Mitspielern auf den Zahn zu fühlen.

ich bestehe darauf, die Spielwelt gestalten zu können.

Offline Saffron

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #30 am: 14.11.2012 | 17:34 »
Hi,

ich muss zugeben, dass ich recht unflexibel bin, was meinen Spielstil angeht.

Zwar bin in unserer Runde immer ich diejenige, die öfter mal irgendwas Neues ausprobieren will, aber das bezieht sich dann eher auf neue Settings, neue Systeme oder andere Mechanismen (z.B. Einführung von Bennies o.ä.). Aber was den Spielstil angeht, hätte ich z.B. an Bier & Brezel vielleicht mal für einen Abend Spaß, aber auf Dauer möchte ich dann schon lieber mehr Charakterspiel mit ein bisschen Emo und länger angelegte Kampagnen.

Das wäre vielleicht aber anders, wenn ich mehr Zeit für Rollenspiel hätte. Wenn ich von manchen Leuten lese, dass sie in mehreren Runden aktiv sind, manche sogar mehrmals pro Woche, dann bin ich schon ein bisschen neidisch. Wahrscheinlich würde es mir auch leichter fallen, mich auf andere Spielstile einzulassen, wenn ich z.B. eine Runde mit meinem Lieblings-Stil hätte und dann noch eine andere, in der ein anderer Stil gespielt wird. Wenn man aber froh ist, überhaupt alle paar Wochen mal ein paar Stunden spielen zu können, dann sieht das schon anders aus.

Ich glaube, die Frage nach dem Spielstil hängt daran, welchen Gewinn man denn aus dem Rollenspiel zieht, also warum man überhaupt spielt: Der eine möchte gern Abenteuer lösen oder Gegner besiegen, dann mag er einen eher taktischen Spielstil, der andere will gern mal ganz anders sein als im wahren Leben und schlüpft gern in fremde Rollen, also mag er wohl einen Spielstil mit viel Schauspielerei, und dem dritten geht es vor allem um Eskapismus, also will er vielleicht ein atmosphärisch sehr dichtes Spiel, in das er tief eintauchen kann.

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #31 am: 14.11.2012 | 18:08 »
Bei One Shots bin ich sehr offen und experementierfreudig.

Bei längeren Kampagnen habe ich dann jedoch Vorlieben und spiele nur bestimmte Sachen. - Wobei ich es sehr angenehm empfinde, wenn längere Kampagnen auch mal durch One Shots unterbrochen werden.

This. Abhängig von den Leuten, natürlich. Mit Personen, wo die Chemie nicht stimmt, muss ich auch dann nicht spielen, wenn sie mir eine Drama-Urban-Fantasy-Runde vom feinsten hinlegen. Hingegen wäre ich mit den richtigen Leuten auch mal bereit, eine Runde Gurps (*schauder*) oder DSA4.0hartwurst (*grusel*) zu spielen; solange da keiner von mir will, dass ich die Regeln kenne.

...aber das würden die (für mich) richtigen Leute auch sofort verstehen.  :D
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Offline tartex

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #32 am: 14.11.2012 | 18:13 »
Mir hat auch DSA4 Spass gemacht.

Bei einem neuen Spielleiter macht mir eigentlich fast alles Spass, weil man deren Spielstil und sogar ihre Persönlichkeit während des Spiels explorieren kann. Aber dann langweile ich mich auch bei keinem Film oder Buch, weil ich versuche die Fehler zu analysieren, die es schlecht machen.

Ich schäme mich im schlimmsten Fall für andere Mitspieler, für die RPGs neu sind, und die den (SL-)Käse nicht vom Spiel selbst unterscheiden können.

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Offline GIGiovanni

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #33 am: 14.11.2012 | 19:34 »
solange da keiner von mir will, dass ich die Regeln kenne.

.

Guter Zusatz :d, den habe ich mir oben vergessen, spielen kann man alles aber muss nicht von jedem System die regeln kennen.

Offline Bad Horse

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #34 am: 14.11.2012 | 19:36 »
Gilt, wie gesagt, für One-Shots. Bei längeren Kampagnen (und ich neige zu seeeehr langen Kampagnen ;) ) will ich das System schon kennen; da will ich aber auch nicht mit einem System spielen, das ich entweder nicht mag oder in dem ich eine zu hohe Neu-Lern-Hürde sehe (ging mir mit Heroes so).
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Offline tartex

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #35 am: 14.11.2012 | 19:37 »
Gilt, wie gesagt, für One-Shots. Bei längeren Kampagnen (und ich neige zu seeeehr langen Kampagnen ;) )

Was ist lang? 40 Dreieinhalb-Stunden-Sessions?
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Re: Spielvorlieben
« Antwort #36 am: 14.11.2012 | 19:50 »
Ich denke zwar auch, dass mit den richtigen Leuten auch Settings und Systeme, die mich sonst nicht so anmachen, Spaß machen, sehe aber nicht ein, warum ich nicht mit den richtigen Leuten und einem Setting und System, das alle anmacht, noch mehr Spaß haben soll.  ;)

Will heißen: mir ist nicht egal, was wir spielen. Es gibt ein paar Genres, in denen ich mich nicht wiederfinde, und Systeme, die klein-klein alles möglichst realistisch abbilden wollen und mir abverlangen, eine hohe Zahl an situativen Regeln zu beherrschen, können mir gestohlen bleiben. Alles, was diesen Regeln genügt, ist mit einigermaßen passenden Spielern gerne gesehen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Bad Horse

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #37 am: 14.11.2012 | 19:55 »
Was ist lang? 40 Dreieinhalb-Stunden-Sessions?

...die längste läuft seit knapp 20 Jahren.  :)
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Offline tartex

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #38 am: 14.11.2012 | 20:02 »
...die längste läuft seit knapp 20 Jahren.  :)

Was zwangsweise bedeutet, dass dir das System egal ist.  :P
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Offline Oberkampf

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #39 am: 15.11.2012 | 21:41 »
Ich glaube, ich kann mich mit den meisten Leuten ausreichend arrangieren, dass es zum Spielen reicht. Allerdings habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass mir andere Spieler auch persönlich gegen den Strich gehen können, und zwar unabhängig von deren/meinen Spielvorlieben, aber das war sehr, sehr selten (zweimal, glaube ich).

Zu meinen eigenen Vorlieben gehören
- ein würfelfreundliches Spiel (nicht zu verwechseln mit würfellastig!)
- ein aktionreiches Spiel (nicht zu verwechseln mit kampflastig, obwohl ich auch Kämpfe mag!)
- ein charakterorientiertes, dramareiches Spiel
- ein genretypisches Spiel
- ein überraschendes Spiel

Ich mag Fantasy, Pulp, Hard-Boiled mit Noir-Einschlag, Superhelden mit inneren Konflikten, Space Opera-SF und ggf. Urban Fantasy (wobei es da viele Nebenbedingungen gibt, damit ich es interessant finde).

Ich mag es, wenn man nach den Regeln spielt, insbesondere wenn auch Spielleiter sich an Regeln und Würfelergebnisse halten. Ich mag Spielleiter, die ihre Regeln verstehen und ihre Abenteuer an die Spielregeln angebunden haben.

Zu meinen starken Abneigungen gehören:
- würfelloses Spiel
- vorgegebene Geschichten
- Kriminalabenteuer

Horror und viele Versionen von Sci-Fi sind nicht gerade meine Lieblingsgenres.

Kurzzeitig, z.B. auf einem Con, würde ich sowas auch mal ausprobieren (oder selbst leiten), aber wenn ich es vermeiden kann, dann vermeide ich es. Man kann sich mit Leuten, die man mag, auch zu anderen Sachen treffen, als zum Rollenspiel.
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #40 am: 16.11.2012 | 01:16 »
Vorlieben:

Mein SC soll was reißen können.
Seine Taten sollen Konsequenzen haben.
Starker SL, der regelkonform und ehrlich leitet.
Ich bevorzuge simulierende, mittelkomplexe Systeme.
Würfeln macht mir Spaß. Ich habe für jedes Setting einen eigenen Würfelsatz, ich will die auch nutzen.
Das System darf gerne kompliziert sein, solange es übersichtlich strukturiert ist.
Die Welt muß plausibel sein, geheimnisvoll, verläßlich und genresicher.
Ich suche mir meinen Plot gerne selbst.

Was ich nicht mag:

Artifiziell Spannungsbögen aufzubauen.
Systeme, die "Erzählrechte" und "Spotlights" verteilen.
Künstliches Aufeinanderhetzen der SC
Stark abstrahierende Systeme, die letztlich auf Handwedelei hinauslaufen.
Würfeldreher.
Unmotivierte Genrebrüche
Unmotiviertes Genregematsche in der falschen Annahme, die sei per se originell.

Das Wichtigste aber sind

Gute Mitspieler.
Vertrauen, damit man sich "gehen lassen" kann.
I'm not nice. I'm on medication.

Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Online Maarzan

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #41 am: 16.11.2012 | 12:05 »
Ich probiere alles mögliche mal aus.
Ich habe eine kleine Zahl für sich  gut "anfühlendende" und so dauerhaft Spielspaß bietende Systeme, wobei sich der Geschmack über die Jahre etwas aber nicht grundsätzlich geändert hat.
Dazu gibt es eine große Zahl von Spielen, welche in einem übersichtlichen Zeitraum Spaß machen, aber irgendwann doch "Mangelernährung" oder Ermüdung nach sich ziehen.
Andere sind mal spaßig, aber nicht längerfristig. Entweder ist das Umdenken zu anstrengend auf Dauer oder sie fühlen sich, obwohl sie an sich Spaß machen, nicht nach Rollenspiel an und füttern damit nicht diesen "Bedarf".
Und dann gibt es Fälle, wo etwas direkt die Nackenhaare sträuben läßt und akut Unwillen und mehr erzeugen.
« Letzte Änderung: 8.12.2012 | 09:41 von Maarzan »
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

killedcat

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #42 am: 17.11.2012 | 12:34 »
Hab's falschrum gemacht und negativ gemostert. Das will ich gleich ändern.

Ich mag...
  • leichte Regeln.
  • konkrete Regeln.
  • es, wenn Regeln selbst spannenden Input liefern.
  • Magie.
  • es nicht zu abgedreht.
  • heroisches Spiel.
  • interessante Charaktere.
  • es, wenn es rummst und kracht und die Action abgeht.
  • Oldschool.
« Letzte Änderung: 17.11.2012 | 12:41 von killedcat »

Offline Gummibär

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #43 am: 7.12.2012 | 12:49 »
Es gibt bestimmte Dinge, die mich beim Rollenspiel stören. Und in dem Sinne bin ich nicht offen. D.h. nicht, dass jeder Punkt mich gleich davon abhält, ein Spiel zu spielen. Aber dadurch wird mein Spaß gemindert.

Es stört mich, wenn
  • unwichtige Dinge im Fokus sind („Töpfern“) bzw. kein Fokus gesetzt ist.
  • SCs zu schwach sind
  • Proben umständlich sind (3w20)
  • Dinge unrealistisch sind („Daylies“).
  • das System mir Schrott für teuer Punkte verkauft (fehlende Spielbalance).
  • es Meta-Regeln gibt
  • es keine Gewinnchance gibt (wenn, egal wie man sich entscheidet, auf jeden Fall etwas Negatives herauskommt, also der klassische DitV-Konflikt
  • die Gruppe kein Team ist (z.B. unterschiedliche moralische Ansichten der SCs)
  • SCs permanente Nachteile erleiden (es soll die Möglichkeit geben, den abgeschlagenen Arm wieder nachwachsen zu lassen – ansonsten lieber gleich Kopf ab)

Dementsprechend spiele ich gerne in einem Team von kompetenten SCs, die gemeinsam ein Ziel erreichen. Ich möchte das Spiel immersiv aus der Rolle meines SCs in einem fantastisch-realistischen Setting spielen. Darauf soll das Spiel ausgelegt sein.

Offenheit gibt es dann z.B. in folgenden Bereichen:
  • Spielt man selbstlose Helden? Oder Söldner für den Meistbietenden? Anhänger einer Kirche? Einer Kirche, die eher an anderen Menschen oder an sich selbst interessiert ist?
  • Spielt man eher in der Wildnis oder in der Zivilisation?
  • Intrigen? Oder Krimis? Oder Taktik und Kampf? Etwas aufbauen? Spionage?
  • Spielt man Menschen? Spielt man Fremdrassen (Elfen, Zwerge usw.)? Spielt man Vampire oder Dämonen?
Du greifst Teichdragon & Co. an und äußerst jetzt Unverständnis, wenn sich einer von ihnen zu Wort meldet?

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Offline Lord Verminaard

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #44 am: 7.12.2012 | 13:53 »
Klar sind die Leute das Wichtigste. Und ebenso klar ist, dass es absolut nicht egal ist, welches System, welches Setting, welchen Spielstil man spielt. Mit den richtigen Leuten kann man auch aus einem schlechten System noch was rausholen, schön und gut. Vielleicht spielt man sogar mal absichtlich ein schlechtes bzw. für den eigenen Spielstil ungeeignetes System, aus Nostalgie oder weil Konvertieren zu viel Arbeit wäre. Andererseits gibt es Systeme, die doch sehr dominant sind, wenn man sie denn tatsächlich anwendet und nicht alles handwedelt. Hier kann man eigentlich nur seinen Spielstil dem System anpassen, als geringeres Übel.

Also ich stelle fest, dass mir bestimmte Spielstile und Systeme selbst mit wirklich tollen Mitspielern einfach nicht genug Spaß machen, um dafür meine Zeit herzugeben. Andererseits ist es aber schon so, dass es eine ganze Reihe von Spielstilen und Systemen gibt, die ich mag und auf die ich mich jederzeit einlassen würde, ich bin da nicht auf einen einzigen Stil festgelegt. Einige mag ich lieber und andere nicht ganz so sehr, aber da muss man sich ja teilweise auch an dem orientieren, was angeboten wird. Was Neues zu probieren, lohnt sich meistens. Und es ist z.B. auch so, dass hochintensive Charakter-Drama-Runden eigentlich für mich das höchste der (Rollenspiel-)Gefühle sind, ich sie aber nicht jeden Tag spielen wollen würde.
   
Und um die Verwirrung komplett zu machen, möchte ich noch folgendes zu bedenken geben: Bestimmte Spielstile und Systeme funktionieren überhaupt nur, wenn man sehr gute, auf derselben Wellenlänge liegende Mitspieler hat. Andere Spielstile und Systeme sind da toleranter, verzeihen es eher, wenn man nicht so ganz auf derselben Wellenlänge ist oder vielleicht der ein oder andere Mitspieler nicht so viel beiträgt. Letztere sind dann aber ggf. an richtig gute Mitspieler ein wenig verschwendet, weil sie das Potential der Gruppe nicht ausschöpfen.
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Re: Spielvorlieben
« Antwort #45 am: 7.12.2012 | 20:17 »
Ich habe die Diskussion übers Gewinnen mal hierhin ausgelagert. Viel Spaß beim Spoiler-Klicken.  :P
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Re: Spielvorlieben
« Antwort #46 am: 7.12.2012 | 23:01 »
Power-Gaming geht mir persönlich auf die Nerven, weil ... wozu?! Wenn man einen halbwegs kompetenten Meister hat, dann kann jeder Charakter etwas beitragen. Ansonsten zwingt man die anderen Spieler nur dazu, ebenfalls Powergaming zu betreiben, denn der Meister kann und wird die Herausforderungen anpassen. Und seinen Mitspieler den eigenen Stil aufzuzwingen, kann massiv frustrierend sein!

Ansonsten bin ich für alles offen, sei es Grim & Gritty Zeugs wie Dark Heresy und Chtulhu oder götttergleiches PC Gemetzel wie Exalted. (Warte sehnlichst auf eine nicht so Errata-lastige, neue Edition!).

Ich leite meistens mit dem Vorsatz, die Bedürfnisse der Spieler zu decken und verfolge dabei meistens die Sandbox Strategie. Ich erstelle eine Gegend mit Auftrags- oder Ressourcenchancen und verstreue Hinweise. Sie machen dann meistens den Rest. Wie diese Chancen aussehen, liegt an den Charakteren der Spieler. Sind es Social-Leute, dann ist es anstatt z.B. eine Diebesbande, die man erledigen muss, ein Händlerbaron, den man über mehrere Instanzen bequatschen muss, um sich eine Route anzueignen, die man dann auch entsprechend managen muss, wie Söldner überzeugen, Verhandlungen mit Städten der Route führen etc.

Das erinnert mich an was: ich will ein Sozialkampfsystem wie in Fudge für andere Spiele. Nur ballern für Schaden ist doof! X.x

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Offline Gummibär

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #47 am: 8.12.2012 | 01:12 »
Power-Gaming geht mir persönlich auf die Nerven, weil ... [...] seinen Mitspieler den eigenen Stil aufzuzwingen, kann massiv frustrierend sein! [...] Wenn [...] Meister[...] die Herausforderungen anpassen [...] zwingt man die anderen Spieler nur dazu, ebenfalls Powergaming zu betreiben

Fixed it. Lösung: Als Meister nicht die Herausforderungen anpassen.

Power-Gaming geht mir persönlich auf die Nerven, weil ... wozu?!

Wozu vergleichen Leute, die 2000 € netto verdienen, die Preise? Wozu versuchen Leute, die 2000 € netto verdienen, eine Gehaltserhöhung zu erhalten? Weil viele Menschen sich nicht mit dem zufrieden geben, was sie ohne extra Aufwand bekommen, sondern gerne möglichst viel herausschlagen wollen.
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Gut gemacht.  :gaga:

Offline DonJohnny

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #48 am: 8.12.2012 | 01:24 »
Bis auf wenige Ausnahmen (ich mags nicht wenns zu taktisch wird) kann ich mit den meisten Spielstilen (ja, auch Powergaming) was anfangen und hab manchmal auch Bock drauf. Meistens mag ich erzählerisches Spiel, ich hab aber auch oft einfach Bock auf ein bisschen Action und will Zombies schlachten. Ich habe den Vorteil, dass ich durch den Verein in dem ich bin einen sehr großen (~40 aktive P&Pler) einen sehr großen Pool an Leuten habe auf den ich erstens zurückgreifen kann und den ich zweiten relativ gut kenne und somit auch weiß was ich bekomme.
SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
---
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Offline Skiron

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #49 am: 8.12.2012 | 13:24 »
Mir ist es nicht egal, was ich spiele.
Ich bin neugierig und experimentierfreudig und dabei ist das Einzig bedauerliche, dass man so wenig Zeit hat.
Ein Rollenspiel entfaltet sich erst auf Dauer, finde ich.

Aber um experimentierfreudig zu sein will ich konkret wissen was gespielt werden soll.
Schwurbelei & Ansagen ala: "Du musst nichts wissen", "vertrau mir einfach", "Regeln sind unwichtig" usw
sorgen zielsicher dafür mich nicht auf etwas einzulassen.

Ich mag das "Zusammenspiel".
Ich mag glaubwürdige Charaktere.
Ich mag Taktik und Strategie.
Ich mag Würfeln.
Ich mag Phantasie.
Ich mag, wenn die Spieler sich mit all ihrer Kreativität einbringen.
Ich mag Konsequenz in der Spielwelt.
Ich mag, wenn Rollenspiel mich emotional anspricht.
Ich mag Meta! Ich will wissen, was die Spieler mit ihren Charakteren spielen wollen, ich bin neugierig darauf,
wie die Charaktere die Welt sehen, ich bin neugierig, was dem Spielleiter Spaß macht, ich mag Geschichten über
Erlebnisse die man mit dem Rollenspiel hatte. Ich mag, wenn man Wissen, Bilder und Emotionen ins Rollenspiel schleppt.

Ich mag nicht, wenn sich Rollenspiel wie ein Playstation Spiel anfühlt mit all seinen Mängeln.
(ich hab wirklich sehr gerne Rollenspiel an der Playstation gespielt, aber Pen & Paper war für mich die Entdeckung
der Freiheit und bisher konnte es noch kein Playstation Spiel mit Pen & Paper aufnehmen.)
Wie z.B. Umwelt reagiert nicht auf den Charakter. Charaktere reagieren nicht auf die Umwelt.
Charakter kann sich nicht natürlich bewegen. Unglaubwürdige Handlungen der Charaktere oder NSC.
Entscheidungen haben keine Konsequenzen. NSC sind nicht lebendig. Welt ist sieht überall gleich aus.
Man darf die Welt nicht benutzen. Lineare Geschichten. Mary Sues! Sind für mich ein Indiz für total oberflächliche Charaktere
mit null Seelenleben.


Offline tartex

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Re: Spielvorlieben
« Antwort #50 am: 8.12.2012 | 14:37 »
Power-Gaming geht mir persönlich auf die Nerven, weil ... wozu?! Wenn man einen halbwegs kompetenten Meister hat, dann kann jeder Charakter etwas beitragen.

Wenn du eine beinharte Kampagne wie 50 Fathoms oder so spielst, und das Überleben der Charakter keineswegs gewiss ist, kann es sehr wohl echte und motivierende Erfolgserlebnis geben. Dafür ist Power Gaming fast notwendig. Und jeder Charakter zählt und muss was beitragen. (Die Gefahren sind festgeschrieben und werden nicht auf die Gruppe angepasst, die Gruppe muss ihr Verhalten den Gefahren anpassen.)

Wenn man natürlich lieber nur gemeinsam die Story Ark der Charaktere vorantreiben will, bringt es nicht so viel, außer uboptimaler Spotlight-Verteilung.
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